Hüttlingen TG
Hüttlingen ist eine Ortschaft[4] und eine politische Gemeinde im Bezirk Frauenfeld des Kantons Thurgau in der Schweiz. Die ehemalige Ortsgemeinde Hüttlingen bildete bis 1998 zusammen mit den Ortsgemeinden Eschikofen, Harenwilen und Mettendorf die Munizipalgemeinde Hüttlingen.
TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Hüttlingen zu vermeiden. |
Hüttlingen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Thurgau (TG) |
Bezirk: | Frauenfeld |
Postleitzahl: | 8553 |
BFS-Nr.: | 4590 (Politische Gemeinde) |
frühere BFS-Nr.: | 4583 (Ortsgemeinde) |
Koordinaten: | 716201 / 271436 |
Höhe: | 411 m ü. M. |
Höhenbereich: | 394–668 m ü. M. |
Fläche: | 11,60 km² (Pol. Gemeinde)[1] 3,48 km² (Ortsgemeinde)[2] |
Einwohner: | 829 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 71 Einw. pro km² |
Website: | http://www.huettlingen.ch/ | |
Hüttlingen | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Hüttlingen liegt am nördlichen Hangfuss des Wellenbergs an der Hauptstrasse Frauenfeld–Weinfelden. Zusammen mit Mettendorf hat es eine Haltestelle an der Bahnstrecke Winterthur–Romanshorn. Die Gemeinde ist eine Thurgauer Landgemeinde mit einer beträchtlichen Anzahl historischer Riegelhäuser. Durch die Eingemeindung der anliegenden Weiler hat sich das ursprüngliche Gemeindegebiet weit im Thurtal vergrössert. Zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe profitieren vom angenehmen und klimatisch günstigen Klima. Das nahe Zentrum der Stadt Frauenfeld und die Industrie- und Gewerbebetriebe im Thurtal bieten den Einwohnern Beschäftigung in kurzer Distanz zum Wohnort.
Geschichte
Die mittelalterliche Siedlung Hutlingen wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt. Im Frühmittelalter war Hüttlingen ein reichenauisches Lehen. 1360 gehörte es den Herren von Wellenberg. Das Schloss wurde vom Feudaladel Mötteli im 16. Jahrhundert als spätgotisches Staffelgiebelhaus erbaut und in der Neuzeit letztmals 1959 renoviert. Das Niedergericht Hüttlingen wurde 1608 von der Herrschaft Wellenberg abgetrennt. Johann Kaspar Escher erwarb 1674 Herrschaft und Schloss Hüttlingen. 1694 bis 1798 war Hüttlingen im Besitz der reformierten Stadt Zürich, die innerhalb der eidgenössischen Landvogtei Thurgau das Niedergericht vom Schloss Wellenberg aus durch einen Obervogt verwalten liess.[5]
Kirchlich lag Hüttlingen ursprünglich in der Pfarrei Pfyn, später in derjenigen von Müllheim. 1337 ist in Hüttlingen die Kapelle St. Andreas bezeugt. Die Pfarrei entstand 1484. Dem reformierten Hüttlingen schlossen sich 1531 Eschikofen, Harenwilen und Mettendorf an.[5] Die reformierte Kirche war 1496 mit einem Frontturm versehen worden und wurde im 17. Jh. im barocken Stil erneuert, in neuerer Zeit wiederum 1921 und 1948 renoviert.
Im 19. Jahrhundert kamen neben dem Acker- und Obstbau Milchwirtschaft und Viehzucht auf, während der Rebbau im 20. Jahrhundert aufgegeben wurde. Obwohl die landwirtschaftliche Nutzung in jüngster Zeit an den Rand gedrängt wurde, arbeitete im Jahre 2000 immer noch rund ein Drittel der Erwerbstätigen in Hüttlingen im ersten Wirtschaftssektor.[5]
Per 1. Januar 1999 vereinigte sich die Munizipalgemeinde Hüttlingen mit den Ortsgemeinden Eschikofen, Harenwilen, Hüttlingen und Mettendorf zur politischen Gemeinde Hüttlingen.[6]
Wappen
Ortsgemeinde
Blasonierung: In Blau ein weisses Andreaskreuz.[7]
Der Ursprung des Wappens geht auf die dem heiligen Andreas geweihte Kirche von Hüttlingen zurück. Die Farben blau und weiss weisen auf die Beziehungen zur Stadt Zürich hin.[7]
Politische Gemeinde
Blasonierung: Geteilt von Blau mit weissem, schreitendem Löwen und weiss-rotem Schach.[8]
Das Wappen stammt von der ehemaligen Ortsgemeinde Mettendorf.[8]
→ siehe Abschnitt Wappen im Artikel Mettendorf TG
Bevölkerung
1850 | 1900 | 1950 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 | |
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Politische Gemeinde | 839 | 821 | 843 | ||||
Munizipalgemeinde | 724 | 622 | 684 | 646 | |||
Ortsgemeinde | 206 | 182 | 202 | 201 | |||
Quelle | [5] | [9] |
Von den insgesamt 1542 Einwohnern der Gemeinde Homburg im Jahr 2018 waren 128 bzw. 8,3 % ausländische Staatsbürger. 642 (41,6 %) waren evangelisch-reformiert und 527 (34,2 %) römisch-katholisch. Die Ortschaft Homburg zählte zu diesem Zeitpunkt 856 Bewohner.[4]
Wirtschaft
Im Jahr 2016 bot Hüttlingen 160 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 37,7 % in der Land- und Forstwirtschaft, 30,7 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 31,5 % im Dienstleistungssektor tätig.[1]
Politik
Der Gemeinderat von Hüttlingen setzt sich aus 5 Mitgliedern zusammen und wird alle 4 Jahre gewählt. Im Gemeinderat sitzt je ein Vertreter der vier früheren Ortsgemeinden.
Sehenswürdigkeiten
Hüttlingen ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.
- Wirtshaus «Sonne» Hüttlingen TG
- Riegelhaus Geeregass 7 Hüttlingen TG
- Eschikofen bei Hüttlingen TG
- Mühle in Hüttlingen TG
- Schloss Hüttlingen TG
- Eschikofer SBB-Brücken über die Thur
Persönlichkeiten
- Johann Jacob Wehrli (1790 in Eschikofen – 1855), Pädagoge
Weblinks
Einzelnachweise
- Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive)
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- Verena Rothenbühler: Hüttlingen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Mutation Nr. 44d zum Amtlichen Gemeindeverzeichnis der Schweiz, 1986
- Wappen. Auf der Webseite der Gemeinde Hüttlingen, abgerufen am 29. Dezember 2019
- Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
- Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 und Wohnbevölkerung der Gemeinden und Vorjahresveränderung. Kanton Thurgau, 1990–2018. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabellen; jeweils 0,1 MB), abgerufen am 28. April 2020.