Asquins
Asquins ist eine französische Gemeinde mit 291 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Yonne in der Region Bourgogne-Franche-Comté.
Asquins | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Yonne (89) | |
Arrondissement | Avallon | |
Kanton | Joux-la-Ville | |
Gemeindeverband | Avallon, Vézelay, Morvan | |
Koordinaten | 47° 29′ N, 3° 45′ O | |
Höhe | 134–331 m | |
Fläche | 21,72 km² | |
Einwohner | 291 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 13 Einw./km² | |
Postleitzahl | 89450 | |
INSEE-Code | 89021 | |
Website | http://www.asquins.com |
Geografie
Asquins liegt am nördlichen Fuß des Hügels von Vézelay, 37 Kilometer südlich von Auxerre. Westlich des Ortes erhebt sich eine bewaldete Hochfläche.
Geschichte
Das Dorf steht am Ort einer alten keltisch-römischen Befestigung. Die Weihe einer christlichen Kirche ist zumindest vor 1098 erfolgt.
Im Mittelalter hatte Asquins Bedeutung als letzter Ort vor Erreichen des Wallfahrtsortes Vézelay und seiner Basilika Sainte Marie-Madeleine. Dort begann, nach der Schilderung im Codex Calixtinus (auch Jakobsbuch genannt), die Via Lemovicensis, einer der französischen Abschnitte des Jakobsweges nach Santiago de Compostela. Als im Jahr 1132 die heutige Kirche geweiht wurde, erschien sie in Dokumenten als „Ecclesia peregrinorum“ (Pilgerkirche).
Tatsächlich soll der vermutliche Autor des Codex Calixtinus, Aimeric Picaud, dessen erste Teile in den Jahren vor 1140 in Asquins verfasst haben, bevor er sich selbst auf die Pilgerfahrt nach Santiago begab.
Einer der Wege, auf denen Pilger aus Belgien und Nordfrankreich die Via Lemovicensis erreichten, führte von Metz über Verdun, Châlons-en-Champagne und Auxerre. Wer auf ihm nach Vézelay reiste, sah dessen Basilika erstmals von der Anhöhe über Asquins aus. Wie nahe vielen Wallfahrtsorten wurde diese Stelle, der sogenannte Montjoie („Berg der Freude“), mit einem Wegekreuz gekennzeichnet. Dessen steinerne Basis ist heute noch vorhanden.
Asquins, das bis zu deren Säkularisation 1538 der Abtei von Vézelay unterstand, wurde während der Hugenottenkriege 1569 in die Kämpfe um Vézelay verwickelt und teilweise zerstört.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde rund um Asquins Wein angebaut. Wegen der Schäden durch die Reblaus musste dies jedoch aufgegeben werden, die alten Weinberge sind heute mit Nadelbäumen überwuchert. Asquins liegt jedoch immer noch innerhalb der definierten Grenzen der Weinbauregion Burgund. Definierte Flächen sind zur Produktion von Weinen unter der Herkunftsbezeichnung Bourgogne zugelassen.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Saint-Jacques d'Asquins ist seit 1998 ist als Teil des Weltkulturerbe der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.
Ihr Kirchenschiff stammt aus dem 12. Jahrhundert, das nördliche Seitenschiff aus dem 13. Jahrhundert. Andere Teile des Gebäudes sind jünger, insbesondere da nach den Zerstörungen von 1569/70 umfangreiche Arbeiten zum Wiederaufbau notwendig waren. Der letzte Bauabschnitt erfolgte mit der Wiedererrichtung des Kirchturms, dem Abriss der alten Westfassade und einer Aufstockung des Chorraums 1762–1775.
Bemerkenswert ist die barocke Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert, darunter besonders die hölzernen Verkleidungen der Säulen im Kirchenschiff und die mit reichen Schnitzereien und Blattgold verzierte Kanzel.
Das wichtigste Heiligtum der Kirche ist eine farbig bemalte, hölzerne Büste des Apostels Jakobus aus dem 16. Jahrhundert. Sie ist heute in einer Vitrine ausgestellt.
Weblinks
- WHC Nomination Documentation (PDF, 88,9 MB!), Bewerbungsunterlagen für die Ernennung zum Welterbe, hier: Abschnitt „Vézelay (Asquins−Fontette), Eglise Saint-Jacques d'Asquins“