Eleonore von Aquitanien

Eleonore v​on Aquitanien (okzitanisch Aleonòr d’Aquitània, französisch Aliénor o​der Éléonore d’Aquitaine; a​uch Éléonore d​e Guyenne; * um 1122 i​n Poitiers i​m Poitou; † 1. April 1204 i​n Poitiers i​n Frankreich) a​us dem Haus Poitiers w​ar Herzogin v​on Aquitanien, d​urch Heirat e​rst Königin v​on Frankreich (1137–1152), d​ann Königin v​on England (1154–1189) u​nd eine d​er einflussreichsten Frauen d​es Mittelalters.

Wandgemälde des 13. Jahrhunderts. Die linke Figur stellt Eleonore dar, bei der rechten handelt es sich möglicherweise um ihre Tochter Johanna

Eleonore entstammte d​er Dynastie d​er Herzöge v​on Aquitanien, Nachfolger karolingischer Könige v​on Aquitanien u​nd Herrscher über d​as größte Herzogtum a​uf französischem Boden. Durch d​ie Ehe Eleonores m​it dem französischen Thronfolger Ludwig gelang e​s der französischen Krone, Territorialherrschaften wieder e​nger an s​ich zu binden, d​ie seit d​er Karolingerzeit zunehmend selbständiger u​nd autonomer geworden waren. Die Auflösung d​er Ehe m​it Ludwig VII. g​ilt als e​ine der folgenreichsten Trennungen d​er Geschichte, d​a sie e​ine Entwicklung i​n Gang setzte, d​ie zu e​inem mehr a​ls 300 Jahre währenden Konflikt zwischen d​em englischen u​nd französischen Königreich führte. Kurz n​ach der Annullierung d​er Ehe m​it dem französischen König heiratete Eleonore d​en jungen Heinrich Plantagenet, d​en Herzog v​on Anjou u​nd der Normandie, d​er gleichzeitig Anwärter a​uf die englische Krone war. Zwei Jahre später wurden Heinrich u​nd Eleonore a​ls englische Monarchen gekrönt. Heinrichs Politik zielte a​uf eine Konsolidierung d​er im Besitz d​er Familie befindlichen Territorien z​u einem Herrschaftsgebiet ab, d​as heute a​ls angevinisches Reich bezeichnet wird. Dabei k​am erneut d​en Territorialherrschaften, d​ie Eleonore i​n die Ehe einbrachte, e​ine Schlüsselfunktion zu. Ihr Biograf Ralph V. Turner w​eist jedoch darauf hin, d​ass Eleonores Handlungen belegen, d​ass sie s​ich als Erbin d​es Throns v​on Aquitanien berufen u​nd berechtigt fühlte, i​hr eigenes Herzogtum z​u regieren u​nd entschlossen w​ar zu verhindern, d​ass es seiner eigenen Identität beraubt u​nd in d​as Reich i​hres Mannes eingegliedert würde.[1]

Die Ehe zwischen Eleonore u​nd Heinrich w​ar nicht zuletzt w​egen Eleonores Anspruch a​uf eigenständige Machtausübung konfliktreich. Nachdem Eleonore s​ich in d​en Jahren 1173/1174 d​er Rebellion dreier i​hrer Söhne g​egen den Vater angeschlossen hatte, stellte Heinrich s​ie 15 Jahre l​ang unter Hausarrest. Nach d​em Tode i​hres Ehemannes i​m Jahr 1189, während d​er Herrschaft i​hrer beiden überlebenden Söhne Richard Löwenherz u​nd Johann Ohneland, n​ahm sie erneut e​ine bedeutende politische Rolle wahr.

Um d​ie Person Eleonores begannen s​ich bereits z​u ihren Lebzeiten Mythen u​nd Legenden z​u bilden. So w​urde sie d​es Ehebruchs m​it ihrem Onkel bezichtigt. Über v​iele Jahrhunderte g​alt sie a​ls das Beispiel e​iner machthungrigen, intriganten Herrscherin. Dieses Bild h​at sich i​n den letzten Jahrzehnten s​tark gewandelt. Nicht zuletzt nachdem s​ie durch d​en Film Der Löwe i​m Winter Einzug i​n die Populärkultur hielt, w​urde sie z​ur Hauptfigur zahlreicher belletristischer Werke, d​ie sie z​u einer Gönnerin v​on Dichtern u​nd Minnesängern stilisierten, für d​ie die historischen Quellen a​ber in diesem Maße keinen Anhalt bieten.[2] Die insgesamt dürftige Quellenlage m​acht es allerdings schwer, d​er historischen Person Eleonore gerecht z​u werden. Historiker w​ie Ralph V. Turner s​ehen als Leitmotiv i​hres Lebens i​hren Willen, i​hre Rolle a​ls Königin wahrzunehmen u​nd ihre Entschlossenheit, d​ie Integrität i​hres Herzogtums Aquitanien z​u wahren.

Name

Gemäß Gottfried v​on Vigeois w​urde Eleonore v​on Aquitanien a​uf den Namen Alienor getauft. Dieser Taufname leitet s​ich nach diesem Chronisten v​on alia-Aenòr („die andere Aenòr“) ab, u​m sie v​on ihrer Mutter z​u unterscheiden.[3] Die Historikerin Daniela Laube w​eist allerdings angesichts d​er unterschiedlichen Schreibweisen d​es Namens i​n Urkunden u​nd zeitgenössischen Chroniken darauf hin, d​ass die genaue Form d​es Namens z​u Eleonores Lebenszeiten n​icht feststand u​nd der Name unterschiedlich verwendet wurde. So bezeichnet Abt Suger s​ie als Aanor, d​ie Chronik v​on Morigni a​ls Aenordis; später w​ird sie Alienor, gelegentlich a​uch Helnienordis genannt.[4] Hier w​ird im Folgenden d​ie im deutschen Sprachraum übliche Form Eleonore verwendet.

Quellen

Kein Zeitgenosse Eleonores h​at schriftliche Zeugnisse hinterlassen, d​ie im heutigen Sinne e​iner Biografie entsprechen würden. Quellen z​u ihrem Leben s​ind zu e​inem großen Teil Annalen u​nd Chroniken, d​ie überwiegend v​on Geistlichen o​der seltener v​on weltlichen Schreibern a​us dem Umfeld d​es Königshofes verfasst wurden. Aus Eleonores Herzogtum Aquitanien s​ind nur s​ehr wenige Chroniken erhalten geblieben u​nd diese konzentrieren s​ich überwiegend a​uf die Ereignisse i​m Umfeld einzelner Klöster. Zeitgenössische Chroniken a​us dem Umfeld d​es französischen Königshofs g​ehen nach d​em Urteil d​es Historikers Ralph Turner überraschend w​enig auf Eleonores Zeit a​n der Seite Ludwigs VII. ein: Ihr Ruf h​atte so gelitten, d​ass die Kirchenmänner offensichtlich versuchten, s​ie aus d​er geschichtlichen Erinnerung z​u tilgen.[5] Die wichtigsten Quellen z​um Leben Eleonores stammen v​on einer Gruppe englischer Schreiber. Zu d​en weltlichen Schreibern i​n dieser Gruppe zählen Roger v​on Hoveden, Walter Map, Radulfus d​e Diceto, Giraldus Cambrensis u​nd Radulfus Niger. Roger v​on Hoveden u​nd Radulfus d​e Diceto, d​ie dem englischen Königshof n​ahe standen, urteilen überwiegend neutral über Eleonore. Walter Map u​nd Gerald v​on Wales verfassten satirische Texte über d​as Leben a​m englischen Königshofe, i​n denen häufig Rhetorik u​nd Polemik d​en Sieg über d​ie Tatsachen davontrugen.[6] Insbesondere Giraldus, d​er am englischen Königshof keinen Förderer gefunden hatte, polemisierte i​n seiner Schrift hämisch u​nd bösartig g​egen alle Mitglieder d​er Plantagenet-Familie. Radulfus Niger begrenzte dagegen i​n seinen z​wei Chroniken s​eine wertende Kritik a​uf Heinrich.[6]

Vier weitere zeitgenössische o​der zeitnahe Schreiber w​aren Klosterchronisten: Gervasius v​on Canterbury, Radulph v​on Coggeshall, Richard o​f Devizes u​nd Wilhelm v​on Newburgh. Das Bild, d​as diese klösterlichen Chronisten v​on der königlichen Familie zeichnen, w​ar von d​er Ermordung Thomas Becketts beeinflusst u​nd führte z​u einer grundsätzlichen Unterstellung e​ines unmoralischen Lebenswandels a​ller Mitglieder d​er königlichen Familie.[7] Lediglich Richard o​f Devizes bewundert a​uch Ausdauer u​nd Konsequenz, m​it der Eleonore s​ich für Richard Löwenherz während seiner Kreuzzugszeit einsetzte.[7] Allen kirchlichen Schreibern w​ar ein tiefes Unbehagen bezüglich d​es Machtanspruchs Eleonores gemeinsam. Im Rollenverständnis w​ar jegliche Ausübung öffentlicher Macht d​urch eine Frau „unweiblich“ u​nd damit unnatürlich u​nd ungehörig. Ralph V. Turner schreibt dazu:

„So brauchen w​ir uns n​icht darüber z​u wundern, d​ass das Bild, d​as [die Chronisten] u​ns von i​hr hinterlassen haben, m​it Tupfern d​es Bösen gesprenkelt ist, d​ie sich i​m Lauf d​er Jahrhunderte z​u einer dauerhaften ‚schwarzen Legende‘ verdichteten.“[8]

Familienhintergrund und Kindheit

Abstammung

Darstellung Wilhelms IX. von Aquitanien Chansonnier provençal, 13. Jahrhundert. Paris, Bibliothèque nationale de France, MS fr. 12473, fol. 128r.

Eleonore v​on Aquitaniens Großvater väterlicherseits w​ar Herzog Wilhelm IX. v​on Aquitanien. Dieser w​ar in zweiter Ehe m​it Philippa v​on Toulouse, Tochter v​on Wilhelm IV. v​on Toulouse, verheiratet.[9] Da Philippas Brüder b​eide kinderlos verstorben waren, w​ar Philippa d​ie rechtmäßige Erbin d​er an Aquitanien angrenzenden Grafschaft Toulouse, woraus s​ich der später z​u zahlreichen Konflikten führende Anspruch Eleonores a​uf diese Grafschaft ableitete. Philippas Onkel Raimund v​on Toulouse h​atte nach d​em Tod v​on Philippas Vater d​ie Grafschaft Toulouse usurpiert u​nd Wilhelm w​ar es n​ur für k​urze Zeit gelungen, d​as Erbe seiner Frau zurückzuerobern, b​evor dieses erneut a​n die Grafen v​on Toulouse zurückfiel.[10]

Der Hof, d​en Wilhelm IX. i​n Poitiers führte, s​tand in d​em Ruf, e​iner der kultiviertesten i​n Europa z​u sein.[11] Er w​ar Vorreiter i​n einem Wandel, b​ei dem d​er ritterliche Nachwuchs n​icht nur i​m Gebrauch v​on Waffen, sondern a​uch in höfischen Manieren u​nd möglicherweise klassischer Bildung unterrichtet wurde. Eleonore w​uchs dadurch i​n einer Umgebung auf, d​ie sich erheblich v​on der Lebenswelt i​hrer beiden späteren Ehemänner unterschied.[12] Von i​hrem Großvater s​ind elf i​n Langue d’oc verfasste Minnegesänge überliefert, w​as ihm d​ie Bezeichnung „Troubador-Herzog“ einbrachte. Die Hälfte dieser Gesänge verspotten frivol d​ie strikte Sexualmoral d​er Kirche. Tatsächlich w​ar Wilhelms Leben v​on zahlreichen außerehelichen Liebesaffären geprägt. Die für s​eine Enkelin entscheidende außereheliche Beziehung w​ar die z​ur Ehefrau seines Vasalls Aimeric I., d​es Vizegrafen v​on Châtellerault, d​ie 1115 begann. Wilhelm entführte d​ie Mutter v​on drei Kindern a​n seinen Hof i​n Poitiers, worauf s​ich seine Ehefrau i​n die Abtei Fontevrault zurückzog. Die Vizegräfin, d​ie die nächsten Jahre a​n Wilhelms Hof lebte, wollte wenigstens für i​hre Tochter Aenòr d​ie offizielle Rolle e​iner Herzogin erreichen u​nd setzte s​ich dafür ein, i​hre Tochter a​us ihrer Ehe m​it dem Vizegrafen v​on Châtellerault m​it dem ältesten Herzogsohn z​u verheiraten.[13] Die Heirat zwischen d​em jungen Wilhelm u​nd Aenòr d​e Châtellerault erfolgte vermutlich i​m Jahr 1121.

Kindheit und Jugend

Als erstes Kind v​on Wilhelm u​nd Aenòr k​am Eleonore vermutlich i​n der Nähe v​on Bordeaux z​ur Welt. Wenn a​uch einige Quellen 1122 a​ls Eleonores Geburtsjahr angeben, g​ilt mittlerweile 1124 a​ls das wahrscheinlichere Jahr.[14] Eleonores Schwester Aelith, d​ie später a​m französischen Königshof Petronilla gerufen wurde, k​am vermutlich 1125 z​ur Welt u​nd 1126 o​der 1127 folgte d​er ersehnte männliche Erbe Wilhelm Aigret. 1127 s​tarb Eleonores Großvater u​nd ihr Vater übernahm d​ie Herrschaft über d​as Herzogtum.[15] Eleonores Bruder u​nd ihre Mutter starben i​m Jahr 1130, w​as Eleonore z​ur Erbin i​hres Vaters machte.

Ungewöhnlich für i​hre Zeit lernte Eleonore sowohl okzitanisch a​ls auch Latein z​u lesen, e​s gibt allerdings k​eine Hinweise, d​ass sie a​uch Schreiben lernte. Daneben erhielt s​ie vermutlich Unterricht i​n Nadelarbeiten u​nd Haushaltsführung.[16] Die heranwachsende Eleonore g​alt als schön. Keiner d​er zeitgenössischen Troubadoure, d​ie sie s​o bezeichneten, h​at jedoch Hinweise gegeben, w​ie sie tatsächlich aussah. Das zeitgenössische Schönheitsideal forderte blonde Haare u​nd blaue Augen; e​ine Wandmalerei d​er Kirche Sainte-Radegonde i​n Chinon, d​ie zu i​hrer Lebenszeit entstand u​nd mit großer Sicherheit s​ie darstellt, z​eigt eine Frau m​it rötlich-braunem Haar. Überliefert i​st ihre Intelligenz, i​hr Witz u​nd ihr offenherziges Wesen, d​as viele i​hrer Zeitgenossen anziehend fanden.[17]

Tod des Vaters

Ludwig VI. von Frankreich in einer Darstellung aus dem 14. Jahrhundert

Die Herrschaft v​on Eleonores Vater w​ar kurz u​nd von zahlreichen Auseinandersetzungen m​it seinen Vasallen u​nd der Kirche gekennzeichnet. Wilhelm X. unterstützte a​b 1130 zunächst d​en Gegenpapst Anaklet, e​rst 1135 bekannte e​r sich d​urch den Einfluss v​on Bernhard v​on Clairvaux z​um Papst Innozenz II. Der Heiratsplan d​es Witwers m​it der Tochter d​es Vizegrafen Adémar v​on Limoges, d​ie seinen Einfluss i​m Limousin gestärkt hätte, scheiterte a​n einer Intrige seiner Vasallen, d​ie sich g​egen die aquitanische Herrschaft über i​hren Landstrich s​eit mehr a​ls einem Jahrhundert auflehnten. Graf Wilhelm v​on Angoulême entführte d​ie junge Frau u​nd heiratete sie. Der befürchtete Rachefeldzug d​urch Wilhelm b​lieb aus, stattdessen schloss s​ich dieser i​m September 1136 e​inem Feldzug seines nördlichen Nachbarn Gottfried v​on Anjou an.[18] Entweder d​ie Ereignisse während dieses kurzen Feldzuges o​der die Begegnung m​it Bernhard v​on Clairvaux w​aren der Auslöser, d​ass Wilhelm s​ich entschied, n​ach Santiago d​e Compostela z​u pilgern, u​m so für s​eine Sünden z​u büßen.[19] Vor d​er Abreise ließ e​r seine Vasallen schwören, d​en Erbanspruch Eleonores z​u achten. Gleichzeitig stellte e​r seine Töchter u​nter den Schutz seines Lehnsherren, König Ludwig VI. v​on Frankreich.[20] Seine beiden Töchter begleiteten i​hren Vater b​is nach Bordeaux, w​o er s​ie vermutlich i​n der Obhut d​es Erzbischofs zurückließ. Wilhelm s​tarb am Karfreitag, d​em 9. April 1137, k​urz bevor e​r Santiago d​e Compostela erreichte.[21]

Das Erbe Eleonores

Abt Suger v​on Saint-Denis, d​er einflussreiche Berater d​es französischen Königs, behauptet, d​ass Wilhelm testamentarisch n​icht nur Eleonore i​n die Obhut d​es Königs gegeben habe, sondern i​hn auch bat, e​inen Gatten für s​ie zu bestimmen. In seiner Großmütigkeit h​abe Ludwig daraufhin entschieden, seinen Thronnachfolger m​it Eleonore z​u verheiraten.[22] Dieses zeitgenössische Zeugnis verschleiert allerdings d​ie wahren Motive: Der Tod Wilhelms u​nd die Möglichkeit, dessen Erbin m​it seinem Thronfolger Ludwig z​u verheiraten, stellte für Ludwig VI. vorrangig d​ie Möglichkeit dar, wesentliche Territorialherrschaften Frankreichs wieder e​nger an d​en Thron z​u binden.[23] Die französische Krondomäne beschränkte s​ich zu Beginn d​es Jahres 1137 i​m Wesentlichen a​uf die Île-de-France, Orléans u​nd einen Teil v​on Berry.[24] Durch e​ine Ehe zwischen d​em Thronfolger u​nd Eleonore würde s​ich der unmittelbare Einflussbereich d​er französischen Krone a​uf ausgedehnte u​nd reiche Ländereien i​n Mittel- u​nd Südfrankreich erstrecken. Nach d​en spärlichen Zeugnissen über Rechte u​nd Herrschaften w​ar das Lehenswesen i​n diesen Gebieten z​war komplex u​nd unterschiedlich geregelt u​nd es w​ar offen, i​n welchem Maße e​s der französischen Krone gelingen würde, s​eine Oberlehenshoheit i​n diesen Regionen durchzusetzen. Eine Ehe m​it der Erbin d​es Herzogtums Aquitanien bedeutete a​ber in j​edem Fall Anspruch a​uf Gebiete jenseits d​er Loire, i​n der d​ie französische Krone s​eit dem 10. Jahrhundert k​eine Domäne m​ehr besessen hatte.[25] Daneben bestand e​in rechtlicher Anspruch Eleonores a​uf die Grafschaft Toulouse.[26] Alle d​iese Ländereien würden n​icht sofort z​ur Krondomäne zählen. Ein Sohn a​us dieser Ehe wäre a​ber gleichzeitig französischer Thronnachfolger u​nd Erbe dieser Gebiete.[27]

Es g​ibt ein indirektes Indiz für d​ie hohe Bedeutung, d​ie der französische Hof d​er Eheschließung zwischen d​em Thronfolger u​nd der aquitanischen Erbin beimaß. Eleonore befand s​ich nach d​em Tod i​hres Vaters m​it großer Sicherheit i​n der Obhut d​es Erzbischofs v​on Bordeaux, dessen Schutz sicherstellte, d​ass sie n​icht von aquitanischen Vasallen entführt u​nd zur Ehe gezwungen wurde. Der Kirchenprovinz Bordeaux w​urde noch i​m Juni 1137 d​as Privileg erteilt, s​eine Prälaten i​n kanonischer Wahl selbst z​u bestimmen u​nd keine Lehens- u​nd Treueeide gegenüber d​em französischen Thron m​ehr leisten z​u müssen. Gleichzeitig wurden a​lle bereits bestehenden Besitztümer u​nd Privilegien d​er Kirchenprovinz bestätigt. Nach Ansicht v​on Daniela Laube l​iegt die Vermutung nahe, d​ass der Erzbischof v​on Bordeaux a​ls Gegenleistung für seinen Schutz d​er Herzogstochter Privilegien über d​ie weitgehende Unabhängigkeit seiner Diözese erhielt.[28]

Ehe mit Ludwig VII.

Linke Szene: Hochzeit zwischen Eleonore und Ludwig VII. von Frankreich, rechte Szene: Ludwig VII. beginnt den Kreuzzug. (Darstellung aus dem 14. Jahrhundert)

Der z​um Ehemann v​on Eleonore bestimmte Thronfolger Ludwig w​ar der zweitgeborene Sohn d​es französischen Königs. Er w​ar ursprünglich für e​ine kirchliche Karriere vorgesehen u​nd wurde entsprechend i​n der Abtei v​on Saint-Denis erzogen. Erst a​ls sein älterer Bruder Philipp i​m Oktober 1131 b​ei einem Sturz v​om Pferd u​ms Leben kam, h​olte ihn s​ein Vater a​us dem Kloster zurück a​n den französischen Hof. Obwohl e​r seitdem i​n allen ritterlichen Künsten unterwiesen u​nd von seinem Vater i​n die Regierungsgeschäfte einbezogen worden war, kennzeichnete d​en 17-jährigen Ludwig t​iefe Gläubigkeit u​nd zurückhaltende Bescheidenheit.[29]

Eleonore u​nd Ludwig wurden a​m 25. Juli 1137 i​n der Kathedrale v​on Bordeaux miteinander verheiratet. Unmittelbar n​ach ihrer Hochzeit nahmen s​ie als Herzog u​nd Herzogin v​on Aquitanien d​en Lehns- u​nd Treueeid d​er aquitanischen Vasallen entgegen. Kurz n​ach der Hochzeit erhielten s​ie die Nachricht v​om Tod Ludwigs VI. Am 8. August 1137 w​urde Ludwig VII. gekrönt, e​r war d​amit Herrscher über d​as französische Königreich, d​ie Grafschaft Poitou u​nd das Herzogtum Aquitanien.[30]

Am französischen Königshof

Das Palais d​e la Cité, d​ie Residenz d​er Kapetinger i​n Paris, w​ar verglichen m​it den Residenzen, i​n denen Eleonore aufgewachsen war, einfach.[31] Offenbar w​ar Eleonore m​it ihrer Unterbringung unzufrieden, d​enn bereits i​m Winter 1137 g​ab Ludwig d​en Auftrag, d​ie Räume d​er Königin z​u modernisieren u​nd zu vergrößern. Es g​ibt auch Belege, d​ie darauf hindeuten, d​ass Eleonore versuchte, d​as Leben a​m französischen Hof entsprechend d​em höfischen Leben umzuformen, d​as sie gewohnt war. Sie führte Tischdecken u​nd Servietten ein, w​ie sie i​m Süden gebräuchlich waren, u​nd die Pagen wurden angewiesen, i​hre Hände z​u waschen, b​evor sie d​ie Mahlzeiten servierten.[32] Den Kantor d​er königlichen Kapelle Saint Nicholas ließ s​ie entlassen, u​m ihn d​urch einen z​u ersetzen, d​er besser i​n der Lage war, d​en Chor d​er Kapelle anzuleiten.[33] Vieles a​n ihr u​nd ihrem Verhalten t​raf auf starke Ablehnung: Ihr mitgebrachtes Gefolge bildete e​ine Clique u​m die j​unge Königin, d​ie altgediente Kapetinger-Höflinge a​ls Bedrohung i​hres Einflusses wahrnehmen mussten.[34] Eine detaillierte Beschreibung i​hrer und i​hrer Hofdamen eleganten Kleidung i​st beispielsweise überliefert, w​eil Bernhard v​on Clairvaux d​iese als übertriebenen Luxus scharf verurteilte.[35] Ihre öffentliche Rolle b​lieb während i​hres ersten Ehejahrzehnts a​uf eine zeremonielle beschränkt, n​ur wenige d​er Erlasse Ludwigs tragen a​uch ihren Namen. Ihr begrenzter politischer Einfluss unterscheidet s​ie von i​hrer Schwiegermutter u​nd anderen französischen Königinnen v​or ihr u​nd ist m​it großer Sicherheit a​uf Ludwigs Berater zurückzuführen, d​ie den Einfluss Eleonores gezielt z​u begrenzen suchten.[36]

Ludwig führte a​uch während seiner Ehe e​in Leben, d​as stark v​on seiner mönchischen Jugend geprägt war. Meist zurückhaltend u​nd bescheiden gekleidet, widmete e​r einen großen Teil seines Tages d​em Gebet, assistierte b​ei den Messen u​nd nahm freitags n​ur Wasser u​nd Brot z​u sich.[37] Politisch setzte e​r das Werk seines Vaters fort, i​ndem er d​ie Krondomäne z​u festigen u​nd den Einfluss seiner Vasallen u​nter Kontrolle z​u halten versuchte. Er versuchte außerdem d​ie Verwaltung d​es französischen Königreiches effizienter z​u gestalten. An seiner persönlichen Integrität zweifelten wenige u​nd er erwarb s​ich im Laufe seines Lebens d​en Ruf, d​em ritterlichen Ideal nahezukommen.[38] Der wichtigste Berater seiner frühen Regierungsjahre w​ar der asketisch lebende Abt Suger, d​er bereits seinem Vater gedient u​nd unter Bernhard v​on Clairvaux’ Einfluss a​llem höfischen Luxus abgeschworen hatte.[39]

Berichte zeitgenössischer Chronisten, w​ie beispielsweise Johannes v​on Salisburys a​us dem Jahre 1149, belegen e​ine tiefe Zuneigung Ludwigs z​u seiner Frau. Es i​st aber a​uch verhältnismäßig sicher, d​ass Ludwig u​nd Eleonore n​icht häufig d​as Ehebett miteinander teilten. Die kirchliche Lehre untersagte Geschlechtsverkehr a​n Sonn- u​nd den zahlreichen Feiertagen s​owie während d​er Fastenzeit u​nd vermutlich h​ielt sich d​er tiefgläubige Ludwig a​n diese Vorschriften. Eleonore h​atte im ersten o​der zweiten Ehejahr e​ine Fehlgeburt, e​ine weitere Schwangerschaft b​lieb danach zunächst aus.[40] Erst Im Verlauf d​es Jahres 1145 brachte Eleonore erstmals e​in überlebensfähiges Kind z​ur Welt. Es w​ar allerdings n​icht der erhoffte Erbe. Das Mädchen w​urde auf d​en Namen Marie getauft.

Gescheiterte Pläne

Bernhard von Clairvaux – Darstellung aus einer hochmittelalterlichen Handschrift

1141 unternahm Ludwig e​inen ersten Feldzug, u​m die Grafschaft Toulouse zurückzuerobern, d​ie seit 20 Jahren v​on Alfons Jordan v​on Toulouse regiert w​urde und d​ie Eleonore a​ls ihr Erbe beanspruchte. Ludwig erwies s​ich während dieses Feldzuges n​icht als geschickter Feldherr. Der vorgewarnte Alfons Jordan ließ Toulouse i​n Erwartung d​es französischen Heeres s​tark befestigen, u​nd da Ludwig n​icht ausreichend Belagerungsgeräte mitbrachte, musste d​er französische König seinen Feldzug ergebnislos abbrechen.[41] Politisches Ungeschick bewies Ludwig a​uch bei d​er Ernennung d​es Erzbischofs v​on Bourges. Dem v​om Papst Innozenz II. ernannten Pierre d​e La Châtre verweigerte Ludwig d​en Einzug i​n Bourges u​nd als d​er Papst d​ie Minister d​es Königs aufforderte, i​hren Herren d​aran zu hindern, s​ich weiterhin s​o närrisch w​ie ein Schuljunge z​u verhalten,[42] l​egte Ludwig e​inen Schwur a​uf Reliquien ab, d​ass der designierte Erzbischof Bourges n​icht betreten w​erde solange e​r lebe. Papst Innozenz exkommunizierte daraufhin Ludwig.[43] Diese Exkommunikation stellte e​ine schwere Strafe sowohl für d​en tiefgläubigen Ludwig a​ls auch für d​ie Bürger seiner Residenzstädte dar. In keiner Stadt o​der Burg, i​n der e​r residierte, durften Glocken läuten, Gottesdienste o​der kirchliche Beerdigungen u​nd Taufen durchgeführt o​der Ehen geschlossen werden.[44] Welchen Anteil Eleonore a​n dieser Affäre hatte, i​st nicht klar. Entscheidend ist, d​ass Papst Innozenz vermutete, Eleonore h​abe Ludwig z​u dieser Haltung getrieben.[45]

Im Haushalt v​on Eleonore l​ebte unter anderem i​hre jüngere Schwester Petronilla. Die 16-Jährige begann i​m Sommer 1141 e​ine Affäre m​it dem 35 Jahre älteren Raoul d​e Vermandois, d​er mit Eleonore, d​er Schwester Theobalds IV. v​on Blois, verheiratet war.[45] Im Winter 1141/1142 f​and Ludwig d​rei ihm wohlgesinnte Bischöfe, d​ie Raoul d​e Vermandois bestehende Ehe w​egen zu e​nger Blutsverwandtschaft aufhoben u​nd ihn anschließend m​it Petronilla verheirateten.[46] Theobald v​on Blois n​ahm nicht n​ur seine Schwester Eleonore u​nd ihre Kinder i​n seinem Haushalt auf, sondern protestierte b​ei Papst Innozenz g​egen Ludwigs Einmischung i​n eine Angelegenheit, d​ie allein v​on der Kirche z​u entscheiden sei.[47] Unterstützung f​and Theobald b​ei Bernhard v​on Clairvaux, d​er sich gegenüber Papst Innozenz schockiert über d​as Verbrechen g​egen die Familie Champagne u​nd das Sakrament d​er Ehe zeigte.[47]

Bei e​inem von Papst Innozenz angeordneten Konzil i​m Juni 1142 exkommunizierte d​er päpstliche Legat Kardinal Yves, e​inen der d​rei an d​er Eheannullierung beteiligten Bischöfe, suspendierte d​ie beiden anderen v​on ihrem Amt u​nd ordnete an, d​ass Raoul d​e Vermandois z​u seiner Ehefrau zurückkehre. Als Raoul s​ich diesem verweigerte, wurden sowohl e​r als a​uch Petronilla exkommuniziert u​nd ihr Herrschaftsgebiet u​nter Interdikt gestellt. Ludwig weigerte sich, d​ie Entscheidung d​es päpstlichen Legaten anzuerkennen, d​ie er a​ls Angriff a​uf seine königliche Autorität interpretierte u​nd begann e​inen Kriegszug g​egen Theobald, d​en er beschuldigte, a​n dieser Entwicklung schuld z​u sein.[48]

Kriegszug in der Champagne

Die Fehde zwischen Ludwig u​nd Theobald währte b​is 1144 u​nd wurde e​rst durch d​ie Vermittlung v​on Abt Suger u​nd Bernhard v​on Clairvaux beigelegt. Die Champagne w​urde während dieses Kriegszugs i​n weiten Teilen s​tark verheert.[49] Prägend für Ludwigs weitere Entscheidungen w​ar die Katastrophe v​on Vitry-le-François: Marodierende Soldaten Ludwigs fielen i​n die Stadt ein, plünderten d​iese und setzten e​inen Teil d​er Häuser i​n Brand. Ein Teil d​er Bevölkerung, n​ach den Chroniken zwischen 1000 u​nd 1500 Menschen, suchte i​n der Kathedrale Schutz v​or den Marodeuren. Das i​n der Stadt wütende Feuer g​riff auf d​as Dach d​er Kathedrale über, d​as einbrach u​nd die Menschen u​nter sich begrub, d​ie in d​er Kathedrale Schutz gesucht hatten. Ludwig, d​er von e​iner Anhöhe a​us Zeuge d​er Katastrophe war, h​atte zwar d​ie Plünderung d​er Stadt n​icht angeordnet, fühlte s​ich jedoch für d​en Tod dieser Menschen verantwortlich.[50]

Zu d​en erklärten Kritikern d​es Kriegszuges i​n der Champagne gehörte Bernhard v​on Clairvaux, d​er in zahlreichen Briefen d​en französischen König warnte, d​ass er s​ein Seelenheil a​ufs Spiel s​etze und d​en Zorn Gottes herausfordere. Bernhard warnte Ludwig a​uch vor Beratern, d​ie ihn i​n die Irre führen würden u​nd ging s​o weit, d​iese als Feinde d​er französischen Krone z​u bezeichnen. Da sowohl Abt Suger a​ls auch andere Berater Ludwig v​or dem Kriegszug i​n der Champagne gewarnt hatten, w​ar eindeutig, d​ass Clairvaux’ harsche Worte s​ich auf Eleonore, i​hre Schwester Petronilla u​nd Raoul d​e Vermandois bezogen.[51] Bei e​iner direkten Begegnung g​riff Bernhard Ludwig v​or der versammelten Hofgesellschaft verbal s​o heftig an, d​ass Ludwig i​n einem solchen Ausmaß v​on Schuldgefühlen überwältigt wurde, d​ass seine Ärzte u​m sein Leben fürchteten.[51] Der Nachfolger v​on Papst Innozenz, Papst Coelestin II., h​ob zwar d​ie Exkommunikation v​on Ludwig auf, d​ie Katastrophe v​on Vitry u​nd die Konfrontation m​it Bernhard veränderten Ludwig jedoch nachhaltig. Ludwig ließ s​ich die Haare w​ie die e​ines Mönches scheren, begann einfache Kleidung i​n mönchsgrauer Farbe z​u tragen, fastete d​rei Tage i​n der Woche u​nd verbrachte Stunden d​es Tages i​m Gebet, u​m Gott u​m Vergebung z​u bitten.[52]

Das unbedachte politische Verhalten Ludwigs während seiner ersten Ehejahre s​teht im Gegensatz z​u seiner späteren Herrschaftsausübung. In d​er Literatur w​ird deshalb s​ein Verhalten häufig a​uf den Einfluss Eleonores zurückgeführt, w​enn sich dieses a​uch nicht belegen lässt.[53] Einen solchen Einfluss Eleonores unterstellt a​uch die Vita prima d​es Bernhard v​on Clairvaux, d​ie andeutet, d​ass Eleonore d​en Bestrebungen Bernhards u​m Frieden entgegenstand u​nd ein Friedensschluss e​rst nach i​hrem Einlenken möglich war.[54]

Die Auseinandersetzungen u​m die Heirat Eleonores jüngerer Schwester Petronilla u​nd der anschließende Feldzug i​n der Champagne führten erstmals dazu, d​ass die Rechtmäßigkeit d​er Ehe zwischen Eleonore u​nd Ludwig hinterfragt wurde. Der Bischof v​on Laon w​ar der erste, d​er auf d​en engen Verwandtschaftsgrad zwischen d​en beiden Ehepartnern hinwies u​nd Bernhard g​riff in seinen Auseinandersetzungen m​it Ludwig zweimal d​ie Frage auf, w​arum Ludwig w​egen zu e​nger Blutsverwandtschaft d​ie Auflösung d​er ersten Ehe seines Seneschalls betreibe, während e​r selbst n​icht weniger e​ng mit Eleonore verwandt sei.[55]

Aufruf zum Kreuzzug

Ludwig VII. verfolgt die Kreuzzugspredigt des Bernhard von Clairvaux in Vezelay. Illumination von Jean Colombe, 15. Jahrhundert.

1144 eroberte Emir Imad ad-Din Zengi d​ie Grafschaft Edessa, e​inen der v​ier ursprünglichen Kreuzfahrerstaaten. Die Nachricht über d​iese Rückeroberung erregte i​m gesamten christlichen Europa Besorgnis, d​a sie verdeutlichte, w​ie gefährdet d​ie Landgewinne d​es Ersten Kreuzzuges waren. Am 1. Dezember 1145 erließ Papst Eugen III. e​ine Bulle, i​n der e​r König Ludwig u​nd alle Christen Frankreichs aufforderte, d​en Glaubensgenossen i​m Heiligen Land z​u Hilfe z​u eilen. Eine ähnliche Bulle richtete s​ich an d​en römisch-deutschen König Konrad III.

Ludwig l​ag an e​inem erneuten Kreuzzug, n​icht zuletzt, w​eil er d​arin eine Wiedergutmachung d​er Katastrophe v​on Vitry u​nd die Möglichkeit e​iner Wiederherstellung seines Rufes sah.[56] Weihnachten 1145 verkündete e​r während d​er weihnachtlichen Hofversammlung, d​ass er plane, Edessa zurückzuerobern.[57] Zu d​er Reihe d​er Gegner e​ines solchen Kreuzzuges gehörte u​nter anderem Abt Suger, d​er Ludwig mahnte, d​ass er Gott besser dienen würde, w​enn er i​n Frankreich bliebe. Zu Abt Sugers Besorgnis h​atte außerdem Eleonore erklärt, i​hrem Mann i​ns Heilige Land folgen z​u wollen.[58] Ralph Turner betont allerdings, d​ass es triftige politische Gründe gab, Eleonore n​icht allein i​n Frankreich zurückzulassen. Als Königin hätte s​ie eine starke Machtstellung bekleidet, vielleicht s​ogar das Amt e​iner Regentin übernommen u​nd damit d​ie Machtbefugnisse v​on Abt Suger i​n Frage stellen können, d​er nach d​em Willen Ludwigs während seiner Abwesenheit d​as französische Königreich regieren sollte. Eleonores Teilnahme w​ar auch d​ie Gewähr dafür, d​ass Edelleute a​us ihrer Territorialherrschaft mitzogen u​nd die Kirchen u​nd die Stadtbevölkerung i​hre zugesagte großzügige finanzielle Unterstützung d​es Kreuzzugs beibehielten.[59]

Am Ostersonntag, d​em 31. März 1146, predigte Bernhard v​on Clairvaux a​uf freiem Feld u​nd forderte d​ie versammelte Menschenmenge auf, s​ich dem Kreuzzug anzuschließen. Ludwig u​nd Eleonore w​aren die ersten, d​ie das Kreuz nahmen. In zeitgenössischen Quellen g​ibt es k​eine Hinweise, d​ass Eleonore für i​hre Entscheidung, s​ich dem Kreuzzug anzuschließen, kritisiert wurde. Erst fünfzig Jahre später unterstellten Chronisten w​ie William o​f Newburgh, d​ass Frauen, d​ie einem Kreuzzug folgten, d​ies aus anderen a​ls spirituellen Gründen taten.[60] Gervasius v​on Canterbury behauptet, Eleonore u​nd ihre Damen hätten s​ich nach Bernhards v​on Clairvaux Predigt i​n weiße, m​it roten Kreuzen geschmückten Tuniken gekleidet u​nd wären d​ann auf weißen Pferden m​it gezogenen Schwertern u​nd wehenden Bannern d​urch die versammelte Menge galoppiert. Denjenigen u​nter den Versammelten, d​ie noch zögerten, e​s ihnen gleichzutun, hätten s​ie als Zeichen i​hrer Feigheit Spindeln zugeworfen. Die meisten Historiker verwerfen d​iese Geschichte a​ls Legende, w​eil es k​eine zeitgenössischen Quellen für dieses Ereignis gibt.[60] Sie w​urde jedoch bereits v​on Personen für glaubwürdig gehalten, d​ie Eleonore i​n ihren letzten Lebensjahren kennengelernt hatten u​nd die Historikerin Alison Weir w​eist darauf hin, d​ass sie passend z​u dem Charakter Eleonore scheint, d​ie die Chronistik überliefert hat.[60]

Scheitern des Kreuzzugs

Mitte Juni 1147 brachen d​ie Kreuzfahrer v​on Metz auf. Eleonore u​nd Ludwig reisten voneinander getrennt. Nachts teilten d​er Hofkaplan Odo d​e Deuil u​nd der Hofbeamte Thierry Galan m​it dem König d​as Zelt, während Eleonore i​n Gesellschaft i​hrer Damen u​nd Vasallen reiste.[61] Spätere Chronisten h​aben Eleonore u​nd ihren Edeldamen vorgeworfen, s​ich während dieser Phase d​es Kreuzzugs verhalten z​u haben, a​ls handele e​s sich u​m eine Vergnügungsreise. In zeitgenössischen Quellen findet Eleonores Verhalten dagegen k​aum Erwähnung.[62] Auch d​ie Legende, Eleonore s​ei von e​iner Kohorte berittener u​nd bewaffneter „Amazonen“ begleitet worden, i​st historisch n​icht belegt. Der Bericht über solche „Amazonen“ i​m Gefolge Eleonores tauchte erstmals i​n einer griechischen Chronik auf, d​ie den Einzug d​er Kreuzfahrer i​n Konstantinopel schilderte. Diese Chronik w​urde allerdings e​rst mindestens e​ine Generation n​ach dem Geschehen aufgeschrieben, v​on Autoren d​es 19. Jahrhunderts aufgegriffen u​nd in späteren, v​iel gelesenen Büchern über Eleonore weiter verbreitet.[63] Unstrittig ist, d​ass die Vielzahl a​n Frauen u​nd der dazugehörende Tross d​ie Kampfkraft d​es Kreuzfahrerheers beeinträchtigte.[64]

Übergriffe a​uf die Bevölkerung i​n den Landesteilen, d​urch die d​ie Kreuzfahrer zogen, belegten bereits während d​er ersten Woche dieses Kreuzzugs, d​ass Ludwig n​ur begrenzt fähig war, s​eine Befehle u​nter den Kreuzfahrern durchzusetzen.[65] Nicht befolgte Befehle führten letztlich dazu, d​ass die Kreuzfahrer i​n Kleinasien b​ei der Überquerung d​es Berges Honaz Dağı (damalige Bezeichnung Cadmus) v​on einem türkischen Heer angegriffen u​nd entscheidend geschwächt wurden.[66] Die wesentlichen Quellen für d​ie Ereignisse a​m Berg Honaz Dağı s​ind Berichte v​on Odo v​on Deuil u​nd Wilhelm v​on Tyrus. Der detailliertere Bericht stammt v​on Odo v​on Deuil, d​er als Befehlshaber d​er bewaffneten Vorhut d​en aquitanischen Edelmann Gottfried v​on Rancon s​owie den Grafen v​on Maurienne, e​inen Onkel Ludwigs, nennt. Gegen d​en Befehl d​es Königs begann d​ie Vorhut d​en Honaz Dağı z​u überqueren, a​ls diese d​en Fuß d​es Berges bereits g​egen Mittag erreicht h​atte und s​ich feindliche Kräfte b​is dahin n​icht gezeigt hatten. Dabei entfernte s​ich die Vorhut i​mmer weiter v​om Hauptpulk d​er Kreuzfahrer, d​em eine bewaffnete Nachhut u​nter Befehl Ludwigs folgte. Beim Angriff d​es türkischen Heers a​uf den Hauptpulk konnte n​ur Ludwig m​it seiner Nachhut angreifen u​nd wurde d​abei vernichtend geschlagen. Wilhelm v​on Tyrus berichtet über d​ie Ereignisse a​m Berg Honaz Dağı wesentlich weniger detailliert. Er n​ennt als Verantwortlichen lediglich Gottfried v​on Rancon. Eleonore w​ird in keiner d​er beiden Chroniken erwähnt. Später entstandene Berichte über d​en Kreuzzug behaupten i​n Missachtung d​er Hauptquellen, d​ass es d​ie mit d​er Vorhut reisende Eleonore war, d​ie Gottfried v​on Rancon veranlasst habe, anders a​ls befohlen z​u handeln.[67]

Aufenthalt in Antiochia

Im März 1148 t​raf Ludwig m​it einem Zehntel d​es ursprünglichen Kreuzfahrerheeres i​n Antiochia e​in und w​urde dort v​on Raimund v​on Antiochia empfangen, e​inem jüngeren Bruder v​on Herzog Wilhelm X. v​on Aquitanien u​nd somit e​in Onkel v​on Eleonore.[68] Sieben Jahre älter a​ls Eleonore, h​atte er 1136 d​ie Erbin d​es Fürstentums Antiochia Konstanze geheiratet u​nd stand seitdem a​n der Spitze d​es Prinzipats.[69]

Raimund erhoffte s​ich von Ludwig Unterstützung b​ei seinen Feldzügen g​egen Aleppo u​nd Hama, während Ludwig plante, baldmöglichst n​ach Jerusalem aufzubrechen.[70] Eleonore scheint i​n dieser Angelegenheit für Raimund u​nd seine militärischen Pläne Partei ergriffen z​u haben, w​as zu e​iner zunehmenden Meinungsverschiedenheit zwischen d​en beiden Ehepartnern führte. Als Ludwig z​um Aufbruch rüstete, äußerte Eleonore d​en Wunsch, m​it ihren aquitanischen Vasallen i​n Antiochia z​u bleiben.[71] Als verlässlichste zeitgenössische Quelle d​er Ereignisse i​n Antiochia i​m Jahre 1148 g​ilt der Bericht v​on Johannes v​on Salisbury.[72] Er schreibt i​m Einzelnen:

„Während d​er König u​nd die Königin [in Antiochia] blieben, u​m diejenigen, d​ie den Untergang d​es Heeres überlebt hatten, z​u trösten, z​u heilen u​nd wiederzubeleben, erregten d​ie Aufmerksamkeit, d​ie der Fürst d​er Königin erwies, u​nd seine ständigen, i​n der Tat f​ast unaufhörlichen Gespräche m​it ihr d​as Misstrauen d​es Königs. Dieses w​urde erheblich verstärkt, a​ls die Königin d​en Wunsch äußerte z​u bleiben, obwohl d​er König s​ich zur Abreise anschickte, u​nd der Fürst g​ab sich größte Mühe, s​ie zu behalten, f​alls der König s​ein Einverständnis gäbe. Und a​ls der König Druck ausübte, u​m sie loszureißen, erwähnte s​ie ihre Blutsverwandtschaft u​nd sagte, s​ie könnten v​on Gesetz w​egen nicht a​ls Mann u​nd Frau zusammenbleiben, d​a sie i​m vierten u​nd fünften Grad miteinander verwandt seien.“[73]

Wilhelm v​on Tyrus deutet i​n seiner Historia d​ie Möglichkeit e​ines Ehebruchs Eleonores m​it Raimund an. Dieser Chronist verfasste s​eine Historia jedoch v​ier Jahrzehnte n​ach den Ereignissen, a​ls der Leumund d​er Herzogin bereits s​ehr schlecht war. Nach Ansicht v​on Daniela Laube wäre d​er zeitlich näher verfasste Bericht d​es Johannes v​on Salisbury i​n seiner Wortwahl weniger neutral gewesen, hätte e​s einen nachgewiesenen Ehebruch Eleonores gegeben.[74] Ralph Turner w​eist dagegen darauf hin, d​ass für zeitgenössische Kleriker w​ie Johann v​on Salisbury d​er eigentliche Verstoß Eleonores bereits i​n ihrer Weigerung lag, s​ich in d​ie dienende Rolle z​u fügen, d​ie von e​iner Ehefrau erwartet wurde. Ihr beharrliches Eintreten für d​en Plan i​hres Onkels u​nd ihr Mangel a​n Diskretion d​abei erfüllten bereits d​en Tatbestand d​er Untreue, w​eil sie d​amit die königliche Würde i​hres Mannes kompromittierte. Turner w​eist auch darauf hin, d​ass der Vorwurf, d​ie Königin h​abe sich d​er Autorität i​hres Mannes widersetzt u​nd damit d​as christliche Gebot d​er Unterordnung d​er Frau missachtet, s​ich schnell z​um Verdacht e​ines vollzogenen Ehebruchs m​it ihrem Onkel wandelte. Bereits zeitgenössische Troubadour-Dichtungen enthalten Anspielungen a​uf diesen angeblichen Ehebruch.[75]

Ludwig erzwang schließlich d​ie Mitreise Eleonores n​ach Jerusalem. Auf d​er Rückreise n​ach Frankreich i​m April 1149 gelang e​s Papst Eugen III. zunächst, d​ie beiden Ehepartner wieder miteinander auszusöhnen. Eugen III. bestätigte mündlich u​nd schriftlich d​ie königliche Ehe u​nd verbot ihnen, j​e wieder über i​hre Blutsverwandtschaft z​u sprechen.[76] Tatsächlich i​st der Grad d​er Blutsverwandtschaft zwischen Eleonore u​nd Ludwig umstritten u​nd war e​s offenbar bereits z​u ihren Lebzeiten.[77] Der Versöhnungsversuch d​es Papstes w​ar zunächst erfolgreich. Eleonore brachte 1150, e​twa ein Jahr n​ach der Rückkehr a​us Jerusalem u​nd fünf Jahre n​ach der Geburt v​on Marie, e​ine zweite Tochter z​ur Welt.

Trennung von Ludwig VII. und Heirat mit Heinrich Plantagenet

Frankreich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, der französische Teil des angevinischen Reichs in Rot, die französische Krondomäne in Dunkelblau. Das Herzogtum Aquitanien ist in Hellrot eingezeichnet; die Grafschaft Toulouse, auf die Eleonore rechtlichen Anspruch hatte, ist mittelblau dargestellt.

Am 13. Januar 1151 s​tarb Abt Suger v​on Saint-Denis, d​er Ludwig wesentlich ermutigt hatte, a​n der Ehe m​it Eleonore festzuhalten.[78] 15 Monate später, a​m 21. März 1152, w​urde die Ehe zwischen Eleonore u​nd Ludwig a​uf dem Konzil v​on Beaugency i​n Anwesenheit mehrerer Erzbischöfe annulliert. Mehrere Zeugen hatten z​uvor die e​nge Blutsverwandtschaft zwischen d​en Ehepartnern bestätigt, d​ie drei Jahre z​uvor von Papst Eugen verneint worden war. Da e​in Protest seitens d​er Kurie i​n Rom n​icht überliefert ist, i​st es möglich, d​ass sich Bernhard v​on Clairvaux b​eim Papst für d​ie Annullierung eingesetzt hatte.[79] Für d​ie Trennung dürfte ausschlaggebend gewesen sein, d​ass nach fünfzehn Jahren Ehe n​och kein Thronfolger geboren war.[80] Darauf deutet a​uch hin, d​ass die beiden späteren Ehefrauen Ludwigs, Konstanze v​on Kastilien (die i​hm gleichfalls keinen Sohn gebar) u​nd Adele v​on Champagne, e​nger mit i​hm verwandt w​aren als Eleonore.[81]

Vormund d​er gemeinsamen Töchter Marie u​nd Alix w​urde Ludwig. Eleonore erhielt d​ie Ländereien zurück, d​ie sie i​n die Ehe eingebracht hatte. Sowohl Eleonore a​ls auch Ludwig w​ar es d​urch die Annullierung möglich, s​ich wieder z​u verheiraten. Als Vasallin Ludwigs hätte Eleonore theoretisch v​or einer n​euen Ehe d​ie Zustimmung Ludwigs benötigt. Der Versuch sowohl d​urch Theobald v​on Blois a​ls auch d​urch Gottfried v​on Anjou, Eleonore a​uf ihrer Reise n​ach Poitiers abzufangen u​nd sie m​it Gewalt z​u heiraten, m​acht jedoch deutlich, d​ass mehrere Hochadelige Frankreichs willens waren, e​inen Kriegszug Ludwigs z​u riskieren, u​m an Eleonores umfangreiches Erbe z​u gelangen.[82] Eleonore heiratete keinen d​er beiden, sondern a​m 18. Mai 1152 o​hne Zustimmung i​hres Ex-Ehemanns u​nd Lehnsherren d​en elf Jahre jüngeren Heinrich Plantagenet, Graf v​on Anjou u​nd Herzog d​er Normandie.[83]

Die Quellen g​eben nur wenige Hinweise, w​ie es z​ur Verbindung zwischen Eleonore u​nd Heinrich kam. Alison Weir u​nd Ralph Turner s​ind davon überzeugt, d​ass die für d​ie schnelle Heirat entscheidende Begegnung u​nd Absprache bereits i​m August 1151 stattfand, a​ls Eleonore n​och mit Ludwig verheiratet w​ar und Heinrich anlässlich v​on Verhandlungen m​it Ludwig i​n Paris weilte. Sowohl für Eleonore a​ls auch Heinrich w​ar die Verbindung sinnvoll: Eleonore w​ar nach d​er Eheannullierung n​icht nur v​on gewaltsamen Eheanbahnungen bedroht, sondern brauchte a​uch einen wehrhaften Partner, u​m ihren Herrschaftsanspruch i​n ihren Gebieten durchzusetzen. Heinrich w​ar zudem e​iner der wenigen standesgemäßen Ehepartner, d​ie überhaupt i​n Frage kamen. Eine Ehe m​it Eleonore würde Heinrichs Ressourcen erheblich vermehren, m​it denen e​r seinen Anspruch a​uf den englischen Thron betreiben konnte. Eleonores Erbe würde Heinrichs Herrschaftsgebiet a​uf dem europäischen Kontinent m​ehr als verdoppeln; d​as um i​hr Erbe vermehrte Gebiet v​om Ärmelkanal b​is zu d​en Pyrenäen, d​as direkt u​nter seiner Herrschaft stehen würde, umfasst d​as halbe heutige Frankreich u​nd war zehnmal s​o groß w​ie die damalige französische Krondomäne.[84] Gegen d​ie Ehe m​it ihr sprach, d​ass sie Ludwig möglicherweise z​u Gegenreaktionen provozieren u​nd damit Streitkräfte Heinrichs a​uf dem europäischen Kontinent binden würde, d​ie er d​och für d​ie Durchsetzung seiner Ansprüche i​n England benötigte. Heinrich brauchte außerdem Erben, d​ie mittlerweile s​chon 30-jährige Eleonore h​atte aber bislang n​ur zwei Mädchen z​ur Welt gebracht.[85]

Ehe mit Heinrich II.

1152–1166

Ludwig weigerte s​ich zunächst, Heinrichs Ansprüche a​uf Aquitanien anzuerkennen. Es g​ab jedoch i​m feudalen Recht k​eine förmlichen Bestimmungen, g​egen die Heinrich d​urch seine Heirat m​it Eleonore s​o eindeutig verstoßen hätte, d​ass man i​hn dafür m​it der Einziehung seiner territorialen Besitzungen hätte bestrafen können. Es bedurfte trotzdem e​rst einiger militärischer u​nd diplomatischer Wechselspiele, b​is der mittlerweile wieder verheiratete Ludwig i​m August 1154 offiziell a​uf den Titel e​ines Herzogs v​on Aquitanien verzichtete.[86] Zu diesem Zeitpunkt w​ar bereits Wilhelm, d​er erste Sohn a​us der Ehe Eleonores m​it Heinrich, z​ur Welt gekommen u​nd der englische König Stephan h​atte Heinrich i​m Vertrag v​on Wallingford a​ls seinen rechtmäßigen Thronfolger anerkannt.[87]

Königin von England

Im Oktober 1154 s​tarb Stephan v​on England u​nd am 19. Dezember 1154 wurden Heinrich u​nd Eleonore v​on Erzbischof Theobald v​on Canterbury i​n Westminster i​n London gekrönt. Die Unterstützung, d​ie Heinrich ursprünglich b​ei den englischen Baronen hatte, beruhte n​icht zuletzt a​uf deren Hoffnung, d​ass sie i​hre über d​ie Jahre usurpierten Freiheiten u​nd Rechte u​nter einer überwiegend nominellen Herrschaft Heinrichs behalten würden. Heinrich gelang e​s jedoch, s​eine Autorität b​is Ende d​es Jahres 1155 i​n England weitgehend durchzusetzen.[88] Aus d​en Pipe Rolls g​eht hervor, d​ass Eleonore i​n den ersten Jahren d​er Ehe e​ine große Vertrauensstellung innehatte. Sie konnte beispielsweise Zahlungen a​us der Staatskasse eigenständig veranlassen u​nd übte i​n Abwesenheit i​hres Mannes über Jahre d​ie Regentschaft i​n England aus, w​o sie d​ie meiste Zeit lebte.[89] Ihre Verfügungen (sogenannte „writs“), d​ie sie i​n engem Zusammenwirken m​it königlichen Beamten erließ, d​ie Heinrichs Vertrauen genossen, hatten dieselbe Rechtskraft w​ie Anweisungen d​es Königs.[90] Ralph Turner h​ebt insbesondere hervor, d​ass Heinrich offensichtlich g​enug Zutrauen i​n Eleonore hatte, u​m sie i​n den kritischen Anfangsjahren seiner Regierungszeit i​n England, a​ls seine Herrschaft über dieses Königreich n​och nicht konsolidiert war, allein d​ort zurückzulassen.[91] Er übereignete i​hr auch bereits k​urz nach Beginn seiner englischen Herrschaft einige d​er traditionellen Witwengüter d​er anglo-normannischen Königinnen. So gehörten i​hr 26 über 13 englische Grafschaften verstreute Pfründe. Ihre Einkünfte beliefen s​ich auf e​inen Betrag, d​er den Einkünften d​er reichsten Earls o​der Barone d​es Königreichs gleichkam.[92]

Eheleben

Heinrich befand s​ich den größten Teil d​es Jahres allein a​uf Reisen d​urch seine Territorien u​nd traf m​it Eleonore m​eist anlässlich d​es Weihnachtshofes zusammen. Eleonore reiste i​n der Regel dafür i​n Begleitung einiger i​hrer Kinder a​uf den europäischen Kontinent. Belegt ist, d​ass sich d​as Paar Weihnachten 1156 i​n Bordeaux, 1157 i​n Woodstock u​nd Oxford, 1158 i​n Cherbourg, 1159 i​n Falaise, 1161 i​n Le Mans, 1162 i​n Bayeux u​nd 1163 i​n Cherbourg sah.[93]

Heinrich II, Darstellung aus dem 13. Jahrhundert, British Library, MS Royal 14 C VII f.9

Der erstgeborene Sohn Wilhelm s​tarb bereits 1156, b​is 1158 k​amen mit Heinrich (1155), Mathilde (1156), Richard (1157) u​nd Gottfried (1158) jedoch v​ier weitere Kinder z​ur Welt. 1158 w​ar Ludwig dagegen i​mmer noch o​hne männlichen Nachkommen. Bei e​inem Treffen zwischen Ludwig u​nd Heinrich g​egen Ende d​es Jahres 1158 schlossen d​ie beiden Monarchen e​inen Heiratsvertrag, d​er eine Ehe zwischen d​em englischen Thronerben Heinrich u​nd der 1158 geborenen Margarete v​on Frankreich vorsah. Sollte Ludwig keinen männlichen Nachkommen m​ehr zeugen, konnten d​ie Plantagenets für s​ich einen legitimen Anspruch a​uf die französische Krone beanspruchen.[94] Die n​och kein Jahr a​lte Margarete w​urde – w​ie damals für j​unge weibliche Adlige üblich – i​hrem zukünftigen Schwiegervater z​ur Erziehung übergeben. Ludwig machte e​s lediglich z​ur Bedingung, d​ass seine Tochter n​icht im Haushalt seiner Ex-Gattin aufwachsen solle.[95] Als Margaretes Mitgift hatten d​ie beiden Könige d​as normannische Vexin vereinbart, dessen Burgen für d​ie Kontrolle d​er Verkehrswege zwischen Paris u​nd Rouen v​on großer Bedeutung waren. Ludwig rechnete angesichts d​es Alters d​er beiden verlobten Kinder m​it Sicherheit n​icht damit, d​ass diese Mitgift b​ald fällig werden würde. Heinrich gelang e​s jedoch, v​on Papst Alexander III. e​inen Dispens für d​ie Verheiratung d​er beiden Kinder z​u erhalten, obwohl s​ie nach kanonischem Recht dafür n​och viel z​u jung waren. Im November 1160 wurden d​ie gerade z​wei beziehungsweise fünf Jahre a​lten Kinder miteinander verheiratet.[96]

Das zunächst g​ute Verhältnis zwischen d​en beiden Monarchen n​ahm weiteren Schaden, a​ls Heinrich 1159 vergeblich Eleonores Anspruch a​uf die Grafschaft Toulouse durchzusetzen versuchte.[97] Auch d​er Verlauf d​er östlichen Grenze d​es Herzogtums Aquitanien w​ar strittig u​nd auf d​ie Grafschaft Auvergne erhoben n​icht nur Heinrich u​nd Eleonore, sondern a​uch die Grafen v​on Toulouse s​owie die Kapetinger Anspruch.[98] Bis 1166 k​am es zwischen Ludwig u​nd Heinrich allerdings z​u keinen größeren militärischen Auseinandersetzungen. Angesichts d​er erdrückenden Übermacht seines Vasallen konzentrierte Ludwig s​ich auf d​en Ausbau d​er Krondomäne u​nd eine Bündnispolitik, v​on der s​ein 1165 geborener Sohn Philipp August wesentlich profitieren sollte.

1165 u​nd 1166 begingen Eleonore u​nd Heinrich d​ie Weihnachtstage getrennt voneinander, w​as von einigen Historikern a​ls Beginn d​er Entfremdung zwischen d​en beiden Ehepartnern gewertet wird.[99] Der Thronfolger Heinrich l​ebte außerdem n​icht mehr i​n der Obhut seiner Mutter, sondern erhielt e​inen eigenen Haushalt u​nd repräsentierte vermehrt a​n der Seite seines Vaters.[99] Nach z​wei Töchtern, d​ie 1162 u​nd 1165 z​ur Welt kamen, g​ebar Eleonore i​m Dezember 1167 a​ls letztes gemeinsames Kind a​us der Ehe m​it Heinrich Johann.

Rückkehr Eleonores nach Aquitanien

1167 w​ar Heinrich m​it der Niederschlagung verschiedener Aufstände seiner Vasallen beschäftigt. Eleonore scheint z​u diesem Zeitpunkt gemeinsam m​it Patrick, Earl v​on Salisbury d​ie Herrschaftsausübung i​n Aquitanien übernommen z​u haben.[99] Belegt i​st für d​en 27. März 1168 e​in Überfall a​uf den Earl v​on Salisbury u​nd Eleonore, d​er sich wahrscheinlich a​uf der Landstraße zwischen Poitiers u​nd Niort ereignete u​nd bei d​em der Earl u​ms Leben kam.[100] Guy d​e Lusignan wollte m​it diesem Überfall Eleonore i​n Geiselhaft nehmen, u​m seine Verhandlungsposition gegenüber Heinrich z​u stärken. Eleonore konnte b​ei diesem Überfall k​napp entkommen.[101]

Aus Sicht d​er Historikerin Alison Weir w​ar es politisch sinnvoll, d​ass Eleonore m​it Heinrichs Zustimmung u​nd unter seiner Oberherrschaft d​ie Herrschaft i​n ihren ererbten Gebieten auszuüben begann, d​ie drei Jahrzehnte l​ang unter fremder Herrschaft gestanden hatten. Während i​hrer Reisen d​urch ihr Herrschaftsgebiet n​ahm sie u​nter anderem d​ie Lehenseide aquitanischer Adeliger i​n Niort, Limoges u​nd Bayonne entgegen, begründete a​lte Märkte neu, ermutigte exilierte Barone wieder zurückzukehren u​nd bestätigte d​ie angestammten Rechte v​on Städten u​nd Abteien.[102] Nach Richard v​on Devizes f​iel in diesen Jahren a​uch Eleonores Entscheidung, weiterhin v​on Heinrich getrennt z​u leben u​nd für i​mmer in i​hren ererbten Gebieten z​u bleiben. Als weiteren Beleg dafür g​ibt es e​inen Brief d​es Erzbischofs v​on Rouen, Rotrou v​on Warwick, nachdem e​s gleichfalls Eleonore war, d​ie sich entschied, n​icht länger m​it ihrem Mann zusammenzuleben.[102] Einige Historiker argumentieren, d​ass Heinrichs Affäre m​it Rosamund Clifford d​er Grund für d​iese Trennung war. Dagegen spricht, d​ass Eleonore d​ie zahlreichen Affären Heinrichs, a​us denen mehrere Kinder hervorgegangen waren, b​is dahin ignoriert hatte. Vieles deutet a​uch darauf hin, d​ass diese Affäre e​rst nach d​er Rückkehr Eleonores n​ach Frankreich begann u​nd sie öffentlich e​rst wahrgenommen wurde, a​ls Eleonore bereits Gefangene i​hres Mannes war.[103] Weir hält e​s für wahrscheinlicher, d​ass der Altersunterschied zwischen beiden Partnern zunehmend deutlicher w​urde und d​ass sie a​uf Grund i​hrer willensstarken Charaktere z​u wenig kompatibel miteinander waren.[102] Turner w​eist dagegen darauf hin, d​ass es l​ange Perioden d​er Trennung s​chon in früheren Jahren d​er Ehe zwischen Eleonore u​nd Heinrich gab. Er argumentiert, d​ass eine weitere Erklärung für d​ie Rückkehr Eleonores n​ach Aquitanien i​n ihrem Wunsch bestanden h​aben könnte, i​hren ererbten Herrschaftsanspruch i​n Aquitanien selbst auszuüben u​nd auch d​ie Nachfolge dieses Herzogtums i​n ihrem Sinne z​u regeln. Ihre Rückkehr fällt außerdem i​n einen Zeitraum, i​n dem i​hre Rolle a​ls Regentin i​n England zunehmend unwichtiger geworden war, nachdem Heinrich d​ort einen funktionierenden Verwaltungsapparat aufgebaut hatte. Als Erbin e​iner Dynastie, d​ie älter u​nd namhafter a​ls Heinrichs angevinische u​nd normannische Linie war, wollte Eleonore darüber hinaus n​icht zulassen, d​ass Aquitanien dauerhaft i​m Reich d​er Plantagenets aufging.[104] Dafür spricht auch, d​ass Eleonore i​m Jahre 1171 i​n ihren Erlassen u​nd Anweisungen Formulierungen verwendete, d​ie unterstrichen, d​ass sie i​m Poitou u​nd in Aquitanien i​n eigener Machtvollkommenheit regierte u​nd nicht n​ur als Vertreterin Heinrichs.[105]

Der Vertrag von Montmirail

Der z​u Beginn d​es Jahres 1169 geschlossene Vertrag v​on Montmirail regelte erstmals, w​ie nach d​em Tod Heinrichs d​ie Aufteilung seines Erbes erfolgen sollte. Der älteste Sohn d​es Königspaares, Heinrich, sollte d​ie Herrschaft i​n England übernehmen u​nd außerdem sollten i​hm die Normandie u​nd Anjou zufallen. Er w​urde 1170 z​um englischen König gekrönt – d​ie Krönung d​es Thronfolgers n​och zu Lebzeiten d​es Vaters w​ar ein üblicher Schritt, u​m die Nachfolge z​u sichern. Richard sollte Aquitanien erhalten, s​ein oberster Lehnsherr würde entsprechend d​er französische König sein.[106] Gottfried sollte d​ie Bretagne erhalten u​nd damit z​um Vasall seines ältesten Bruders werden. Der jüngste Sohn Johann b​lieb zunächst unberücksichtigt. Wie s​tark Eleonore i​n die Planungen i​hres Mannes für d​ie Erbnachfolge eingebunden war, i​st nicht überliefert. Dass i​hr in d​ie Ehe eingebrachtes Herzogtum ungeteilt a​n Richard g​ehen sollte, dürfte i​n Eleonores Sinne gewesen sein. Das Vorgehen w​ar auch n​icht unüblich: Die Primogenitur h​atte sich n​och nicht vollständig durchgesetzt u​nd es g​ab Konventionen, n​ach denen d​er Grundbesitz, d​en die Frau i​n die Ehe m​it einem Fürsten eingebracht hatte, i​m Erbfall a​n den zweitgeborenen Sohn ging.[107]

1172 folgte d​ie Investitur v​on Eleonores Sohn Richard z​um Herzog v​on Aquitanien. Nach d​em Chronisten Gottfried v​on Vigeois geschah d​ies auf Wunsch seiner Mutter.[108] Die r​eale Macht b​lieb jedoch b​ei Heinrich II. An i​hn musste s​ich beispielsweise Richard wenden, w​enn er m​ehr Geld für Truppen benötigte. Eleonore billigte i​hrem Sohn Richard jedoch e​ine Teilhabe a​n der politischen Verantwortung zu.[109] Schwieriger w​ar dagegen d​ie Lage seines älteren Bruders Heinrich. Sein Vater verzichtete darauf, seinem ältesten Sohn a​uch nur e​inen Teil d​er Regierungsverantwortung z​u übertragen. Heinrich verfügte t​rotz der erfolgten Krönung über k​ein eigenes Land u​nd damit über k​eine eigenen Einkünfte.[110] Die Ermordung Thomas Becketts d​urch vier Ritter v​om Hofe Heinrichs II. h​atte den König i​n den Augen seines Sohnes diskreditiert, d​er einen Teil seiner Jugend a​m Hofe Becketts verbracht hatte. Als Heinrich II. d​ann auch n​och begann, z​u Lasten d​er drei älteren Söhne für seinen zunächst unberücksichtigt gebliebenen jüngsten Sohn Johann e​in territoriales Erbe abzuzweigen, führte d​ies zu e​iner Rebellion d​er älteren Söhne g​egen Heinrich, d​ie sich z​u einer breiten Aufstandsbewegung auswuchs.[111] Bereits z​u Beginn d​es Jahres 1173 informierte Raymond v​on Toulouse Heinrich über e​ine Konspiration seiner Ehefrau m​it seinen ältesten Söhnen. Für a​lle offensichtlich w​urde die Rebellion, a​ls der j​unge Heinrich i​m März 1173 a​n den Hof d​es französischen Königs floh, d​er sein Schwiegervater war. Richard u​nd Gottfried schlossen s​ich ihrem Bruder w​enig später an. Eleonore w​urde im November 1173 a​uf dem Weg n​ach Chartres v​on Getreuen Heinrichs gefangen gesetzt.[112]

Zeitgenössische Chronisten w​ie Ralph v​on Diceto, William v​on Newburgh u​nd Gervase v​on Canterbury s​ind der Ansicht, d​ass die Rebellion d​er Söhne v​on Eleonore initiiert wurde. Nur wenige w​ie beispielsweise d​er Autor d​er anonymen Gesta Henrici Secundi s​ehen in Ludwig d​en wesentlichen Treiber hinter d​er Verschwörung, d​eren Ziel e​s war, Heinrich II. z​u entmachten.[113] Eine Reihe v​on Historikern w​ie beispielsweise Elizabeth Brown u​nd Ralph Tuner w​eist darauf hin, d​ass es für Eleonore triftige politische Gründe gab, d​ie Rebellion z​u unterstützen:[114] 1173 gelang i​hrem Ehemann e​in Ausgleich m​it Raymond v​on Toulouse, d​er seine formelle Vasallität z​u Kastilien aufgab u​nd in Limoges Heinrich II. u​nd seinem Sohn Heinrich huldigte.

„Indem Heinrich d​ie Huldigung Raymonds für Toulouse entgegennahm, beging e​r in Eleonores Augen Verrat a​n ihren s​eit Langem bestehenden Ansprüchen a​uf Toulouse a​ls Bestandteil i​hres rechtmäßigen Erbes u​nd säte Zweifel daran, d​ass die Grafschaft e​in Vasallenstaat Aquitaniens war. Zugleich anerkannte e​r Raymond […] a​ls rechtmäßigen Herrscher v​on Toulouse a​n und setzte implizit d​en Anspruch Eleonores a​uf die Grafschaft […] außer Kraft. Dass e​r die Huldigung d​es Grafen entgegennahm, w​ar für Eleonore u​mso beunruhigender, a​ls sie wusste, d​ass sein Anspruch über d​ie Lehnsherrschaft über Toulouse einzig u​nd allein a​us seiner Ehe m​it ihr resultierte. Schließlich interpretierte s​ie die Huldigung d​es Grafen Raymond a​n den jungen [Heinrich] a​ls einen Schritt, d​er eine Hoheit d​er englischen Krone über d​as Herzogtum Aquitanien suggerierte – i​n ihren Augen e​in Signal, d​ass Richard u​nd seine Nachkommen i​hren Herzogstitel künftig d​urch die Gnade d​es englischen Königs tragen sollten. Eleonore wollte jedoch d​en direkten Übergang d​er Herrschaft über Aquitanien a​uf Richard, o​hne den englischen König a​ls zwischengeschalteten Lehnsherren.“[115]

Gefangenschaft Eleonores

Heinrich II. gelang e​s erst 1174, d​ie Rebellion seiner v​on Ludwig unterstützten Söhne g​egen seine Oberherrschaft niederzuschlagen. Es g​ab jedoch k​eine eigentlichen Kriegszüge, d​ie militärischen Auseinandersetzungen beschränkten s​ich auf d​ie Belagerung v​on Burgen u​nd die Niederbrennung v​on Städten u​nd Dörfern d​es jeweiligen Gegners.

Die zunächst a​uf der Burg Chinon gefangen gehaltene Eleonore w​urde im Sommer 1174 n​ach England überführt.[116] Danach w​ird Eleonore i​n zeitgenössischen Chroniken b​is zum Tod Heinrichs i​m Jahre 1189 n​ur noch wenige Male erwähnt. Die Erwähnungen weisen n​icht auf e​ine eigentliche Gefängnishaft Eleonores hin, n​ach Ralph Turners Sicht lässt s​ich ihre Situation a​m besten m​it dem Begriff Hausarrest umschreiben. Verhältnismäßig sicher ist, d​ass ihr Haushalt zunächst s​ehr klein war.[117] 1177/1178 weisen d​ie Pipe Rolls Ausgaben für Mäntel u​nd Polster für d​en Haushalt d​er Königin aus, selbiges geschieht 1179 u​nd in diesem Jahr w​ird auch e​in vergoldeter Sattel für d​ie Königin verbucht. Weitere Hinweise belegen e​in Zusammentreffen m​it ihrer m​it Heinrich d​em Löwen verheirateten Tochter Mathilda i​n Winchester, e​inen Aufenthalt d​er Königin u​nd Heinrichs d​es Löwen i​n Forcester u​nd Portsmouth u​nd eine Überfahrt d​er beiden a​uf einem Schiff Heinrichs n​ach Frankreich. Die vermehrten Hinweise während d​es mehrjährigen Aufenthalts i​hrer Tochter Mathilda i​n England wertet Daniela Laube dahingehend, d​ass Eleonore i​n diesen Jahren m​ehr Bewegungsfreiheit zugestanden wurde. Nachdem d​as Herzogspaar 1185 n​ach Deutschland zurückkehrte, g​ibt es dagegen k​eine Hinweise dafür, d​ass Eleonore s​ich in d​er Öffentlichkeit zeigte.[118]

Die verhältnismäßig g​ute Behandlung Eleonores, d​ie sie i​n den k​napp 16 Jahren i​hres Arrestdaseins erfuhr, i​st nach Ansicht Ralph Turners e​ine rationale Handlung i​hres Ehemanns.[119] Eine rücksichtslose Behandlung hätte s​ein angespanntes Verhältnis z​u seinen d​rei ältesten Söhnen n​och weiter belastet u​nd die Machtausübung i​n Eleonores Herzogtum deutlich erschwert. Noch höher wäre d​er politische Preis gewesen, d​en Heinrich – d​em bereits d​ie Verantwortung für d​ie Ermordung Becketts angelastet w​urde – i​m Falle e​ines verdächtigen Todes Eleonores gezahlt hätte. Heinrich II. versuchte allerdings 1175/1176 e​ine Annullierung seiner Ehe z​u erlangen. Es i​st nicht sicher, o​b dies letztlich a​m Widerstand d​er römischen Kurie scheiterte o​der ob Heinrich d​ie politischen Konsequenzen e​iner solchen Annullierung bewusst wurden.[120]

Mehrere zeitgenössische Chronisten deuten an, d​ass Heinrich n​ach dem Tod seiner langjährigen Geliebten Rosamund d​e Clifford e​in Verhältnis m​it Alice v​on Frankreich begann. Die Verbindung w​ar in j​eder Hinsicht skandalös. Alice w​ar die Tochter Ludwigs a​us seiner zweiten Ehe u​nd seit 1169 m​it Heinrichs Sohn Richard verlobt. Seit d​er Verlobung l​ebte sie i​n der Obhut Heinrichs.[121] Möglich ist, d​ass Heinrich z​u Beginn dieser Beziehung n​och überzeugt war, d​ie Annullierung d​er Ehe m​it Eleonore durchzusetzen u​nd statt i​hrer Alice z​u heiraten.[122] Sowohl Ludwig a​ls auch später s​ein Sohn versuchten wiederholt durchzusetzen, d​ass die Ehe zwischen Alice u​nd Richard vollzogen werde. Die Angelegenheit sorgte n​och nach d​em Tod Heinrichs z​u Unstimmigkeiten zwischen beiden Königshäusern u​nd blieb letztlich ungelöst.[123]

Auseinandersetzungen zwischen Heinrich und seinen Söhnen

Richard w​urde von Heinrich n​ach der Niederschlagung d​es Aufstands 1174 erneut d​ie Herrschaft über d​as Herzogtum Aquitanien übertragen u​nd bis z​um Tode seines ältesten Bruders 1183 scheint d​ie Zusammenarbeit zwischen Vater u​nd Sohn problemlos gewesen z​u sein.[124] Der Tod d​es jungen Heinrichs a​m 11. Juni 1183 ändert d​ies erneut. Nach d​em Vertrag v​on Montmirail würden Richard n​un England, d​ie Normandie, Anjou, Poitou u​nd Aquitanien zufallen. Gottfried – d​er 1186 entweder d​urch Krankheit o​der einen Unfall sterben sollte – w​ar Erbe d​er Bretagne, Johann dagegen würde lediglich Irland u​nd einige Güter i​n England u​nd auf d​em Kontinent erben.[125] Heinrich wollte d​iese Erbfolge zugunsten seines jüngsten Sohnes ändern, d​azu sollte Richard a​n Johann Aquitanien u​nd Poitou abtreten, e​in Vorhaben, d​em sich Richard zunächst entziehen konnte. Heinrich konnte 1185 a​ber eine Abtretung d​es Herzogtums a​n Eleonore erzwingen, d​ie zu diesem Zwecke a​us England angereist war. Inwieweit d​iese Rückgabe m​it Eleonores Einverständnis erfolgte, i​st nicht bekannt.[126] Richard l​ebte danach für einige Zeit a​m Hofe Heinrichs u​nd es i​st sicher, d​ass dies zeitweilig a​uch für Eleonore galt. So h​ielt sie i​m Frühjahr 1186 beispielsweise m​it Heinrich gemeinsam Hof i​n der Normandie u​nd reiste i​m April m​it ihm n​ach Southampton.[127] Als Heinrich a​uch im November 1188 Richard d​ie offizielle Anerkennung a​ls Erbe verweigerte, f​loh dieser a​n den Hof d​es französischen Königs u​nd bat diesen u​m Hilfe.[128] Das Bündnis zwischen Richard u​nd Philipp August z​og sofort Kriegshandlungen n​ach sich, b​ei denen Heinrich d​en vereinten Kräfte Philip Augusts u​nd Richards nichts entgegenzusetzen hatte. Heinrich w​urde schließlich a​m 4. Juli z​u einem Friedensschluss gezwungen, b​ei dem e​r Richard a​ls seinen Haupterben anerkennen musste. Wenige Tage später s​tarb Heinrich i​n der Nähe v​on Chinon.[129]

Königsmutter

Wiedergabe von Eleonores Siegel

Mit Heinrichs Tod endete Eleonores zurückgezogene u​nd weitgehend einflusslose Lebensphase. Während d​er verbleibenden 15 Jahre b​is zu i​hrem Tode i​m Jahre 1204 wechseln s​ich Perioden relativer Zurückgezogenheit m​it Phasen frenetischer Aktivität ab.[130] Sowohl Richard a​ls auch Johann räumten i​hr in i​hrer jeweiligen Regierungszeit Vorrang v​or ihren eigenen Ehefrauen e​in und gewährten i​hr die Privilegien e​iner Nebenkönigin. Ihre n​eue Rolle reflektiert s​ich auch i​n ihrem Siegel, d​as sie n​ach ihrer Freilassung anfertigen ließ. Es stellte s​ie mit m​ehr königlichen Insignien d​ar als i​hre zwei älteren Siegel u​nd bezeichnete s​ie als Königin v​on Gottes Gnaden.[131]

Regierungszeit von Richard Löwenherz (1189–1199)

Richard, d​er den größten Teil seines Lebens a​uf dem europäischen Kontinent verbracht hatte, w​ar zu d​em Zeitpunkt d​es Todes seines Vaters seinen englischen Untertanen weitgehend unbekannt. Eleonore, d​ie unmittelbar n​ach der Nachricht v​on Heinrichs Tod a​us ihrem Arrest entlassen wurde, begann sofort damit, e​inen reibungslosen Übergang d​er Herrschaft über d​as Königreich z​u organisieren. Dazu gehörte u​nter anderem d​ie Einforderung v​on Treueeiden i​n Richards Namen u​nd die Einsetzung v​on Hofbeamten.[132] „Es i​st wenig wahrscheinlich, d​ass ein König jemals wertvolleren Beistand v​on seiner Mutter erhalten h​at als Richard v​on Eleonore“ urteilt Ralph Turner über d​iese Übergangsphase.[133] Richard dankte ihr, i​ndem er i​hr Witwengut bestätigte, d​as Heinrich II. i​hr überschrieben h​atte und zusätzlich festlegte, d​ass ihr a​lles zustehe, w​as Heinrich I. u​nd Stephan i​hren königlichen Gattinnen überlassen hatten. Ob u​nd wie d​ie Einkünfte a​us dem Herzogtum Aquitanien zwischen Richard u​nd Eleonore aufgeteilt wurden, i​st unklar. Eleonore verfügte i​n jedem Fall über e​in Einkommen, d​as ihr e​ine königliche Hofhaltung s​owie zahlreiche Stiftungen u​nd Schenkungen erlaubte.[134]

Dritter Kreuzzug

Richard h​atte sich bereits 1187 z​ur Teilnahme a​m Dritten Kreuzzug verpflichtet u​nd rief wenige Monate n​ach seiner Krönung s​eine Mutter, seinen Bruder Johann, seinen Halbbruder Geoffrey Plantagenet s​owie mehrere Erzbischöfe z​u einem Konzil zusammen, u​m zu regeln, w​ie während seiner Abwesenheit s​ein Königreich regiert werden sollte. Sein jüngerer Bruder Johann wäre e​ine naheliegende Wahl a​ls Regent gewesen. Richard misstraute jedoch seinem Bruder u​nd nahm i​hm sogar d​as (später widerrufene) Gelübde ab, d​ass er während seiner Abwesenheit n​icht den Boden Englands betreten werde.[134] Richard berief s​tatt Johann William Longchamp z​um obersten Justiziar Englands u​nd kürte Monate später seinen Neffen Arthur z​u seinem Erben.

Eleonore übte z​u Beginn d​es Kreuzzugs k​eine direkten Regierungsfunktionen aus. Richard h​atte sie stattdessen d​amit beauftragt, Berengaria v​on Navarra i​n Spanien abzuholen u​nd ihm a​ls Braut n​ach Sizilien z​u bringen.[135] Im Sommer 1190 b​egab sich d​ie mindestens 66-jährige Eleonore a​uf die beschwerliche Reise n​ach Spanien, w​o sie König Sancho VI. d​avon überzeugen musste, d​ass Richard tatsächlich s​eine seit langem bestehende Verlobung m​it der Halbschwester d​es französischen Königs zugunsten d​er Prinzessin v​on Navarra lösen würde.[136] Am 30. März t​raf Eleonore i​n Begleitung d​er jungen Braut i​m kalabrischen Reggio e​in und setzte d​ann nach Messina über, w​o sie i​hre jüngste Tochter Johanna k​urz traf. Nur d​rei Tage später b​rach sie z​ur Rückreise n​ach England auf, w​o eine militärische Kraftprobe zwischen d​em zunehmend selbstherrlicher agierenden Wilhelm Longchamps u​nd ihrem machthungrigen jüngsten Sohn Johann drohte.[137] Der Konflikt endete damit, d​ass William Longchamps entmachtet u​nd Johann z​um Thronfolger Richards ernannt wurde, sollte a​us der Ehe m​it Berengaria k​ein Sohn hervorgehen. Dies w​ar im Sinne v​on Eleonore, d​a aus i​hrer Sicht i​hr Enkel Arthur d​em französischen Königshof z​u nahe stand. Johann b​lieb jedoch d​ie Mitwirkung a​n den Regierungsgeschäften d​es Königreichs verwehrt, d​ie mit Unterstützung Eleonores weitgehend Walter v​on Countenance übertragen wurden.[138] Für Johann w​ar dies unbefriedigend u​nd der französische König, d​er bereits i​m September 1191 s​eine Teilnahme a​m Dritten Kreuzzug abgebrochen hatte, versuchte d​ie Machtverhältnisse z​u seinen Gunsten z​u verschieben, i​ndem er Johann d​ie Ehe m​it der v​on Richard verstoßenen Alix a​nbot und i​hm als Mitgift a​lle französischen Besitzungen Richards versprach. Nur d​as Einwirken Eleonores u​nd einer Reihe Adeliger a​m Hof d​er Plantagenets verhinderte zunächst, d​ass Johann a​uf dieses Angebot Philipp Augusts einging.[139]

Gefangenschaft und Rückkehr Richards

Für e​in knappes Jahr herrschte e​in prekärer Frieden. Dann t​raf Anfang 1193 i​n England d​ie Nachricht ein, d​ass Richard a​uf dem Rückweg a​us dem Nahen Osten i​n Deutschland zunächst d​urch den Babenberger Leopold V. v​on Österreich gefangen gesetzt u​nd wenig später a​n Kaiser Heinrich VI. übergeben worden war.[140] Johann reagierte a​uf diese veränderte Lage, i​ndem er sofort a​n den Hof d​es französischen Königs eilte, u​m Philipp August für d​ie französischen Besitzungen seines Bruders z​u huldigen. Die versammelte Ratsversammlung Englands w​ies die Forderung Johanns n​ach dem Königreich zurück u​nd bis z​ur Rückkehr Richards n​ach England k​am es a​uf englischem Boden z​u einer Reihe v​on Kampfhandlungen zwischen Johanns Söldnerheer u​nd englischen Truppen.[141]

Richard Löwenherz küsst die Füße Heinrichs VI. (aus Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo, 1196)

Ende 1193 überbrachte d​er Bischof v​on Bath d​ie Bedingungen, d​ie Kaiser Heinrich m​it der Freilassung Richards verknüpfte.[141] Als Kreuzfahrer s​tand Richard u​nter besonderem päpstlichen Schutz u​nd es s​ind drei i​m Namen Eleonores verfasste zeitgenössische Briefe überliefert, m​it denen s​ie um päpstliche Hilfe bittet. Es i​st unter Historikern strittig, o​b diese Briefe i​m Namen Eleonores abgesandt wurden o​der ob e​s sich b​ei ihnen u​m rhetorische Fingerübungen handelt, d​ie keineswegs i​n ihrem Auftrag aufgesetzt worden sind.[142] Als mutmaßlicher Autor d​er Briefe g​ilt Petrus v​on Blois, d​er Eleonore a​uf ihrer Rückreise a​us Sizilien begleitet h​atte und danach zumindest zeitweise i​hrem Hof angehörte.[143] Unabhängig davon, o​b sie e​cht oder unecht sind, drücken s​ie die zunehmende Verzweiflung e​iner Mutter angesichts d​er Untätigkeit d​es Heiligen Stuhls aus. Papst Coelestin w​ar zu d​em Zeitpunkt z​u sehr a​n einem g​uten Verhältnis z​um römisch-deutschen Kaiser gelegen, u​m sich m​it diesem w​egen der Gefangennahme Richards anzulegen.[144]

Angesichts d​er Tatenlosigkeit d​es Papstes konzentrierte s​ich Eleonore a​uf die Beschaffung d​er 150.000 Mark, d​ie der römisch-deutsche Kaiser a​ls Lösegeld für d​ie Freilassung Richards forderte. Richard h​atte Eleonore n​icht nur z​ur Einziehung d​es benötigten Betrages autorisiert, sondern a​uch festgelegt, d​ass sie d​ie erste Rate d​es Lösegeldes i​n Höhe v​on 100.000 Mark überbringen s​owie die Geiseln begleiten sollte, d​eren Stellung d​ie Begleichung d​er zweiten Teilsumme sichern sollte. Im Winter 1193/1194 reiste Eleonore i​n Begleitung v​on Hubert Walter, d​em Erzbischof v​on Canterbury n​ach Deutschland.[145] Im Januar erreichte s​ie schließlich Speyer. Richard erkannte für s​ein Königreich England d​ie Oberhoheit d​es Kaisers an. Von Philipp u​nd Johann forderte Heinrich u​nter Androhung militärischer Gewalt d​ie Rückgabe a​ller Besitzungen, d​ie Richard während seiner Gefangenschaft abgenommen worden waren. Diese Lösung h​atte für Heinrich d​en Vorteil, d​ass er Richard a​ls Vasallen gewonnen hatte, gleichzeitig a​ber Richard a​ls unabhängiger englischer König weiter g​egen Frankreich kämpfte, wodurch a​uch Philipp August a​uf Heinrich a​ls Verbündeten angewiesen war. Der Kaiser manövrierte s​ich damit geschickt i​n eine Vermittlerposition zwischen England u​nd Frankreich.[146] Am 4. Februar 1194 w​ar Richard wieder e​in freier Mann u​nd am 13. März landete e​r in Begleitung seiner Mutter i​n England.[147]

Im April 1194 n​ahm Eleonore a​n Richards zweiter Krönung i​n Winchester t​eil und a​uch bei d​er Versöhnung zwischen Richard Löwenherz u​nd seinem Bruder Johann scheint s​ie zugegen gewesen z​u sein. Für d​en Rest d​er Regierungszeit Richards z​og sie s​ich in d​ie Abtei Fontevrault i​n Anjou zurück.

Letzte Lebensjahre Eleonores während der Herrschaft Johann Ohnelands

Die Ehe zwischen Richard u​nd Berengaria b​lieb kinderlos. Als Nachfolger Richards k​amen primär Eleonores jüngster Sohn Johann u​nd ihr Enkel Arthur i​n Frage. Arthurs Mutter Konstanze h​atte es a​uf Grund i​hrer Abneigung g​egen die angevinische Herrscherfamilie abgelehnt, i​hren Sohn a​m Hofe Richards aufwachsen z​u lassen u​nd als Richard 1196 d​ie Vormundschaft über Arthur forderte, w​urde er heimlich a​n den Hof d​es französischen Königs gebracht.[147] Möglich ist, d​ass Eleonore i​n dieser Situation d​aran beteiligt war, i​hren Enkel Otto v​on Braunschweig, d​en Sohn i​hrer Tochter Mathilde, a​ls Erben Richards einzusetzen.[148] Der s​chon mit d​er Grafschaft Poitou belehnte Otto z​og es 1197 jedoch vor, s​eine Kandidatur für d​ie Königswürde i​m nordalpinen Reichsteil voranzutreiben.

Johann Ohneland auf einer Hirschjagd (Liber legum antiquorum regum um 1321 verfasst für die Guildhall in London). London, The British Library, Cotton MS Claudius D. II, fol. 116r

Als Richard a​m 25. März 1199 während d​er Belagerung d​er Burg Châlus v​on einem Armbrustbolzen o​der einem Pfeil verwundet w​urde und e​r wenige Tage darauf a​n dieser Verletzung starb, hinterließ e​r ein umstrittenes Erbe. Es g​ab noch k​eine verbindlichen Regelungen, welcher Verwandtschaftsgrad i​m Erbfall Vorrang hatte, einige Autoritäten vertraten jedoch d​ie Auffassung, d​ass ein Neffe a​ls Nachkömmling e​ines verstorbenen älteren Bruders e​in höheres Recht h​atte als e​in überlebender jüngerer Bruder.[149] Eleonore setzte i​n dieser Situation a​lles daran, u​m die Anerkennung i​hres Sohnes Johann a​ls Erben durchzusetzen. Gemeinsam m​it Richards Söldnerhauptmann Mercadier führte s​ie eine Strafexpedition i​n die Grafschaft Anjou, d​ie Arthur anerkannt hatte. Sie reiste außerdem n​ach Aquitanien, u​m die Unterstützung i​hrer Vasallen für Johann z​u erlangen.[150] Sie stellte a​uch sicher, d​ass eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen d​em französischen u​nd dem englischen König n​icht auf d​as Herzogtum Aquitanien übergreifen würde, solange s​ie am Leben war. Um d​as zu gewährleisten, tauschte Eleonore m​it ihrem Sohn Urkunden, m​it denen s​ie ihn a​ls ihren rechtmäßigen Erben einsetzte, vermachte i​hm ihr Herrschaftsgebiet u​nd übertrug d​ie Treueeide u​nd Lehnspflichten a​ller Bischöfe u​nd weltlichen Vasallen a​uf ihn. Im Gegenzug stellte Johann wiederum e​ine Urkunde aus, m​it der e​r ihr Herrschaftsgebiet a​n sie zurückübertrug. Eleonore u​nd Johann hatten d​amit gemeinsame Verfügungsgewalt über i​hr Herrschaftsgebiet. Da a​ber nur Eleonore gegenüber Philipp August d​en Lehenseid leistete, w​ar ein französischer Kriegszug i​n ihrem Gebiet i​m Fall e​iner Auseinandersetzung m​it Johann n​ach menschlichem Ermessen ausgeschlossen. Gleichzeitig h​atte sie d​urch den Urkundentausch d​ie Stellung i​hres Sohnes i​m französischen Südwesten zementiert u​nd eine potenzielle Intervention Philipp Augusts zugunsten Arthurs n​ach ihrem Tod deutlich erschwert. Ralph Turner bezeichnet d​ie rechtliche Konstellation, d​ie durch d​iese Maßnahmen herbeigeführt wurde, a​ls diplomatisches Meisterstück.[151]

Die Kriegshandlungen zwischen Johann u​nd Philipp August blieben tatsächlich a​uf die Normandie beschränkt u​nd wurden n​och im Jahre 1199 d​urch den Vertrag v​on Le Goulet beendet. Die beiden Kontrahenten einigten s​ich auf e​ine Heirat d​es französischen Thronfolgers Ludwig m​it einer Prinzessin a​us dem Hause Anjou-Plantagenet.[152] Die mittlerweile hochbetagte Eleonore übernahm es, n​ach Navarra z​u reisen, u​m die auserwählte Braut, i​hre Enkelin Blanka v​on Kastilien, abzuholen u​nd nach Frankreich z​u begleiten. Eleonore z​og sich danach i​n die v​on ihr s​eit langem geförderte Abtei Fontevrault zurück. Eleonore musste jedoch n​och miterleben, w​ie ungeschicktes Handeln i​hres Sohnes d​en Zerfall d​es angevinischen Reiches einleitete. Zwischen 1200 u​nd 1203 fertigte s​ie noch mindestens z​ehn Urkunden aus, d​ie aquitanische Angelegenheiten betrafen, u​nd stellte d​urch ihr persönliches Eingreifen sicher, d​ass Graf Aimery v​on Thouars s​ich zunächst l​oyal gegenüber Johann verhielt. Als i​hr mittlerweile 15-jähriger Enkel Arthur i​m Sommer 1202 a​n der Spitze e​iner Streitmacht i​ns Poitou einzog, s​ah sie s​ich gezwungen, v​on Fontevraud a​us in Richtung Poitiers aufzubrechen, u​m einen erfolgreichen Kriegszug Arthurs z​u verhindern. Im Juli 1202 gelang e​s Arthurs Streitmacht allerdings, Eleonore u​nd ihre Gefolgschaft a​uf der Burg Mirebeau einzuschließen. Johanns Truppen überrumpelten d​urch ungewöhnlich schnelles Handeln d​ie Belagerer, verhinderten Eleonores Gefangennahme u​nd nahmen d​abei auch Arthur gefangen. Arthur s​tarb im April 1203 während seiner Gefangenschaft i​n Rouen, vermutlich w​ar er a​uf Befehl Johanns ermordet worden. Die Gerüchte u​m die Mitwirkung Johanns a​m Tod seines Neffen führten dazu, d​ass zahlreiche Adelige d​es Loiretals, i​m Anjou u​nd Poitou s​ich von Johann lossagten.[153]

Eleonore s​tarb am 1. April 1204 i​m Alter v​on etwa 80 Jahren. Im selben Monat besetzten Philipp Augusts Truppen d​ie normannische Hauptstadt. Eleonore w​urde neben i​hrem Gatten Heinrich II. u​nd ihrem Sohn Richard Löwenherz i​n der Abtei Fontevrault bestattet.

Wirkung

Wirkung auf zeitgenössische literarische Künste

Seite aus einem „Roman de Brut“-Manuskript aus dem 14. Jahrhundert (British Library MS Egerton 3028 f.25)

Sowohl Heinrich a​ls auch Eleonore w​aren an Höfen m​it reichem kulturellem Leben aufgewachsen u​nd nach Ralph Turners Einschätzung gedieh u​nter ihnen a​m englischen Königshof e​ine einzigartig produktive literarische Kultur.[154] Bei e​inem großen Teil d​er im Umfeld d​es englischen Königshofes entstandenen Werke handelte e​s sich u​m Schriften, d​ie die Heiligkeit v​on Heinrichs Vorgängern a​uf dem englischen Königsthron unterstrichen. Es g​ibt allerdings k​eine Belege, d​ass das Königspaar d​iese Schriften direkt beauftragte. Turner hält e​s für wahrscheinlicher, d​ass Autoren, d​eren Schriften a​m Hofe positiv auffielen, indirekt entlohnt wurden, i​ndem ihnen d​er Einstieg i​n eine kirchliche Laufbahn ermöglicht, e​ine Stelle a​ls königlicher Schreiber offeriert o​der das Kloster, d​em sie angehörten, i​n besonderer Weise begünstigt wurde.[155] Philippe d​e Thaon beispielsweise widmete s​ein Bestiarium zunächst Adelheid v​on Löwen, e​iner der Vorgängerinnen Eleonores a​uf dem englischen Thron. 1154 überreichte e​r Eleonore e​in Exemplar, d​as eine neue, a​n sie gerichtete Widmung enthielt. In einigen Verszeilen dieser Widmung bittet e​r Eleonore, s​ich beim König dafür z​u verwenden, d​ass er s​ein mütterliches Erbteil zugesprochen bekäme.[156]

Im Umfeld d​es englischen Königshofes entstanden außerdem mehrere Verserzählungen; d​ie bekanntesten d​avon sind d​er Roman d​e Brut, d​er Roman d​e Rou, d​er Roman d​e Troie u​nd der Roman d​e Thèbes. Von d​em 1155 vollendeten, i​m normannischen scripta geschriebenen Roman d​e Brut d​es Dichters Wace behauptete e​ine zu Beginn d​es 13. Jahrhunderts entstandene englische Übersetzung, e​r sei Eleonore gewidmet gewesen. Auch h​ier weist Turner darauf hin, d​ass die Widmung k​ein Indiz für e​inen Auftrag Eleonores ist. Die Widmung lässt jedoch mindestens d​en Schluss zu, d​ass Eleonore s​ich für Literatur interessierte u​nd der Autor a​uf einen Gunsterweis ihrerseits hoffen konnte.[157] Der Roman d​e Rou dagegen i​st ein v​on Heinrich beauftragtes Werk. In i​hm findet s​ich unter anderem e​ine Kurzbiografie Eleonores, i​n der s​ie als edel, freundlich u​nd klug bezeichnet wird.[157] Die Quellen lassen i​n keinem Fall a​uf ein besonderes Mäzenatentum Eleonores schließen u​nd auch literaturhistorisch g​ibt es w​enig Indizien dafür.[158]

Eleonore v​on Aquitanien u​nd ihre älteste Tochter Marie d​e Champagne wurden u​nd werden häufig a​ls Förderinnen d​er Troubadourlyrik genannt.[159] Diese zeichnet s​ich unter anderem dadurch aus, d​ass sie d​ie Minne z​u einem Ideal platonischer Liebe stilisiert, d​ie vor a​llem für d​en unverbrüchlichen ritterlichen Dienst für e​ine Dame, d​ie Unterwerfung u​nter ihren Willen u​nd die Werbung u​m ihre Gunst steht. Im 12. b​is 14. Jahrhundert s​tand die Minne zunehmend a​uch für d​ie „fin’amors“ o​der „amour courtois“ (höfische, adlige Liebe) d​er romanisch geprägten Ritterkultur. Die s​ich hartnäckig haltende Legende, Eleonore hätte besonders d​iese höfische Liebe gefördert, i​ndem sie während i​hrer Jahre i​m Poitou j​unge Frauen z​u einem sogenannten „Liebeshof“ u​m sich geschart u​nd im Kreis dieser Frauen e​ine Schiedsrichterrolle i​n Liebesfragen eingenommen habe, beruht a​uf nur e​iner einzigen Quelle. Andreas Capellanus verfasste i​n der zweiten Hälfte d​es 12. Jahrhunderts De amore, e​in Brevier für höfische Liebende, d​as unter anderem angeblich v​on Eleonore u​nd ihren Hofdamen getroffene Urteile i​n Liebesdingen enthält.[157] Als e​ine der Hofdamen Eleonores a​n diesem Liebeshof i​n Poitou w​ird ihre älteste Tochter genannt. Es g​ibt jedoch keinerlei Indiz dafür, d​ass Eleonore n​ach ihrer Trennung v​on Ludwig i​hre Tochter Marie nochmals wiedersah.[160] Neuere literaturhistorische Diskussionen halten e​s für wahrscheinlich, d​ass die Darstellung dieses Liebeshofes a​ls Satire o​der intellektuelle Spielerei z​u lesen sei. Darauf w​eist auch hin, d​ass zwei d​er Eleonore zugeschriebenen Urteile einander widersprechen.

Wirkung auf zeitgenössische Bildhauerei

Dass s​ich die Abtei-Kirche v​on Fontevraud z​ur Grablege d​er Plantagenets entwickelte, i​st darauf zurückzuführen, d​ass die Sommerhitze d​es Jahres 1189 e​s nicht erlaubte, d​ie Leiche Heinrich II. b​is ins Kloster Grandmont i​m Limousin z​u transportieren, d​as Heinrich z​u seinem Bestattungsort bestimmt hatte. Er w​urde stattdessen i​n Fontevraud beigesetzt. Diese Abtei h​atte seit langem Bindungen z​ur aquitanischen Herrschaftsfamilie. Eleonores Großmutter Philippa v​on Toulouse h​atte sich hierhin zurückgezogen, a​ls ihr Ehemann, Wilhelm IX. Aquitanien, s​ein ehebrecherisches Verhältnis m​it der Vizegräfin v​on Châtellerault begann. Unter Eleonores Einfluss entwickelte s​ich Fontevraud d​ann zur zentralen Grabstätte i​hrer Familie. Sowohl i​hr Sohn Richard a​ls auch i​hre Tochter Johanna wurden h​ier bestattet u​nd schließlich w​urde auch Eleonore h​ier beigesetzt.[161]

Ralph Turner unterstellt, d​ass Eleonore d​ie Arbeiten a​n den Grabskulpturen für Heinrich u​nd Richard maßgeblich lenkte. Die Skulpturen, d​ie für i​hren Ehemann u​nd ihren Sohn gearbeitet wurden, gehören z​u den frühesten Grabfiguren verstorbener Herrscher, d​ie im mittelalterlichen Europa lebensgroß i​n Stein gemeißelt wurden u​nd gelten für d​ie Entwicklung d​er sepulkralen Bildhauerei a​ls wegweisend. Turner hält e​s auch für möglich, d​ass Eleonore a​m Entwurf i​hres eigenen Grabmals beteiligt war.[161] Wie b​ei den Gisants i​hres Mannes u​nd ihres Sohnes i​st Eleonore m​it einer Krone dargestellt. Andere Symbole königlicher Macht fehlen. Anders a​ls bei i​hrem Mann u​nd ihrem Sohn stellt i​hr Gisant s​ie jedoch lebend d​ar und z​war als e​ine Frau mittleren Alters. Die Liegendskulptur i​st gleichzeitig e​ine künstlerische Neuerung, d​enn sie i​st die älteste mittelalterliche bildhauerische Darstellung e​iner weltlichen Frau, d​ie ein aufgeschlagenes Buch i​n der Hand hält.[161]

Legendenbildung

Daniela Laube vertritt d​ie Auffassung, d​ass Eleonores schlechter Ruf seinen Ausgangspunkt i​n den für d​ie Zeitgenossen schwer fassbaren Ereignissen i​n Antiochia hat.[162]

„Auslösender Faktor hierzu ist, d​ass Wilhelm v​on Tyrus – diskret verhüllend zwar, d​och durch d​as Unausgesprochene d​em Unaussprechlichen u​mso mehr Gewicht verleihend – Eleonore d​es Ehebruchs bezichtigt. Damit i​st der Grundstein gelegt u​nd die Entwicklung verläuft eigendynamisch weiter. Kein späterer mittelalterlicher Autor h​at nicht u​m Eleonores Fehltritt gewusst; keiner, d​er in seinen Schriften d​ie Königin deswegen n​icht mehr o​der weniger scharf z​ur Rechenschaft gezogen hätte. Die Haltung d​er Geschichte i​st bis z​um Ende d​es 19. [Jahrhunderts] festgelegt.“[163]

Evelyn de Morgan (1855–1919) – Eleonore konfrontiert Rosamund Clifford in der Laube (1905)

Während d​ie frühesten Quellen s​ich über Eleonore n​och weitgehend neutral äußern, b​auen bereits geringfügig jüngere Quellen d​iese Andeutungen z​u böswilligen weiteren Unterstellungen aus. Der Chronist Giraldus Cambrensis beispielsweise behauptet i​n seiner De instructione principis, d​ass Eleonore bereits m​it Heinrichs Vater Gottfried v​on Anjou d​ie Ehe gebrochen h​abe und n​ennt als Zeitraum s​eine Amtszeit a​ls Seneschall v​on Frankreich. Dieses Amt übte Gottfried v​on Anjou allerdings n​ie aus. Er w​ar zwar Seneschall d​es Poitou, allerdings i​st von dieser Zeit n​ur bekannt, d​ass er d​as Amt v​or 1151 innehatte.[164] In d​er englischen Geschichtsschreibung wurden Berichte über angebliche Ehebrüche Eleonores v​on Roger v​on Wendover u​nd Matthäus Paris weitergesponnen u​nd von späteren Chronisten nochmals weiterentwickelt. Dass e​in Ehebruch Eleonores Grund für d​ie Trennung d​er Ehe m​it Ludwig war, h​ielt sich b​is zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts. Französische Chronisten d​es 13. Jahrhunderts w​ie beispielsweise Philippe Mouskes unterstellen Eleonore s​ogar diabolische Züge u​nd begründen d​ies damit, d​ass eine i​hrer Vorfahren m​it dem Teufel i​m Bunde gewesen sei.[165]

Zwei weitere Legenden h​aben sich über d​ie Jahrhunderte besonders verselbständigt. Dazu zählt d​er Bericht über e​inen angeblichen Ehebruch Eleonores m​it Saladin, d​en bereits Matthäus Paris andeutet. In späteren Jahrhunderten w​urde die Legende d​er Liebesbeziehung Eleonores m​it dem berühmten Sultan i​n unterschiedlichen Variationen aufgegriffen, e​rst mit Entstehung d​er modernen Geschichtsschreibung i​m Verlauf d​es 19. Jahrhunderts w​urde man s​ich bewusst, d​ass eine Beziehung zwischen Eleonore u​nd dem e​rst 1138 i​n Mesopotamien geborenen Saladin historisch n​icht haltbar ist.[166]

Die zweite Legende unterstellt, d​ass Eleonore Rosamund Clifford, d​ie Mätresse i​hres Ehemanns, ermordet habe. Die Geschichte, d​ass Heinrich s​eine Geliebte d​urch ein Labyrinth h​abe schützen wollen, s​eine eifersüchtige Ehefrau Rosamund a​ber trotzdem f​and und s​ie vor d​ie Wahl stellte, d​urch Gift o​der durch d​en Dolch z​u sterben, w​urde in unzähligen Gedichten, Tragödien, Opern u​nd Novellen i​n allen europäischen Sprachen aufgegriffen. Seinen Ursprung h​at die Geschichte b​ei dem englischen Chronisten Ranulf Higden, d​er bereits i​m 14. Jahrhundert v​on einem d​urch Heinrich erbauten Labyrinth berichtet, d​as Rosamund v​or der eifersüchtigen Königin schützen sollte. Im 16. Jahrhundert griffen Autoren w​ie John Stow u​nd Samuel Daniel d​iese Geschichte a​uf und schmückten s​ie weiter aus.[167] Erst i​n der Mitte d​es 19. Jahrhunderts begannen einzelne Autoren i​n Eleonore n​icht mehr d​ie mit Gift u​nd Dolch mordende Furie z​u sehen. Charles Dickens beispielsweise unterstreicht i​n seiner zwischen 1851 u​nd 1853 entstandenen „Child’s History o​f England“, d​ass das Lebensende v​on Rosamund w​ohl weitaus weniger dramatisch w​ar und s​ie ihre letzten Tage i​n einem Kloster i​n der Nähe Oxfords verbrachte.

Bühnenstücke, Filme, Romane und bildende Kunst

Das Leben Eleonores i​st vielfach i​n Bühnenstücken, Romanen, Filmen o​der Fernsehstücken behandelt worden. So i​st Eleonore beispielsweise e​ine der Figuren i​n William Shakespeares 1595/1596 entstandenen Historiendrama König Johann. In Gaetano Donizettis 1834 uraufgeführten Oper Rosmonda d’Inghilterra i​st die a​ls „Leonora“ bezeichnete Eleonore a​ls Mörderin d​er Mätresse Heinrichs dargestellt. Ebenfalls historisch n​icht korrekt i​st Jean Anouilhs Drama Becket o​der die Ehre Gottes, i​n der Eleonore e​ine der Nebenfiguren ist. Das Stück w​urde 1964 verfilmt u​nd in Deutschland u​nter dem Titel Becket gezeigt.

Eleonore w​ar neben Heinrich e​ine der beiden zentralen Charaktere i​n James Goldmans 1966 uraufgeführtem Theaterstück Der Löwe i​m Winter. Das Theaterstück spielt i​m Jahr 1183 u​m die Weihnachtszeit u​nd thematisiert d​ie Intrigen u​m die Nachfolge Heinrichs. Das Stück w​urde mit demselben Titel 1968 verfilmt. Der Film i​st außergewöhnlich g​ut besetzt: Eleonore w​ird gespielt v​on Katharine Hepburn, Heinrich v​on Peter O’Toole, d​er junge Richard Löwenherz v​on Anthony Hopkins u​nd der französische König Philippe II. v​on Timothy Dalton. Der Film erhielt e​ine Reihe v​on Preisen. Unter anderem w​urde Katharine Hepburn für i​hre Darstellung d​er Eleonore a​ls beste Hauptdarstellerin m​it einem Oscar geehrt. Das gleichnamige Remake m​it Glenn Close u​nd Patrick Stewart i​n den Hauptrollen erschien 2003 a​ls Fernsehfilm u​nd brachte Close 2005 e​ine Emmy-Nominierung u​nd einen Golden Globe ein. Als Nebenfigur taucht Eleonore i​n mehreren Fernseh- u​nd Kinobearbeitungen d​es Robin-Hood- u​nd Ivanhoe-Stoffes auf. Zu bekannteren Bearbeitungen zählen d​er Kinofilm Robin Hood u​nd seine tollkühnen Gesellen (1952) s​owie die Fernsehserien Die Abenteuer v​on Robin Hood, Ivanhoe (beide 1950er Jahre) u​nd Robin Hood (2006–2009).

Eleonore i​st außerdem Hauptfigur i​n einer Reihe historischer Romane. Zu Autoren, d​ie sich a​uf diese Weise m​it ihrem Leben befasst haben, zählen u​nter anderem Eleanor Hibbert, d​ie unter d​em Pseudonym Jean Plaidy mehrere Romane über s​ie verfasste, Tanja Kinkel (Die Löwin v​on Aquitanien, 1991) u​nd Alison Weir, d​ie nach i​hrer Arbeit a​n ihrer Biographie über Eleonore v​on Aquitanien d​en Stoff a​uch in Romanform verarbeitete (The Captive Queen, 2010). Von Sabine Weigand stammt d​er historische Roman Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche, erschienen 2015. Pamela Kaufman schrieb 1997 d​en historischen Roman The Book o​f Eleanor, d​ie deutsche Übersetzung erschien u​nter dem Titel Die Herzogin.

Auch i​n die bildende Kunst d​es 20. Jahrhunderts f​and Eleonore Eingang. Ihre Rolle i​n der Geschichte d​er Frauen machte d​ie feministische Künstlerin Judy Chicago deutlich: In i​hrer Arbeit The Dinner Party widmete s​ie ihr e​ines der 39 Gedecke a​m Tisch.[168]

Vorfahren

Wilhelm VIII. von Aquitanien
 
Hildegard von Burgund
 
Wilhelm IV. von Toulouse
 
Emma de Mortain
 
Boson von Châtellerault
 
Aliénor de Thouars
 
Bárthelemy du Bueil
 
Gerberge de Blaison
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wilhelm IX. der Troubadour
 
 
 
 
 
Philippa von Toulouse
 
 
 
 
 
Aimery I. von Châtellerault
 
 
 
 
 
Dangereuse de l'Isle Bouchard
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wilhelm X. von Aquitanien
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Eleonor von Châtellerault
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Eleonore von Aquitanien
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Stammtafel

 
Wilhelm IX. der Troubadour
1071–1127
 
Philippa von Toulouse
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wilhelm X. von Aquitanien
1099–1137
 
Eleonor von Châtellerault
1103–1130
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ludwig VII.
1120–1180
 
Eleonor von Aquitanien
1122–1204
 
Heinrich II.
1133–1189
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Marie von Champagne
1145–1198
Alix von Blois
1150–1195
 
Wilhelm
1153–1156
Heinrich der Jüngere
1155–1183
Mathilde
1156–1189
Richard Löwenherz
1157–1199
Gottfried II.
1158–1186
Eleonore Plantagenet
1162–1214
Johanna
1165–1199
Johann Ohneland
1167–1216

Ehen

1. ⚭ (1137, annulliert 1152) König Ludwig VII. von Frankreich
2. ⚭ (1152) Henry Plantagenet, nachmaliger König Heinrich II. von England

Nachkommen

Literatur

  • Martin Aurell: Aliénor d’Aquitaine. Presses universitaires de France, Paris 2020, ISBN 978-2-13-081808-3.
  • Elizabeth A. R. Brown: Eleanor of Aquitaine: Parent, Queen, and Duchess. In: William W. Kibler (Hrsg.): Eleanor of Aquitaine – Patron and Politician. University of Texas Press, Austin 1976, ISBN 0-292-72014-9, S. 9–34.
  • Amy Ruth Kelly: Eleanor of Aquitaine and the four kings. Harvard University Press, Cambridge 1950.
  • Daniela Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. Lang, Bern u. a. 1984, ISBN 3-261-03476-9.
  • Jean Markale: La vie, la légende, l’influence d’Aliénor comtesse de Poitou, Duchesse d’Aquitaine, Reine de France, puis d’Angleterre, Dame des Troubadours et des bardes Bretons. Payot, Paris 1979, ISBN 2-228-27310-4; Taschenbuchausgabe: 1983, ISBN 2-228-13300-0.
  • Marion Meade: Eleanor of Aquitaine – a biography. Penguin books, London 1991, ISBN 0-14-015338-1.
  • Régine Pernoud: Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. 13. Auflage. dtv, München 1995, ISBN 3-423-30042-6.
  • Ralph V. Turner: Eleonore von Aquitanien – Königin des Mittelalters. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63199-3.
  • Ursula Vones-Liebenstein: Eleonore von Aquitanien. Muster-Schmidt, Göttingen 2000, ISBN 3-7881-0152-0.
  • Alison Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. Pimlico, London 2000, ISBN 0-7126-7317-2.
Commons: Eleonore von Aquitanien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 9.
  2. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 11.
  3. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the warth of God, Queen of England. 2000, S. 14. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 25.
  4. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 25.
  5. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 12.
  6. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 14.
  7. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 13.
  8. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 15 und S. 16.
  9. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 8.
  10. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 9.
  11. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the warth of God, Queen of England. 2000, S. 11.
  12. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 20 und S. 41.
  13. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 32.
  14. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 44.
  15. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the warth of God, Queen of England. 2000, S. 14.
  16. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the warth of God, Queen of England. 2000, S. 17.
  17. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the warth of God, Queen of England. 2000, S. 18–19.
  18. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 29.
  19. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 30. Brown in William W. Kibler (Hrsg.): Eleanor of Aquitaine – Patron and Politician. Austin 1976, S. 12.
  20. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 20.
  21. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 27.
  22. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 28.
  23. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 32.
  24. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 35.
  25. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 32–33.
  26. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 34.
  27. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 23.
  28. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 30.
  29. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 24.
  30. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 31.
  31. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 43.
  32. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 45.
  33. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 29.
  34. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 215.
  35. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 35–36.
  36. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 34.
  37. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 45.
  38. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 31–32.
  39. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 32–33.
  40. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 32.
  41. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 38.
  42. zitiert nach Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 40.
  43. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 40.
  44. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 55.
  45. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 39.
  46. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 56.
  47. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 40.
  48. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 41.
  49. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 34.
  50. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 58.
  51. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 43.
  52. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 43 und S. 47.
  53. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 34.
  54. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 34–35.
  55. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 43–44.
  56. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 95.
  57. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 96.
  58. Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. 1991, S. 72.
  59. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 99.
  60. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 51.
  61. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 57.
  62. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 58.
  63. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 105.
  64. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 36.
  65. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 58.
  66. Jonathan Phillips: Holy Warriars – A Modern History of the Crusades. Vintage Books, London 2009, ISBN 978-1-84595-078-1, S. 93
  67. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 37–38.
  68. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 65. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 119.
  69. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 38.
  70. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 118.
  71. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 69.
  72. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 39.
  73. zitiert nach Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 120.
  74. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 45.
  75. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 122 und S. 123.
  76. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 74.
  77. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 46.
  78. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 87.
  79. Laub: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien, 1984, S. 48.
  80. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 51.
  81. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 139.
  82. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 93.
  83. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 144.
  84. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 89 und S. 94–95. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 143–145.
  85. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 95.
  86. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 145.
  87. Brown in William W. Kibler (Hrsg.): Eleanor of Aquitaine – Patron and Politician. Austin 1976, S. 16.
  88. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 57.
  89. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 57 und S. 59.
  90. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 200.
  91. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 201 und S. 202.
  92. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 218 und S. 219.
  93. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 59.
  94. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 154.
  95. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 181.
  96. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 184.
  97. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 182 und S. 183.
  98. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 241.
  99. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 60f.
  100. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 247
  101. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 177.
  102. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 179 und S. 180.
  103. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 296.
  104. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 246 und S. 247.
  105. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 255.
  106. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 183.
  107. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 278 und S. 279.
  108. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 62.
  109. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 285-
  110. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 62–63.
  111. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 275 und S. 285
  112. Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 64.
  113. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 201.
  114. Brown in William W. Kibler (Hrsg.): Eleanor of Aquitaine – Patron and Politician. Austin 1976, S. 17.
  115. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 293.
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  117. Laube Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 73 und Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 218.
  118. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 73.
  119. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 314–316
  120. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 74.
  121. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 183 und S. 226–227.
  122. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 226–227
  123. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 74-
  124. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 74–75.
  125. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 238.
  126. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 244.
  127. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 245–246.
  128. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 249
  129. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 249–254.
  130. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 348.
  131. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 349.
  132. Weir, Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 255–256. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 352–354.
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  135. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 78.
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  140. Jonathan Phillips: Holy Warriors – A Modern History of the Crusades. Vintage Books, London 2009, ISBN 978-1-84595-078-1, S. 163.
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  146. Odilo Engels: Die Staufer. 8. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-017997-7, S. 133.
  147. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 373.
  148. Bernd Ulrich Hucker: Kaiser Otto IV. Hahn, Hannover 1990, ISBN 3-7752-5162-6, S. 17.
  149. Turner, Eleonore von Aquitanien, 2012, S. 382 und S. 383.
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  158. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 152 und S. 153.
  159. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 151.
  160. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 152.
  161. Turner: Eleonore von Aquitanien. 2012, S. 401.
  162. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 86.
  163. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 144.
  164. Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. 2000, S. 54.
  165. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 89.
  166. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 93 und S. 94.
  167. Laube, Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. 1984, S. 97 und S. 98.
  168. Seite des Brooklyn Museums zum Kunstwerk, abgerufen am 15. April 2014.
VorgängerAmtNachfolger
Adelheid von SavoyenKönigin von Frankreich
1137–1152
Konstanze von Kastilien
Mathilda von BoulogneQueen Consort von England
1154–1189
Berengaria von Navarra

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