Mettendorf (Eifel)
Mettendorf ist eine dörflich geprägte Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an. Mettendorf ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2] Der Name Mettendorf ist abgeleitet und bedeutet ursprünglich „mittleres Dorf“.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Südeifel | |
Höhe: | 250 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,98 km2 | |
Einwohner: | 1102 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 74 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54675 | |
Vorwahl: | 06522 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 080 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Pestalozzistraße 7 54673 Neuerburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Nikolaus Kwiatkowski | |
Lage der Ortsgemeinde Mettendorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
Mettendorf liegt ca. 40 km von Trier im Enzbachtal, einem Seitental in der Eifel. Neben Trier ist Bitburg die nächstgrößere Stadt.
Zu Mettendorf gehören auch die Wohnplätze Ehlenhof und Steffeshof.[3]
Niedergeckler | Sinspelt, Niederraden | Brimingen, Utscheid |
Lahr, Geichlingen | Burg, Niehl | |
Hüttingen bei Lahr, Körperich | Nusbaum, Hommerdingen | Enzen, Stockem |
Geschichte
Der Name des Ortes deutet auf eine fränkische Siedlung hin. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 832 im Goldenen Buch der Abtei Echternach. Dort ist Mettendorf unter dem Namen Machconvillare aufgeführt. Weiter Namen existieren mit metendorph (1063), mectindorf (1345), villa metendorp (1360), mettendoirff (1451), meittendorf (1563) und Mettendorf (seit 1621).
Zunächst gehörte der Ort zur Abtei Prüm, bevor er 1220 zur luxemburgischen Grafschaft Vianden kam. Hier war Mettendorf dann Sitz eines Schöffengerichts und Hauptort einer Meierei. Graf Heinrich I. von Vianden übergab den Ort im Jahre 1248 an den ins Land gebrachten Trinitarierorden, der 1477 nach Viandener Vorlage ebenfalls eine zweischiffige Kirche erbauen ließ. Nach der Annexion der Österreichischen Niederlande, zu denen Luxemburg gehörte, durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort 1795 französisch und gehörte zum Wälderdepartement. 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise wieder französisch besetzt, ist der Ort seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
1815 hatte Mettendorf 753 Einwohner und war noch gegliedert in Unter-, Mittel- und Oberdorf. Diese Teile sind längst zusammengewachsen. Die Kirche ist auch heute noch der Mittelpunkt des Ortes.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Mettendorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Mettendorf besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die Sitze teilen sich zwei Wählergruppen.[4] Bei der Wahl 2014 wurde in einer Mehrheitswahl gewählt.
Bürgermeister
Nikolaus Kwiatkowski wurde am 3. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Mettendorf.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 76,75 % für fünf Jahre gewählt worden.[6]
Kwiatkowskis Vorgänger Paul Lentes hatte das Amt von 2004 bis 2019 ausgeübt.[7][5]
Wappen
Blasonierung: „Im gespaltenen Schild vorne in Rot ein silberner Balken, hinten in Silber ein blau-rot geteiltes Malteserkreuz.“[8] | |
Wappenbegründung: Mettendorf unterstand 1222 laut Güterverzeichnis der Abtei Prüm. Deren Patronatsrecht war im Besitz des abteilischen Vogts des Grafen von Vianden (Luxemburg). Die Grafen von Vianden führten in Rot einen weißen Balken. Das Patronat ging von den Grafen von Vianden an die Trinitarier zu Vianden im Jahre 1248 über. Die Trinitarier führen als Wappen nach Mitteilung des Staatsarchivs Luxemburg ein blau-rot geteiltes Malteserkreuz. |
Städtepartnerschaften
- Es besteht eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Sermages.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Pfarrkirche St. Margaretha von 1865 mit steinernem Altaraufsatz im Innenraum (Anfang des 17. Jahrhunderts)
- Denkmal für Pater Maximilian Kolbe mit Glocke aus dem Jahre 1520 am Kirchenvorplatz.
- Katholisches Pfarrhaus und Säule von 1477 auf dem Kirchplatz
- Über das Gemeindegebiet sind einige – teils sehr alte – Wegekreuze verteilt.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Mettendorf
Grünflächen und Naherholung
- Naturdenkmal „Doppelesche“; aus zwei zu einem Stamm zusammengewachsenen Eschen neben Im Fronhof 6
- Wanderrouten; es bestehen 11 örtliche Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 36 km (z. B. Schluchtenpfad)[9]
- Jakobsweg durch Mettendorf nach Santiago de Compostela (Spanien); Mettendorf befindet sich auf dem Weg von Köln/Bonn über Trier nach Schengen.[10]
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Mettendorf
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest St. Margaretha in der dritten Oktoberwoche
- Prozession an Christi Himmelfahrt
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[11][12]
Verkehr
Die Gemeinde ist durch die Landesstraßen L 3, L 4 und L 8 erschlossen.
Literatur
- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 186–190 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
- Klaus Hamper: Chronik von Mettendorf. Breidenmoser, Trier 1957, DNB 451793587.
- Jakob Schneider: Mettendorf im Naturpark Südeifel. Mettendorf 1991.
- Leonard Palzkill: Wanderungen im deutsch-luxemburgischen Grenzraum, Neuerburg 2006, ISBN 3-00-018095-8.
- Hans Lordz: 50-jähriges Jubiläum: 1964–2014 Deutsch-französische Partnerschaft Mettendorf – Sermages/Burgund. In: Heimatkalender Eifelkreis Bitburg-Prüm. Band 64, Jg. 2015, 2015, S. 214–218.
- Familienbuch der Pfarrei Mettendorf, Dekanat Neuerburg 1641–1900. Teil 1, DNB 958313253.
- Familienbuch der Pfarrei Mettendorf, Dekanat Neuerburg 1641–1900. Teil 2, DNB 958313288.
- Archäologische Karte der Rheinprovinz. Teil 1, DNB 580339203.
- Mettendorf (Vianden). In: Historisch-statistische Grundkarte des Deutschen Reiches. 1905, DNB 1119115728.
Weblinks
- Homepage der Ortsgemeinde Mettendorf
- Ortsporträt Mettendorf
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Mettendorf in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Mettendorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 6. August 2019.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 95 (PDF; 2,6 MB).
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 6. August 2019.
- Klaus Kwiatkowski ist jetzt Bürgermeister in Mettendorf. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 21. November 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Südeifel, Verbandsgemeinde, 37. Ergebniszeile. Abgerufen am 21. November 2021.
- Kandidatenvorstellung Paul Lentes. FWG Südeifel, 2. April 2019, abgerufen am 21. November 2021.
- Wappen von Mettendorf. Abgerufen am 18. Mai 2017.
- Wandern im Schluchtenpfad. Abgerufen am 30. April 2016.
- Jakobsweg/Pilgerweg. Abgerufen am 18. Mai 2017.
- Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.
- Grundschule Hildegardis Mettendorf. Abgerufen am 18. Mai 2017.
- Kindertagesstätte Mettendorf. Abgerufen am 18. Mai 2017.