Iowa-Klasse
Die Iowa-Klasse ist eine Klasse von Schlachtschiffen, die die US Navy während des Zweiten Weltkrieges in Dienst stellte.
USS Wisconsin um 1990 auf See | |
Übersicht | |
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Typ | Schlachtschiff |
Einheiten | 6 geplant, 4 gebaut, 0 aktiv |
Namensgeber | US-Bundesstaat Iowa |
Dienstzeit |
1943 bis 1992 |
Technische Daten | |
Verdrängung |
ca. 45.000 ts (Standard); |
Länge |
270,43 Meter |
Breite |
32,98 Meter |
Tiefgang |
11,6 Meter |
Besatzung |
zwischen 1500 und 2800 |
Antrieb |
4 Propeller, über 4 Dampfturbinen angetrieben; 212.000 Wellen-PS (158 MW); 8 Dampfkessel |
Geschwindigkeit | |
Reichweite |
9.600 Seemeilen (15.000 km) bei 25 Knoten |
Bewaffnung |
Ursprünglich 3 × Drillingstürme 406 mm, 10 × Zwillingslafetten 127 mm, Flak. Später teilweise ersetzt durch 32 Marschflugkörper und 16 Seezielraketen |
Die Iowas gehören zu den letzten Vertretern dieser Gattung, lediglich die britische HMS Vanguard und die französische Jean Bart wurden später in Dienst gestellt. Sechs Schiffe wurden auf Kiel gelegt, jedoch nur vier tatsächlich vollendet. Die Einheiten nahmen am Pazifik-, Korea-, Vietnam- sowie, nach umfassender Modernisierung, am Zweiten Golfkrieg teil, wurden jedoch aufgrund des hohen Personalbedarfs in Friedenszeiten immer wieder der Reserveflotte zugeordnet. Im März 2006 wurden die Schiffe endgültig aus dem Schiffsregister gestrichen.
Geschichte
Planung und Bau
Die Planung der Iowa-Klasse begann Anfang 1938, als schnelle Eskortschiffe mit starken Geschützen für die Flugzeugträger benötigt wurden; dieser Typ war als fast battleship, also schnelles Schlachtschiff bekannt. Die Klasse konnte ohne praktische Beschränkung bezüglich Tonnage und Bewaffnung entwickelt werden. Die im Washingtoner Abkommen sowie auf den Flottenkonferenzen von London festgeschriebenen Limits (45.000 t Verdrängung) waren zu dieser Zeit zwar noch in Kraft, wurden aber nur auf dem Papier eingehalten. Die offizielle Verdrängung summiert sich auf etwa 45.500 t, tatsächlich lag sie bei über 57.000 t.
Die Iowa-Klasse wurde auf dem Rumpf der Vorgängerklasse, der South-Dakota-Klasse, geplant, da eine Studie dem Rumpf die Fähigkeit zusprach, eine Geschwindigkeit von bis zu 33 Knoten erreichen zu können. Die Iowas sollten die gleiche Hauptbewaffnung wie die South Dakotas tragen, das Mark-II-Geschütz für 406-Millimeter-Geschosse der Kaliberlänge 45. Um jedoch mit den Geschützen der japanischen Yamato-Klasse mithalten zu können, wurde die neuentwickelte Mark VII mit Kaliberlänge 50 installiert, die schwerere Geschosse desselben Kalibers verschießen konnte. Jedoch war es bereits zu spät, die Panzerung der Schiffe noch an die Stärke der neuen japanischen Schlachtschiffe anzupassen, da dies die Geschwindigkeit wieder reduziert hätte. Trotzdem wurde der Planungsprozess 1939 abgeschlossen, die ersten drei Schiffe sollten wie geplant so schnell wie möglich gebaut werden, während die nächsten drei noch einen Mark-VII-Turm mehr tragen sollten, dafür aber langsamer sein würden. Dieses Vorhaben wurde bereits Ende 1939 aufgegeben, da der Bedarf an schnellen Schlachtschiffen größer war als der an Schiffen mit noch stärkerer Bewaffnung. Die Finanzierung erfolgte aus den Haushalten der Jahre 1940 und 1941, eine Einheit durfte, wie vom US-Kongress genehmigt, 125 Mio. US-Dollar kosten, die tatsächlichen Kosten lagen noch ein wenig unter dieser Grenze.
Die Schiffe der Iowa-Klasse wurden auf drei Werften gebaut: BB-61 und BB-63 wurden auf der New York Naval Shipyard in Brooklyn, New York auf Kiel gelegt, BB-62, BB-64 und BB-65 auf der Philadelphia Naval Shipyard in Philadelphia, Pennsylvania. Die letzte Einheit, BB-66, wurde auf der Norfolk Naval Shipyard, Portsmouth, Virginia gebaut. BB-65 und BB-66 wurden nicht mehr fertiggestellt und letztendlich zerlegt. Zwischen Kiellegung und Stapellauf lagen bei den vier fertiggestellten Schiffen zwei bis drei Jahre, bis zur Indienststellung verbrachten die vier Iowas dann noch jeweils rund vier bis fünf Monate am Ausrüstungspier.
Einheiten
Alle sechs geplanten Einheiten wurden nach US-Bundesstaaten benannt. Dies ist eine Tradition in der US Navy, die alle ihre Schlachtschiffe nach Bundesstaaten benannt hat. Die Einheiten dienten während des Zweiten Weltkrieges, des Koreakrieges, des Vietnamkrieges (eine Einheit) und des Zweiten Golfkrieges (zwei Einheiten). In Friedenszeiten wurden die Einheiten immer wieder der Reserveflotte zugeteilt. Der Grund hierfür waren die hohen Kosten (vor allem Personalkosten), die das Betreiben der Schiffe erzeugte, aber auch die Konservierung der Feuerkraft der Schiffe.
USS Iowa (BB-61)
Die USS Iowa (BB-61) war das erste der Schiffe. Sie wurde am 27. Juni 1940 auf Kiel gelegt und am 22. Februar 1943 in Dienst gestellt. Sie diente im Pazifikkrieg, wo sie unter anderem an der Schlacht in der Philippinensee teilnahm. Nach kurzer Zugehörigkeit zur Reserveflotte wurde die Iowa im Zuge des Koreakrieges wieder in Dienst gestellt, wo sie Küstenbeschießungen durchführte. 1958 wurde die Iowa wieder der Reserve zugewiesen, der sie bis 1984 angehörte. Zu dieser Zeit wurde das Schlachtschiff im Zuge von Reagans Marine der 600 Schiffe wieder in Dienst gestellt. In dieser Dienstzeit diente sie unter anderem vor Nicaragua und im Persischen Golf. Am 19. April 1989 kam es während einer Schießübung vor Puerto Rico zu einer Explosion im Geschützturm Nummer 2, dabei verloren 47 Besatzungsmitglieder ihr Leben. Die bisher letzte Außerdienststellung erfolgte 1990, 1995 wurde das Schiff aus dem Schiffsregister gestrichen, kurze Zeit später jedoch wieder in die Reserveflotte eingegliedert, zu der sie bis 2006 gehörte. Sie liegt im Port of Los Angeles, Kalifornien (San Pedro) wo sie als Museumsschiff besichtigt werden kann. Die Iowa verbrachte zwischen 1943 und 1990 18 Jahre und elf Monate im aktiven Dienst.
USS New Jersey (BB-62)
Die USS New Jersey (BB-62) wurde am 16. September 1940 auf Kiel gelegt und am 23. Mai 1943 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der Beschießung Saipans teil, später verteidigte sie mehrere Flugzeugträger vor Okinawa. Nach kurzer Zeit in der Mothball Fleet genannten Reserveflotte beschoss die New Jersey ab 1951 die Küsten von Wŏnsan und anderer Städte in Nordkorea, wurde dann aber 1957 wieder außer Dienst gestellt. Als einziges Schiff der Klasse nahm die New Jersey am Vietnamkrieg teil. Dort verschoss sie 5688 Projektile aus ihren Hauptgeschützen. 1969 bis 1982 verbrachte sie wiederum in der Reserve, diente danach noch vor dem Libanon, wo sie den syrischen Kommandoposten auf der Bekaa-Ebene zerstörte. Danach nahm sie an mehreren Manövern teil und wurde 1991 außer Dienst gestellt sowie 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen. Heute liegt die New Jersey in Camden, New Jersey, wo sie besichtigt werden kann. Die New Jersey stand 21 Jahre und fünf Monate im aktiven Dienst.
USS Missouri (BB-63)
Die USS Missouri (BB-63) wurde am 6. Januar 1941 auf Kiel gelegt und am 11. Juni 1944 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der Schlacht um Iwo Jima teil, kurz vor dem Ende des Krieges beschoss sie Industrieanlagen in Hichiti, Japan. Am 2. September 1945 wurde an Bord der Missouri im Beisein von Flottenadmiral Chester Nimitz und General of the Army Douglas MacArthur von Mamoru Shigemitsu die japanische Kapitulation unterzeichnet. Ab 1950 nahm auch die Missouri an Beschießungen der koreanischen Küste teil und wurde 1955 außer Dienst gestellt. Erst 1986 wurde sie wieder in den aktiven Dienst aufgenommen und nahm 1991 an Operation Desert Storm teil, wo sie neben den Geschützen auch Marschflugkörper abfeuerte. Die Missouri wurde 1992 außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen. Heute liegt sie als Museumsschiff in Pearl Harbor auf Hawaii. Insgesamt befand sich die Missouri 16 Jahre und vier Monate im aktiven Dienst.
USS Wisconsin (BB-64)
Die USS Wisconsin (BB-64) wurde am 25. Januar 1941 auf Kiel gelegt und am 16. April 1943 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg diente sie vor Iwo Jima und den japanischen Hauptinseln. Die erste Außerdienststellung erfolgte 1948, bereits 1951 wurde sie jedoch wieder aktiviert, um am Koreakrieg teilzunehmen. 1958 wurde sie wiederum der Reserve zugeordnet. 1988 begann die Wisconsin ihre dritte Dienstzeit, während der sie 1991 auch am Golfkrieg teilnahm. Neben den Geschützen feuerte sie auch 24 Marschflugkörper auf den Irak ab. 1991 wurde sie außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen, 1998 jedoch wieder hinzugefügt. Bis 2006 gehörte die Wisconsin zur Reserveflotte und liegt im Nauticus National Maritime Center in Norfolk, Virginia, wo ihre Wetterdecks besichtigt werden können. Das Schiff verbrachte 13 Jahre und elf Monate im aktiven Dienst.
USS Illinois (BB-65)
Die USS Illinois (BB-65) wurde am 15. Januar 1945 auf Kiel gelegt, der Bau jedoch bereits am 12. August desselben Jahres gestoppt. Zu diesem Zeitpunkt war der Fertigungsprozess auf etwa 22 Prozent fortgeschritten. Der Rumpf wurde 1948 zum Zerlegen verkauft.
USS Kentucky (BB-66)
Die USS Kentucky (BB-66) wurde am 6. Dezember 1944 auf Kiel gelegt und bis zum 17. Februar 1947 gebaut, als bei einem Fertigungsgrad von 72 Prozent der Bau abgebrochen wurde. Das Schiff lag bis 1950 unvollendet im Trockendock, danach an den Piers von Newport News. Im Mai 1956 wurde der Schiffsbug in einer 20 m langen Sektion abgetrennt und für die Reparatur der USS Wisconsin (BB-64) verwendet, die am 6. Mai bei einem Manöverunfall schwer beschädigt worden war und zur Reparatur in Norfolk lag. Als die Navy keine weiteren Pläne für den restlichen Rumpf hatte, wurde dieser 1958 an die Boston Metals Company verkauft, die ihn zerlegte.
Umbaupläne nach dem Zweiten Weltkrieg
Bereits nach der ersten Außerdienststellung der Schiffe nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Umbaupläne, die sich besonders auf die nicht fertiggestellte USS Kentucky bezogen, jedoch auch Modellcharakter für die vier anderen Einheiten der Klasse besaßen. Auch nach dem Vietnamkrieg gab es umfangreiche Pläne, die das Einsatzprofil der Schiffe bei ihrer Ausführung stark verschoben hätten.
1956
Ab 1956 gab es zwei grundlegende Konzepte: Entweder der Umbau zu einem BB (AA), also einem Luftabwehr-Schlachtschiff, oder der zu einem Lenkwaffen-Schlachtschiff.
Bei der ersten Alternative wären die 406-mm-Geschütze entfernt worden und stattdessen Doppel- oder Vierlingstürme mit 203-mm-Rohren angebracht worden, die raketengetriebene Unterkalibermunition gegen Flugzeuge bei einer Feuerrate von sieben Schuss pro Minute verschießen sollten.
Bei den Lenkwaffen-Entwürfen sollte der Umbau wesentlich weiter gehen. 1956 entwarf die US Navy zwei Alternativen. Der erste Entwurf sollte 280 Mio. Dollar pro Schiff kosten, bei durchschnittlich 2,5 Prozent Inflation entspräche dies heute fast einer Milliarde Dollar. Dabei sollten sämtliche Rohrwaffen von Bord gebracht werden, die Hauptbewaffnung wären 16 Polaris-Interkontinentalraketen gewesen, für die mittschiffs ein Startturm errichtet werden sollte, wofür die Schornsteine an die Deckskante weichen sollten. Die Defensivbewaffnung sollte vorrangig aus Flugabwehrraketen bestehen, entlang der Seiten der Schiffe insgesamt zwölf Doppelstarter für Mittelstreckenraketen RIM-24 Tartar mit insgesamt 504 Flugkörpern an Bord und am Bug und am Heck je zwei Doppelstarter für Langstreckenraketen RIM-8 Talos mit 320 Raketen in den Magazinen. Hier wäre letztendlich nur der Rumpf unverändert geblieben, selbst die Aufbauten hätten neu aufgesetzt werden müssen, da der massive Startturm die gesamte Mitte des Schiffes eingenommen hätte.
Bei der zweiten Alternative – der Preis hierfür wurde mit 130 Mio. US-Dollar angegeben – wären Teile der Antriebsanlage entfernt worden, damit zwölf Polaris-FK im Rumpf untergebracht werden können, die Luftverteidigung sollte von vier Tartar-Startern und zwei Talos-Startern sichergestellt werden. Außerdem sollten vier 76-mm-Geschütze an Bord installiert werden.
1958
1958 gab es nach der Abwrackung der Kentucky Umbaupläne für die restlichen vier in dem Jahr der Reserve zugeordneten Schiffe. Bei Alternativentwurf 1 wurden die vorderen 406-mm-Türme beibehalten, während der hintere durch Flugkörper Typ Talos ersetzt werden sollte. Mittschiffs sollten 16 ballistische Raketen des Typs Polaris angebracht werden.
Alternative 2 sollte wiederum komplett auf die großen Geschütze verzichten, stattdessen blieben zwei der 127-mm-Türme vorhanden, dazu kamen zwei Tartar- sowie zwei Talos-Systeme, mittschiffs gegen U-Boote außerdem ein Achtfachstarter ASROC. Die Hauptbewaffnung sollten 16 Polaris bilden. Der Preis sollte bei 193 Mio. Dollar liegen.
Fazit
Dass letztlich keiner der Vorschläge in die Tat umgesetzt wurde, lag vorrangig an den Kosten, die für damalige Verhältnisse sehr hoch lagen, teilweise über dem Baupreis für ein neues Schiff. Aber auch praktische Probleme spielten eine Rolle: So hätten die Schiffe um die Längsachse extrem stabilisiert werden müssen, um den sicheren Start der Interkontinentalraketen zu gewährleisten. Offensichtlich wurden diese Probleme nie ganz gelöst, die Polaris wurde letztlich nur als U-Boot-gestützte Rakete in Dienst gestellt.
Als Helikopter- oder Flugzeugträger
1962 gab es Pläne, die Schiffe für die Kosten von rund 64 Mio. Dollar für die amphibische Kriegsführung herzurichten. Dazu sollten sie zu Kombinationen aus Hubschrauberträgern und Mutterschiffen für Landungsboote umgebaut werden. Dabei wäre hinter den Aufbauten anstelle des Turm 3 ein erhöhtes Landedeck eingerichtet worden, darunter Hangars für Helikopter, an den Relingen sollten die eigentlichen Landungsboote an Davits zu Wasser gelassen werden können. An Bord sollten sich etwa 1800 US Marines befinden, gleichzeitig konnten die geplanten Schiffe mittels der vorderen beiden 406-mm-Türme Feuerschutz für die anlandenden Einheiten geben.
In den 1980er-Jahren gab es außerdem mehrere Entwürfe, welche die Schlachtschiffe in kleine Flugzeugträger verwandelt hätten. Dabei wäre laut dem Phase II getauftem Plan achtern das Deck erhöht worden, so dass etwa 90 bis 100 Meter Flugdeck verfügbar gewesen wären. Jeweils links und rechts des achternen Schornsteins hätte es eine kleine Sprungschanze gegeben, über die Senkrechtstarter hätten starten können, geplant waren 12 eingeschiffte Harrier. Direkt hinter dem achternen Schornstein wäre außerdem ein Vertical Launching System installiert worden. Andere, private Zeichnungen zeigen auch ein Flugdeck im angewinkelten Stil, wie er auf den Trägern der Nimitz-Klasse realisiert wurde. Der Sachbuchautor Stefan Terzibaschitsch zitiert in seinem Buch Die letzten Giganten der Meere, in dem die Umbaupläne beschrieben und mit Zeichnungen untermauert sind, aus einem Gespräch mit dem Marineminister John Lehman vom 10. April 1984: „… wir kriegen sie (vom Kongress – Anm. d. Verf.) … alle vier …“[2] und meinte damit den Umbau nach Phase II. Die Navy verwarf die Pläne jedoch nur Tage später.
Modernisierung Anfang der 1980er-Jahre
Anfang der 1980er-Jahre wurden die vier Iowas aus der Reserveflotte zurück in die aktive Flotte beordert. Die Gründe hierfür sind primär im Aufkommen der sowjetischen Schlachtkreuzer der Kirow-Klasse zu sehen. Auch mit Blick auf Ronald Reagans gerade gestartetes Programm Marine der 600 Schiffe wurden die Iowas als schlagkräftigste und günstigste Antwort auf die Kirows bewertet. Insgesamt kostete die Modernisierung der vier Schiffe 1,7 Mrd. US-Dollar.
Im Zuge der Modernisierung wurden die zur Flugabwehr gedachten Waffen entfernt und stattdessen Raketensysteme für den Einsatz gegen Land- und Seeziele installiert. Da die Schiffe nun keine Flugzeuge mehr bekämpfen konnten, sollte mit der RIM-7 Sea Sparrow ein neues System dafür installiert werden, allerdings konnte das zugehörige Radar nicht schockresistent gelagert werden, so dass es durch Schüsse aus den Hauptkanonen beschädigt worden wäre. Dadurch blieben die Iowas nach der Modernisierung wehrlos gegen Flugzeuge, es wurde lediglich ein Close-in-Weapon-System gegen anfliegende Flugkörper installiert.
Im Zuge dieser Neuerungen wurde auch ein modernes Radar für die Zielzuweisung der Flugkörper auf einem neuen Gittermast am vorderen Schornstein angebracht, während der Mast am achternen Schornstein entfernt wurde. Insbesondere durch das Entfernen der vielen kleinen Waffen wirkte das Deck nach der Modernisierung sehr viel aufgeräumter.
Dass diese Modernisierungen den Kampfwert der Schiffe enorm gesteigert und die Schiffe den Anforderungen der veränderten Bedrohungslage angepasst haben, zeigt auch ein Zitat aus einer Rede von Sergei Georgijewitsch Gorschkow, dem Oberkommandierenden der sowjetischen Marine, vor US-Navy-Personal bei der United States Surface Fire Support Association (einer Organisation, die sich den Erhalt der Geschütze auf Schiffen zum Ziel gesetzt hat) aus dem Jahre 1985. Er hielt die Rede, nachdem er eine NATO-Übung mit der USS Iowa beobachtet hatte:
- „You Americans do not realize what formidable warships you have in these four battleships. We have concluded after careful analysis that these magnificent vessels are in fact the most to be feared in your entire naval arsenal. When engaged in combat we could throw everything we have at those ships and all our firepower would just bounce off or be of little effect. Then we are exhausted, we will detect you coming over the horizon and then you will sink us.“[3]
- Deutsche Übersetzung:
- Ihr Amerikaner wisst gar nicht, was für eindrucksvolle Kriegsschiffe ihr in diesen vier Schlachtschiffen habt. Aus der sorgfältigen Analyse haben wir geschlossen, dass diese großartigen Schiffe die am meisten zu fürchtenden Schiffe in eurem Arsenal sind. Im Kampf könnten wir alles, was wir haben, gegen diese Schiffe einsetzen, all unsere Feuerkraft würde an ihnen abperlen oder nur geringe Wirkung haben. Wenn wir dann erschöpft sind, werden wir euch am Horizont auftauchen sehen, und dann werdet ihr uns versenken.
Reserveflotte bis 2006
Bereits die als endgültig geltende Streichung der vier Schiffe der Iowa-Klasse aus dem Schiffsregister im Jahre 1995 war nicht ohne Kontroverse, da besonders das United States Marine Corps fürchtete, bei zukünftigen Landungsunternehmen nicht genug Feuerkraft zur Unterstützung der US-Marines zu bekommen. Besonders die Frage, ob – wie angekündigt – die künftige Zerstörergeneration der Zumwalt-Klasse diese Feuerkraft bereitstellen kann, wurde heftig diskutiert, auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Klasse erst nach 2016[veraltet] verfügbar sein werde. Auf der anderen Seite wurde die Notwendigkeit massiver Küstenbeschießungen bestritten, da kaum noch wirkliche Küstenbefestigungen existieren und diese im Vorfeld einer amphibischen Operation auch mit alternativen Mitteln wie Marschflugkörpern bekämpft werden können.
1996 bestimmte der Kongress deshalb, dass zwei Schiffe wieder ins Schiffsregister aufgenommen werden sollten. Dies geschah in Section 1011 des National Defense Authorization Act 1996:
- SEC. 1011. IOWA CLASS BATTLESHIPS.
- (a) Return to Naval Vessel Register.--The Secretary of the Navy shall list on the Naval Vessel Register, and maintain on such register, at least two of the Iowa-class battleships that were stricken from the register in February 1995.
- (b) Support.--The Secretary shall retain the existing logistical support necessary for support of at least two operational Iowa class battleships in active service, including technical manuals, repair and replacement parts, and ordnance.
- (c) Selection of Ships.--The Secretary shall select for listing on the Naval Vessel Register under subsection (a) Iowa class battleships that are in good material condition and can provide adequate fire support for an amphibious assault.[4]
- dt.:
- (a) Rückkehr ins Naval Vessel Register.--Der Marineminister soll mindestens zwei der Schlachtschiffe der Iowa-Klasse, die im Februar 1995 gestrichen worden sind ins Naval Vessel Register aufnehmen und dort behalten.
- (b) Unterstützung.--Der Minister soll die logistische Unterstützung beibehalten, die für die Unterstützung von mindestens zwei aktiven Schlachtschiffe der Iowa-Klasse benötigt wird. Dies beinhaltet technische Handbücher, Reparatur- und Ersatzteile und Munition.
- (c) Auswahl der Schiffe.--Der Minister soll Schlachtschiffe der Iowa-Klasse für die Aufnahme in das Naval Vessel Register unter Sektion (a) auswählen, die sich in gutem Zustand befinden und adäquate Feuerunterstützung für amphibische Operationen leisten können.)
Der National Defense Authorization Act wurde vom US-Kongress verabschiedet, nachdem dieser bei der Außerdienststellung der Schiffe übergangen worden war. Aufgrund dieser Anweisung gliederte die Navy die USS Iowa und die USS Wisconsin wieder in die Reserveflotte ein und unterhielt sie auch in diesem Rahmen. Die Kosten für ihre Unterhaltung lagen bei 250.000 US-Dollar pro Jahr. Da die Schiffe alle weniger als 20 Dienstjahre aufweisen – rund die Hälfte der eigentlich vorgesehenen Lebensdauer – stand einer Reaktivierung aus diesem Gesichtspunkt nichts im Wege. Fest steht auch, dass noch 34 Rohre für die Hauptartillerie und mehrere tausend Granaten in den Magazinen der Navy lagern. Jedoch dürfte die Versorgung mit Tomahawk-Marschflugkörpern schwieriger werden, da heutige Modelle nicht mehr mit dem verwendeten Startsystem kompatibel sind.
Laut U.S. Government Accountability Office-Bericht von November 2004 wurden die Kosten für die Reaktivierung 1999 mit 430 Mio. Dollar für beide Schiffe beziffert, allerdings müsste das Schießpulver für die Hauptgeschütze neu hergestellt werden, die Kosten hierfür wurden auf 110 Mio. Dollar beziffert, zusätzlich wäre Werftzeit sowie Ausbildung von Personal für Antrieb und Bewaffnung zu bezahlen. Die Reaktivierung würde laut der Studie von 1999 14 Monate dauern, im GAO-Bericht von 2004 wurde diese Zeit auf Grund des Wissensverlusts auf den Werften und der Rückentwicklung der Werftkapazitäten auf 20 bis 40 Monate verlängert.[5]
Die Schiffe mussten eingemottet bleiben, bis die Navy dieselbe Feuerkraft zur Unterstützung von Landungsunternehmen durch andere Schiffe gewährleisten konnte. Ob das zum Zeitpunkt der späteren Streichung 2006 der Fall war, ist umstritten.
Letzte Außerdienststellung 2006
Am 17. März 2006 wurden die Iowa und die Wisconsin aus dem Register gestrichen. Wie auch die New Jersey und die Missouri sollen die beiden als Museumsschiff erhalten bleiben. Jedoch zeigte sich die Politik wiederum besorgt, dass die Feuerkraft der Iowas komplett verloren gehen könnte und bestimmte daher im National Defense Authorization Act of 2007, dass die Iowa und Wisconsin von der Navy weiterhin so behandelt und gewartet werden müssen, dass sie im Falle eines „nationalen Notstandes“ im Kampf eingesetzt werden können.[6] Die Bedingungen ähneln dabei denen von 1996, besonders wird klargestellt, dass die Benutzung als Museum keine Demilitarisierung nach sich ziehen darf und Ersatzteile und Projektile weiter gelagert werden müssen.
Auch um die Vorgaben des Kongresses bezüglich der Bereitstellung von Schiffs-Artillerie zu erfüllen, ist ab 2007 vorgesehen, die Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse mit weitreichender Munition auszustatten.[7] Bis 2011 ist dies nicht geschehen.
Die Iowa ist seit Juli 2012 im Port of Los Angeles als Museumsschiff der Öffentlichkeit zugänglich. Die New Jersey liegt in Camden, New Jersey, die Missouri in Pearl Harbor, Hawaii und die Wisconsin in Norfolk, Virginia; diese drei Schiffe sind ebenfalls zugänglich.
Fotodetails
Oben zu sehen: Wisconsin im Jahre 1944, unten New Jersey 1985, hier mit teilweise angetretener Besatzung. Klar zu sehen sind die Unterschiede zwischen den Schiffen als Folge der Modernisierung. So die Unterschiede zwischen den Masten: 1944 noch kleine Masten an beiden Schornsteinen (am vorderen die Schüssel des SK-2-Radars), während 1985 am vorderen Schornstein ein großer Gittermast installiert ist, mit Radar Typ SPS-49. Zwischen den Schornsteinen befand sich 1944 Fla-Bewaffnung, 1985 sind dort die ABL für die Tomahawk-Marschflugkörper aufgestellt. Weitere Unterschiede der Bewaffnung: 1944 befanden sich Flakwannen auf Turm 2 und 3 sowie, hier schwer zu erkennen, Maschinenkanonen und Flak rund um die Aufbauten sowie auf dem Vor- und Achterdeck. Auf dem Achterdeck 1944 Katapulte mit Flugzeugen und der Kran zur Bergung der gewasserten Flugzeuge, während sich 1985 dort der Helikopterlandeplatz befindet. Zu beachten ist auch die kleine Bugnummer 1944 und im Gegensatz dazu die deutlich erkennbare Nummer 1985.
Technik
Rumpf
Außenrumpf
Der Rumpf einer Iowa-Klasse ist etwa 270 Meter lang und 33 Meter breit, der Tiefgang beträgt ungefähr 11 Meter. Die Verdrängung beträgt 45.000 Tonnen Standard und rund 58.000 Tonnen voll beladen, das Leergewicht liegt bei etwa 12.000 Tonnen. Die Ausmaße des Rumpfes wurden nach der so genannten Panamax-Spezifikation gewählt, das heißt, es wurde darauf Wert gelegt, dass die Einheiten den Panamakanal noch passieren konnten, was hier mit jeweils rund 30 cm Spiel an beiden Längsseiten möglich war. Die Höhe des Buges über Wasserlinie beträgt 11 Meter, die des Hecks 6,7 Meter. Die Schornsteine liegen etwa 29 Meter über dem Wasser, der höchste Mast 40 m. Charakteristisch für die Iowa-Klasse ist das lange Vorschiff mit leichtem Wulstbug (sogenannte Taylor-Birne) und stark konkavem Profil sowie das Erreichen der größten Breite des Rumpfes nach etwa zwei Drittel der Länge, bedingt durch die Anordnung der Antriebsanlagen.
Die Panzerung der Schiffe beträgt am Gürtel, also in der Wasserlinie in der Länge von ungefähr dem ersten bis zum letzten Geschützturm, 307 mm und setzt sich dünner werdend nach unten bis zum Schiffsboden fort. Dahinter befinden sich 4 parallele Torpedoschotten. Die Geschütztürme und der Kommandoturm im Brückenaufbau haben 500 mm Panzerung, die so genannte Barbette, also der Teil des Turmes unter Deck, auf dem der Turm aufliegt, besteht bis zum Panzerdeck aus 295 bis 339 mm starken Stahlplatten. Die Schotten sind rund 287 mm stark. Die Schiffe verfügen über 2 Panzerdecks, von denen jedoch nur das obere über die gesamte Länge läuft, das untere fehlt über den Kesselräumen. Die gesamte Panzerung erhöht die Verdrängung um über 18.000 Tonnen, mehr als ein Drittel der Gesamtverdrängung.
Der Rumpf sowie auch die Aufbauten bestehen aus Stahl, während ein Großteil des Decks aus einer inneren Lage Stahl besteht, die mit einer äußeren Lage von rund 5000 m² Teakholz beplankt ist – ein Relikt aus den Zeiten des Zweiten Weltkrieges (auch wenn seit dem Bau kaum eine Planke an Bord original sein dürfte). Der Vorteil von Teak besteht unter anderem darin, dass es auch in nassem Zustand nicht rutschig wird, auch gegen Salzwasser sehr beständig ist und beim Laden des Schießpulvers kein von Deck ausgehender Funke eine Explosion verursachen kann. Aus Tarnungsgründen war das Deck lange Zeit blau oder grau bemalt. Inzwischen spielt die visuelle Tarnung für Schiffe dieser Größenordnung keine Rolle mehr, weshalb die Planken nun im originalen Braun gehalten sind. Der Helikopterlandeplatz auf dem Achterdeck besteht seit seiner Einführung aus Stahlblechen ohne Beplankung.
Decksanordnung
Unter dem Hauptdeck schließen sich Deck 2 und 3 an, dort befinden sich über die gesamte Länge Schlaf- und Freizeiträume für die Besatzung. Unter diesen Decks kommen drei so genannte Platforms. Im Bug bis zum ersten Turm befinden sich hier Lagerräume, danach reichen die beiden Türme mit den Aufzügen zur Munitionsanlieferung herunter bis auf Plattform 3. Weiter achtern schließen sich über alle Plattformen die vier Maschinenräume an, darüber verlaufen die Rohre zu den Schornsteinen. Dahinter befindet sich Turm 3, unter dem Achterdeck folgen wiederum Lagerräume.
Über dem Hauptdeck erstrecken sich die Aufbauten über sechs Decks. Auf den ersten beiden befinden sich unter anderem die Kabinen des Kapitäns und für einen gegebenenfalls das Schiff als Flaggschiff nutzenden Admiral. Weiter oben – direkt über bzw. hinter Turm 2 – befinden sich die Kommandozentrale und die Feuerleitung. Neben einer Möglichkeit, das Schiff zu steuern, wurde dort der Kurs fortgezeichnet, außerdem befinden sich dort die Radarüberwachung und der Funkraum. Unter anderem musste dort auch die Flugbahn der Projektile geplottet werden, um sicherzustellen, dass kein Flugverkehr die geplante Flugbahn kreuzt. Weiter über den Kommandoräumen befindet sich am Mast auf einer Höhe von etwa 20 Metern über der Wasserlinie die Navigationsbrücke.
Antrieb
Die Iowa-Klasse ist mit ihrer Spitzengeschwindigkeit von 33 Knoten die schnellste je gebaute Schlachtschiffklasse. Die Schiffe verfügen über je vier Schrauben, wobei die beiden außenbords liegenden vierblättrig mit Durchmesser 5,5 Meter sind und die inneren fünf Blätter besitzen bei einem Durchmesser von 5,3 Meter. Die Leistung liegt bei zusammen 212.000 HP (158 MW) vorwärts und 44.000 HP (33 MW) rückwärts. Ein Schiff kann rund 2,5 Mio. amerikanische Flüssiggallonen (9,5 Mio. Liter) Distillate Fuel, Marine (DFM), das Standardöl der US Navy, mitführen. Die wirtschaftlichste Geschwindigkeit liegt dabei bei 16 Knoten, bei denen das Schiff etwa 18.000 Seemeilen zurücklegen kann. Zum Vergleich: Bei 30 Knoten schafft eine Iowa-Klasse nur gut 8000 Seemeilen[8].
Die Schrauben werden jeweils von einer eigenen Antriebsanlage angetrieben. Dabei wird Wasser in je zwei M-Type-Kesseln von Babcock & Wilcox auf über 850 °F (~ 454 °C) bei einem Dampfdruck von 600 imperialer Pfundkraft pro Quadratzoll (rund 4,1 Megapascal) erhitzt. Dieser Dampf wird zuerst in eine Hochdruck-Dampfturbine von General Electric geleitet, die dadurch, je nach gewünschter Geschwindigkeit, sich bis zu 5000-mal pro Minute dreht. Danach wird der Dampf, der noch unter 50 lbf·in−2 (340 kPa) Druck steht, in eine Niederdruckturbine geleitet, in der der Dampf auf Kondensatordruck (deutlich unter 1 bar, der genaue Wert hängt von der Seewassertemperatur ab) entspannt wird. Die Turbinendrehzahl wird mit einem Getriebe auf die Propellerdrehzahl von unter 250 pro Minute reduziert. Durch die niedrigere Drehzahl arbeiten die Propeller wesentlich effizienter. Danach wird der entspannte Dampf in einem Kondensator kondensiert, und das entstandene Kondensat (Wasser) wird von der Kesselspeisepumpe in den Kessel gefördert. Da dieser geschlossene Prozess dennoch Wasser verliert, müssen die drei Frischwassererzeuger an Bord des Schiffes kontinuierlich Frischwasser produzieren, insgesamt werden bis zu 60.000 amerikanische Flüssiggallonen (rund 227 t) pro Tag erzeugt.
406-mm-Drillingstürme
Die Hauptbewaffnung der Iowa-Klasse besteht aus drei Geschütztürmen mit je drei Rohren für Projektile mit dem Durchmesser 406 Millimeter (16 Zoll) und 50 Kalibern (20,3 m) Seelenlänge. Zwei der Drillingstürme (Nummer 1 und 2) befinden sich vor den Aufbauten, einer dahinter (Turm 3), weshalb die Türme nur um 300° gedreht werden können. Jeder von ihnen wiegt rund 1700 Tonnen. Für die Bedienung eines der Türme waren mindestens 77 Mann nötig, um mit Munition und Treibladungen umzugehen.
Jedes der Rohre kann einzeln abgefeuert werden und muss danach zum Nachladen in eine Erhöhung von 5° gebracht werden. Zum Schießen kann die Rohrerhöhung −5° bis 45° betragen, die Bewegung erfolgt mit 12° pro Sekunde. Horizontal haben die Kanonen eine Bewegungsfreiheit von 300°, können also auch über die Schulter, also mehr als 90° nach hinten, schießen. Die vorderen Türme können nicht direkt nach vorn feuern, da sich dort seit 1980 eine Antenne befindet, auch vorher hätte die Stoßwelle der Projektile Schäden am Vorschiff verursacht. Analog die Situation des achternen Turms. Die Bewegungsgeschwindigkeit beträgt 4° pro Sekunde.
Es können mehrere Arten von Granaten abgefeuert werden, die Magazine eines Schiffes fassen etwa 1200 Schuss. Gegen gepanzerte Ziele kann das Mk. 8 APC (Armor-Piercing, Capped, dt.: panzerbrechend, mit Kappe versehen) verwendet werden. Es hat eine Reichweite von etwa 24 Meilen (39 Kilometern) und wiegt 2700 Pfund (1200 kg). Das APC wird mit 820 Metern/Sekunde abgeschossen, so dass es sich bis zu 90 Sekunden in der Luft befindet. Auf 18 km kann es 50 cm Stahlpanzerung oder 6,4 Meter Stahlbeton durchschlagen. Lediglich gut 40 Pfund (18 kg) waren Sprengstoff, das Restgewicht des 1,67 Meter langen Projektils besteht aus Hülle und Zündung sowie der Stahlkappe. Außerdem befanden sich Farbbeutel in den Projektilen, um bei Fehltreffern die aufsteigende Wassersäule zu färben und so deutlicher sehen zu können.
Gegen ungepanzerte Ziele und für die Küstenbeschießung wird das 1900 Pfund (850 kg) schwere Mk. 13 HC (High-Capacity, dt.: Große Sprengwirkung) eingesetzt. Bei Explosion am Boden erzeugt die Granate, je nach Bodentyp, einen Krater von bis zu 15 Metern Durchmesser und sechs Metern Tiefe; die Druckwelle entlaubt Bäume im Umkreis von 360 Metern.
Das Mk. 23 Katie ist ein in den 1950er-Jahren unter strengster Geheimhaltung entwickeltes Nuklearprojektil mit einer Sprengwirkung von etwa 15 bis 20 Kilotonnen TNT-Äquivalent. Es sollte auf der besten verfügbaren seegestützten Artillerieplattform eingesetzt werden, was zu dieser Zeit die vier Iowas waren. Ob sich jemals solche Projektile an Bord der Schiffe befanden, ist unklar, da die Navy die Existenz von Nuklearwaffen auf ihren Schiffen nicht kommentiert.[9]
127-mm-Mehrzweckgeschütze
Als Sekundärwaffe hatte jedes Schiff zehn Doppellafetten mit Splitterschutzschilden mit je zwei Rohren für 127-mm-Granaten (5 Zoll), Kaliber 38. Die Geschütze befinden sich zu beiden Seiten der Aufbauten, seit der Modernisierung allerdings nur noch drei pro Seite.
Diese waren während des Zweiten Weltkrieges noch als Luftverteidigung gedacht, wurden jedoch dank der Entwicklung von Näherungszündern im Golfkrieg auch für Küstenbeschießungen verwendet. Die Reichweite beträgt rund 14 Kilometer, es kann so schnell geschossen werden, wie die Crew nachladen kann, das Maximum liegt bei 16 bis 23 Schuss pro Minute.
40-Millimeter-Flak
Bei Indienststellung besaß jedes Schiff 20 Vierlings-Fliegerabwehr-Geschütze vom Typ Bofors. Diese befanden sich in Flakwannen seitlich der Aufbauten, am Bug, am Heck und auf den Türmen 2 und 3. Diese Waffen wurden im Zuge der Modernisierung entfernt, da sie gegen moderne Düsenflugzeuge wirkungslos waren.
20-Millimeter-MK
Ebenfalls seitlich der Aufbauten sowie am Heck und Bug befanden sich insgesamt 49 Maschinenkanonen von Oerlikon Contraves, diese dienten ebenfalls zur Fliegerabwehr. Da die MK bereits gegen die Kamikaze-Flieger nicht mehr effektiv genug gewesen waren, wurde 1950 ein Großteil der Waffen entfernt, die wenigen verbliebenen folgten Anfang der 1980er-Jahre.
Nahbereichsflugabwehrsystem Phalanx CIWS
Seit der Modernisierung befinden sich vier zur Flugkörperabwehr gedachte Phalanx CIWS mittschiffs. Diese Gatling-Kanonen mit 20-mm-Läufen sollen anfliegende Flugkörper im Endanflug zerstören und erreichen dafür eine Feuerrate von 3000 Schuss pro Minute.
Flugkörper
Seit der Modernisierung befinden sich auch Flugkörper an Bord. Mittschiffs zwischen den beiden Schornsteinen befinden sich auf einer Plattform, auf der sich vorher 40-Millimeter-FLAK befanden, vier Armored Box Launcher mit je vier BGM-109 Tomahawk Marschflugkörpern zum Einsatz gegen Landziele sowie vier Starter für je vier AGM-84-Harpoon-Anti-Schiff-Raketen. Achtern des hinteren Schornsteins befinden sich noch einmal vier ABL für je vier Tomahawks. Diese Systeme haben den Nachteil, dass sie nicht auf See nachgeladen werden können, so dass die gesamte FK-Bewaffnung eines Schiffes aus 32 Tomahawks und 16 Harpoons besteht.
Elektronik
Radare und Feuerleitsysteme
Im Zweiten Weltkrieg war auf dem Hauptmast ein Radar Typ SK, später auch SK-2 sowie SC-2 installiert. Diese Suchradare hatten eine Reichweite von bis zu 120 Seemeilen gegen hoch fliegende Flugzeuge. Ab dem Koreakrieg wurde zur Luftüberwachung ein SPS-6 von der Westinghouse Electric Corporation eingesetzt, das eine Reichweite von 140 Seemeilen aufweist. Die Höhenfindung von Luftzielen wurde über das SPS-8A sichergestellt. Als Navigationsradar diente ab Anfang des Koreakrieges das SPS-10 von Raytheon.
Durch die Nachrüstung mit Flugkörpern mussten auch moderne Radaranlagen installiert werden. Als Hauptluftüberwachungsradar ist auf einem Gittermast am vorderen Schornstein das SPS-49 von Raytheon installiert, das eine Reichweite von etwa 250 nautischen Meilen aufweist, auf dem D-Band ausstrahlt und eine Spitzenleistung von 360 Kilowatt erreicht.[10] Direkt hinter der Antenne befindet sich das URN-25-TACAN-System, der höchste Punkt des Schiffes. Als Oberflächensuchradar wird das Norden Systems/EDO Corporation SPS-67 verwendet, das auf dem G-Band bis zu 28 kW ausstrahlt und eine Reichweite von 100 km hat[11].
Direkt vor dem Vormars befindet sich das kugelförmige SPQ-9A von Northrop Grumman, ein Radar mit 20 nautischen Meilen Reichweite auf dem I-Band[12], das zusammen mit den vier Feuerleitsystemen Mk. 37, die sich rund um die Aufbauten befinden, für die Feuerleitung der 127-mm-Türme zuständig ist. Die Feuerleitung für die 406-mm-Türme wird vom Mk. 38 bereitgestellt; eines dieser Systeme befindet sich auf dem Decksaufbau, ein weiteres hinter dem achternen Schornstein. Ob das SPQ-9A auch für Verwendung mit den 406-mm-Geschützen modifiziert wurde, ist nicht bekannt.[13] Ebenfalls in Kugelform ist das Radom, mit dem die Verbindung zu vom Schiff gestarteten Aufklärungsdrohnen zuständig ist, es befindet sich am vorderen Rand des achternen Schornsteins.
Selbstverteidigungssysteme
Ebenfalls seit der Modernisierung befinden sich zahlreiche defensive Schutzsysteme an Bord. Für die elektronische Kampfführung wurde das SLQ-32(V)3 installiert. Die Antennen, die sich an den Aufbauten befinden, können für Fernmelde- und elektronische Aufklärung sowie als Störsender eingesetzt werden. Ebenfalls zum SLQ-32-Paket gehört das Mark 36 SRBOC, das Düppel und Flares in die Luft schießt, die anfliegende Raketen sowohl mit Radar- wie auch mit Infrarotsuchkopf vom Schiff ablenken sollen. Gegen Torpedo-Angriffe wurde das SLQ-25 Nixie an Bord gebracht. Dies ist ein hinter dem Schiff geschleppter Täuschkörper, der die Schraubengeräusche eines Schiffes imitiert, um so Torpedos vom eigentlichen Ziel wegzulocken.
Energieerzeugung
Die Energie zum Betrieb der elektrischen Systeme wird auf den Iowa-Klasse-Schlachtschiffen von acht sogenannten Ship’s Service Turbine Generators (SSTGs) bereitgestellt, die von Westinghouse hergestellt wurden. Diese Dampfturbinen werden ebenfalls vom Dampf aus den Kesseln des Antriebssystems betrieben, jeder SSTG liefert 1,25 Megawatt, so dass auf dem Schiff insgesamt 10 MW zur Verfügung stehen. Als Notsystem verfügt jede Einheit über zwei Dieselgeneratoren mit je 250 kW Leistung.
Um im Kampf beschädigte Stromkreise überbrücken zu können, gibt es auf den unteren Decks ein sogenanntes Casualty Power System. Dies besteht aus langen Kabeln und Steckverbindungen an den Wänden. Mit diesen können eventuell beschädigte Sektionen überbrückt und die elektrische Versorgung in allen Bereichen des Schiffes sichergestellt werden.
Luftfahrzeuge
Flugzeuge
Für Aufklärung und Zielfindung für die Hauptbewaffnung setzte die US-Marine auf ihren Schlachtschiffen und Kreuzern Wasserflugzeuge ein. So auch auf den Schiffen der Iowa-Klasse. Diese konnten von den aus je zwei Katapulten bestehenden Bordfluganlagen auf den Achterdecks der Schiffe gestartet werden.
Zu Beginn wurde die zweisitzige Vought OS2U Kingfisher eingesetzt, ab 1945 die einsitzige SC Seahawk von Curtiss. Die Flugzeuge wurden in Fahrtrichtung leicht schräg nach Außenbord gestartet, da dies einen etwas stärkeren Luftstrom unter den Tragflächen erzeugt. Die Flugzeuge selbst waren unbewaffnet. Nach der Mission wasserten die Piloten ihre Maschinen in der Nähe des Schiffes und wurden dann mit einem speziellen Flugzeugkran an Deck gehoben, der das Flugzeug später auch wieder auf das Katapult setzte. Da der Ozean normalerweise zu unruhig ist, um dort mit einem kleinen Flugzeug zu wassern, musste das Schlachtschiff vorher einen Halbkreis fahren und somit einen Bereich von den Wellen abschirmen, auf dem das Flugzeug aufsetzen konnte.[14] Für gewöhnlich befanden sich je ein Flugzeug auf den beiden Katapulten und eines als Ersatz auf dem Deck.
Hubschrauber
Ab 1949 wurden zur Aufklärung erstmals Hubschrauber eingesetzt, womit die gefährliche Wasserlandung der Flugzeuge vermieden werden konnte. Da sich zu diesem Zeitpunkt aber noch die Katapulte und auch die Maschinenkanonen auf dem Achterdeck befanden, wurden die Hubschrauber von Turm 1 aus gestartet, die ersten Modelle waren vom Typ Bell 47. Ab dem Vietnameinsatz der New Jersey bzw. der Wiederindienststellung der Schiffe Mitte der 1980er-Jahre war auch ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Achterdeck verfügbar, jedoch weiterhin keine Hangars für die Fluggeräte. Dies waren ab den 1980er-Jahren bis zu vier Kaman SH-2 Seasprite, Sikorsky SH-3 Seaking, Boeing CH-46 Sea Knight oder Sikorsky SH-60B Seahawk, die nicht nur zur Aufklärung, sondern auch zum Transport von Nachschub und teilweise für U-Jagd eingesetzt werden können.
Drohnen
Ab Anfang der 1990er-Jahre war es den Schiffen möglich, zur Aufklärung RQ-2-Pioneer-Drohnen zu starten und kontrollieren. Diese werden vom Achterdeck mittels eines Raketenboosters gestartet, der kurze Zeit später abgeworfen wird. Die Drohnen können von Bord des Schiffes mehrere Stunden lang gesteuert werden. Dafür wird ein Videobild der Kamera an Bord der Drohne in Echtzeit auf das Schiff übermittelt. Da die Drohne zwar ein Fahrgestell hat, eine Landung auf dem kleinen Deck einer Iowa aber zu gefährlich wäre, wird eine andere Technik verwendet: Ein großes Netz wird quer über das Schiff gespannt, in das die Drohne mit niedriger Geschwindigkeit geflogen wird. Bis zu acht Drohnen wurden auf den Fahrten im Persischen Golf mitgeführt und wurden von den beiden Einheiten intensiv genutzt.
Besatzung
Ein Schiff der Iowa-Klasse hatte zu Beginn der Dienstzeit etwa 2800 Mann Besatzung, davon 134 Offiziere, außerdem gehörte eine Abordnung des US Marine Corps dazu. Nach den Modernisierungen des Schiffes konnte die Anzahl der benötigten Männer auf etwa 1500 verringert werden; dies liegt vor allem daran, dass die Fla-Waffen nicht mehr an Bord waren, die vorher personalintensiv zu besetzen waren. Jeder Seemann hatte eine eigene Koje. Das so genannte hot bunking, die abwechselnde gemeinsame Nutzung einer Koje, musste nicht praktiziert werden. Die Mannschaftsräume befinden sich über fast die gesamte Länge auf Deck zwei und drei.
An Bord befindet sich außerdem alles, was die Seeleute auf längeren Fahrten benötigen. Unter anderem mehrere Bordärzte verschiedener Fachrichtungen, Friseure, die Bordwäscherei sowie Einrichtungen, in denen die Seeleute Gegenstände des täglichen Bedarfs kaufen können. Für die Nahrungsversorgung gibt es neben Kombüsen auch eine eigene Bäckerei, das Essen wird in den Messen ausgegeben, nach Mannschaftsdienstgraden und Offizieren getrennt. Bei den Mahlzeiten konnte die Besatzung wählen zwischen der Fast-Food-Line, wo Hamburger, Pommes frites und Hot Dogs ausgegeben wurden, und der The-Truman-Line, wo es gesündere Mahlzeiten mit Gemüse, Kartoffeln, Eintöpfe und ähnlichem gab.
An Bord eines jeden Schiffes gab es drei Verdampfer, die pro Tag zusammen bis zu 225.000 Liter Frischwasser erzeugen konnten. Der größte Teil dieses Wassers wurde als Kesselspeisewasser für die Antriebsanlage benötigt. Der Rest wurde zum Kochen, Waschen und Duschen verwendet. Die Toiletten wurden hingegen mit Salzwasser gespült. Dies traf für alle Toiletten an Bord zu außer der in der Brig, dem Bordgefängnis. Dort wurde mit Frischwasser gespült, um zu verhindern, dass Gefangene sich bewusst Salzwasser einflößen, um dadurch die Verlegung in die Sick Bay, die Krankenstation, zu erzwingen.
Einsatz
Einsatzprofil
Die Schlachtschiffe der Iowa-Klasse waren schnell genug, um mit den Flugzeugträgerkampfgruppen mitzuhalten; häufig waren sie in einer solchen Gruppe vorhanden. Unter anderem war es ihre Aufgabe, andere Schlachtschiffe von der Annäherung an die eigene Gruppe abzuhalten. Zu solch einem Kampf der Titanen ist es jedoch für die Einheiten der Iowa-Klasse nie gekommen, da sowohl Yamato als auch Musashi, die letzten Schlachtschiffe der Japaner im Zweiten Weltkrieg, nach der Indienststellung der Iowas aufgrund von Brennstoffmangel kaum noch aktionsfähig waren und kaum beschützt wurden. So wurden sie bereits auf der Anfahrt zu den Schlachten, an denen die Iowas beteiligt waren, von Trägerflugzeugen beschädigt und versenkt. Stattdessen wurden die Hauptgeschütze der Schiffe vor allem zur Vorbereitung der Erstürmung der japanischen Pazifikinseln genutzt, indem sie die Strände sturmreif schossen, außerdem konnten die Schlachtschiffe mit ihren 406-mm-Geschützen weit über die Küstenlinie hinaus schießen und so militärische Einrichtungen und Industriegelände auf den japanischen Hauptinseln zerstören. Als Geleitschiffe konnten die Einheiten der Iowa-Klasse außerdem aufgrund ihrer starken Flugabwehrbewaffnung die japanischen Torpedobomber und später auch die Kamikazes an Angriffen auf die Flugzeugträger hindern. Sowohl die Rolle als mobile Artillerie als auch Luftverteidigung waren auch die Einsatzgebiete der Schiffe im Koreakrieg.
Bereits auf der kurzen Einsatzfahrt der New Jersey vor Vietnam diente das Schiff lediglich noch für Landbeschießungen, die überwiegend verwendeten Düsenflugzeuge waren zu schnell für die Flak des Schiffes. In der letzten Einsatzperiode der Iowas hatte sich das Operationsprofil stark verschoben. Die Schiffe dienten nun auch als Abschussplattform für Marschflugkörper, die beiden Einheiten, die im Golfkrieg dienten, feuerten 24 respektive 28 Tomahawks auf den Irak ab. Jedoch konnten die Hauptgeschütze weniger verwendet werden, da die Schlachtschiffe nicht mehr nah an die Küste fahren konnten. Der Grund hierfür liegt im Fehlen von Sonar zur Aufspürung von Seeminen sowie im unzureichenden Schutz der Schiffe gegen diese Waffen, welche die Iraker in großer Zahl in den Küstengewässern gelegt hatten.
Unfälle und Kriegsschäden
Im Krieg nahm nur die Missouri Schaden, sie wurde zweimal von Kamikaze-Fliegern getroffen. Der erste traf das Schiff am 11. April 1945 knapp unterhalb des Hauptdecks nahe Turm 3. Teile des Flugzeuges und die Leiche des Piloten wurden auf das Deck geschleudert, während der Sprengstoff im Flugzeug nicht explodierte und ins Meer fiel. Das Feuer, das an Bord ausgebrochen war, konnte nach wenigen Minuten gelöscht werden. Auf amerikanischer Seite gab es keine Opfer. Bei einem zweiten Angriff verfehlte ein Kamikaze das Schiff, streifte mit einer Tragfläche jedoch den Kran, der zur Flugzeugbergung dient. Das Flugzeug stürzte danach ins Heckwasser der Missouri, wo es explodierte und Splitter über das Achterdeck bis zum Schild von Turm 3 verteilte, wodurch mehrere Crewmitglieder verletzt wurden.[15]
Während der 1950er-Jahre liefen außerdem die Missouri einmal und die Wisconsin dreimal vor der Ostküste der Vereinigten Staaten auf Grund. Die Missouri war nahe Hampton Roads, Virginia festgefahren und konnte erst zwei Wochen später von Schleppern befreit werden, worauf ein mehrtägiger Aufenthalt im Trockendock notwendig wurde. Die Wisconsin wurde bei keiner der Grundberührungen beschädigt. Wesentlich schlimmer für die Wisconsin ging hingegen ein Zusammenstoß mit der USS Eaton (DDE-510) aus, der im Jahre 1956 den Bug so stark beschädigte, dass in einem 16-tägigen Aufenthalt in der Norfolk Naval Shipyard die gesamte Bugpartie auf 20 Metern ausgetauscht werden musste. Dafür wurde der Bug der nicht fertiggestellten sechsten Einheit der Klasse, der USS Kentucky, in die Werft geschleppt und an die Wisconsin geschweißt.
Der größte Unfall an Bord eines Schiffes der Iowa-Klasse ereignete sich 1989 an Bord der USS Iowa, als eine Explosion Turm 2 erschütterte, wobei 47 Seeleute umkamen. Die Ursache ist ungeklärt; ursprünglich wurde ein Selbstmordattentat eines Matrosen vermutet, heute wird angenommen, dass elektrostatische Energie Schießpulver entzündet hatte. Da das Schiff kurze Zeit später außer Dienst gestellt wurde, blieben die Schäden unrepariert.
Im Golfkrieg gab es Beschädigungen durch Friendly Fire, ebenfalls auf der USS Missouri. Die Missouri hatte Chaff abgefeuert, da vom irakischen Festland eine SS-N-2-Anti-Schiff-Rakete auf die Kampfgruppe abgefeuert worden war. Nach Angaben der Navy griff das Phalanx CIWS der USS Jarrett (FFG-33) nun die Radarstörer der Missouri an, wobei einige Projektile das Schlachtschiff trafen.[16]
Literatur
- Chris Bishop: Schlachtschiffe und Waffensysteme im Seekrieg. Tosa Verlag, Wien 2001, ISBN 3-85492-433-X.
- Robert F. Sumrall: Iowa Class Battleships – Their Design, Weapons and Equipment. Naval Institute Press, Annapolis Md 1988, ISBN 0-87021-298-2.
- Malcolm Muir: The Iowa Class Battleships: Iowa, New Jersey, Missouri & Wisconsin. Blandford Press, Poole 1987, ISBN 0-7137-1732-7.
- Stefan Terzibaschitsch: Comeback der IOWA-Klasse. Die amerikanischen Schlachtschiffe von 1941 bis heute. Bernard & Graefe, München 1989, ISBN 3-7637-5862-3.
- Stefan Terzibaschitsch: Die letzten Giganten der Meere. Bernard & Graefe, München 1997. ISBN 3-7637-5961-1.
- Stefan Terzibaschitsch: Schlachtschiffe der US Navy 1941–1981. Bernard & Graefe, München 1982. ISBN 3-7637-5268-4.
- Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer von 1905 bis 1970. Lehmanns, München 1970, Pawlak, Herrsching 1988?, Bernard und Graefe, Koblenz 1990, ISBN 3-88199-474-2, ISBN 3-7637-5877-1.
- Robert Gardiner (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press Ltd, London 1980, ISBN 0-85177-146-7, S. 99.
- Robert Gardiner (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1947–1995. Naval Institute Press, Annapolis, Maryland 1996, ISBN 978-1-55750-132-5, S. 559.
Weblinks
- Iowa-Klasse auf globalsecurity.org (englisch)
- Iowa-Klasse auf waffenhq.de
- Losing the battleships: Bericht von cnn.com (englisch)
- Ausführliche Deckspläne von der USS Missouri Memorial Association (Memento vom 3. Dezember 2008 im Internet Archive) (englisch, PDF; 7,18 MB)
Fußnoten
- Norman Friedman: U.S. Battleships: An Illustrated Design History. Naval Institute Press, Annapolis 1986, ISBN 0-87021-715-1. P.317
- Terzibaschitsch: Die letzten Giganten der Meere. S. 22.
- The Iowa Class Battleships BB-61 to BB-64 auf comcast.net (englisch)
- NDAA von 1996 (engl.; PDF; 1,8 MB)
- Information on Options for Naval Surface Fire Support, GAO (englisch)
- National Defense Authorization Act of 2007 (Memento vom 12. Februar 2011 im Internet Archive), Seite 68 (engl., PDF)
- National Defense Authorization Act of 2007 (Memento vom 3. Dezember 2009 im Internet Archive), Seiten 193f (engl., PDF)
- Missouri’s Fuel Consumption auf ussmissouri.org (Memento vom 17. Juni 2004 im Internet Archive) (engl., via archive.org)
- Bill Yenne: Secret Weapons of the Cold War. From the H-Bomb to SDI. Berkley Publishing Group, Berkley 2005. ISBN 0-425-20149-X'
- Aus: The Warfighters Encyclopedia der US Navy (Memento vom 5. November 2004 im Internet Archive) (englisch)
- The Warfighters Encyclopedia der US Navy (Memento vom 5. November 2004 im Internet Archive) (englisch)
- The Warfighters Encyclopedia der US Navy (Memento vom 5. November 2004 im Internet Archive) (englisch)
- Terzibaschitsch: Die letzten Giganten der Meere. S. VI, Bildteil.
- USS Missouri (BB-63) FAQ von factplace.com (englisch)
- USS Missouri (BB-63) FAQ von factplace.com (englisch)
- Report über den Zwischenfall auf gulflink.osd.mil (Memento vom 18. Dezember 2007 im Internet Archive) (englisch)