Ferschweiler
Ferschweiler ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Es gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an. Ferschweiler ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Südeifel | |
Höhe: | 345 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,41 km2 | |
Einwohner: | 996 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 134 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54668 | |
Vorwahl: | 06523 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 037 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Pestalozzistraße 7 54673 Neuerburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Rudolf Schmitt (12. Sep. 2021 verstorben)[2] | |
Lage der Ortsgemeinde Ferschweiler im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
Die Gemeinde liegt auf dem Ferschweiler-Plateau, einem Plateau aus Sandstein. Zu Ferschweiler gehört auch der Wohnplatz Waldhof.[3]
Geschichte
Ferschweiler wird erstmals 751 in einer Urkunde der Abtei Echternach als Vilare erwähnt und lässt auf Reste römischer Besiedlung nach dem Untergang des Imperium Romanum schließen. Das Dorf wurde weltlich wie kirchlich von Echternach aus betreut. In Urkunden von 1069 und 1148 heißt der Ort Wilre, als Vertswiler wird 1161 eine „ecclesia“, 1410 eine Kapelle erwähnt. 1528 sind in Verswiler neun Feuerstellen (Häuser) verzeichnet. Von einer 1538 im spätgotischen Stil erbauten Kirche steht heute noch auf einer Höhe der Turm, nach der Hl. Lucia Luzienturm genannt.
Seit einer Periode österreichischer Herrschaft ab 1714, über wirtschaftliche Ausdehnung und Niedergang der Abtei Echternach sowie die Herrschaft der Franzosen von 1795 bis 1814 nahm die Bevölkerung Ferschweilers stetig zu. Unter preußischer Verwaltung der Bürgermeisterei Ernzen im Kreis Bitburg zugehörig, stieg die Einwohnerzahl von 418 im Jahr 1816 auf 746 20 Jahre später.
Begrenzte Landwirtschaftsflächen und Stillstand in der landwirtschaftlichen Technik verursachten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts größere Auswanderungswellen. Erst nach dem Ersten Weltkrieg konnte Ferschweiler für wenige Jahre die 1000-Einwohner-Grenze überschreiten.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Ferschweiler; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ferschweiler besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]
Bürgermeister
Rudolf Schmitt, Ortsbürgermeister von 1994 bis 1999 und seit 2004, ist am 12. September 2021 verstorben.[2] Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 64,63 % in seinem Amt bestätigt worden.[6]
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein blauer Schräglinksbalken, belegt mit silbernem Schwert. Oben ein grüner Ilexzweig mit vier roten Beeren, unten ein rotes Glevenkreuz“[7] | |
Wappenbegründung: Bis zum Ende der Feudalzeit gehörte Ferschweiler somit über ein Jahrtausend zum Einflussbereich der Abtei Echternach. Die Abtei Echternach führte ein Glevenkreuz mit Schwurhand belegt in ihrem Wappen. Das Ferschweiler Plateau ist Mittelpunkt des Naturparks Südeifel, jetzt erweitert zum Deutsch-Luxemburgischen Naturpark. Dieser führt als Symbol den grünen Ilexzweig mit vier roten Beeren. Die jeweilige Pfarrkirche in Ferschweiler steht seit Jahrhunderten unter dem Patrozinium der heiligen Luzia. Als Hinweis darauf im Balken ihr Attribut, das Schwert. Die Farben Blau und Silber sind Hinweis auf die ehemalige Luxemburger Landeszugehörigkeit. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Wahrzeichen von Ferschweiler ist der Luzienturm aus dem 15. oder 16. Jahrhundert
- Die Ferschweiler Mühle von 1767 liegt im Tal des Weilerbaches.
- Die heutige katholische Pfarrkirche St. Luzia, erbaut nach 1826, wurde nach Kriegsschädigungen ab 1947 wieder aufgebaut.
- Pfarrhaus von 1840
Grünflächen und Naherholung
- Weitausgedehntes Wandernetz des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks
- Ausgangspunkt für Wanderungen zu den zahlreichen Brandgräbern und der Villa rustica ⊙
- Das Fraubillenkreuz steht zirka 3 km von der Ortsmitte auf dem Ferschweiler Plateau. ⊙
- Die Schankweiler Klause befindet sich zirka 3 km nördlich von der Ortsmitte auf auf dem Ferschweiler Plateau. ⊙
- 3 km westlich des Ortes im Wald steht der Bollendorfer Druidenstein. ⊙
- Das Bollendorfer Diana-Denkmal – ein römisches Relief, das ca. 4 km südwestlich des Ortes liegt. ⊙
- Jugendzeltlagerplatz Ferschweiler[8]
- Naturdenkmal Traueresche hinter Hochstraße 11
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[9][10]
Verkehr
Die Gemeinde ist durch die Kreisstraßen K 19, K 20 und die K 21 erschlossen.
Literatur
- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 69, 101–102 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
Weblinks
- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Ferschweiler
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Ferschweiler in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Hierzuland: Schäferstraße in Ferschweiler. (Memento vom 20. Juli 2014 im Webarchiv archive.today) Landesschau Rheinland-Pfalz, SWR Fernsehen, 16. Juli 2014
- Literatur über Ferschweiler in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Nachruf Rudi Schmitt. Ortsgemeinde Ferschweiler, 17. September 2021, abgerufen am 18. Oktober 2021.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 94 (PDF; 2,6 MB).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 5. August 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 5. August 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 18. Oktober 2021 (siehe Südeifel, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile).
- Wappenerklärung. (PDF) Abgerufen am 14. Januar 2018.
- Jugendzeltlagerplatz Ferschweiler. Abgerufen am 8. Februar 2018.
- Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.