Griante
Griante ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Como, Region Lombardei. Sie gehört zur Comunità Montana del Lario Intelvese. Zur Gemeinde gehört das am See liegende touristische Zentrum, die Fraktion Cadenabbia.
Griante | ||
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Staat | Italien | |
Region | Lombardei | |
Provinz | Como (CO) | |
Koordinaten | 46° 0′ N, 9° 14′ O | |
Höhe | 250 m s.l.m. | |
Fläche | 13 km² | |
Einwohner | 620 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 22011 | |
Vorwahl | 0344 | |
ISTAT-Nummer | 013113 | |
Volksbezeichnung | griantesi | |
Schutzpatron | SS. Nabore e Felice (12. Juli) | |
Website | Griante |
Geografie
Griante liegt direkt am Westufer des Comer Sees, rund 25 Kilometer nordöstlich von Como, zwischen Menaggio (im Norden) und Tremezzo.
Die Nachbargemeinden sind: Menaggio, Tremezzina und auf der gegenüberliegenden Seeufer Varenna (LC) und Bellagio.
Geschichte
Der Name Griante soll vom keltischen Griant-tir (Land der Sonne) stammen, was auf eine Gründung im Jahre 500 v. Chr. hinweisen könnte. Goldmünzen und andere Geräte weisen auf römische Bewohner hin. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Siedlung 383, als ihm der Bischof von Como Reliquien der Heiligen Nabor und Felix anvertraute, die er vom heiligen Ambrosius erhalten haben soll. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde es während der Religionskriege zwischen Spanien und Frankreich um die Vorherrschaft in der Lombardei unter den Streifzügen von Söldnern (Bündner, lutherische Landsknechte) heimgesucht.
Im 19. Jahrhundert haben Reisende, Künstler und Aristokraten den Ort entdeckt. Der französische Schriftsteller Stendhal schildert den Ort in einigen Passagen Der Kartause von Parma. Henry Wadsworth Longfellow widmete Cadenabbia mehrere Gedichte.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||||
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Jahr | 1861 | 1871 | 1881 | 1901 | 1911 | 1921 | 1931 | 1936 | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2013 | 2021 |
Einwohner | 705 | 678 | 715 | 871 | 1005 | 978 | 937 | 912 | 876 | 803 | 802 | 767 | 762 | 695 | 595 |
Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche von Griante könnte jene Kirche gewesen sein, die im Jahr 383 erbaut wurde, um Reliquien der Heiligen Nabor und Felix aufzunehmen. Die heutige Kirche stammt aus dem 16. Jahrhundert und enthält ein 1597 von Alessandro Maganza geschaffenes Leinwandgemälde, das die Himmelfahrt Maria darstellt.[2]
- Die Wallfahrtskirche San Martino wurde vermutlich an der Stelle eines römischen Beobachtungsturms errichtet.[3]
- Kirche San Rocco[4]
- Anglikanische Kirche[5]
- Die Villa Collina ist das wohl bekannteste Gebäude in Cadenabbia. Hier, wo sich Ende des 19. Jahrhunderts noch ein mittelalterlicher Turm erhob, verbrachte Konrad Adenauer seine Ferien.[6]
- Villa Maresi[7]
- Villa Margherita[8]
- Villa il Giumello[9]
- Villa Bonaventura, Architekt: Giacomo Mantegazza[10]
- Konrad Adenauer Denkmal.
Persönlichkeiten
In der Burg von Griante starb 1521 Giovanni del Matto aus Brenzio, der eine Laufbahn als Söldner begann und dann als Seeräuber berüchtigt wurde.
Franz Anton Mainoni aus Griante, erst Mönch in einem Kloster des Bistums Como, trat zur evangelischen Lehre über, floh nach Graubünden und wurde 1695 in die Synode aufgenommen. Über seine Klage auf Herausgabe seines väterlichen Erbes, bei der ihn der Bundestag gegenüber dem spanischen Gesandten Casati kräftig unterstützte, erbost, ließ es die Obrigkeit von Poschiavo geschehen, dass er im April 1696 am Berninapass gefangen und nach Como entführt wurde. Jahrelange Verhandlungen mit dem Bischof von Como und Volksentscheide blieben fruchtlos, und er verschwand in den Kerkern der Inquisition[11]
Der Musikverlag Casa Ricordi besaß dort eine Villa (Villa Margherita), in der Giuseppe Verdi, mehrere Arien aus La traviata komponierte. Königin Victoria, Zar Nikolaus II., Kaiser Wilhelm II., Prinz Umberto von Savoyen verbrachten dort ihre Ferien, Konrad Adenauer, der dort zwischen 1957 und 1966 regelmäßig seinen Urlaub verbrachte und zum Ehrenbürger ernannt wurde.
Bilder
- Pfarrkirche Nàbore e Felice
- Wallfahrtskirche San Martino
- Griante, Kirche San Rocco
- Griante Castello, Villa Maresi
- Ankunft einer Fähre in Cadenabbia
Literatur
- Anna Ferrari-Bravo, Paola Colombini: Guida d'Italia. Lombardia (esclusa Milano). Milano 1987, S. 291.
- Lombardia – Touring club italiano, Touring Editore (1999), ISBN 88-365-1325-5, Cadenabbia Online
- Griante auf tuttitalia.it/lombardia
Weblinks
- Cadenabbia di Griante: Geschichte
- Griante (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it/architetture/luoghi
- Griante (italienisch) auf tuttitalia.it/lombardia
- Griante (italienisch) auf comuni-italiani.it/013/113
- Griante (italienisch) auf lombardia.indettaglio.it/ita/comuni/co
Einzelnachweise
- Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
- Pfarrkirche Nabore e Felice auf lombardiabeniculturali.it
- Wallfahrtskirche San Martino
- Kirche San Rocco
- Anglikanische Kirche
- Villa Collina
- Villa Maresi
- Villa Margherita
- Villa il Giumello
- Villa Bonaventura
- J.R.Truog: Franz Anton Mainoni. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5, S. 2 (PDF Digitalisat), abgerufen am 14. März 2021.