Brünninghausen
Brünninghausen ist der Statistische Bezirk 63 und zugleich ein südlicher Stadtteil der kreisfreien Großstadt Dortmund. Er liegt im Stadtbezirk Hombruch. Der Ort ist aufgrund der Nähe zu Naherholungsgebieten wie dem Dortmunder Zoo und der Nähe zur Innenstadt sehr beliebt. Der Stadtteil Brünninghausen ist nicht mit dem Stadtteil Brüninghausen im Dortmunder Norden zu verwechseln.
Brünninghausen Stadt Dortmund | |
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Höhe: | 104 m ü. NHN |
Fläche: | 2,16 km² |
Einwohner: | 3941 (31. Dez. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 1.821 Einwohner/km² |
Postleitzahlen: | 44139, 44225 |
Vorwahl: | 0231 |
Statistischer Bezirk: | 63 |
Error: imagemap_invalid_desc Lage von Brünninghausen in Dortmund | |
Brünninghausen ist durch gemischte Wohnbebauung geprägt. An der südlichen Ortsgrenze, nahe dem Zoo, befindet sich eine kleine Hochhaussiedlung (bis zu 12 Stockwerke). Ansonsten befinden sich hier viele exklusive Wohngegenden. Es überwiegen großzügige Einfamilienhäuser und Villen. Das durchschnittliche Einkommen ist in Brünninghausen mit durchschnittlich 50.650 Euro einer der Dortmunder Spitzenwerte.
Geografische Lage
Der Ort liegt südlich der Innenstadt auf einer Höhe von 104 m ü. NHN. Im Norden grenzt Brünninghausen an das Naturschutzgebiet Bolmke und die durchfließende Emscher, im Westen an die Stadtteile Renninghausen und Hombruch, im Süden an Kirchhörde und im Osten an Hacheney.
Geschichte
Das ehemals ländlich geprägte Brünninghausen entstand im Umfeld des Hauses Brünninghausen. Dieses Anwesen befand sich ursprünglich nicht am heutigen Standort, sondern in der Nähe der Kreuzung Pieper und gehörte bis um das Jahr 1300 dem Adelsgeschlecht von Brünninghausen. Spätere Besitzer des alten Schlosses war die Familie Nordkerke, an die noch heute die Nordkirchenstraße erinnert. Die Familie baute 1350 die Wasserburg Schloss Brünninghausen. Das Geschlecht von Romberg übernahm das gesamte Anwesen und errichtete das große Schloss. Im 19. Jahrhundert erbaute man das klassizistische Herrenhaus, zu dem der mächtige Eckturm von 1571 einbezogen wurde. Das Haus wurde von der Bevölkerung „Schloss Romberg“ genannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde es mit Ausnahme des Torhauses und des Eiskellers durch Bomben vernichtet. Das Torhaus Rombergpark diente als wehrhaftes Gebäude und war seinerzeit der Zugang zum Schloss.
Gisbert von Romberg I. ließ im Umfeld des Schlosses einen botanischen Garten, den heutigen Rombergpark anlegen. Mit seinen über hundert Jahre alten Bäumen hat der Garten den Zweiten Weltkrieg gut überstanden. An der Stelle des Herrenhauses standen bis 2008 ein Hotel und das ehemalige Gebäude der Hotelfachschule Wihoga, die ein neues Gebäude unweit des Rombergparks errichtete. Das gesamte Gelände wurde 1927 von der Stadt Dortmund erworben und dient heute als beliebte Naherholungsstätte. Der Park und die baulichen Reste sind Baudenkmäler erster Qualität und stehen unter Denkmalschutz. Im Botanischen Garten des Parks wurden 1938 ein Feuersteinbeil aus der Steinzeit gefunden. Es ist im Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund ausgestellt.
Neben dem Schloss Brünninghausen existierten auf dem Gebiet des heutigen Brünninghausen zwei größere Anwesen und zugehörige Kotten. Der Brünninghauser Schultenhof, nicht mit dem Schultenhof in Renninghausen zu verwechseln, brannte 1908 ab. Er stand unweit der Kreuzung an den Straßen Hörde – Annen – Dortmund – Herdecke. Der Hof gehörte zum Adelssitz Brünninghausen, später zum Hof Mellinghaus und war der Größte im Dorfe. Grundherren waren seit 1419 die Herren von Mallinckrodt. Es gelang dem Hause Brünninghausen zunächst nicht, den Hof zurückzukaufen. Der Schultenhof, ein Lehen der Edelherren von Volmestein und in Erbfolge der Herren von der Recke, kam erst 1575 wieder an die Familie Romberg (Conrad von Romberg).
An der Stelle des Hofes Mellinghaus hat der ursprüngliche Sitz der Herren von Brünninghausen gestanden. Später hat hier ein Mönch namens Henze den Hof bewirtschaftet. Deswegen hieß er damals Mönchshof. 1583 ging der Hof in den Besitz von Dietrich Mellinghaus über. Dietrich wurde 1622 von spanischen Söldnern ermordet, als er versuchte, die von den Spaniern gestohlenen Pferde zurückzuholen. 1808 erließ Napoleon ein Gesetz zur Befreiung der Bauern. Doch erst 1856 konnte die Familie Mellinghaus den Hof durch Ablösung von dem Geschlecht Romberg erwerben. Von den 1821 neu erbauten Hofgebäuden standen bis 2005 noch das Wohnhaus und die Scheune an der Hagener Straße 16. Mittlerweile sind diese Gebäude jedoch einem Nahversorgungsmarkt der Firma Lidl gewichen.
Auf dem Brünninghauser Gebiet wurde schon früh Bergbau betrieben. Die Kohle wurde ursprünglich in Stollenbergwerken gefördert. Die bekannteste Zeche war die Stollenzeche Glückauf Erbstollen. Ab 1840 wird auf der Zeche Glückaufsegen bis zur endgültigen Schließung am 15. Mai 1926 Tiefbau betrieben.
Statistik
Am 31. Dezember 2021 lebten 3.941 Einwohner in Brünninghausen (mit Renninghausen).
Strukturdaten der Bevölkerung Brünninghausens (mit Renninghausen):
- Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 14,2 % [Dortmunder Durchschnitt: 16,2 % (2018)][2]
- Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 30,6 % [Dortmunder Durchschnitt: 20,2 % (2018)][3]
- Ausländeranteil: 8,3 % [Dortmunder Durchschnitt: 19,7 % (2021)][4]
- Arbeitslosenquote: 5,2 % [Dortmunder Durchschnitt: 11,0 % (2017)][5]
Das Durchschnittseinkommen liegt ca. 80 % über dem Dortmunder Durchschnitt.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einw. |
---|---|
1987 | 4246 |
2003 | 3864 |
2008 | 3802 |
2013 | 3963 |
2016 | 3898 |
2019 | 3881 |
2020 | 3910 |
Sport
Sportliches Aushängeschild ist der FC Brünninghausen, dessen Fußballabteilung in der Saison 2016/17 in der fünftklassigen Oberliga Westfalen spielt.
Sehenswertes
- Rombergpark
- Torhaus Rombergpark
- Zoo Dortmund
- Das Pädagogisch-Soziale Zentrum der Anthroposophen an der Mergelteichstraße
Verkehr
Brünninghausen liegt nahe der Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd; nächster Haltepunkt ist Dortmund Tierpark.
Weblinks
- Brünninghausen im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
- Bevölkerungszahlen in den statistischen Bezirken am 31.12.2021 (PDF)
- Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
- Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
- Staatsangehörigkeiten in den statistischen Bezirken am 31. Dezember 2021 (PDF-Datei)
- Arbeitslosenquoten nach statistischen Bezirken am 30. Juni 2017 (Memento des Originals vom 25. Juni 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei)