Kurl
Kurl (bis 1915 Courl) ist ein nordöstlich gelegener Ortsteil von Dortmund und gehört zum Stadtbezirk Scharnhorst. Der Ort liegt auf einer Höhe von 67 m ü. NN. Kurl wird oft zusammen mit seinem östlichen Nachbarstadtteil Husen als Husen-Kurl bezeichnet, da beide Stadtteile nahtlos ineinander übergehen.
Kurl Stadt Dortmund | |
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Höhe: | 67 m ü. NHN |
Fläche: | 2,15 km² |
Einwohner: | 3703 (31. Dez. 2018)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 1.722 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1928 |
Postleitzahl: | 44319 |
Vorwahl: | 0231 |
Unterbezirke: | 241 und 242 |
Error: imagemap_invalid_desc Lage von Kurl in Dortmund | |
Geographie
Kurl liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich der Dortmunder Innenstadt. Im Süden Kurls überwiegen Einfamilienhäuser und Reiheneigenheime in ruhigen Wohnstraßen. Im Norden befindet sich die waldnahe Einfamilienhaussiedlung rund um die Lange Wiese sowie die Zechenhäuser der Zeche Kurl. Relativ zentral gelegen ist die kleine Hochhaus-Siedlung im Gebiet Baumwirtsweg/Pöllerstraße, die Mitte der 70er Jahre entstand.
Im Südwesten umfasst die Gemarkung Kurl, Teile des Naturschutzgebiet Buschei, im Westen das Naturschutzgebiet Alte Körne sowie in nordöstlicher Richtung, Teile des Kurler Busches, ebenfalls ein Naturschutzgebiet.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1189. Kern der Ansiedlung war das Haus Kurl, ein Herrensitz am Körnebach, der lange Zeit die einzige Ansiedlung an einer alten Verbindungsstraße zwischen Hellweg und Ruhr sowie der Lippe war. Nach der Reformation wurde die Kurler Gemeinde wie die der umliegenden Dörfer evangelisch, doch schon 1619 kehrte man zum katholischen Glauben zurück. Lange Zeit blieb Kurl die einzige katholische Gemeinde im Umkreis, und es ist bis heute überwiegend katholisch geprägt.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Kurl ein kleiner Ort mit weniger als zwanzig Haushalten. Erst die Gründung der Zeche Kurl in Husen und Kurl brachte einen großen Anstieg der Einwohnerzahl; der Bergbau wurde zur Haupteinnahmequelle. 1906 erwarb die Bergbau-Firma C. Deilmann in Kurl ein Grundstück und errichtete neue Fertigungshallen, in denen viele Menschen Beschäftigung fanden.
Am 2. September 1915 wurde die Gemeinde Courl in Kurl umbenannt. Am 1. April 1928 wurde sie nach Dortmund eingemeindet.[2]
Bevölkerung
Am 31. Dezember 2018 lebten 3.703 Einwohner in Kurl.
Struktur der Husener Bevölkerung:
- Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 17,6 % [Dortmunder Durchschnitt: 16,2 % (2018)][3]
- Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 27,6 % [Dortmunder Durchschnitt: 20,2 % (2018)][4]
- Ausländeranteil: 9,1 % [Dortmunder Durchschnitt: 18,2 % (2018)][5]
- Arbeitslosenquote: 6,5 % [Dortmunder Durchschnitt: 9,8 % (2018)][6]
Das durchschnittliche Einkommen in Kurl-Husen liegt etwa 15 % über dem Dortmunder Durchschnitt.
Kurls Sozialstrukturdaten weichen sehr von denen des übrigen Dortmunder Nordens ab und ähneln eher denen des wohlhabenderen Dortmunder Südens. Neben Kurl trifft das im Norden nur auf den Nachbarstadtteil Husen, auf Grevel, den Süden Lanstrops, auf Brechten und Holthausen zu.
Kurl ist eine der wenigen CDU-Hochburgen in Dortmund. Jedoch liegt der Stadtteil im gemeinsamen Wahlbezirk mit dem eher sozialdemokratisch geprägten Husen. Aus diesem Grunde erreichte bei den Ratswahlen meistens die SPD einen höheren Stimmenanteil.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 2003 | 2008 | 2010 | 2013 | 2018 |
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Einwohner | 3901 | 3721 | 3640 | 3709 | 3703 |
Infrastruktur
In Kurl findet sich der Bahnhof Kurl auf der Magistrale Dortmund–Hamm, das St.-Elisabeth-Krankenhaus, einiges an Gewerbe und auch noch landwirtschaftliche Betriebe.
Sehenswürdigkeiten
Katholische Kirche
In der schlichten einschiffigen Kirche aus dem 18. Jahrhundert findet sich ein kaum beachteter Taufstein aus romanischer Zeit (etwa erste Hälfte des 12. Jahrhunderts). Naive Skulpturen, eine frühe Entwicklung, überziehen die zylindrische Wandung, auf der der Eindruck eines Teppichmusters entsteht. Man erkennt zwei- und vierbeinige Tiere, Engel in primitiver Frontalität, stilisierte Pflanzen, Rosettenkombinationen. Ein unterer Fries besteht aus Stern- und Kreuzmustern, eines der oberen Muster bildet ein schlangenartiges, geflügeltes Wesen mit gewelltem Leib. Als obere und untere Abschlüsse finden sich Tauwülste, die – verdoppelt und flacher behandelt – auch als senkrechte Abgrenzungen der Bildfelder dienen. In ihrer Art erinnern die Skulpturen an die Kapitellplastik in der Kapelle von Drüggelte am Möhnesee, ein Zusammenhang erscheint nicht ausgeschlossen.
Galerie
- Bahnübergang vor dem Umbau
- Neue Bahnunterführung 1. Linienbus
- Bahnhof Kurl
- Der Körnebach bei Dortmund-Kurl
- Parkanlage Krankenhaus Kurl
- St.-Elisabeth-Krankenhaus/
- Restaurant Zur Mühle
- Naturschutzgebiet Alte Körne in Kurl
Weblinks
- Kurl im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
- Einwohnerzahl am 31.12.2018 (PDF; 9,1 MB)
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 255.
- Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
- Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
- Bevölkerungsanteil mit ausschließlich nicht-deutscher Staatsangehörigkeit (PDF; 9,1 MB)
- Arbeitslosenanteil nach statistischen Bezirken (PDF; 9,1 MB)