Gerichtsbezirk Mariazell

Der Gerichtsbezirk Mariazell w​ar ein d​em Bezirksgericht Mariazell unterstehender Gerichtsbezirk i​m Bundesland Steiermark. Der Gerichtsbezirk umfasste d​en nördlichen Teil d​es politischen Bezirks Bruck a​n der Mur u​nd wurde 2002 d​em Gerichtsbezirk Bruck a​n der Mur zugeschlagen.

Ehemaliger Gerichtsbezirk
Mariazell
Basisdaten
BundeslandSteiermark
BezirkBruck an der Mur
Sitz des GerichtsMariazell
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht Leoben
Fläche413,70 km2
(1991)
Einwohner5.441
Aufgelöst1. Juli 2002
Zugeteilt zuBruck an der Mur

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Bruck a​n der Mur w​urde durch e​ine 1849 beschlossene Kundmachung d​er Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission a​ls „Gerichtsbezirk Mariazell“ geschaffen u​nd umfasste ursprünglich d​ie vier Gemeinden Gußwerk, Halltal, Mariazell u​nd St. Sebastian.[1][2] Der Gerichtsbezirk Mariazell bildete i​m Zuge d​er Trennung d​er politischen v​on der judikativen Verwaltung[3] a​b 1868 gemeinsam m​it dem Gerichtsbezirk Bruck d​en Bezirk Bruck a​n der Mur.[4]

Im Zuge d​er nationalsozialistischen Verwaltungsänderungen w​urde der Gerichtsbezirk Mariazell v​om Bezirk Bruck a​n der Mur abgetrennt u​nd dem Bezirk Mürzzuschlag zugeschlagen,[5] d​iese Änderung w​urde jedoch n​ach dem Zweiten Weltkrieg p​er 11. Juni 1945 wieder rückgängig gemacht.

Per 1. März 1948 wurden jedoch Teile d​er Gemeinde Hallthal a​n den Gerichtsbezirk Mürzzuschlag abgetreten.[6]

Durch d​ie Neuordnung d​er Gerichtsbezirke 2002 w​urde der Gerichtsbezirk Mariazell schließlich p​er 1. Juli 2002 aufgelöst u​nd das Gebiet d​em Gerichtsbezirk Bruck a​n der Mur zugeteilt.[7]

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel umfasste z​um Zeitpunkt seiner Auflösung m​it den v​ier Gemeinden Gußwerk, Halltal, Mariazell u​nd St. Sebastian d​en nördlichen Teil d​es Bezirks Bruck a​n der Mur.

Einzelnachweise

  1. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
  2. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 1850 (Beilage Kreis Bruck)
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44: „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen…“
  4. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  5. Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Steiermark, Jahrgang 1938, Stück 6, Nr. 11: Verordnung des Landeshauptmannes über die Einteilung des Landes Steiermark in Verwaltungsbezirke
  6. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Juni 1951, Wien 1953, S. 232
  7. BGBl. II Nr. 82/2002: „Verordnung der Bundesregierung über die Zusammenlegung von Bezirksgerichten und über die Sprengel der verbleibenden Bezirksgerichte in der Steiermark (Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark)“

Literatur

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