Salen-Reutenen

Salen-Reutenen, schweizerdeutsch Sale-Rüütene,[3] war von 1812 bis 1998 eine Ortsgemeinde im Bezirk Steckborn des Kantons Thurgau in der Schweiz und gehörte zur Munizipalgemeinde Steckborn. Am 1. Januar 1999 wurden die Ortsgemeinden Salen-Reutenen und Gündelhart-Hörhausen von der Munizipalgemeinde Steckborn abgetrennt und mit der Einheitsgemeinde Homburg zur politischen Gemeinde Homburg vereinigt.[4]

Salen-Reutenen
Wappen von Salen-Reutenen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Frauenfeld
Politische Gemeinde: Homburgi2
Postleitzahl: 8508
frühere BFS-Nr.: 4863
Koordinaten:718565 / 279087
Höhe: 686 m ü. M.
Fläche: 3,56 km²[1]
Einwohner: 150 [2]
Einwohnerdichte: 42 Einw. pro km²
Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1999

Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1999

Karte
Salen-Reutenen (Schweiz)
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Geographie

Die Dörfer Salen und Reutenen sowie zahlreiche Weiler, u. a. Götschenhäusli, Sassenloo und Uhwilen, liegen auf einer leicht geneigten Hochebene des Seerückens südlich von Steckborn.[5]

Geschichte

Die beiden Dörfer wurden 1272 als Sala bzw. 1634 als Rütinen erstmals urkundlich erwähnt. Im Spätmittelalter waren die Klöster Feldbach (Sassenloo, Tägermoos und Uhwilen) und Reichenau sowie das Chorherrenstift Kreuzlingen die wichtigsten Grundherren in Salen-Reutenen Das Kloster Feldbach besass zudem bei den erwähnten Höfen das Niedergericht. Salen und einige Häuser in Reutenen unterstanden als sogenannte Hohe Gerichte direkt dem thurgauischen Landvogt, während Hinter-Reutenen teils zur Herrschaft Klingenberg, teils zum Gericht von Feldbach gehörte.[5]

Kirchlich teilte Salen-Reutenen (ausser Götschenhäusli und Hinter-Reutenen) das Schicksal der Kirchgemeinde Steckborn, doch bildete es nach der Reformation eine Art katholisches Refugium im reformierten Steckborn. 1862 errichteten die Katholiken in Reutenen die St. Antoniuskapelle.[5]

In Salen und Reutenen wurde immer schon Acker- und Obstbau sowie Viehzucht betrieben; im 19. Jahrhundert etwas Weberei. Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts prägte die Landwirtschaft den Charakter der Dörfer.[5]

Wappen

Blasonierung: In Rot zwei ausgerissene gelbe Salweiden.[6]

Die ausgerissenen Weiden (Salen) deuten auf das Rodungsgebiet (Reutenen) im Gebiet der ehemaligen Ortsgemeinde Salen-Reutenen.[6]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr183118501900195019901995200020102018
Ortsgemeinde245215165206134151
Siedlung Salen223234
Siedlung Reutenen292230
Quelle[5][7][8][9]

Windkraft

Salen-Reutenen gehört zu den Standorten im Kanton Thurgau, die auf ihre Nutzung von Windkraft geprüft werden. Aufgrund seiner exponierten Lage auf dem Seerücken, beträgt das Energiepotential eines Windparks 29 GWh.[10]

Sehenswürdigkeiten

Die Fundstelle eines römischen Heiligtums ist auf der Liste der Kulturgüter in Homburg TG aufgeführt. Sie liegt praktisch auf dem höchsten Punkt des Seerückens. Mindestens zwei kleine Tempelgebäude sind nachgewiesen.[11]

Einzelnachweise

  1. Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive)
  2. Salen-Reutenen. Auf der Webseite der Gemeinde Homburg, abgerufen im Dezember 2013
  3. Salen-Reutenen Auf ortsnamen.ch (Online-Datenbank), abgerufen am 15. Februar 2020
  4. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 und Wohnbevölkerung der Gemeinden und Vorjahresveränderung. Kanton Thurgau, 1990–2018. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabellen; jeweils 0,1 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  5. Erich Trösch: Salen-Reutenen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  6. Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
  7. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  8. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
  9. Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2019. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,2 MB), abgerufen am 10. Mai 2020.
  10. Windpotentialstudie, Standortbeurteilung Teil 2 (PDF; 23,1 MB). Departement für Inneres und Volkswirtschaft, Abt. Energie, im Auftrag des Kantons Thurgau, abgerufen am 13. Mai 2018.
  11. Amt für Archäologie Thurgau (Hrsg.): Archäologie im Thurgau. Huber, Frauenfeld 2010, ISBN 978-3-7193-1541-2, S. 302–303. Auf der Webseite des Amts für Archäologie Thurgau, PDF; 55,5 MB
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