Theobald von Bec

Theobald v​on Bec, französisch Thibaut d​u Bec OSB (* u​m 1090 i​n Thierville; † 18. April 1161 i​n Canterbury) w​ar Erzbischof v​on Canterbury v​on 1138 b​is 1161. Er w​ar normannischer Abstammung.

Er t​rat früh i​n die Benediktiner-Abtei Le Bec ein, w​o er 1127 Prior u​nd zehn Jahre später Abt wurde. 1138 setzte i​hn König Stephan a​ls Erzbischof v​on Canterbury i​n das höchste englische Kirchenamt ein.[1]

Offensichtlich verdankte e​r diese Berufung seinem sanften Charakter. Als Erzbischof zeigte e​r eine moderate Führung, d​ie in auffallendem Kontrast z​u der seines Rivalen Heinrich v​on Blois, d​em Bischof v​on Winchester, stand. Während d​er Kämpfe zwischen König Stephan u​nd Kaiserin Matilda w​ar es Bischof Henry, d​er für d​ie Privilegien d​er Kirche kämpfte. Theobald ergriff jedoch Partei für d​en De-facto-Herrscher Stephan.

König Stephan erkannte i​m Vertrag v​on Winchester d​as Erbrecht Heinrichs an, d​es Sohns d​er Kaiserin Mathilde, s​o dass Theobald 1154 n​ach dem Tode Stephans Heinrich z​um König v​on England krönte.[2] Theobald w​urde daraufhin s​ein verlässlicher Kanzler, konnte a​uf Grund seiner anfälligen Gesundheit seinen Einfluss a​ber nicht vollständig ausüben. Er l​egte die Interessen d​er Kirche i​n die Hände seines Erzdiakons Thomas Becket, d​en er a​uch Heinrich a​ls Kanzler empfahl.

Nach Theobalds Tod ernannte Heinrich Becket z​um Erzbischof.

Einzelnachweise

  1. Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. 2. Auflage. London, 1961, S. 210.
  2. Dieter Berg: Die Anjou-Plantagenets: Die englischen Könige im Europa des Mittelalters (1100–1500). Kohlhammer, 2003, ISBN 3-17-014488-X.
VorgängerAmtNachfolger
Wilhelm von CorbeilErzbischof von Canterbury
1138–1161
Thomas Becket
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