7. Panzer-Division (Wehrmacht)
Die 7. Panzer-Division war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Sie wurde am 18. Oktober 1939 aufgestellt und ist vor allem unter ihrem Spitznamen Gespensterdivision bekannt. Sie entstand durch Umgliederung der 2. leichten Division, nachdem sich beim Überfall auf Polen (Fall Weiß) deren mangelnde Ausstattung mit Panzern bemerkbar gemacht hatte.
7. Panzer-Division | |
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Truppenkennzeichen 1940 | |
Aktiv | 18. Oktober 1939 bis 8. Mai 1945 (Kapitulation) |
Staat | Deutsches Reich |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Panzertruppe |
Typ | Panzer-Division |
Gliederung | Panzer-Regiment 25 Schützen-Regt. 6+7 Artillerie-Regt. 78 |
Garnison | Gera |
Spitzname | Gespensterdivision |
Zweiter Weltkrieg | Frankreichfeldzug Deutsch-Sowjetischer Krieg |
Insignien | |
Truppenkennzeichen 1940 | |
Truppenkennzeichen 1941–1945 | |
Truppenkennzeichen während des Unternehmens Zitadelle | |
Geschichte
Berühmt wurde die 7. Panzer-Division unter ihrem Kommandeur Generalmajor Erwin Rommel im Frankreichfeldzug 1940. Er konnte mit ihr die verlängerte Maginot-Linie in der Nähe von Maubeuge durchbrechen und durch das Artois zur Küste vorstoßen. Durch den schnellen Vorstoß überraschte er nicht nur die Franzosen, sondern auch die eigenen Vorgesetzten. Diese waren zum Teil recht ungehalten, da Rommel dadurch die Sicherung seiner Flanken vernachlässigte und seine Einheiten somit dem Risiko der Abschneidung aussetzte. Da Rommel seine Einheiten von der vordersten Linie aus befehligte, wusste selbst sein eigener Divisionsstab nicht immer, wo sich der Kommandeur befand. Kurzfristig geriet die Division am 21. Mai durch einen britischen Gegenangriff in der Schlacht von Arras in Bedrängnis.
Weil die 7. Panzer-Division an Stellen auftauchte, wo sie sie nicht erwarteten, bekam sie von französischen Soldaten den Namen „Gespensterdivision“ (La division fantome). Dieser Name blieb ihr bis zum Ende des Krieges erhalten.
Die 7. Panzer-Division verblieb bis zum Februar 1941 zur Auffrischung in Frankreich, in Vorbereitung für den Angriff auf die Sowjetunion. Dort war sie im Rahmen des XXXIX. Armeekorps (mot.) der Heeresgruppe Mitte unterstellt, drang Ende Juni in Minsk ein und besetzte nach der Panzerschlacht von Senno am 9. Juli Witebsk. In der Kesselschlacht von Wjasma und beim folgenden Angriff auf Moskau (Schlacht um Klin) kämpfte sie im Rahmen des LVI. Panzerkorps wieder innerhalb der Panzergruppe 3.
Im Mai 1942 wurde die Division erneut in Frankreich aufgefrischt, um ab Februar 1943 wieder an der Ostfront eingesetzt zu werden. Dieses Mal jedoch am südlichen Teilabschnitt als Teil der in Heeresgruppe Süd umbenannten Heeresgruppe Don. Zu dieser Zeit nahm sie an der Schlacht bei Charkow und dem Unternehmen Zitadelle teil, später an dem langen Rückzug durch die Ukraine, wobei sie bei der Schlacht um Kiew und Shitomir kämpfte. Im Herbst 1943 wurden der Division die neuen Tiger-Panzer zugeführt, um den bis dahin überlegenen sowjetischen T-34-Panzern begegnen zu können. Im August 1944 wurde die Division zur Heeresgruppe Nord ins Baltikum verlegt und verblieb dort bis zum November des gleichen Jahres. Anschließend wurde auch sie durch die Rote Armee nach Westen zurückgedrängt.
Um der sowjetischen Gefangenschaft zu entgehen, ergab sich die 7. Panzer-Division unter Oberst Hans Christern am 8. Mai 1945 der britischen Armee in Schwerin.
Vier von insgesamt 27 Trägern des Ritterkreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten waren zeitweise Kommandeure dieser Division:
Kommandeure
- Generalmajor Georg Stumme – 18. Oktober 1939 bis 5. Februar 1940
- Generalmajor Erwin Rommel – 5. Februar 1940 bis 14. Februar 1941
- Generalmajor Hans Freiherr von Funck – 15. Februar 1941 bis 17. August 1943
- Oberst Wolfgang Glaesemer – 17. bis 20. August 1943
- Generalmajor Hasso von Manteuffel – 20. August 1943 bis 1. Januar 1944
- Generalmajor Adelbert Schulz – 1. bis 28. Januar 1944
- Oberst Wolfgang Glaesemer – 28. bis 30. Januar 1944
- Oberst/Generalmajor Karl Mauss 30. Januar bis 2. Mai 1944
- Generalmajor Gerhard Schmidhuber – 2. Mai bis 9. September 1944
- Generalmajor/Generalleutnant Karl Mauss – 9. September bis 31. Oktober 1944
- Generalmajor Hellmuth Mäder – 31. Oktober bis 30. November 1944
- Generalleutnant Karl Mauss – 30. November 1944 bis 5. Januar 1945
- Generalmajor Max Lemke – 5. bis 23. Januar 1945
- Generalleutnant Karl Mauss – 23. Januar bis 25. März 1945
- Oberst Hans Christern – 26. März bis 8. Mai 1945
Gliederung
April 1940 Westfeldzug |
1943 Ostfront |
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Einsatzgebiete
- Polen – September 1939 bis Mai 1940
- Belgien und Frankreich – Mai 1940 bis Februar 1941
- Deutschland – Februar bis Mai 1941
- Sowjetunion – Mai 1941 bis Mai 1942
- Frankreich – Mai 1942 bis Februar 1943
- Sowjetunion – Februar 1943 bis August 1944
- Baltikum und Ostpreußen – August 1944 bis Januar 1945
- Polen und Deutschland – Januar bis Mai 1945
Bekannte Divisionsangehörige
- Siegfried Lowitz (1914–1999), Schauspieler, wurde als Grenadier ins Schützen-Regiment 6 eingezogen, kämpfte an der Ostfront und in Frankreich, wurde dann 1943 wegen einer Verletzung, die er sich bei einem Motorradunfall zugezogen hatte, frontuntauglich und als Soldat aus der Armee entlassen.
Literatur
- Hasso von Manteuffel: Die 7. Panzer-Division im Zweiten Weltkrieg, Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1986, ISBN 3-7909-0296-9.
- Horst Scheibert: Die Gespensterdivision. Eine Deutsche Panzer-Division (7.) im Zweiten Weltkrieg. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg, ISBN 3-7909-0144-X.
- 7. Panzer-Division in Veit Scherzer (Hrsg.): Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, Band 3, Scherzers Militaer-Verl., Ranis/Jena 2008, ISBN 978-3-938845-13-4; S. 387–418.
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle.Panzer, Panzer Grenadier, and Waffen SS Divisions in World War II, Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3438-7.
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3: Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-0942-6.
Weblinks
- Organizational History of the German Armored Forces 1939 – 1945. (PDF; 292 kB) Abgerufen am 15. September 2011 (englisch).
- Literatur über die 7. Panzer-Division im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek