Franz

Franz ist ein männlicher Vorname und Kurzform von Franziskus, selten auch Koseform für den weiblichen Vornamen Franziska, sowie Familienname.

Herkunft und Bedeutung

Franz leitet sich im Grunde aus dem Althochdeutschen in der Bedeutung frei, kühn ab, doch ist diese Wurzel nur auf indirektem Wege enthalten. Zwar findet sich in der Frühzeit die eingliedrige germanische Namensform frank(o) im Sinne „der Freie“ oder aber „der Franke“ aus dem Stamme der Franken.[1] Die Form geriet aber mit der Trennung in ein West- und Ostfränkisches Reich (den Vorläufern von Frankreich und den deutschsprachigen Ländern) in Vergessenheit. Als aber der Vater des heiligen Franz von Assisi auf einer Handelsreise in Frankreich war, gebar ihm seine Frau in Italien einen Sohn, dem er, obwohl auf den Namen Giovanni (deutsch: Johannes) getauft, nach seiner Rückkehr den italienischen Rufnamen Francesco (deutsch: ‚Französischen‘) gab, und ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts verbreitete sich Franc als Ableitung des latinisierten Franciscus im Umfeld der Franziskaner und ihres Ordenstifters Franz von Assisi.[2] Weite Verbreitung in Österreich und Bayern findet der Name dann ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter den beiden Kaisern Franz I. und insbesondere Franz II. als solidarische Geste in der Konfrontation mit Napoleon. In Österreich bleibt der Name dann auch durch Franz Joseph I. bis weit in das 20. Jahrhundert einer der populärsten Vornamen.

„Franz“ kam in Deutschland während des Ersten Weltkriegs als Spitzname für die Beobachter und Navigatoren im Flugzeug auf. Noch heute ist sich verfranzen eine gebräuchliche Umschreibung für ‚die Orientierung verlieren‘.

Die Bezeichnung Franzmann – (nicht unbedingt despektierlich) für „Franzose“ verwendet – ist insbesondere ein Begriff, der in der Soldatensprache mindestens seit 1870/71 verwendet wird. Auf Französisch ähnelt phonetisch „France“ Franz, daher die Bezeichnung Franzmann bzw. Franzose.

Varianten

In folgenden der Reihe nach zur Langform; zu entfallender Endung –kus; zur Kurzform ohne -iskus; reine Stammsilbe Fran-; und sonstige Diminutivformen.

Zu den Varianten der entfallenden Mittelsilbe -zis- («[t]s/sch») siehe Frank.

Männlich

  • unklar: Francisko, Franuś

Weiblich

Kurzformen, teils unisex:

  • international: Francis, Fran, Franny, Frannie
  • deutsch: Franzi, Franzl, Fränzel, Fränzli, u. v. a. m.

Familienname

außer Franz (Familienname) und den obengenannten Formen beispielsweise auch:

  • in altertümlicher Schreibweise erhalten: Frantz
  • Genitivbildungen: Francisci

Namens- und Gedenktage

Bekannte Namensträger

Herrscher und Prinzen

Vorname

Fiktive Namensträger

Sonstige Benennungen

  • Das Sturmtief Franz sorgte in der Nacht vom 11. zum 12. Januar 2007 in Europa für Windgeschwindigkeiten bis zu 180 Kilometern pro Stunde und verursachte zahlreiche Schäden. Mindestens sieben Menschen fielen dem Orkan zum Opfer.
  • Zahlreiche Kirchen sind nach Franz bzw. Franziskus benannt, siehe dazu Franziskuskirche.

Doppelnamen

Der Doppelvorname Franz Sales verweist auf das Vorbild des Heiligen Franz von Sales.[3]

Wiktionary: Franz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. dtv 2004, ISBN 3-423-03266-9, S. 43
  2. dtv-Atlas, S. 47
  3. Franz Sales
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