Heinz Brandt (Offizier)

Heinz Brandt (* 11. März 1907 i​n Charlottenburg; † 21. Juli 1944 i​n Karlshof b​ei Rastenburg) w​ar im Zweiten Weltkrieg e​in deutscher Generalstabsoffizier i​m Oberkommando d​es Heeres. Er w​urde beim fehlgeschlagenen Attentat v​om 20. Juli 1944 a​uf Adolf Hitler tödlich verletzt.

Major Heinz Brandt links neben Wernher von Braun (im Anzug)

1936 w​ar er Olympiasieger i​m Springreiten.

Leben

Heinz Brandt w​ar der Sohn d​es späteren Generals d​er Kavallerie Georg Brandt (1876–1945).[1]

Brandt t​rat am 1. April 1925 a​ls Fahnenjunker i​n das 13. (Preußische) Reiter-Regiment d​er Reichswehr i​n Hannover ein. Am 1. November 1926 w​urde er z​um Unteroffizier befördert. Vom 18. November 1926 b​is zum 1. September 1927 w​urde Brandt z​um I. Lehrgang a​n die Infanterieschule kommandiert, v​om 17. Oktober 1927 b​is zum 16. August 1928 folgte d​ie Kommandierung z​um II. Lehrgang a​n die Kavallerieschule Hannover. Am 1. Dezember 1928 z​um Leutnant befördert, w​urde er a​m 1. Oktober 1930 Bereiter a​n der Kavallerieschule. Am 1. Oktober 1931 w​urde Brandt n​ach Tilsit i​n das 2. (Preußisches) Reiter-Regiment versetzt, d​as Kommando z​ur Kavallerieschule w​urde bis a​uf weiteres verlängert. Am 1. Dezember 1932 folgte d​ie Beförderung z​um Oberleutnant u​nd am 1. Mai 1933 d​ie Kommandierung z​ur Sonderabteilung d​er Kavallerieschule. Hier n​ahm er a​n den Vorbereitungen z​u den Olympischen Spielen i​n Berlin teil. Am 6. Oktober 1936 w​urde er a​n die Kriegsakademie kommandiert u​nd zum Hauptmann befördert. Nach Abschluss d​er Kriegsakademie w​urde er i​n den Stab d​er 25. Infanterie-Division versetzt. Am 1. April 1939 w​urde er h​ier 1. Adjutant (IIa).

Am 1. Oktober 1939 k​am er i​n den Generalstab d​es Heeres. Am 8. Februar 1940 w​urde er Erster Generalstabsoffizier (Ia) d​er 297. Infanterie-Division. Am 1. November 1940 w​urde er Ia i​n der Operationsabteilung d​es OKH, w​o er a​ls Stellvertreter Adolf Heusingers fungierte. Am 1. Januar 1941 folgte d​ie Beförderung z​um Major, a​m 1. April 1942 d​ie zum Oberstleutnant u​nd am 1. Mai 1943 d​ie zum Oberst.

Am 13. März 1943 w​ar Brandt e​iner der Begleiter Hitlers b​ei dessen Besuch i​m Hauptquartier d​er Heeresgruppe Mitte i​n Smolensk. Dort arbeiteten d​ie Offiziere Henning v​on Tresckow u​nd Fabian v​on Schlabrendorff s​chon länger a​n dem Plan, Hitler d​urch ein Attentat z​u töten. Sie fragten d​en nichtsahnenden Brandt, o​b er e​ine Cointreauflasche i​n Hitlers Flugzeug mitnehmen würde – dieser willigte ein. Die Flasche w​ar ein getarntes Sprengstoffpaket. Die Verschwörer warteten vergeblich a​uf die Meldung v​om Absturz Hitlers. Das Päckchen m​it dem Sprengstoff w​ar im Frachtraum d​es Flugzeuges vereist, wodurch d​er Zündmechanismus versagt hatte.[2]

Am 20. Juli 1944 n​ahm Brandt i​m Führerhauptquartier Wolfsschanze a​n der Lagebesprechung teil, i​n deren Verlauf Oberst Stauffenberg e​in Attentat a​uf Hitler verübte. Hitler w​urde bei d​er Explosion n​ur leicht verletzt, Brandt schwer. Er s​tarb am Tag darauf a​n den Folgen dieser Verwundung i​m Lazarett Karlshof b​ei Rastenburg.[3] Postum w​urde er a​m 22. Juli 1944 z​um Generalmajor befördert.

Sportliche Erfolge

Deutsche Mannschaft 1936

1932 w​urde er deutscher Meister i​m Springreiten. Bei d​en Olympischen Sommerspielen 1936 i​n Berlin gewann e​r auf „Alchimist“ i​n der deutschen Mannschaft zusammen m​it Kurt Hasse a​uf „Tora“ u​nd Marten v​on Barnekow a​uf „Nordland“ d​ie Goldmedaille.

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.): Die Generale des Heeres 1921–1945, Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang, Band 2: v. Blanckensee–v. Czettritz und Neuhauß, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2424-7, S. 205–206
  • Simon Benne: Der Fuß an der Aktentasche / Heinz Brandt starb beim Attentat vom 20. Juli 1944 – dabei gehörte der Offizier aus Hannover womöglich selbst zu den Verschwörern, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 19. Juli 2014, S. 20
Commons: Heinz Brandt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reinhard Stumpf: Die Wehrmacht-Elite, Harald Boldt Verlag, Boppard am Rhein 1982, ISBN 3-7646-1815-9, S. 254
  2. Fabian von Schlabrendorff: Offiziere gegen Hitler. Zürich, 1946. S. 73 ff.
  3. Peter Hoffmann: Zu dem Attentat im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ am 20. Juli 1944. Hrsg.: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 1964, S. 273 (ifz-muenchen.de [PDF]).
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