Homburg TG
Homburg ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft[5] im Bezirk Frauenfeld des Kantons Thurgau in der Schweiz. Homburg bildete mit Hörstetten und Schloss Klingenberg von 1870 bis 1998 die Einheitsgemeinde Homburg. Seit 1999 gehört es zusammen mit den ehemaligen Ortsgemeinde Gündelhart-Hörhausen und Salen-Reutenen zur politischen Gemeinde Homburg.
TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Homburg zu vermeiden. |
Homburg | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Thurgau (TG) |
Bezirk: | Frauenfeld |
BFS-Nr.: | 4816 |
Postleitzahl: | 8507 Gündelhart 8507 Hörhausen 8508 Homburg 8508 Salen-Reutenen |
Koordinaten: | 718596 / 277045 |
Höhe: | 591 m ü. M. |
Höhenbereich: | 439–721 m ü. M.[1] |
Fläche: | 24,13 km²[2] |
Einwohner: | 1543 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 64 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 8,5 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.homburg.ch |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Homburg liegt auf dem Seerücken in der Nähe des Untersees und ist flächenmässig die drittgrösste Gemeinde im Thurgau. Die Gemeinde besteht aus den Ortschaften Homburg, Gündelhart, Hörhausen, Salen und Reutenen.
Ortschaften
Nebst Homburg besteht die Gemeinde aus den folgenden Ortschaften:
Gündelhart liegt im Nordwesten der Gemeinde auf einer abgeflachten Anhöhe. Charakteristisch ist das intakte Dorfbild mit der Kirche Sankt Mauritius, dem Pfarrhaus, dem Gebäudekomplex «Beggestübli» und dem Schloss. Das Schloss Gündelhart stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Hörhausen ist das Dorf im Westen der Gemeinde und hat etwas mehr als 500 Einwohner. Es liegt an der Hauptstrasse Pfyn–Steckborn.
Klingenberg: Siedlung um das gleichnamige Schloss
Salen-Reutenen besteht aus den Weilern Bulgen, Haidenhaus, Reutenen, Salen, Sassenloh, Tägermoos und Uhwilen.
Eugerswil: Weiler am Südhang des «Homburgerberges» 1,2 km nördlich Homburgs.
Klimatabelle
Homburg (Salen-Reutenen), 1981–2010 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Homburg (Salen-Reutenen), 1981–2010
Quelle: [7] |
Geschichte
Homburg wurde 899 als Hohenperc und 1243 als de Honburch urkundlich erwähnt. Vom Mittelalter bis 1798 gehörte Homburg zur Herrschaft Klingenberg. 1651 bis 1798 war das Kloster Muri im Besitz der Herrschaft und liess die niedere Gerichtsbarkeit über Homburg von einem Statthalter auf Schloss Klingenberg ausüben.[8]
Die Pfarrei Homburg war eng mit der Herrschaft verbunden. Nach der Reformation von 1528 wurde 1532 der alte Glaube wieder eingeführt. Danach verwendeten beide Konfessionen die Kirche, bis 1555/56 der reformierte Gottesdienst in Homburg eingestellt wurde.[8]
Im 19. Jahrhundert lösten Viehzucht, Milchwirtschaft und Obstbau den Ackerbau ab. 1866–67 wurde die Käsereigenossenschaft errichtet.[8] Am 1. Januar 1999 vereinigten sich die von der Munizipalgemeinde Steckborn abgetrennten Ortsgemeinden Gündelhart-Hörhausen, die bis 1953 Gündelhart hiess, und Salen-Reutenen mit der Einheitsgemeinde Homburg zur Politischen Gemeinde Homburg.[9]
Trotz der Ansiedlung von Gewerbebetrieben (Herzog Küchen AG) und des Baus einiger Einfamilienhäuser ist Homburg bis heute ein Bauerndorf geblieben.[8]
→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Gündelhart-Hörhausen
→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Salen-Reutenen
Wappen
Einheitsgemeinde Homburg
Blasonierung: Geteilt von Schwarz und Weiss.[10]
Das Wappen entspricht dem der Herren von Klingenberg, deren Stammschloss im Gebiet der früheren Einheitsgemeinde lag.[10]
Politische Gemeinde Homburg
Blasonierung: Geteilt und halb gespalten, 1: geteilt von Schwarz und Weiss, 2: in Gelb schwarz bordierter blauer Reichsapfel, 3: in Rot zwei ausgerissene gelbe Salweiden.[10]
Das neue Gemeindewappen entstand 1998 durch die Kombination der bisherigen Wappen von Homburg, Gündelhart-Hörhausen und Salen-Reutenen.[10] Heraldiker kritisierten, das bei der Gestaltung des Wappens auf den Zuzug von Fachleuten verzichtet wurde. Das Wappen ist überlastet und weist mit Ausnahme von Grün alle in der Heraldik möglichen Farben auf.[11]
Bevölkerung
1850 | 1900 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 | |
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Politische Gemeinde[8] | 1432 | 1488 | 1542 | |||||
Einheitsgemeinde[8] | 742 | 581 | 740 | 573 | 647 |
Von den insgesamt 1542 Einwohnern der Gemeinde Homburg im Jahr 2018 waren 128 bzw. 8,3 % ausländische Staatsbürger. 642 (41,6 %) waren evangelisch-reformiert und 527 (34,2 %) römisch-katholisch. Die Ortschaft Homburg zählte zu diesem Zeitpunkt 856 Bewohner.[5]
Wirtschaft
Im Jahr 2016 bot Homburg 588 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 26,0 % in der Land- und Forstwirtschaft, 53,0 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 21,0 % im Dienstleistungssektor tätig.[12]
Verkehr
→ siehe Abschnitt Verkehr im Artikel Hörhausen
Sehenswürdigkeiten
→ siehe auch Liste der Kulturgüter in Homburg TG
- Die Kirche St. Peter und Paul: die Vorgängerkirche wurde 1753 abgerissen. Unter dem Baumeister Franz Singer (1701–1757) und dem Bauführer Marti Diettmann wurde der Rohbau der Kirche im Sommer 1754 fertiggestellt. Der Abt von Muri, Fridolin II, Kopp, übernahm den Bau des Chors. Die Einweihung der Kirche war am 10. Oktober 1754. Am 21. Juli 1784 wurde die Kirche beim Dorfbrand schwer beschädigt. Auch das Deckengemälde von Franz Ludwig Hermann (1723–1791) ging verloren. 1788 weihte in der renovierten Kirche Abt Gerold II von Muri die drei neuen Altäre. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche nicht sehr fachmännisch restauriert und zum Teil ihres spätbarocken Charakters beraubt. Dies wurde durch die Renovation von 1977 wieder rückgängig gemacht.
- Die Kapelle Oberkappel ist dem heiligen Sankt Nikolaus geweiht[13].
- Das Dorf Gündelhart ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.
→ siehe auch Abschnitt Sehenswürdigkeiten im Artikel Gündelhart
→ siehe auch Abschnitt Sehenswürdigkeiten im Artikel Salen-Reutenen
Persönlichkeiten
- Johann Evangelist Traber (1854–1930), kath. Theologe, Begründer der Schweizer Raiffeisenbewegung
Literatur
- Alfons Raimann, Peter Erni: Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Thurgau VI. Der Bezirk Steckborn. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2001 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 98). ISBN 3-906131-02-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- Klimatabelle. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. meteoschweiz, abgerufen am 29. Mai 2018.
- Klimatabelle. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. meteoschweiz, abgerufen am 29. Mai 2018.
- Verena Rothenbühler: Homburg. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 und Wohnbevölkerung der Gemeinden und Vorjahresveränderung. Kanton Thurgau, 1990–2018. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabellen; jeweils 0,1 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
- Gemeindefusion im Kanton Thurgau: Homburg. Auf der Webseite der Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen, abgerufen am 20. Dezember 2019
- Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- Alexander Werder, Alfons Raimann, Hans Peter Mathis: Schloss Klingenberg, Kirche Homburg und Kapelle Oberkappel. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 673/674. Serie 68). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2000, ISBN 978-3-85782-673-3.
- Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive)