Vladimir Cosma
Vladimir Cosma (* 13. April 1940 in Bukarest) ist ein rumänisch-französischer Filmkomponist und Dirigent.[1]
Leben
Vladimir Cosma, der Sohn des Dirigenten Teodor Cosma, lernte Violine und begann seine Tätigkeit als Filmkomponist und Arrangeur für Michel Legrand. In Deutschland wurde er vor allem durch die ZDF-Vierteiler in den 1960er/1970er-Jahren bekannt. Der Titelsong aus Die Abenteuer des David Balfour (1978), David’s Song, wurde später von der Kelly Family interpretiert und von zahlreichen weiteren Künstlern gecovert.
Eine sehr bekannte Komposition von Cosma ist die Titelmelodie des Films Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh (1972) mit Pierre Richard, die von Gheorghe Zamfir auf der Panflöte gespielt wurde. Er vertonte drei Filme von Louis de Funès und zwei von Jean-Paul Belmondo. Die Titelmelodie von Die Abenteuer des Rabbi Jacob hat international große Aufmerksamkeit erfahren und wird heute noch im Film rezipiert, wie bei Monsieur Claude und seine Töchter. Für den Film Asterix – Sieg über Cäsar schrieb er das bekannte Titellied Astérix est lá, das im Film von Plastic Bertrand gesungen wurde und zu einem der bekanntesten Asterix-Musikstücke wurde. Die meisten seiner Filmmusiken wurden auf Tonträgern veröffentlicht. Davon war die erfolgreichste Single Reality aus dem Film La Boum – Die Fete, gesungen von Richard Sanderson.
Filmografie (Auswahl)
- 1967: Alexander, der Lebenskünstler (Alexandre le bienheureux)
- 1968: Tom Sawyers und Huckleberry Finns Abenteuer (Les Aventures de Tom Sawyer, TV-Mehrteiler)
- 1970: Der Zerstreute (Le distrait)
- 1972: Alfred, die Knallerbse (Les malheurs d’Alfred)
- 1972: Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh (Le grand blond avec une chaussure noire)
- 1973: Die Abenteuer des Rabbi Jacob (Les aventures de Rabbi Jacob)
- 1973: Mach’s gut, Nicolas (Salut, l’artiste)
- 1974: Die großen Detektive (Les grands détectives, TV-Mehrteiler)
- 1974: Der große Blonde kehrt zurück (Le retour du grand blond)
- 1974: Der lange Blonde mit den roten Haaren (La moutarde me monte au nez)
- 1975: Monsieur Dupont (Dupont-Lajoie)
- 1975: Der Tolpatsch mit dem sechsten Sinn (La course à l’échalotte)
- 1976: Michael Strogoff (TV-Mehrteiler)
- 1976: Brust oder Keule (L’aile ou la cuisse)
- 1976: Das Spielzeug (Le jouet)
- 1976: Schach dem Roboter (Les Robots pensants)
- 1977: Ein irrer Typ (L’animal)
- 1977: Wir kommen alle in den Himmel (Nous irons tous au paradis)
- 1977: Der Querkopf (La zizanie)
- 1978: … und jetzt das Ganze nochmal von vorn … (Je suis timide … mais je me soigne)
- 1978: Die Abenteuer des David Balfour (Kidnapped, TV-Mehrteiler)
- 1980: Zwei Kamele auf einem Pferd (C’est pas moi, c’est lui)
- 1980: Der Hornochse und sein Zugpferd (La chèvre)
- 1980: La Boum – Die Fete (La boum)
- 1980: Inspektor Loulou – Die Knallschote vom Dienst (Inspecteur la Bavure)
- 1980: Der Regenschirmmörder (Le coup du parapluie)
- 1981: Diva
- 1981: Die Rosen von Dublin (Les Roses de Dublin, TV-Mehrteiler)
- 1981: Heirate mich nicht, Chérie (L’année prochaine … si tout va bien)
- 1982: La Boum 2 – Die Fete geht weiter (La boum 2)
- 1982: Das As der Asse (L’as des as)
- 1983: Der Mann von Suez (L’homme de Suez, TV-Mehrteiler)
- 1983: Zwei irre Spaßvögel (Les compères)
- 1983: Ticket ins Chaos (Banzaï)
- 1984: Der Zwilling (Le jumeau)
- 1984: Tödliche Angst (La septième cible)
- 1984: Erben der Liebe (Mistral’s Daughter, TV-Miniserie)
- 1984: Le Bal – Der Tanzpalast (Le bal)
- 1984: Ein Klassemädchen (Just the Way You Are)
- 1985: Asterix – Sieg über Cäsar (Astérix et la surprise de César)
- 1986: Asterix bei den Briten (Astérix chez les Bretons)
- 1986: Die Flüchtigen (Les fugitifs)
- 1988: Die Studentin (L’étudiante)
- 1990: Der Ruhm meines Vaters (La gloire de mon Père)
- 1990: Das Schloß meiner Mutter (Le château de ma mère)
- 1991: Der Gefallen, die Uhr und der sehr große Fisch (The Favour, the Watch and the Very Big Fish)
- 1994: Bonsoir
- 1996: Jaguar (Le jaguar)
- 1997: Schwurgericht (TV-Reihe)
- 1999: Le fils du Français
- 2001: Ein Mann sieht rosa (Le placard)
- 2017: Monsieur Pierre geht online (Un profil pour deux)
- 2020: Tony Rodriguez. Aller en prison, c’est son rêve...
Oper
- Marius et Fanny, 2007, 2 Akte, Uraufführung am 4. September in Marseille; 158 Min. Nach der Trilogie marseillaise von Marcel Pagnol. (Liebesdrama. Vergleiche das amerikanische Musical Fanny von Harold Rome, 1954 und das Filmdrama Fanny, 1961, von Joshua Logan aus dem gleichen Stoff.)
Auszeichnungen
Ehrungen
- Ritter der Ehrenlegion[3]
- Kommandeur des Ordre des Arts et des Lettres[3]
- Großoffizier des Rumänischen Nationalverdienstordens[3]
- Ehrendoktor der Nationalen Musikuniversität Bukarest[3]
Preise und Nominierungen
- 1978: Nominierung für den César für Ein irrer Typ
- 1980: Nominierung für den César für Die Aussteigerin
- 1982: César für die beste Filmmusik für Diva
- 1983: Nominierung für den César für La Boum 2 – Die Fete geht weiter
- 1984: David di Donatello für die beste Musik für Le Bal – Der Tanzpalast
- 1984: César für die beste Musik für Le Bal – Der Tanzpalast
- 1986: 7 d’Or für die beste Musik des französischen Fernsehpreises La (n)ème Nuit des 7 d’Or für L’Été 36
- 1991: 7 d’Or für die beste Musik des französischen Fernsehpreises La (n)ème Nuit des 7 d’Or
- 1991: zwei Nominierungen für den César für Der Ruhm meines Vaters und Das Schloß meiner Mutter
Weblinks
- Werke von und über Vladimir Cosma im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vladimir Cosma in der Internet Movie Database (englisch)
- Vladimir Cosma bei Discogs
- Diskografie bei Soundtrackcollector.com
Einzelnachweise
- Vladimir Cosma Porträt zum 80. Geburtstag
- HIT-BILANZ, deutsche Chart Singles 1956–2001 auf CD-ROM, Taurus Press
- Vladimir Cosma. In: Festival 1001 Notes. Abgerufen am 30. November 2021 (französisch).