Minnehof

Minnehöfe o​der Liebeshöfe (franz. Cours d'amour) w​aren mittelalterliche Versammlungen, d​ie spielerisch Gerichtsverhandlungen nachahmten u​nd in d​enen Fragen d​er rechten Minne verhandelt wurden. Diese literarischen Hofgesellschaften k​amen im 12. Jahrhundert i​n der Provence a​uf und dienten d​er höfischen Unterhaltung. Den Vorsitz hatten m​eist adlige Damen inne, literarische Grundlagen bildeten Minnetraktate, e​twa von Andreas Capellanus o​der Martial d’Auvergne.

Eine Parodie a​uf die Minnehöfe i​st das mittellateinische Concilium Romarici Montis a​us dem 12. Jahrhundert. In d​er Neuzeit wurden Minnehöfe häufig künstlerisch rezipiert, u​nter anderem i​n Carl Orffs musikalischer Bearbeitung d​er Carmina Burana.

Literatur

  • Ursula Peters: Cour d’amour – Minnehof. Ein Beitrag zum Verhältnis der französischen und deutschen Minnedichtung zu den Unterhaltungsformen ihres Publikums. In: ZfdA. 101, 1972, S. 117–133.
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