Division 1B
Die Division 1B, Sponsorenname Proximus League, ist die zweithöchste belgische Fußball-Liga.
Bis zur Saison 2015/16 nahmen an der 2. Division 18 Mannschaften teil. Mit der Saison 2016/17 wurde eine umfangreiche Ligenreform durchgeführt, in deren Zuge die zweite Ebene auf nur noch 8 Mannschaften verkleinert und in Division 1B umbenannt wurde.
Geschichte
Die zweite belgische Fußballliga blickt auf eine mehr als 100-jährige Tradition zurück. Der belgische Fußballverband führte 1909 unter der Bezeichnung Promotion eine landesweite zweithöchste Spielklasse unterhalb der Division I ein. Erster Sieger wurde RC de Malines. In den Jahren 1914 bis 1919 und erneut 1939 bis 1941 sowie 1944/45 fand kriegsbedingt kein Wettbewerb statt. Ab 1923 wurde die Liga in zwei Staffeln ausgespielt, Promotion A und Promotion B. Nur drei Jahre später wurde die Liga in Division I umbenannt – die höchste Spielklasse hieß nun Division d'Honneur – und bestand nunmehr aus nur einer Staffel mit 14 Mannschaften.
Zur Saison 1930/31 kehrte der Fußballverband zum System mit zwei Staffeln à 14 Klubs zurück. Die beiden Staffelmeister stiegen in die Division d'Honneur auf, während aus jeder Staffel die beiden Letztplatzierten den Gang in die dritte Liga antreten mussten. Ab 1952 trug die zweithöchste belgische Spielklasse die Bezeichnung Division II und bestand aus nur noch 16 Vereinen.
Ab der Spielzeit 1974/75 wurde ein Play-off eingeführt: Während der Meister direkt in die Division I aufstieg, spielten die Mannschaften auf den Plätzen Zwei bis Fünf im Ligamodus einen weiteren Aufsteiger aus. Ab der Saison 1993/94 gab es für einen Sieg drei Punkte, statt wie bisher nur zwei. Ein Jahr später wurde die Zahl der teilnehmenden Mannschaften von 16 auf 18 aufgestockt.
Zwischen 2008 und 2010 war die Liga nach ihrem Hauptsponsor, dem Pay-TV-Anbieter EXQI benannt, der auch die Rechte zur TV-Ausstrahlung besitzt. Zuvor firmierte die Liga von 1952 bis 2008 unter der Bezeichnung Division II (niederländisch: Tweede klasse), zuvor von 1926 bis 1952 als Division I.
Vor der Saison 2007/08 kam es zu einer weiteren Aufstockung auf 19 Teams. Verantwortlich dafür war ein Streit zwischen den beiden Finalisten des Play-Off der dritten Liga, KFC Verbroedering Geel und UR Namur, in dessen Folge der belgische Fußballverband per Gerichtsentscheid gezwungen war, beide Mannschaften in die Liga aufzunehmen. Zwischen 2008 und 2010 hieß die Liga EXQI-League.
Namenshistorie
Spielmodus
Die Liga beinhaltet acht Teams. Es wird in zwei Perioden gespielt. Jede Periode besteht aus vierzehn Partien pro Mannschaft mit Hin- und Rückrunde. Die Punkte der beiden Perioden werden zu einem Generalklassement addiert. Unterscheiden sich die Gewinner der beiden Perioden, wird in zwei Play-Off-Spielen der Meister der Saison ausgespielt. Der Meister steigt in die Division 1A auf.
Die drei bestplatzierten Mannschaften des Generalklassements (außer dem Meister) spielen eine weitere Play-Off-Runde mit den Siebt- bis Fünfzehntplatzierten der Division 1A. Der Gewinner dieser Play-Offs tritt in der UEFA Europa League an unter der Bedingung, dass die Auflagen zum Erhalt einer UEFA-Lizenz erfüllt sind.
Die vier letztplatzierten Mannschaften des Generalklassements spielen in einer Play-Off-Runde um den Abstieg. Der Verlierer der Runde steigt in die Division 1 Amateur ab.
Seit der Saison 2019/20 wird der Modus durch Beschluss vom 7. Juni 2019 durch die Generalversammlung der Vereine der Pro League (alle Vereine der Division 1A und Division 1B) geändert.[1]
Der Meister und Aufsteiger wird unverändert durch zwei Finalspiele der Sieger beider Tranchen ermittelt. Abweichend zur bisherigen Regelung spielen dann die Vereine auf den Plätzen 1 bis 6 der Division 1B (also einschließlich des Aufsteigers) zusammen mit den Vereinen auf den Plätzen 7 bis 16 der Ersten Division (also einschließlich des Aufsteigers aus der Ersten Division) in vier Gruppen zu je vier Vereinen in jeweils einer Doppelrunde gegeneinander. Die Sieger der vier Gruppen ermitteln in zwei Halbfinalen die Teilnehmer am Play-off-2-Finale. Halbfinale und Finale werden jeweils mit Hin- und Rückspiel ausgetragen.
Der Sieger dieses Play-off-2-Finales tritt unverändert in einem weiteren Entscheidungsspiel gegen den Viert- oder Fünftplatzierten des Play-offs 1 um den letzten internationalen Startplatz an. Im Falle entsprechenden sportlichen Erfolges und entsprechender Lizenz steht darüber weiterhin einer Mannschaft aus der Division 1B der Weg in die Europa League offen.
Die Mannschaften auf den Plätzen 7 und 8 der Gesamttabelle spielen in fünf Spielen gegeneinander um den Abstieg in die Division 1 Amateure. Dabei hat die Mannschaft auf Platz 7 zuerst Heimrecht und einen Vorsprung von drei Punkten. Dann wird Spiel für Spiel das Heimrecht gewechselt. Spiele, die Remis enden, werden nicht verlängert oder anderweitig entschieden.
Es steigt die Mannschaft ab, die nach fünf Spielen weniger Punkte hat bzw. die führende nicht mehr erreichen kann.
Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde durch die Generalversammlung der Vereine vom 15. Mai 2020 nur für die Saison 2020/21 ein abweichender Modus beschlossen. Es werden weiterhin 28 Spieltage ausgetragen. Dabei spielen die acht Vereine in zwei Hin- und Rückrunden viermal gegeneinander. Die Mannschaft, die die Tabelle nach 28 Spieltagen anführt, steigt auf. Die Abstiegsregelung bleibt unverändert.
Ab der Saison 2021/22 soll wieder nach dem bisherigen Modus gespielt werden.[2]
Teilnehmer 2019/20
Verein | Stadt | Stadion | Kapazität[3] |
---|---|---|---|
K Beerschot VA | Antwerpen | Olympiastadion Antwerpen | 12.771 |
KVC Westerlo | Westerlo | Het Kuipje | 7.982 |
Lommel United | Lommel | Soevereinstadion | 12.500 |
Oud-Heverlee Löwen | Löwen | Eneco Stadion | 9.016 |
KSV Roeselare | Roeselare | Schiervelde Stadion | 9.075 |
Royale Union Saint-Gilloise | Saint-Gilles/Sint-Gillis | Stade Joseph Marien | 8.000 |
AFC Tubize | Tubize | Stade Leburton | 8.100 |
Royal Excelsior Virton | Virton | Stade Yvan Georges | 3.622 |
Torschützenkönige
Saison | Name | Mannschaft | Tore |
---|---|---|---|
2000/01 | Ibrahim Tankary | SK Lommel | 21 |
2001/02 | Daniel Gomez Kristof Arys | Royal Excelsior Virton KMSK Deinze | 19 19 |
2002/03 | Günther Thiebaut | FC Denderleeuw | 23 |
2003/04 | Yves Buelinckx | AFC Tubize | 24 |
2004/05 | Kristof Arys | Red Star Waasland | 19 |
2005/06 | Kristof Arys | Red Star Waasland | 19 |
2006/07 | Gabriel Persa | KFC Dessel Sport | 21 |
2007/08 | Peter Utaka | Royal Antwerpen | 22 |
2008/09 | Hervé Ndjana Onana | Red Star Waasland | 25 |
2009/10 | Kevin de Broyer | KSK Ronse | 20 |
2010/11 | Hamdi Harbaoui | Oud-Heverlee Leuven | 24 |
2011/12 | Harlem Gnohéré | RSC Charleroi | 18 |
2012/13 | Hervé Ndjana Onana | AFC Tubize | 17 |
2013/14 | Jean Koffi Michael Lallemand | KVC Westerlo KAS Eupen | 16 |
2014/15 | Romero Regales | Lommel United | 22 |
2015/16 | Etien Velikonja | Lierse SK | 24 |
2016/17 | Dylan de Belder | Lierse SK | 21 |
2017/18 | Esteban Casagolda | Oud-Heverlee Löwen | |
2018/19 | Leonardo Miramar Rocha[4] | Lommel SK | 19 |
2019/20 | Thomas Henry[5] | Oud-Heverlee Leuven | 15 |
2020/21 | Georges Mikautadze | RFC Seraing | 19 |
Weblinks
- Website der Zweiten Division (französisch)
- Website der Zweiten Division (niederländisch)
- Profil auf transfermarkt.de
Einzelnachweise
- Modification du format de la compétition : des Play-offs 2 avec 4 groupes de 4 clubs. In: Proximus League. 8. Juni 2019, abgerufen am 12. Juni 2019 (französisch).
- Communication à la suite de l‘Assemblée Générale. In: sport.be. Jupiler League, 15. Mai 2020, abgerufen am 25. Mai 2020 (französisch).
- http://www.europlan-online.de:/ 2e klasse 2018/19
- Statistiques 2018-2019 Proximus League. In: Proximus League. Abgerufen am 9. Juni 2019 (französisch).
- Statistiques 2019–2020 Proximus League. In: Proximus League. Abgerufen am 3. März 2019 (französisch).