Chelsea (London)
Chelsea ist ein Stadtteil im Westen von London. Er befindet sich zwischen dem Sloane Square und der Themse als der südlichen Grenze. Der Stadtteil gehört zum Stadtbezirk Royal Borough of Kensington and Chelsea. Der gleichnamige Fußballclub Chelsea FC ist jedoch im Stadtteil Fulham beheimatet.
Chelsea | |||
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Koordinaten | 51° 29′ N, 0° 10′ W | ||
OS National Grid | TQ275775 | ||
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Traditionelle Grafschaft | Middlesex | ||
Verwaltung | |||
Post town | LONDON | ||
Postleitzahlenabschnitt | SW3 | ||
Vorwahl | 020 | ||
Landesteil | England | ||
Region | London | ||
London Borough | Kensington and Chelsea | ||
Britisches Parlament | Chelsea and Fulham | ||
Sehenswürdigkeiten
Im Stadtteil befindet sich das Krankenhaus für pensionierte Soldaten Royal Hospital Chelsea. Es wurde von 1682 bis 1692 nach den Plänen von Christopher Wren gebaut. In der Nachbarschaft befindet sich das National Army Museum. Es wurde an der Stelle des im Jahr 1809 von John Soane gebauten und im Zweiten Weltkrieg zerstörten Anbaus des Krankenhauses errichtet.
Die Hauptstraße des Stadtteils King’s Road wurde im 17. Jahrhundert durch König Karl II. angelegt, um eine Verbindung zum Kew Palace zu schaffen. Bis zum Jahr 1830 befand sie sich im Privatbesitz der Krone.
Die King’s Road gehörte in den 1960er und den 1970er Jahren zu den Zentren der Subkultur der Hippies und der Punks. Malcolm McLaren und Vivienne Westwood eröffneten dort im Jahr 1972 den Laden SEX, in dem Mode im Punk-Stil verkauft wurde. Später zog die Szene in andere Stadtteile, vorwiegend Notting Hill und Camden Town.
Chelsea ist Sitz des Chelsea College of Art and Design. Seit 2008 hat die Saatchi Gallery ihren Sitz in Chelsea.
Bekannte Bewohner
Chelsea ist Geburtsort von:
- Johann Friedrich La Trobe (1769–1845), deutschbaltischer Komponist
- Elizabeth Gaskell (1810–1865), Schriftstellerin
- Richard Anthony Proctor (1837–1888), Astronom
- George Smith (1840–1876) Assyriologe[1]
- Elizabeth Sutherland, 24. Countess of Sutherland (1921–2019), Perress und parteilose Politikerin
- David Puttnam (* 1941), Filmproduzent und Politiker
- Omid Djalili (* 1965), Filmschauspieler und Komiker iranischer Herkunft
- Eddie Redmayne (* 1982), Film- und Bühnenschauspieler
Chelsea galt im 19. Jahrhundert und am Anfang des 20. Jahrhunderts als eine Wohngegend der Künstler wie Thomas Carlyle, William Holman Hunt, George Meredith, Dante Gabriel Rossetti, John Singer Sargent, Algernon Swinburne, William Turner, James McNeill Whistler oder Virginia Woolf. Besonders viele Künstler wohnten an der Straße Cheyne Walk und in ihrer Umgebung, wo ein Großteil der Häuser dem 18. Jahrhundert entstammt.
Zu den bekannten Bewohnern von Chelsea gehörten ebenfalls Margaret Thatcher (an der Flood Street) und Mick Jagger. Der Politiker William Wilberforce starb im Jahr 1833 in Chelsea.
Weitere bekannte Einwohner sind oder waren:
- Bryan Adams (* 1959) – Sänger
- Thomas (1795–1881) und Jane Carlyle (1801–1866) – Thomas Carlyle war ein bekannter Historiker des 19. Jahrhunderts, seine Ehefrau Jane eine bekannte Briefeschreiberin.
- Ken Follett (* 1949) – Schriftsteller
- Henry James (1843–1916) – Schriftsteller
- Mark Knopfler (* 1949) – Musiker
- Bob Marley (1945–1981) – Reggaesänger
- Kylie Minogue (* 1968) – Popsängerin
- William Orpen (1878–1931) – Maler
- Gwyneth Paltrow (* 1972) – Schauspielerin
- Diana Rigg (1938–2020) – Schauspielerin
- Bram Stoker (1847–1912) – Schriftsteller
- Jonathan Swift (1667–1745) – Schriftsteller
- Neil Tennant (* 1954) – Popsänger
- Vivienne Westwood (* 1941) – Modedesignerin
- Oscar Wilde (1854–1900) – Schriftsteller
Auch Isadora Duncan bewohnte dieses Viertel kurz. Nachdem sie mit ihrer Familie aus den USA fortgegangen war, beschloss sie, ihren Anfang in Chelsea zu machen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Ernst Doblhofer: Die Entzifferung alter Schriften und Sprachen. 2. Auflage. Nr. 20415. Reclam Verlag, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-15-020415-3, S. 162.