Ammeldingen an der Our
Ammeldingen an der Our ist eine Ortsgemeinde in der Eifel im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz und gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Südeifel | |
Höhe: | 206 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,61 km2 | |
Einwohner: | 20 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 8 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54675 | |
Vorwahl: | 06566 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 004 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Pestalozzistraße 7 54673 Neuerburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Arnold Theis | |
Lage der Ortsgemeinde Ammeldingen an der Our im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
Ammeldingen liegt unmittelbar an der Grenze zu Luxemburg am Ostufer des Grenzflusses Our. Der kleine Ort wird von der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Kreisstraße 5 durchquert; die Kreisstraße 3 beginnt in Ammeldingen und führt nach Osten. Im Nordwesten liegt Gentingen in drei Kilometern Entfernung, im Südosten Wallendorf (3 km) und im Nordosten Niedersgegen (3 km). Über der Our liegt der luxemburgische Ort Hösdorf/Hoesdorf (Gemeinde Reisdorf).
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 767. Ab 1570 ist eine Kapelle registriert. Ammeldingen gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur luxemburgischen Grafschaft Vianden.
Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen die Grafschaft Vianden gehörte, besetzt und im Oktober 1795 annektiert. Unter der französischen Verwaltung gehörte der Ort von 1795 bis 1814 an zur Mairie Wallendorf im Kanton Vianden, der verwaltungsmäßig zum Arrondissement Diekirch im Wälderdepartement gehörte.
Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde 1815 das vormals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our dem Königreich Preußen zugeordnet. 1816 kam die Gemeinde Ammeldingen verwaltungsmäßig zur Bürgermeisterei Wallendorf im neu gebildeten Kreis Bitburg und gehörte von 1822 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zur Rheinprovinz.
Nach dem Ersten Weltkrieg war der Ort zeitweise französisch besetzt. Im Zweiten Weltkrieg lag der Ort am Westwall, von dem sich bis heute einige Bunker in der Umgebung des Ortes erhalten haben. Das ehemalige Zollhaus, wenige Meter südlich des Ortes ging, da gut von den gegenüberliegenden Höhen sichtbar, als das weiße Haus in die Militärgeschichte der Region ein, als am 10. Dezember 1944 hier US-amerikanische und deutsche Spähtrupps zusammentrafen und sich wieder friedlich trennten. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Nachdem die Einwohnerzahl Ammeldingens von der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts relativ konstant war, ist sie seit den 1960er-Jahren auf nunmehr 20 Einwohner (Stand 31. Dezember 2020) abgesunken.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Ammeldingen an der Our, die Werte von 1871 bis einschließlich 2010 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ammeldingen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]
Bürgermeister
Arnold Theis ist Ortsbürgermeister von Ammeldingen.[4] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 100 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[5]
Viktor Biwers hatte das Amt bis 2009 für 20 Jahre inne.[6]
Wappen
Blasonierung: „In Rot unter einem silbernen Wellenbalken zum Schildhaupt ein betagleuchtetes goldenes
Kapellenwestwerk mit Dachreiter.“[7] | |
Wappenbegründung: Die Kapelle in Ammeldingen steht seit Jahrhunderten unter dem Patrozinium der heiligen Wendelinus und Urbanus und ist Mittelpunkt der Ortsgemeinde. Der Wellenbalken steht als Symbol für die Our, die seit dem Wien er Kongress die Staatsgrenze zwischen Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg bildet. |
Sehenswürdigkeiten
- Die katholische Filialkirche St. Urban und St. Wendelin, ein nachbarocker Saalbau mit Spitzhelmdachreiter aus dem Jahre 1816; sie wurde 1945 restauriert und 1980 teilweise neu gestaltet.
- Ein ehemaliges Wohnhaus, heute ein Wirtschaftsgebäude, aus dem 17. Jahrhundert (Dorfstraße 5).
- Das ehemalige Zollhaus (weißes Haus) am südlichen Ortsausgang beherbergt heute ein Hotel.
- Friedhof mit einer bauzeitlichen Umfriedung und großen Familiengrabmälern in Sezessionsformen, besondere Beachtung hat das Grabkreuz der Eheleute Biwer († 1844 bzw. 1848).
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ammeldingen an der Our
Söhne und Töchter des Ortes
- Nikolaus Glesener (um 1802–1882), Pfarrer, Direktor des Bischöflichen Konviktes zu Trier, Dechant von Waxweiler.[8]
Literatur
- Jean Milmeister: Der amerikanische Durchbruch bei Wallendorf und „das Wunder am Westwall“. In: Hémecht. Zeitschrift für Luxemburger Geschichte. 1979
- Roland Gaul: Zwischen Sauer und Our. Luxemburg 1994/95 Band 1 und 2.
Weblinks
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Ammeldingen an der Our in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Ammeldingen an der Our in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 2. August 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 2. August 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Wahl der ehrenamtlichen Orts- und Stadtbürgermeister 2014. Eifelkreis Bitburg-Prüm. Abgerufen am 15. Oktober 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Südeifel, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile. Abgerufen am 15. Oktober 2021.
- Viktor Biwers Wunsch. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 20. August 2009, abgerufen am 15. Oktober 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- Wappenerklärung. (PDF) Abgerufen am 5. Juli 2016.
- Heinrich Andres (1911): Flora von Eifel und Hunsrück, S. XI. Digitalisat