Chiang Mai

Chiang Mai (auch Chiengmai, Xiang Mai oder Kiangmai, (tʃæŋˈmaɪ, von เชียงใหม่ tɕʰīəŋ màj, , Lanna: ᨩ᩠ᨿᨦ ᩲᩉ᩠ᨾ᩵ t͡ɕīəŋ.màj)) ist eine Großstadt (เทศบาลนครเชียงใหม่) in der thailändischen Provinz Chiang Mai. Sie ist die Hauptstadt des Landkreises (Amphoe) Mueang Chiang Mai und die Hauptstadt der Provinz Chiang Mai. Mit ihren 135.757 Einwohnern[2] ist sie die größte und kulturell wichtigste Stadt in der Nordregion von Thailand und wird wegen der landschaftlichen Schönheit auch Rose des Nordens genannt.

เชียงใหม่
Chiang Mai
Chiang Mai (Thailand)
Koordinaten 18° 47′ N, 98° 59′ O
Basisdaten
Staat Thailand

Provinz

Chiang Mai
Einwohner 135.757 (2012)
Politik
Bürgermeister Tatsanai Puranupakorn[1]
Blick auf Chiang Mai vom Doi Suthep aus
Blick auf Chiang Mai vom Doi Suthep aus

Lage

Der Ort liegt in einem windgeschützten Flusstal des Mae Nam Ping, am Fuß des Berges Doi Pui (1685 m über Meereshöhe).

Die Provinzhauptstadt bildet das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Nordens. Die frühere Beschaulichkeit ist einer westlichen Hektik gewichen, viele alte Teakholzhäuser sind durch Betonbauten ersetzt. Dadurch wird der enorme Gegensatz zu den außerhalb der Stadt in traditioneller Art siedelnden Angehörigen der Bergvölker (unter anderen Akha, Meo, Lisu, Karen) überdeutlich.

Es gibt ungefähr 200 buddhistische Tempel (Wat), viele davon liegen in der Altstadt. Diese wird von einem Viereck aus der antiken Stadtmauer (Reste davon sind noch erhalten) und einem parallel dazu verlaufenden Wassergraben umschlossen, der auf zahlreichen Brücken überquert werden kann. Das Zentrum der modernen Stadt hingegen liegt östlich außerhalb der ehemaligen Stadtmauern zum Ufer des Mae Nam Ping hin.

Wirtschaft

Der Ping-Fluss in Chiang Mai
Blick auf Doi Pui und Doi Suthep

Chiang Mai ist das Zentrum des thailändischen Kunsthandwerks. Insbesondere die Holzverarbeitung, die Textilherstellung und die Bearbeitung von Jadeschmuck sind wichtige Zweige der Wirtschaft. Chinnaraje, ein Hersteller für Autorikschas (Tuk-Tuk), hatte in der Stadt seinen Sitz. Daneben ist der Tourismus eine wichtige Erwerbsquelle vieler Menschen.

Verkehr

Am westlichen Stadtrand befindet sich der internationale Flughafen Chiang Mai. Von hier aus werden täglich Ziele in Thailand und Südostasien, sowie verschiedene chinesische Städte angeflogen.

Regelmäßige Zugverbindungen bestehen in Richtung Bangkok. Außerdem gibt es zahlreiche Busverbindungen aus dem südlichen, zentralen und nördlichen Thailand nach Chiang Mai.

Vor Ort gehören Songthaeos zu den wichtigsten Verkehrsmitteln. Die roten Sammeltaxis sind im Stadtbild von Chiang Mai allgegenwärtig.

Bildung

Die Universität Chiang Mai (Thai: มหาวิทยาลัยเชียงใหม่, Engl.: Chiang Mai University), die wichtigste öffentliche Universität in Nord-Thailand, liegt etwa fünf Kilometer westlich des Stadtzentrums von Chiang Mai unterhalb des Berges Doi Suthep. In Chiang Mai gibt es noch die folgenden Universitäten mit einer Vielzahl von Unterabteilungen:

In der Nähe von Chiang Mai befinden sich außerdem:

An der Christlichen Deutschen Schule Chiang Mai (CDSC) besteht in Nordthailand die Möglichkeit, ein deutschsprachiges internationales Abitur (DIAP) zu erlangen. Die Schule trägt das Gütesiegel "Exzellente Deutsche Auslandsschule". Sie ist eine der zurzeit 140 weltweit von der Bundesrepublik Deutschland geförderten Deutschen Auslandsschulen (DAS). Im Herbst 2019 wurde das Projekt #CDSCWald gestartet, um im Juni 2020 1/2 Hektar Wald als #BäumefürdieZukunft zu pflanzen. Die zu pflanzenden Bäumchen werden in einer dafür errichteten kleinen eigenen Baumschule von den Schülern selbst gezogen. Eine modellhafte Verbindung von Bildung und praktiziertem Klimaschutz.[3]

Geschichte

Traditionelles Holzhaus in Chiang Mai
Antike Stadtmauer mit Stadttor Chang Phueak
Auf dem Nachtbasar von Chiang Mai
Der Graben der alten Stadtbefestigung

Chiang Mai wurde 1296 durch den König Mangrai als Hauptstadt seines Reiches Lan Na („Land der Millionen Reisfelder“) gegründet. Nach der Unterwerfung des Mon-Reiches Haripunchai wurde Chiang Mai Hauptstadt von Lan Na. 1556 konnten die Burmesen Lan Na zu ihrem Vasallen machen und erst 1775 kam Chiang Mai unter General Taksin zu Thailand, behielt jedoch bis 1932 einen quasi autonomen Status.

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

2015 wurden die Denkmale, die Fundstätten und die Kulturlandschaft von Chiang Mai in die thailändische Vorschlagsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen[5].

Buddhistische Tempel

  • Wat Phra That Doi Suthep – gegründet wahrscheinlich 1371, heutiges Aussehen seit 1805, hoch am Doi Suthep über Chiang Mai gelegen (die Straße dorthin wurde erst 1935 gebaut), mit großartiger Aussicht über das ganze Tal.
  • Wat Phra Singh – buddhistische Tempelanlage (Wat), erbaut 1345 unter König Pha Yo, mit der Buddhafigur Phra Sihingh, Holzschnitzereien der Portale, edelsteinbesetzte Bronzestatue, kleiner Bibliotheksbau aus dem 14. Jahrhundert.
  • Wat Chiang Man – mit dem sog. „Kristall-Buddha“ aus Bergkristall, aus dem 7. Jahrhundert, von König Mangrai bei der Eroberung von Haripunchai erbeutet.
  • Wat Chiang Yuen – National-Tempel des Königreiches von Chiang Mai, nördlich der von Mauer und Wassergraben eingefassten Altstadt.
  • Wat Chedi Luang – mit der Ruine einer riesigen Chedi, die 1545 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Im nördlichen Teil kleiner Viharn, erbaut zu Ehren des Meditationsmeisters Ajahn Mun Bhuridatta, der hier lebte und lehrte.
  • Wat Lok Mo Li – renovierter buddhistischer Tempel aus dem 14. Jahrhundert.
  • Wat Buppharam – an der Tha Pae Road gelegener Tempel vom Ende des 15. Jahrhunderts, im 19. Jahrhundert mit einem ungewöhnlichen Viharn im burmesischen Stil erneuert.
  • Wat Suan Dok – Tempel aus dem 14. Jahrhundert westlich der Altstadt.
  • Wat Chet Yot – Tempel mit ungewöhnlichem Viharn aus dem 15. Jahrhundert.
  • Wat Umong – im Wald liegender Tempel aus dem 14. Jahrhundert, am Rande der Stadt, mit großem Weiher (Fische füttern).

Museen

  • Nationalmuseum Chiang Mai – gegründet 1973, zeigt neben Stücken aus der Geschichte Lan Nas einen sehr schön gestalteten hölzernen Fußabdruck Buddhas.
  • Tribal Museum of Chiang Mai – zeigt die Kunst und Kultur der Bergvölker und erklärt ihre Geschichte.

Verschiedenes

  • Nachtbasar (Night Bazar) – in der Nähe des Ufers des Ping; allabendlich werden hier lokale Produkte, Viktualien und Textilien (insbesondere von den Angehörigen der Bergvölker) feilgeboten. Mehrere Food-Courts und zahlreiche Garküchen sorgen für das leibliche Wohl sowohl der Einheimischen wie auch der Touristen.
  • Wiang Kum Kam – historisches Ausgrabungsgebiet etwa fünf Kilometer südlich der Stadt. Hier lebte König Mengrai, bevor er Chiang Mai gründete.
  • Chiang Mai Night Safari – Zoo und Freizeitpark mit Restaurant und Wasser-Lichtspielen, teils mit Freigehegen, durch die man abends in kleinen Zügen gefahren wird. 10 km außerhalb der Stadt.
  • Royal Flora Expo (Thai: งานมหกรรมพืชสวนโลก2006 – [ŋaːn.má.hà.kam.pʰɯ̂ːt.sǔːan.lôːk.2006], auch: ราชพฤกษ์2549 – [râːt.tɕʰá.pʰrɯ́k.2549]) – Internationale Gartenschau, unter anderem riesige Hallen mit Orchideen, sehr aufwändig, sehr weitläufig, etwa 10 km südwestlich der Altstadt gelegen.
  • Am Bahnhof: Denkmal-Dampflok RSR Nr. 340, ex G 4/5 118 der Rhätischen Bahn (Graubünden, Schweiz), SLM 2208, 1912, in Thailand seit 1926 (Schwesterloks 107 und 108 bei der RhB betriebsfähig)[6]
  • Kawila Race Track: Galopprennbahn, auf der jeden Samstag ab 12:30 Uhr Pferderennen stattfinden und auf der das Wetten legal ist.
  • Elephant Nature Park: Nachhaltiger Elefantenpark als Elefantenrehabilitationszentrum
  • Stadtbefestigung von Chiang Mai – Vom Ursprung her aus dem späten 13., vom heutigen Erscheinungsbild her aus der Zeit um 1801 stammend. Alle Stadttore und Zitadellen sind erhalten bzw. rekonstruiert worden.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Commons: Chiang Mai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Chiang Mai – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Website der Stadtverwaltung (auf Thai – abgerufen am 28. November 2015)
  2. Department of Provincial Administration: Stand 2012 (auf Thai)
  3. CDSC Baumschule eröffnet.
  4. Chongqing Municipal Government
  5. Monuments, Sites and Cultural Landscape of Chiang Mai, Capital of Lanna auf der offiziellen Webpräsenz des UNESCO-Welterbes (englisch), abgerufen am 11. Mai 2017.
  6. Alfred Moser: Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847–1966, S. 341 / 406 ISBN 3-7642-0742-0, aktuelle Foto (2009) von James Waite, England
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.