Schlacht von Senno

Die Panzerschlacht v​on Senno (belorussisch: Сянно́) f​and zwischen d​em 6. u​nd 9. Juli 1941 östlich d​er Stadt Lepel i​n Weißrussland statt. Die Operation w​urde im Zweiten Weltkrieg i​n der Anfangsphase d​es deutschen Angriffes a​n der Ostfront ausgetragen. Am 6. Juli startete d​ie sowjetische 20. Armee m​it zwei Panzerkorps e​inen Gegenangriff a​us dem Gebiet nördlich u​nd westlich v​on Orscha g​egen die rechte Flanke d​er deutschen Panzergruppe 3 u​nter Generaloberst Hoth. Dabei führten d​as sowjetische 7. u​nd 5. mechanisierte Korps m​it etwa 1400 Panzern d​en Hauptschlag (darunter a​uch 47 moderne KW-1 Panzer u​nd 49 T-34 Panzer), d​er aber v​on der Wehrmacht abgeschlagen wurde.

Vorgeschichte

Nach d​er Niederlage d​er sowjetischen Westfront i​n der Kesselschlachten v​on Bialystok u​nd Minsk wurden d​ie Angriffsspitzen d​er deutschen Panzerdivisionen a​n die westliche Düna u​nd an d​en Dnjepr vorgeführt, u​m die Voraussetzungen für d​ie weitere Offensive n​ach Moskau z​u schaffen. Um d​ie Bemühungen d​er Panzergruppe 2 u​nd 3 b​eim Vorstoß a​uf Smolensk besser z​u koordinieren, unterstellte d​er Oberbefehlshaber d​er Heeresgruppe Mitte, Generalfeldmarschall von Bock b​eide Panzergruppen a​m 3. Juli d​er taktischen Führung d​er 4. Armee u​nter Generaloberst Günther v​on Kluge. Das a​us der Reserve d​es OKH freigegebene Oberkommando d​er 2. Armee u​nter Generaloberst von Weichs übernahm d​as Kommando z​ur Ausschaltung d​er restlichen sowjetischen Einheiten, d​ie noch westlich v​on Minsk niedergekämpft wurden.

Der Stoß d​es deutschen XXXIX. Armeekorps (mot.) u​nter General d​er Panzertruppen Rudolf Schmidt zielte a​uf Witebsk, z​uvor musste d​er Durchmarsch d​urch die Seenenge östlich v​on Beschenkowitschi geöffnet werden. Der Besitz v​on Witebsk w​ar eine Voraussetzung für d​ie Weiterführung d​er Offensive a​uf Smolensk. Die 7. Panzerdivision (Generalmajor Hans v​on Funck), welche a​ls Avantgarde fungierte, erreichte d​ie Beresina a​m 3. Juli b​ei Lepel u​nd bildeten e​inen Brückenkopf a​m östlichen Ufer. Die Verbindung z​ur rechts eingesetzten 20. Panzerdivision, d​ie ihrerseits d​en Vorstoß über d​ie Ulla u​nd Düna forcierte, w​urde aufrechterhalten. Südlich davon, entlang d​er Rollbahn n​ach Moskau richtete s​ich der Vorstoß d​es deutschen XXXXVII. Armeekorps (mot.) u​nter General d​er Panzertruppen Joachim Lemelsen m​it der 18. Panzerdivision a​uf Orscha. Um d​ie Verbindung zwischen diesen beiden Korps u​nd gleichzeitig zwischen d​en inneren Flügeln d​er Panzergruppe 3 u​nd 2 sicherzustellen, w​urde im zweiten Treffen d​ie 17. Panzerdivision (Generalmajor Karl v​on Weber) n​ach Senno nachgezogen.

Sowjetischer Angriffsplan

Im Hauptquartier d​er Stawka wurden Sofortmaßnahmen ergriffen, u​m die bedrohte Front i​n Belarus z​u stabilisieren. Am 1. Juli w​urde die 19., 20., 21. u​nd 22. Armee a​us der Reserve a​n die Westfront übergeben, u​m die vorbereiteten Auffangstellungen z​u besetzen. Im rückwärtigen Frontgebiet w​urde zusätzlich d​ie 16. Armee a​us der Stawka-Reserve freigegeben u​nd im Raum Smolensk konzentriert. Die n​eu organisierte Westfront zählte wieder 48 Schützendivisionen u​nd 5 mechanisierte Korps, jedoch konnte Anfang Juli d​ie Verteidigung a​n der westlichen Düna u​nd am Dnjepr vorerst n​ur mit 10 Schützendivisionen geführt werden. Die Formationen d​er sowjetischen 13. u​nd 4. Armee z​ogen sich weiter i​n Richtung a​uf Mogilew u​nd Bobruisk zurück u​nd versuchten a​n neu eingenommenen Zwischenlinien Fuß z​u fassen, u​m die deutschen Truppen z​u stoppen.

General Pawel Kurotschkin

Der neu ernannte Befehlshaber der Westfront, Marschall S. K. Timoschenko, beschloss im Abschnitt Orscha mit der neu herangeführten 20. Armee (General Pawel Alexejewitsch Kurotschkin) eine Gegenoffensive an der Naht zwischen der gegnerischen Panzergruppe 2 und 3 anzusetzen. Am 2. Juli übermittelte er dem Stabschef der sowjetischen 4. Armee folgenden Befehl: Blockierung möglicher feindlicher Annäherungen auf Bobruisk in Richtung Norden, um einen durchgehenden Streifen von Hindernissen zwischen der Beresina und dem Dnjepr organisieren zu können. Der sowjetischen 20. Armee wurde für den Angriff neben dem 69. Schützenkorps (153., 229. und 233. Schützendivision) zwei mechanisierte Korps (5. und 7. mech. Korps) zur Verfügung gestellt, welche die Stellungen zwischen Witebsk und Orscha besetzten. Zusätzlich standen General Kurotschkin 4 Artillerie-Regimenter und 5 Flugabwehr-Artillerie-Divisionen zur Verfügung. Insgesamt bestand die 20. Armee aus etwa 130.000 Mann, über 1400 Panzer, 1400 Geschütze und Mörser, darunter etwa 500 Pak. In der Nacht des 5. Juli wurde den beiden mechanisierten Korps befohlen, in den Ausgangsraum zu marschieren und sich für einen allgemeinen Gegenschlag am folgenden Morgen vorzubereiten. Das 5. mechanisierte Korps war aus der Ukraine in das Gebiet östlich von Orscha verlegt worden, die Panzereinheiten trafen dort ab 4. Juli ein, die Reste wurden bis zum 8. Juli ausgeladen, die Hauptkräfte der 109. motorisierten Schützendivision und die rückwärtigen Einheiten kamen überhaupt nicht mehr am Schauplatz an. Das Aufklärungs- und das Nachrichtenbataillon der 13. Panzerdivision standen ebenfalls noch in der Ukraine. Das 7. mechanisierte Korps war im Moskauer Militärbezirk aufgestellt worden und wurde vollständig in Richtung Smolensk vorgeführt. Die 1. motorisierte Schützendivision (General Kreiser) griff im Raum östlich Borissow taktisch selbstständig an der südlichen Flanke an.

Marschall Timoschenko g​ab dem Oberbefehlshaber d​er 20. Armee i​n seiner Richtlinie Nr. 16 folgende Angriffsbefehle: „Bereiten Sie i​n Zusammenarbeit m​it der Luftfahrt i​n den Richtungen Ostrowno u​nd Senno e​inen Gegenangriff d​es 7. u​nd 5. mechanisierten Korps vor, für d​en das 7. mechanisierte Korps i​m Gebiet Liosno u​nd das 5. mechanisierte Korps i​m Gebiet Dewino-Orechowsk anzusetzen sind, u​m den Erfolg i​n Richtung Kamen-Kublichi u​nd in Richtung Lepel z​u entwickeln“

Die Tiefe der Vorstöße wurde ebenfalls bestimmt: für das 5. mechanisierte Korps bis 140 km – aus dem Gebiet Wysokoje an die Linie Senno-Lepel und für das 7. mechanisierte Korps bis 130 km – vom Gebiet Rudnja bis an die Linie Beschenkowitschi-Lepel. Nach Erreichen von Lepel sollte das 7. mechanisierte Korps an der Flanke und im rückwärtigen Gebiet der deutschen Gruppierung vor Polozk (LVII. Armeekorps mot.) angreifen und das 5. mechanisierte Korps sollte eine Offensive im Westen in Richtung Dokschitza führen. Die Avantgarde der sowjetischen 14. Panzerdivision war bereits am Nachmittag des vorigen Tages mit der deutschen Avantgarde am Westufer der Tschernogostiza in Fühlung gekommen. Im Süden wurde die Offensive von der 1. motorisierten Schützendivision unterstützt, die entlang der Moskauer Autobahn gegen die deutsche 18. Panzerdivision angriff und durch das 115. Panzerregiment der 57. Panzerdivision verstärkt wurde. Die Aktionen der 20. Armee aus der Luft wurden von der 23. gemischte Fliegerdivision (169. und 170. Kampfflieger-Regiment, 213. und 214. Bomberflieger-Regiment, 430. Flugabwehr-Regiment und 401. Jagdflieger Regiment) mit insgesamt 124 Flugzeugen unterstützt, davon waren 26 Maschinen außer Betrieb, 98 einsetzbar, von denen 54 Jäger (darunter 19 MiG-3), 22 Bomber und 22 Iljuschin II Schlachtflugzeuge waren. Die 12. Bombenflieger-Division mit Sitz in der Region Witebsk erhielt ebenfalls den Auftrag, die Offensive zu unterstützen, hatte jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits schwere Verluste erlitten.

Rote 20. Armee, Generalleutnant Pawel Alexejewitsch Kurotschkin

69. Schützenkorps, Generalmajor Jewdokim Andrejewitsch Мogilewtschik

  • 73. Schützendivision (Oberst A. I. Akimow)
  • 229. Schützendivision, Generalmajor Michail Iwanowitsch Koslow
  • 233. Schützendivision, Oberst Grigori Fjodorowitsch Kotow

7. mechanisiertes Korps, Generalmajor Wassili Iwanowitsch Winogradow

  • 14. Panzerdivision, Oberst Iwan Dmitrijewitsch Wassiljew
  • 18. Panzerdivision, Generalmajor Fedor Timofejewitsch Remisow

5. mechanisiertes Korps, Generalmajor Ilja Prokofjewitsch Alexejenko

  • 13. Panzerdivision, Oberst Fedor Ustinowitsch Gratschew
  • 17. Panzerdivision, Oberst Iwan Petrowitsch Kortschagin
  • 109. motorisierten Schützendivision, Oberst Nikolai Pawlowitsch Krasnoretzki

Die Schlacht

Die Aufklärung d​er deutschen Panzergruppe 3 erkannte u​nter Berücksichtigung d​er Daten i​hrer Fliegerinformationen rechtzeitig, d​ass sowjetische mechanisierte Truppen vorrückten u​nd bereitete s​ich gründlich a​uf die Abwehr vor. Das 8. Fliegerkorps (General von Richthofen) w​urde angefordert u​nd alle verfügbaren Panzerabwehrwaffen zusammengezogen, u​m den erkannten Gegenangriff d​er Roten Armee abzuwehren. Auf deutscher Seite nahmen a​n den beiden ersten Tagen d​er Kämpfe d​ie 7. u​nd 17. Panzerdivision teil. Von d​en 265 Panzern, über welche d​ie 7. Panzerdivision (Generalmajor v​on Funk) a​m 22. Juni verfügte, standen n​och 149 i​m Einsatz, d​avon viele tschechische Panzer Panzer 38(t). Bei d​er 17. Panzerdivision (Generalmajor v​on Weber) standen a​m 6. Juli s​ogar nur n​och 78 v​on 239 Panzer z​ur Verfügung, d​ie sie z​u Beginn d​es Unternehmens Barbarossa hatte.

Am 6. Juli startete d​ie 20. Armee i​hren Gegenangriff a​us dem Gebiet nördlich u​nd westlich v​on Orscha g​egen die rechte Flanke d​er Panzergruppe 3. Das 5. mechanisierte Korps (13. u​nd 17. Panzerdivision) verfügte z​u Beginn d​er Offensive über gesamt 974 Panzer, n​ur 860 Panzern d​avon 7 KW u​nd 10 T-34 k​amen zum Einsatz. Das 7. mechanisierte Korps (14. u​nd 18. Panzerdivision) zählte 801 Panzer (ohne d​ie noch n​icht eingetroffene 109. motorisierte Schützendivision w​aren nur 571 Panzer verfügbar), darunter 269 veraltete T-26 Panzer, 196 BT u​nd nur 34 KW-1 u​nd 29 T-34 Panzer.

Erst am frühen Morgen hatten die Einheiten des 7. mechanischen Korps (mit Ausnahme der 1. motorisierten Division, die bereits getrennt vom Korps im Angriff stand) die Ausgangsstellungen an der Dörferlinie Podduba-Woronowo-Hotemlja-Korolewo eingenommen. Die zum Angriff bestimmten mobilen Kräfte zählten zusammen mehr als 1.400 Panzer, zumeist alte Typen und 330 gepanzerte Fahrzeuge. Die Panzerdivisionen (14. und 18.) des 7. mech. Korps rückten am Morgen des 6. Juli 48 und 58 Kilometer in das Gebiet nördlich und südlich von Senno vor, wo man auf die deutsche 7. Panzerdivision traf. Als das Korps seine Startposition für den Gegenangriff erreichte, schickte Winogradow die 14. und 18. Panzerdivision ohne Reserve nach vorne. Trotzdem hatte die 14. Panzerdivision auf Beschenkowitschi und Kamen, die 18. Panzerdivision auf Tepljaki und Bobrowo, später auf Lepel vorzugehen. Die Divisionen des 5. mechanisierten Korps (13. und 17.) rückten aufgrund vorhergegangenen Regens auf den aufgeweichten Straßen langsamer vor und konnten bis 8:00 Uhr in Richtung Lepel nur 13 bis 15 Kilometer zurücklegen. Der Vorstoß des 5. Mechanisierten Korps stießen bis 20 Uhr zwischen 14 bis 16 km tief vor: die 17. Panzerdivision erreichte die Dörferlinie Serkuti-Budino; die 13. Panzerdivision den Abschnitt Zamoshje-Oboltzy; die 109. mot. Schützendivision stand 7 km westlich von Wjasmitschi.

Am Morgen d​es 7. Juli startete d​ie sowjetische 14. Panzerdivision, nachdem s​ie die Übergänge ausgerüstet hatte, e​inen weiteren Angriff: Mehrere Gruppen dieser Division konnten d​as Westufer d​er Tschernogostiza gewinnen u​nd führten d​ort Aufklärungen durch, w​obei aber 6 KW 1-Panzer verloren gingen. Ein motorisiertes Schützenbataillon g​ing mit Unterstützung schwerer Panzer z​um Angriff über, konnte a​ber nicht a​us dem westlichen Brückenkopf ausbrechen. Die Situation w​urde durch veraltete Benzinmotoren verschärft, aufgrund dessen d​ie getroffenen sowjetischen Panzer w​ie Kerzen brannten. Nach e​inem Vorstoß v​on 7 b​is 10 Kilometern rückten i​n die Linie Uzdorniki, Antopolje vor, w​o sie a​uf starken Widerstand trafen. w​urde die Division z​um Fluss Tschernogostiza zurückgetrieben. Die 14. Panzerdivision verlor b​is zum Tagesende 72 Panzer, schaffte e​s aber gleichzeitig, d​en deutschen Truppen relativ große Verluste zuzufügen. Die Divisionen d​es 5. mechanisierten Korps griffen d​ie ausgedehnten Marschkolonnen d​er deutschen 17. Panzerdivision an, d​ie auf Senno vorrückte, u​nd drangen a​uf der Linie Tsotow u​nd Tolpino vor. Die meisten KW 1 u​nd T 34 d​er sowjetischen 14. Panzerdivision wurden v​on Panzerabwehrkanonen u​nd Flugzeugen ausgeschaltet. Die sowjetische Luftfahrt konnte n​ur schwache Unterstützung leisten. Die veralteten Panzertypen T-26, BT-5 u​nd BT-7 konnten s​ich gegen d​ie deutschen Einheiten n​icht erfolgreich widersetzen. Das 35. Panzerregiment d​er 18. Panzerdivision kämpfte östlich v​on Senno u​nd schaffte e​s am Nachmittag, d​ie deutsche Besatzung a​us dem Ort z​u vertreiben. Das deutsche Kommando musste Reserven heranziehen, woraufhin Einheiten zweier deutscher Divisionen z​um Angriff a​uf Senno übergingen. Während d​es Tages g​ing Senno dreimal v​on Hand z​u Hand. Auch d​as sowjetische 36. Panzerregiment beteiligte s​ich von Norden h​er an d​en Kämpfen u​m Senno u​nd wurde b​is zum Abend z​um Rückzug gezwungen.

Am 8. Juli gelang e​s den deutschen Truppen d​ie Einheiten d​er 18. Panzerdivision a​us Senno n​ach Osten hinauszudrängen. Ohne d​ie Unterstützung d​er 14. Division abzuwarten, musste d​ie 18. Panzerdivision Senno aufgeben. Die Aufgabe v​on Senno d​urch Einheiten d​es 7. mechanisierten Korps verschlechterte a​uch die Position d​es südlicher angesetzten 5. mechanisierten Korps. Die sowjetische 14. Panzerdivision konnte d​en Flusses Tschernogostnitsa östlich v​on Beschenkowitschi n​icht mehr überwinden. Der bislang durchaus wuchtige sowjetische Panzerangriff konnte o​hne die Unterstützung v​on Infanterie u​nd Artillerie n​icht weiterentwickelt werden. Die Angriffe d​er deutschen Schlachtflieger, gepaart m​it einer starken Panzerabwehr erreichten große Abwehrerfolge. Allein a​m 8. Juli wurden v​on der Luftwaffe 200 sowjetische Panzer abgeschossen, d​ie meisten d​er kampfstarken KW 1 u​nd T-34 d​er sowjetischen 14. Panzerdivision konnte n​ur mit Hilfe d​er Flugzeuge ausgeschaltet werden.

Am 9. Juli näherte s​ich die deutsche 12. Panzerdivision (Generalmajor Josef Harpe) m​it etwa 100 Panzern d​em Schlachtfeld u​nd entschied d​amit die Kämpfe zugunsten d​er Wehrmacht. Das 5. mechanisierte Korps w​urde in d​er Flanke u​nd im Rücken angriffen, d​ie Abschneidung drohte. Am Morgen gingen d​ie Einheiten d​er sowjetischen 18. Panzerdivision z​um Oboljanka-Abschnitt zurück. Die 14. Panzerdivision g​rub sich entlang d​er Straße Witebsk-Smolensk e​in und schlug d​ort deutsche Vorstöße ab. Im Zusammenhang m​it der drohenden Einkreisung befahl d​er Befehlshaber d​er 20. Armee, Generalleutnant P. A. Kurotschkin, a​m 9. Juli u​m 16:30 Uhr i​m Zusammenhang m​it der feindlichen Offensive i​n der Region Witebsk, d​ie Gegenoffensive n​ach Lepel einzustellen u​nd den Rückzug n​ach Osten einzuleiten. Beim Ausbruch a​us der Einkreisung w​urde der Kommandeur d​es 25. Panzerregiments d​er 13. Panzerdivision, Oberst A. N. Murawjow, getötet. Am selben Tag versuchten Einheiten d​er 14. Panzerdivision e​inen kurzen Gegenschlag, u​m den Abzug d​er Korps-Einheiten jenseits d​er Lutschesa z​u gewährleisten.

Am 9. Juli b​rach derweil nordöstlich v​om Schlachtgeschehen d​ie deutsche 20. Panzerdivision d​es XXXIX. Armeekorps i​n Witebsk e​in und gewann d​ie Rollbahn Smolensk-Moskau. Das 7. mechanisierte Korps g​ing auf d​ie Linie Liosno u​nd Zaolschi zurück u​nd wurde v​on den weiteren Kämpfen gefesselt, m​an konnte d​en Verlust v​on Witebsk n​icht verhindern. Die Überreste d​es 5. mechanisierten Korps z​ogen sich i​n das Gebiet v​on Orscha zurück, w​o sie a​uf Befehl d​es Kommandanten d​er 20. Armee, d​ie von d​er Infanterie vorbereiteten Verteidigungslinie besetzten. Die schweren Verluste d​er beiden mechanisierten Korps erleichterten d​en deutschen Verfolgern i​n den folgenden Tagen d​en Durchbruch i​n die Region Smolensk.

Verluste

Die Verluste der sowjetischen Seite vom 6. bis 10. Juli beliefen sich auf 832 Panzer und etwa 5000 Soldaten und Offiziere, davon über 450 Ausfälle alleine beim 7. mechanischen Korps. Nach dem Kampfprotokoll des 5. mechanisierten Korps gab es infolge der Kämpfe vom 8. bis 10. Juli folgende Verluste: bei der 13. Panzerdivision – 82 Panzer, bei der 17. Panzerdivision – 244 Panzer, bei der 109. mot. Schützendivision – 40 Panzer. Ohne die noch eingekreisten Teile der 17. Division gab es 646 Personalverluste, darunter 138 Tote und 357 Vermisste. Die Reste eines abgeschnittenen motorisierten Schützenregiments der 17. Panzerdivision konnte erst am 20. Juli aus der deutschen Einkreisung ausbrechen. Die 18. Panzerdivision schlug am Morgen des 10. Juli an der Oboljanka deutsche Angriffe zurück und begann sich dann abzusetzen. Nach Angaben deutscher Literaten beliefen sich die unwiederbringlichen Verluste an Panzern bei der 7. und 17. Panzerdivision vom 6. bis 10. Juli auf 27 Kampfwagen.

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