Badel (Kalbe)
Badel ist ein Ortsteil und eine Ortschaft der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Badel Stadt Kalbe (Milde) | ||
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Höhe: | 42 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,29 km² | |
Einwohner: | 282 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2011 | |
Postleitzahl: | 39624 | |
Vorwahl: | 039009 | |
Lage von Badel in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Badel |
Geografie
Badel, ein altmärkisches Straßendorf mit Kirche, liegt zwischen Salzwedel und Kalbe (Milde), etwa zehn Kilometer nordwestlich von Kalbe (Milde). Der Augraben fließt von Norden nach Süden durch das Dorf. Im Westen liegt das Waldgebiet „Forst Parchen“.[2]
Geschichte
Im Jahre 1397 wird Badel als Bodewal erwähnt, als die von Nitzenplitz Güter an die von der Schulenburg überlassen.[4] Im Bezug darauf kann der Eintrag Bodewald[5] im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 als Badel interpretiert werden. Da eine handschriftliche Anmerkung aus dem 17. Jahrhundert hodie Bock angibt, könnte der Eintrag nach Ernst Fidicin auch als Boock interpretiert werden.[6] Bis ins 19. Jahrhundert ist auch die Schreibung Baadel gebräuchlich.
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde aus dem Landkreis Salzwedel in den neu eingerichteten Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Nach dessen Auflösung am 1. Januar 1988 kam Badel zum Kreis Salzwedel,[7] nach dessen Auflösung zum Altmarkkreis Salzwedel.
Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde per Gesetz in die Stadt Kalbe (Milde) eingemeindet.[8][9] Gleichzeitig wurde eine Ortschaft Badel gebildet, zu der der Ortsteil Thüritz, gehört. Die frühere Gemeinde Thüritz war am 1. Juli 1973 nach Badel eingemeindet worden.[7]
Einwohnerentwicklung
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Quelle wenn nicht angegeben:[11]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Badel gehört zur Pfarrei Zethlingen,[12] die jetzt zum Pfarrbereich Kalbe–Kakerbeck des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland gehört.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Badel ist eine Feldsteinkirche aus dem 14. Jahrhundert.[13] Sie ist eine Nebenkirche von Zethlingen und besitzt eine Orgel.[12]
- In der Dorfstraße von Badel steht ein Gefallenendenkmal, ein Stele mit Kreuz.[14]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Bis 1980 war Badel Bahnhof der Bahnstrecken Salzwedel–Badel, Streckennummer 6903, km 0,00 (Verkehrseinstellung 1980) und Hohenwulsch–Beetzendorf, Streckennummer 6904, km 24,9. Am 10. März 1991 verlor Badel den letzten Bahnanschluss (Personenverkehr), der Güterverkehr wurde um 1993 eingestellt.
Über die verlängerte Badeler Bahnhofsstraße in Richtung Bühne-Güssefeld, etwa 600 m südöstlich des Bahnhofsareals, ist eine verkehrstechnische Besonderheit erreichbar: Eine 1911 errichtete hölzerne Straßenbrücke über eine Kleinbahnstrecke, die in einer Neigung liegt und auch mit Dampfloks befahren wurde. Die rekonstruierte historische Bahnbrücke Badel wurde am 30. Juni 2018 eingeweiht. Die Aufnahme in Denkmal-Listen ist vorgeschlagen.[15][16]
Persönlichkeiten
- Otto Wiedfeldt (1871–1926), Politiker, wurde in Thüritz geboren.
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 158.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 325 ([Digitalisat Online]).
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 100–103, doi:10.35998/9783830522355.
Weblinks
- Einheitsgemeinde Kalbe (Milde) - Badel und Thüritz auf stadt-kalbe-milde.de. Die Ortsteile im Überblick.
Einzelnachweise
- Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Stadt Kalbe (Milde) (Hrsg.): Hauptsatzung der Gemeinde Stadt Kalbe (Milde). §12, Ortschaftsverfassung. 1. Juni 2015 (Online [PDF; 208 kB; abgerufen am 23. Dezember 2017]).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 365–366 (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 385.
- Ernst Fidicin: Kaiser Karl's IV. Landbuch der Mark Brandenburg (1375). nach den handschriftlichen Quellen. Hrsg.: Berlin. Guttentag, 1855, S. 185 ([Digitalisat Online]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357–363.
- Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW). 8. Juli 2010, abgerufen am 22. August 2021.
- Gemeindeverzeichnis-Informationssystem GV-ISys auf destatis.de. Gebietsänderungen (Namen-, Grenz- und Schlüsseländerungen). Abgerufen am 16. Dezember 2017.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 158.
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 100–103, doi:10.35998/9783830522355.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 52 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Onlineprojekt Gefallendenkmäler. In: Badel, Stadt Kalbe (Milde) auf www.denkmalprojekt.org. 1. April 2018, abgerufen am 10. April 2019.
- Siegbert Klaffer: Die Badeler Bahnbrücke. Über die festliche Einweihung des instandgesetzten Verkehrsdenkmals. In: Altmark-Blätter. 29. Jahrgang, Nr. 33, 18. August 2018, ISSN 0943-1144, S. 129–130.
- Cornelia Kaiser: Wahrzeichen von Badel wieder nutzbar. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Gardelegen. 2. Juli 2018 (Online [abgerufen am 30. Mai 2019]).