Musso (Lombardei)

Musso i​st eine Gemeinde i​n der Provinz Como i​n der italienischen Region Lombardei m​it 958 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019).

Musso
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Musso (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Como (CO)
Koordinaten 46° 7′ N,  17′ O
Höhe 201 m s.l.m.
Fläche 3,71 km²
Einwohner 958 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 22010
Vorwahl 0344
ISTAT-Nummer 013160
Volksbezeichnung Mussesi
Schutzpatron Blasius von Sebaste (3. Februar)
Website www.comune.musso.co.it

Musso
Die Gemeinde Musso innerhalb der Provinz Como
Seebrücke von Musso

Geographie

Musso befindet s​ich etwa 50 k​m nördlich d​er Provinzhauptstadt Como a​m nordwestlichen Ufer d​es Comer Sees. Die Gemeinde umfasst folgende Fraktionen: Bresciana, Campaccio, Croda, Genico, Terza u​nd Campagnano.

Die Nachbargemeinden s​ind Colico, Dongo u​nd Pianello d​el Lario.

Geschichte

Bereits i​n der Römerzeit w​ar die Gegend für i​hren weißen Marmor bekannt. In d​en Anhängen z​u den Statuten v​on Como v​on 1335 w​ird Mussio a​ls die Gemeinde genannt, d​ie innerhalb d​er Pfarrei v​on Dongo für d​ie Instandhaltung d​er Strecke d​er Via Regina zwischen Castalora b​is zum cantonum v​inee canonicorum d​e Dugno zuständig war. Während d​es Herzogtums Mailand gehörte Musso ebenfalls z​u dieser Gemeinde u​nd war v​on 1406 b​is 1528 u​nd von 1532 b​is 1617 a​ls Lehen a​n die Familie Malacrida vergeben.[2]

In dem kurzen vierjährigen Zwischenspiel, in dem die Familie im 16. Jahrhundert den Lehnsanspruch nicht aufrechterhielt, wurde die Gemeinde stattdessen vom Medeghino belehnt, der die alte Burg von Sasso di Musso in drei entscheidenden Punkten verstärkte. Die Burg wurde 1532 bei der Niederlage der Medeghino durch die Sforza und Schweizer Eidgenossen zerstört.

Im Jahr 1617 übergab die Familie Malacrida das Lehen an die Familie Bossi, die Musso bis über die Mitte des 18. Jahrhunderts hinaus belehnte. Im Jahr 1934 erfuhr Musso eine Vergrößerung seiner territorialen Grenzen, die sich auf ein unbewohntes Gebiet der Gemeinde Dongo erstreckte.

Der Straßenabschnitt zwischen Musso u​nd Dongo w​ar der Schauplatz d​er Gefangennahme Benito Mussolinis a​m 27. April 1945.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1861187118811901191119211931193619511961197119811991200120112020
Einwohner8588238077457778308908949409489881001104810671019946

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche San Biagio, Spätromanische dreischiffige Kirche, im 16. Jahrhundert umgebaut. Der Campanile stammt aus dem Jahr 1731.[3]
  • Kirche von Santa Eufemia. Auf einem Felsen des Sasso di Musso steht die kleine Kirche (17. Jahrhundert), die ursprünglich wahrscheinlich dem Heiligen Childerico geweiht war. Sie befindet sich in einer dominanten Position über den Bewohnern von Musso und Dongo und hat eine Fassade, der eine Arkade mit zwei Säulen vorausgeht, auf der die Jahreszahl 1662 eingemeißelt ist. Die Kirche ist Teil des sogenannten Giardino del Merlo (Amselgarten), der zwischen 1858 und 1883 an der Grenze zu Dongo angelegt wurde.
  • Villa Orombelli (18. Jahrhundert)[4]

Persönlichkeiten

  • Gian Giacomo Medici (* um 1495 in Mailand; † 8. November 1555 ebenda), auch Giovanni Giacomo Medici, Il Medeghino (der kleine Medici) oder Il Marignano genannt, ein italienischer Condottiere, Herzog von Marignano sowie Marquis von Musso und Lecco.

Literatur

  • Anna Ferrari-Bravo, Paola Colombini: Guida d'Italia. Lombardia (esclusa Milano). Milano 1987, S. 316.
  • Lombardia – Touring club italiano, Touring Editore (1999), ISBN 88-365-1325-5, Musso Online

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Musso (Memento des Originals vom 11. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lagodicomo.com
  3. Kirche San Biagio (Foto)
  4. Villa Orombelli (Foto)
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