Schankweiler
Schankweiler ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Südeifel | |
Höhe: | 230 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,53 km2 | |
Einwohner: | 198 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54668 | |
Vorwahl: | 06523 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 114 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Pestalozzistraße 7 54673 Neuerburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Gerhard Schmalen | |
Lage der Ortsgemeinde Schankweiler im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
Das Gemeindegebiet liegt im Naturpark Südeifel und reicht vom Nordhang des Ferschweiler-Plateaus bis hinab ins Enztal. Zu Schankweiler gehört auch der Wohnplatz Rohrbachermühle.[2]
Geschichte
Gräberfunde liefern den Beweis für eine frühe Besiedlung dieses Raumes. Von der Zeit der Schnurkeramiker über die Hallstattkultur bis zu den Römern sind Hinterlassenschaften nachgewiesen. Die Franken hinterließen ein ausgedehntes Gräberfeld und verschiedene Einzelgräber. So ist in diesem Gebiet von rund 4000 Jahren kontinuierlicher Siedlungsgeschichte auszugehen.
Die erste namentliche Erwähnung des Dorfes Schankweiler (Crenchovilare) zeigt eine Schenkungsurkunde von 721, in der Bertrada und ihr Sohn Charibert ihren geschlossenen Besitz Crenchovillare im Bedgau an der Prüm dem Kloster Echternach schenken.[3][4]
Im frühen Mittelalter gehörte Schankweiler ebenso wie Holsthum zur luxemburgischen Herrschaft Bourscheid, die ab 1496 im Besitz von verschiedenen Linien des Adelsgeschlechts derer von Metternich und 1753 an den Freiherren Schenk von Schmidtburg kam.[4]
Die Pfarrei Schankweiler gehörte zum Dekanat Bitburg im Erzbistum Trier, Holsthum war eine Filiale von Schankweiler. Schutzpatron der Kirche war immer St. Michael. 1570 wurde die Pfarrei noch Hoilzwiler genannt, in einem Visitationsprotokoll aus dieser Zeit wurde Holtzwiler durch Schunkwiler ersetzt. Von 1658 ist nur noch der heutige Name Schankweiler im Gebrauch. 1594 wurde die heutige Kirche errichtet oder erneuert. Der Turm, ohne Helm, und die Sakristei wurden 1729 angebaut. 1796 wurden die beiden Glocken im ersten Koalitionskrieg von den Franzosen beschlagnahmt.[4] Heute ist St. Michael in Schankweiler eine Filialkirche von Holsthum und gehört seit 2011 zur Pfarreiengemeinschaft Irrel im Dekanat Bitburg.
Im Jahre 1757 ist noch kein Schulgebäude vorhanden, es gab aber eine „Winterschule“, der Lehrer wurde jeweils für drei Monate eingestellt.[4]
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Schankweiler, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Schankweiler besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
Gerhard Schmalen ist Ortsbürgermeister von Schankweiler. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 78,72 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]
Schmalens Vorgänger Alois Pelletier hatte das Amt seit 1994 ausgeübt.[8]
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein silberner, siebenfach gestufter Treppengiebel, belegt mit einer roten, silbern betagleuchteten Kapelle mit Dachreiter über blauem Wellenbalken, begleitet rechts von einem silbernen Becher, links von einem silbernen Eichenblatt mit drei silbernen Eicheln.“[9] | |
Wappenbegründung: Der im Wappen in Silber dargestellte Treppengiebel steht für die Bauform des Pfarrkirchenturmes im Ort. Stilisiert auf dieser Fläche erscheint die Westfront der auf einer Anhöhe oberhalb des Ortes liegenden Wallfahrtskapelle Mariahilf, die im Jahre 1762 erbaut wurde. Vorne im Wappen steht aus der Tradition der Schnurkeramik bzw. der sich daraus entwickelnden Becherkultur ein Becher mit Nickeldrahtverzierung aus dem spätneolithischen Steinkistengrab von Schankweiler. Er weist auf die frühe Besiedlung hin. Das Motiv Traubeneiche deutet auf den Wald und die Entstehung des Ortsnamens. Den Fluss Enz, an dem der Ort liegt, symbolisiert der waagerecht liegende Wellenbalken. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Schankweiler Klause ist eine 1762/63 errichtete Wallfahrtskirche mit wertvollem Hochaltar.
- Die Pfarrkirche Sankt Michael ist ein einschiffiger Bau mit Kreuzrippengewölbe mit Ursprung im 16. Jahrhundert.
- Das Fraubillenkreuz ist ein Menhir, der zu einem Kreuz umgearbeitet wurde. Er steht an einem Wegrand auf dem Ferschweiler-Plateau in der Eifel, zwischen Ferschweiler, Schankweiler, Nusbaum und Bollendorf.
- Schaftkreuz an einem Gehöft auf der gegenüberliegenden Enzseite
- Die Steinkiste auf dem Hartberg befindet sich nordöstlich des Dorfes.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Schankweiler
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest wird am ersten Wochenende im Juli gefeiert.
Weblinks
- Offizielle Homepage der Ortsgemeinde Schankweiler / Südeifel
- Kurzporträt von Schankweiler (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) bei Hierzuland, SWR Fernsehen
- Steinkiste in Schankweiler
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Schankweiler in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Schankweiler in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 96 (PDF; 2,6 MB).
- Camille Wampach: Urkunden und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur Burgundischen Zeit, 10 Bde., Luxemburg 1935–1955 I 2 Nr. 33
- Philipp de Lorenzi: Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier. Bischöfliches General-Vikariat, 1887, S. 159 (dilibri.de).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 7. August 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 7. August 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Südeifel, Verbandsgemeinde, 54. Ergebniszeile. Abgerufen am 27. November 2021.
- Eine Frage der Ehre. Ehrennadel des Landes für Alois Pelletier. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 6. Januar 2008, abgerufen am 27. November 2021.
- Wappenbeschreibung-/begründung. (PDF) Ortsgemeinde Schankweiler, S. 29, abgerufen am 20. November 2017.
- Wanderwege Schankweiler. Abgerufen am 20. November 2017.
- Wanderroute Felsenweg Schankweiler. Abgerufen am 20. November 2017.
- Wanderroute Bollendorf – Ferschweiler-Plateau – Schankweiler Klause. Abgerufen am 20. November 2017.