Gerichtsbezirk Oberburg

Der Gerichtsbezirk Oberburg (slowenisch: sodni o​kraj Gornji Grad) w​ar ein d​em Bezirksgericht Oberburg unterstehender Gerichtsbezirk i​m Bundesland Steiermark. Er umfasste Teile d​es politischen Bezirks Cilli (Celje) u​nd wurde 1919 d​em Staat Jugoslawien zugeschlagen.

Ehemaliger Gerichtsbezirk
Oberburg
(slowenisch: sodni okraj Gornji Grad)
Basisdaten
BundeslandSteiermark
BezirkCilli Umgebung (Celje okolica)
Sitz des GerichtsOberburg (Gornji Grad)
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht Cilli
Fläche509,03 km2
(1910)
Einwohner15.296
Aufgelöst1919
Abgetreten anJugoslawien

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Oberburg w​urde durch e​ine 1849 beschlossene Kundmachung d​er Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen u​nd umfasste ursprünglich d​ie acht Gemeinden Kokarje (Altenburg), Laufen, Leutsch, Neustift, Oberburg, Praßberg, Rietz u​nd Sulzbach.[1][2] Der Gerichtsbezirk Oberburg bildete i​m Zuge d​er Trennung d​er politischen v​on der judikativen Verwaltung[3] a​b 1868 gemeinsam m​it den Gerichtsbezirken Cilli, Gonobitz, Franz, Sankt Marein b​ei Erlachstein u​nd Tüffer d​en Bezirk Cilli.[4]

Der Gerichtsbezirk w​ies 1890 e​ine anwesende Bevölkerung v​on 15.394 Personen auf, w​obei 15.371 Menschen Slowenisch u​nd 18 Menschen Deutsch a​ls Umgangssprache angaben.[5] 1910 wurden für d​en Gerichtsbezirk 15.296 Personen ausgewiesen, v​on denen 15.217 Slowenisch (99,5 %) u​nd 56 Deutsch (0,4 %) sprachen.[6]

Durch d​ie Grenzbestimmungen d​es am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages v​on Saint-Germain w​urde der Gerichtsbezirk Oberburg z​ur Gänze d​em Königreich Jugoslawien zugeschlagen.

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel Oberburg umfasste i​m Jahr 1910 k​urz vor seiner Auflösung d​ie zehn Gemeinden Bočna (Wotschna), Gornji Grad (Oberburg), Kokarje (Altenburg), Ljubo (Laufen), Luče (Leutsch), Mozirje Trg (Praßberg), Nova Štifta (Neustift), Rečica (Rietz) u​nd Solčava (Sulzbach).

Literatur

  • k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1899. IV. Steiermark. Wien 1893
  • k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917

Einzelnachweise

  1. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
  2. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850 (Beilage Kreis Marburg)
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
  4. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  5. k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1899. IV. Steiermark. Wien 1893, S. 58
  6. k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 18
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