Sölde (Dortmund)

Sölde ist der statistische Bezirk 44 und zugleich ein südöstlicher Stadtteil der kreisfreien Großstadt Dortmund. Er gehört zum Stadtbezirk Aplerbeck und grenzt im Süden an den Stadtteil Sölderholz, im Westen an Aplerbeck und die Aplerbecker Mark, im Norden an Asseln und im Osten an die zum Kreis Unna gehörende Gemeinde Holzwickede. Durch Sölde fließt die Emscher. Am 31. Dezember 2021 lebten in Sölde 5.609 Einwohner.

Sölde
Stadt Dortmund
Höhe: ca. 120 m ü. NHN
Fläche: 2,41 km²
Einwohner: 5609 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 2.330 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1929
Postleitzahlen: 44287, 44289
Vorwahl: 0231
Statistischer Bezirk: 44
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Lage von Sölde in Dortmund

Geschichte

Das Dorf bestand ehemals aus ein paar Bauernhöfen, die sich um das Rittergut Haus Sölde gruppierten. Frühe Erwähnung fand Sölde unter dem Namen Sulede 1176, später als Soledhe (um 1249).[2] Sölde entwickelte sich vor allem in den 1960er Jahren zu einem Vorort. Wichtiger Arbeitgeber vor dem Zweiten Weltkrieg war die Zeche Margarete an der Schlagbaumstraße. Wahrzeichen für den zeitweilig „provisorischen“ Charakter des Vorortes war über Jahrzehnte das Glockengerüst der evangelischen Kirche an der Sölder Straße. Aus Geldmangel hatte die Kirchengemeinde die Glocken in etwa 4 m Höhe in dieses Gerüst einhängen lassen – bis zur vermeintlich baldigen Fertigstellung des Glockenturms. Da dieser noch lange auf sich warten ließ, mussten die Anwohner der Sölder Straße, der Begonien- und Geranienstraße täglich mindestens dreimal das Geläut aus allernächster Nähe ertragen.

Am 1. August 1929 wurde Sölde nach Dortmund eingemeindet. Ein Teil wurde in die Gemeinde Holzwickede eingegliedert.[3]

Problematisch war der in den 1960er Jahren abgeschlossene Bau der Wohnsiedlung „Maiglöckchenweg“, einer Abzweigung der Begonienstraße auf einem ehemaligen Grünland-Areal. Da hier vor allem Großfamilien aus sozial nicht sehr wohlhabenden Verhältnissen angesiedelt wurden, entwickelte sich schnell eine Aversion gegen die dort lebende Wohnbevölkerung. Nachdem einige Baulücken an der Begonienstraße im Laufe der 1970er Jahre geschlossen wurden, normalisierte sich das Verhältnis.

Der heimische Fußballverein VfR Sölde spielte in den 1980er und 1990er Jahren in der Oberliga Westfalen und war zusammen mit der SG Lütgendortmund die erfolgreichste Mannschaft im Dortmunder Amateurfußball. Seine Heimspiele in der Kreisliga A trägt der Verein auf dem Sportplatz „Am Rosengarten“ aus.

Bevölkerung

Zum 31. Dezember 2021 lebten 5.609 Einwohner in Sölde.

Struktur der Sölder Bevölkerung:

  • Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 12,8 % [Dortmunder Durchschnitt: 16,2 % (2018)][4]
  • Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 26,8 % [Dortmunder Durchschnitt: 20,2 % (2018)][5]
  • Ausländeranteil: 6,9 % [Dortmunder Durchschnitt: 19,7 % (2021)][6]
  • Arbeitslosenquote: 7,4 % [Dortmunder Durchschnitt: 11,0 % (2017)][7]

Das durchschnittliche Einkommen in Sölde liegt etwa 5 % über dem Dortmunder Durchschnitt.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinw.
19876287
20036101
20085792
20105805
20135758
20165757
20195684

Sölder Persönlichkeiten

  • Walter Demgen (* 4. April 1925; † 8. Dezember 2010), deutscher Arbeitermaler, dessen Werk auch zahlreiche expressiv gestaltete Holzschnitte umfasst,
  • Heinrich Spaemann (* 15. Juli 1903 in Dortmund-Sölde; † 1. Mai 2001 in Überlingen/Bodensee), katholischer Priester und geistlicher Schriftsteller.

Verkehr

Der Haltepunkt Dortmund-Sölde liegt an der Bahnstrecke Dortmund–Soest.

Linie Verlauf Takt
RB 59 Hellweg-Bahn:
Dortmund Hbf Dortmund Signal-Iduna-Park Dortmund-Hörde Dortmund-Aplerbeck (nur stündlich) Dortmund-Sölde Holzwickede Unna Lünern Hemmerde Werl Westönnen Soest
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
20/40 min (werktags)
60 min (sonn- und feiertags)
Commons: Dortmund-Sölde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungszahlen in den statistischen Bezirken am 31.12.2021 (PDF)
  2. Westfälisches Urkundenbuch – Addit. Nr. 60, VII. Nr. 282; 706.
  3. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 283.
  4. Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
  5. Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
  6. Staatsangehörigkeiten in den statistischen Bezirken am 31. Dezember 2021 (PDF-Datei)
  7. Arbeitslosenquoten nach statistischen Bezirken am 30. Juni 2017 (PDF-Datei)
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