Gerichtsbezirk Weiz
Der Gerichtsbezirk Weiz ist ein dem Bezirksgericht Weiz unterstehender Gerichtsbezirk im Bundesland Steiermark.
Gerichtsbezirk Weiz | |
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Lage im Bundesland | |
Gerichtsbezirk Weiz Landesgericht LGS Graz LGZ Graz | |
Basisdaten | |
Bundesland | Steiermark |
Bezirk | Weiz |
Sitz des Gerichts | Weiz |
Kennziffer | 6173 |
zuständiges Landesgericht | LGS Graz LGZ Graz |
Fläche | 1.097,94 km2 (31. Dezember 2019) |
Einwohner | 90.916 (1. Jänner 2021) |
Geschichte
Der Gerichtsbezirk Weiz wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission als „Gerichtsbezirk Weitz“ geschaffen. Er umfasste 47 „neue Ortsgemeinden“ (in Reihenfolge der Nennung; in Klammer die enthaltenen 62 Gemeinden, „1“= wie die Ortsgem.):[1][2]
- Weitz (1)
- Naas (Pirchbaum, Affenthal, 1)
- Gschaid (1, Dürnthal)
- Leska (1, Haselbach)
- Mortantsch (1, Güttelsberg)
- Steinberg (1, Hafning)
- Kogl (1)
- Garrach (1)
- Kleinsemmering (1)
- Greith (Ober-Greith, Unter-Greith)
- Krottendorf (1, Preding, Regerstätten, Farcha, Pichl, Nöstl)
- Fladnitz (1, Raas)
- Landscha (1)
- Oberdorf (1)
- Ponigl (1)
- Trenstein (1)
- Kathrein (Kathrein I. Viertl, Kathrein II. Viertl)
- Passail (1)
- Arzberg (1)
- Haufenreith (1)
- Krammersdorf (1)
- Tober (1)
- Hohenau (!)
- Radegund (1, Plenzengreith, Stenzengreith, Rinnegg)
- St. Ruprecht (1)
- Grub (1)
- Arndorf (1)
- Kühwiesen (1, Diettmannsdorf)
- Dörfl (1)
- Lohngraben (1)
- Mitterdorf (1)
- Neudorf (1)
- Oberdorf (1)
- Fladnitz (1)
- Pichl (1)
- Puch (1)
- Bärendorf (1)
- Klettendorf (1)
- Harl (1)
- Höfling (1)
- Elz (1)
- Etzersdorf (1)
- Pesen (1)
- Unterfeistritz (1)
- Floing (1)
- Fladnitz (1, Schrems)
- Neudorf (1)
Der Gerichtsbezirk Weiz bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[3] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Birkfeld und Gleisdorf den Bezirk Weiz.[4]
Der Gerichtsbezirk erfuhr bereits 1912 eine Veränderung, als per 1. Jänner die Gemeinde Sankt Radegund dem Gerichtsbezirk Graz Umgebung zugewiesen wurde.[5]
Zu Beginn der 1950er Jahre wurden die Gemeinden Wollsdorf, Fünfing bei Sankt Ruprecht an der Raab und Wolfgruben bei Sankt Ruprecht an der Raab per 1. Jänner 1952 aus dem Gerichtsbezirk Gleisdorf ausgeschieden und dem Gerichtsbezirk Weiz zugeschlagen.[6]
Durch die Neuordnung der Gerichtsbezirke 2002 wurde dem Gerichtsbezirk Weiz per 1. Juli 2002 die Gemeinden des zu diesem Datum aufgelösten Gerichtsbezirks Birkfeld zugewiesen. Der Gerichtsbezirk Weiz vergrößerte sich dadurch um die 16 Gemeinden Anger, Baierdorf bei Anger, Birkfeld, Feistritz bei Anger, Fischbach, Gasen, Gschaid bei Birkfeld, Haslau bei Birkfeld, Koglhof, Miesenbach bei Birkfeld, Naintsch, Ratten, Rettenegg, St. Kathrein am Hauenstein, Strallegg und Waisenegg.[7]
Mit 1. Juli 2014 wurde der Gerichtsbezirk Gleisdorf aufgelöst und die Gemeinden dem Gerichtsbezirk Weiz zugewiesen.[8]
Mit Wirkung ab 1. Jänner 2015 wurde der Gerichtsbezirk aufgrund der Veränderungen im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark in der „Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark 2015“ neu definiert.[9] Im Zuge dessen erhielt der Gerichtsbezirk das Gebiet der ehemaligen Gemeinden Tulwitz und Tyrnau vom Gerichtsbezirk Graz-West und gab seinerseits das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Hirnsdorf an den Gerichtsbezirk Fürstenfeld ab.
Gerichtssprengel
Seit Jänner 2015 umfasst der Gerichtsbezirk das Gebiet folgender 31 Gemeinden:
- Albersdorf-Prebuch, Anger, Birkfeld, Fischbach, Fladnitz an der Teichalm, Floing, Gasen, Gersdorf an der Feistritz, Gleisdorf, Gutenberg-Stenzengreith, Hofstätten an der Raab, Ilztal, Ludersdorf-Wilfersdorf, Markt Hartmannsdorf, Miesenbach bei Birkfeld, Mitterdorf an der Raab, Mortantsch, Naas, Passail, Pischelsdorf am Kulm, Puch bei Weiz, Ratten, Rettenegg, Sankt Kathrein am Hauenstein, Sankt Kathrein am Offenegg, Sankt Margarethen an der Raab, Sankt Ruprecht an der Raab, Sinabelkirchen, Strallegg, Thannhausen und Weiz.
Er ist somit mit dem Bezirk Weiz deckungsgleich.
Literatur
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Steiermark. 2. Teil. Leibnitz, Leoben, Liezen, Mürzzuschlag, Murau, Radkersburg, Voitsberg, Weiz. Datenbestand: 30. Juni 2011 (PDF; 967 kB)
- Statistik Austria (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis. Stand 1. Jänner 2016
- Gerichtsdatenbank des Bundesministeriums für Justiz
Einzelnachweise
- Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
- Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 1850, Beilage Kreis Gratz, S. 14–20
- Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
- Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868.
- BGBl. 230/1911: „Verordnung des Justizministeriums, betreffend die Zuweisung der Ortsgemeinde St. Radegund zum Sprengel des Bezirksgerichtes Umgebung Graz in Steiermark“
- BGBl. Nr. 273/1951: „Verordnung der Bundesregierung vom 11. Dezember 1951, betreffend Änderung der Grenzen der Gerichtsbezirke Gleisdorf und Weiz“
- BGBl. II Nr. 82/2002: „Verordnung der Bundesregierung über die Zusammenlegung von Bezirksgerichten und über die Sprengel der verbleibenden Bezirksgerichte in der Steiermark (Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark)“
- BGBl. II Nr. 243/2012: Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark 2012
- Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark 2015. BGBl. II Nr. 298/2014, ausgegeben 19. November 2014, ZDB-ID 1361921-4, S. 1.