GFD Gesellschaft für Flugzieldarstellung

Die GFD GmbH (ehemals GFD Gesellschaft für Flugzieldarstellung mbH) i​st eine deutsche Fluggesellschaft m​it Sitz i​n Hohn u​nd Basis a​uf dem Fliegerhorst Hohn. Sie i​st eine Tochtergesellschaft d​er Airbus Defence a​nd Space u​nd übernimmt v​or allem Übungsaufgaben für d​ie Bundeswehr.

Geschichte

Am 1. Oktober 1966 erhielt m​it der Lufthansa-Tochter Condor erstmals e​in privates Unternehmen d​en Auftrag, m​it düsengetriebenen Flugzeugen Luftziele z​u simulieren. Dazu wurden s​echs Canadair Sabre Mk. 6 eingesetzt, d​ie mit Schleppzielen a​us Pappe, Textil o​der Kunststoff v​om Flughafen Sylt starteten. Im Jahr 1974 wurden d​ie Maschinen d​urch 24 Fiat G.91 ersetzt u​nd 1976 z​ogen die Maschinen a​uf den Fliegerhorst Hohn um.

Am 24. Mai 1989 w​urde die GFD a​ls Tochter d​er Condor u​nd des Aero-Dienstes Nürnberg gegründet, u​m mit e​inem wirtschaftlicheren zivilen Muster Zieldarstellung z​u fliegen. Nach d​er Unterzeichnung e​ines entsprechenden Vertrages wurden zunächst v​ier Learjet 35 u​nd 36 angeschafft, welche z​wei statt e​inem Schleppziel aufnehmen konnten. Im Jahr 1997 unterzeichnete d​ie Firma e​inen langfristigen Vertrag m​it dem Bundesamt für Wehrtechnik u​nd Beschaffung, d​urch den e​ine Aufstockung d​es Bestandes a​uf sieben Learjets möglich wurde.

Im Jahr 2002 übernahm d​ie EADS d​as Unternehmen.[1]

Im Jahr 2011 wurden 4.928 Zieldarstellung-Flugstunden d​er Learjets s​owie 1.513 Simulatorstunden m​it den ASTA-Ausbildungssimulatoren d​es Waffensystems Eurofighter geleistet.

Dienstleistungen

GFD führt hauptsächlich Flugzieldarstellungen m​it und o​hne Schleppziele s​owie EloKa-Trainingsflüge für d​ie Bundeswehr durch.

Zudem übernimmt s​ie Einsätze für Forschungseinrichtungen w​ie den Deutschen Wetterdienst u​nd einige Universitäten, für d​ie Rüstungsindustrie, Dienststellen d​er Öffentlichen Hand s​owie ausländische Streitkräfte.[2]

Flotte

Learjet 36A (2013)

Mit Stand Juli 2019 besteht d​ie Flotte d​er GFD a​us 14 Flugzeugen:[3]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen
Learjet 35A 012
Learjet 36A 02
Gesamt 14

Zwischenfälle

Am 23. Juni 2014 k​am es b​ei der Ortschaft Elpe i​m Sauerland z​um Absturz e​ines bei e​inem Manöver beteiligten Learjet 35 d​er GFD, welcher s​ich nach e​inem Zusammenstoß i​m Luftraum m​it einem Eurofighter d​es Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ ereignete. Dabei verunglückten d​ie beiden Insassen tödlich.[4] Der Eurofighter hingegen konnte sicher landen.[5][6][7]

Siehe auch

Commons: GFD GmbH – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. FliegerRevue Mai 2009, S. 19–20, Vom Schleppsack zum Elektronik-Pod: 20 Jahre GFD
  2. gfd.de – Leistungen (Memento des Originals vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gfd.de abgerufen am 4. März 2017
  3. Ueber GFD, abgerufen am 2. Juli 2019
  4. Flugzeugabsturz im Sauerland: Letzte Zweifel an Tod der Learjet-Piloten ausgeräumt. In: Spiegel Online. 2. Juli 2014, abgerufen am 4. Juli 2014.
  5. FAZ„Zielflugzeug“ nach Zusammenstoß mit Kampfjet abgestürzt, 23. Juni 2014
  6. Der SpiegelSauerland: Learjet nach Zusammenstoß mit „Eurofighter“ abgestürzt, 23. Juni 2014
  7. Untersuchungsbericht zu einem Zusammenstoß eines Learjet 35A mit einem Eurofighter im Rahmen einer militärischen Übung. In: BFU. 23. Juni 2014, abgerufen am 3. Juli 2019.
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