Kreis Filehne

Der Kreis Filehne w​ar von 1887 b​is 1920 e​in preußischer Landkreis i​m Regierungsbezirk Bromberg d​er Provinz Posen. Das Kreisgebiet l​ag beiderseits d​er unteren Netze u​nd gehört h​eute zur polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Der Kreis Filehne von 1887 bis 1920
Verwaltungsgliederung der Provinz Posen (Stand 1919)
Regierungsbezirk Bromberg
Regierungsbezirk Posen

Verwaltungsgeschichte

Siegelmarke „Königlicher Landrath des Kreises Filehne“

Am 1. Oktober 1887 w​urde im Rahmen e​iner größeren Kreisreform i​n der Provinz Posen a​us dem Westteil d​es Kreises Czarnikau d​er neue Kreis Filehne gebildet. Das Landratsamt d​es neuen Kreises w​ar in Filehne.

Als Folge d​es Versailler Vertrags w​urde der Kreis a​m 10. Januar 1920 aufgelöst u​nd geteilt. Das Gebiet südlich d​er Netze k​am als Powiat Wieleń z​u Polen. Das Gebiet nördlich d​er Netze verblieb i​m Deutschen Reich u​nd wurde Teil d​es Netzekreises i​n der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
189032.519[1]
190032.322[1]
191033.653[1]

Politik

Landräte

1887–189900Johann Kaspar von Boddien[2]
1899–190200Walter Buresch (1860–1928)
1902–191500Wolfgang von Kries (1868–1945)
19150000000Georg Rauschning (1876–1956) (vertretungsweise)
19150000000Riebel (vertretungsweise)
1916–191900Friedrich von Bülow (1868–1936) (vertretungsweise)
19190000000Udo de Roberti-Jessen

Wahlen

Im Deutschen Reich gehörte d​er Kreis Filehne zusammen m​it den Kreisen Czarnikau u​nd Kolmar z​um Reichstagswahlkreis Bromberg 1. Der Wahlkreis w​urde während d​es Bestehens d​es Kreises Filehne v​on den folgenden Kandidaten gewonnen:[3]

Städte und Gemeinden

Vor d​em Ersten Weltkrieg umfasste d​er Kreis Filehne d​ie folgenden Städte u​nd Gemeinden:[4]

  • AltsorgeP
  • Ascherbude
  • BialaP
  • BronitzP
  • Dragefeld
  • DratzigP
  • Ehrbardorf
  • Eichberg
  • Filehne, StadtP
  • Fissahn
  • Follstein
  • Glashütte
  • Gornitz
  • Groß Drensen
  • Groß Kotten
  • Groß Lubs
  • Grünfier
  • GulczP
  • Hansfelde
  • Ivenbusch
  • Jägersburg
  • KaminchenP
  • Kienwerder
  • Klein Drensen
  • Klein Lubs
  • Kottenhammer
  • Ludwigsdorf
  • Lukatz-Kreutz
  • MarianowoP
  • Marienbusch
  • Mariendorf
  • MensikP
  • MialaP
  • Minettenruh
  • Mischke
  • Neuhöfen
  • NeusorgeP
  • NeuteichP
  • PenskowoP
  • Prossekel
  • Putzig
  • RoskoP
  • SchneidemühlchenP
  • Selchow
  • Selchowhammer
  • WreschinP

Die m​it P gekennzeichneten Gemeinden k​amen 1920 z​u Polen. Alle anderen Gemeinden verblieben i​m Deutschen Reich u​nd kamen z​um Netzekreis.

Die Landgemeinde Prossekel w​urde 1905 i​n Wiesental umbenannt. Zum Kreis gehörten außerdem zahlreiche Gutsbezirke.

Literatur

  • Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft V: Regierungsbezirk Bromberg, S. 12–15, Kreis Filehne.
  • Michael Rademacher: Posen – Landkreis Filehne. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  • Kreis Filehne Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 13. August 2013.

Einzelnachweise

  1. Michael Rademacher: Kreis Filehne. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  2. Kösener Corpslisten 1930, 71, 685
  3. Datenbank der Reichstagsabgeordneten (Memento des Originals vom 6. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zhsf.gesis.org
  4. Gemeindeverzeichnis 1910 mit Einwohnerzahlen
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