107. Kongress der Vereinigten Staaten
Der 107. Kongress der Vereinigten Staaten beschreibt die Legislaturperiode von Repräsentantenhaus und Senat in den Vereinigten Staaten zwischen dem 3. Januar 2001 und dem 3. Januar 2003. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse I) waren am 7. November 2000 bei den Kongresswahlen gewählt worden. Im Repräsentantenhaus ergab sich eine Republikanische Mehrheit. Im Senat änderten sich im Verlauf der Legislaturperiode zwei Mal die Mehrheitsverhältnisse. Am Ende der Amtszeit hatten die Republikaner einen knappen Vorsprung mit einem Mandat. Der Kongress tagte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1990.
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107. Kongress der Vereinigten Staaten | |||||||||||
3. Januar 2001 – 3. Januar 2003 | |||||||||||
Präsident | George W. Bush (R) | ||||||||||
Mitglieder | 100 Senatoren 435 Abgeordnete | ||||||||||
Senatsmehrheit | Republikaner (R) | ||||||||||
Senatspräsident | Dick Cheney (R) | ||||||||||
Hausmehrheit | Demokraten (D) | ||||||||||
Speaker | Dennis Hastert (R) | ||||||||||
Wichtige Ereignisse
- 3. Januar 2001: Im Senat gibt es bei einem Stimmenverhältnis von 50 zu 50 keine Mehrheit. Der noch amtierende Demokratische Vizepräsident Al Gore verleiht in seiner Eigenschaft als Senatsvorsitzender mit seiner Stimme den Demokraten die Mehrheitskontrolle für die Zeit zwischen dem 3. und dem 20. Januar.
- 3. Januar 2001: Hillary Clinton, Frau des bisherigen Präsidenten Bill Clinton, wird als erste Frau eines amtierenden oder ehemaligen Präsidenten Mitglied im Kongress.
- 20. Januar 2001: George W. Bush und Dick Cheney werden als Präsident bzw. Vizepräsident vereidigt. Als neuer Vizepräsident übernimmt Cheney auch den Vorsitz im Senat, wo er die von seinem Vorgänger am 3. Januar geschaffenen Mehrheitsverhältnisse (siehe oben) zu Gunsten der Republikaner ändert. Dadurch wird Trent Lott Mehrheitsführer im Senat.
- 6. Juni 2001: Senator Jim Jeffords verlässt die Republikanische Partei und kündigt an im Senat mit den Demokraten zu stimmen. Dadurch erhalten diese dort die Mehrheit zurück, und Tom Daschle wird neuer Mehrheitsführer im Senat.
- 11. September 2001: Die Terroranschläge am 11. September 2001 lösen weltweit Betroffenheit aus. Die Folgen bestimmen in den folgenden Jahren die amerikanische Außen- und Innenpolitik.
- 20. September 2001: George W. Bush berichtet vor einem gemeinsamen Ausschuss beider Kongresskammern über die Untersuchungen der Anschläge vom 11. September und ruft den Krieg gegen den Terror aus.
- 7. Oktober 2001: Die Operation Enduring Freedom beginnt.
- 9. Oktober 2001: Es werden Anthrax-Anschläge auf einige Senatsmitglieder verübt. Darunter ist auch Tom Daschle.
- Dezember 2001: Der sogenannte Corporate Financial Skandal wird publik.
- 12. Juni: Der australische Premierminister John Howard spricht vor dem Kongress. Die Rede sollte eigentlich schon am 12. September 2001 gehalten werden, wurde aber wegen der Terroranschläge vom 11. September verschoben.
Die wichtigsten Gesetze
In den Sitzungsperioden des 107. Kongresses wurden unter anderem folgende Bundesgesetze verabschiedet (siehe auch: Gesetzgebungsverfahren):
- 26. Oktober 2001: USA PATRIOT Act, 107-56
- 8. Januar 2001: No Child Left Behind Act, PL 107-110
- 30. Juli 2002: Sarbanes-Oxley Act, PL 107-204
- 16. Oktober 2002: Iraq Resolution, PL 107-243
- 21. =Oktober 2002: Sudan Peace Act, PL 107-245
- 29. Oktober 2002: Help America Vote Act , PL 107-252
- 25. November 2002: Heimatschutzgesetz , PL 107-296
Zusammensetzung nach Parteien
Repräsentantenhaus
Partei (Schattierung zeigt Mehrheitspartei) |
Total | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Republikaner | Unabhängige | Demokraten | Vakant | |||
stimmte mit Republikanern | stimmte mit Demokraten | |||||
Ende des 106. Kongresses | 222 | 0 | 1 | 210 | 433 | 2 |
Anfang | 221 | 1 | 1 | 211 | 434 | 1 |
31 Januar 31, 2001 | 220 | 433 | 2 | |||
30 März, 2001 | 210 | 432 | 3 | |||
15. Mai 2001 | 221 | 433 | 2 | |||
28. Mai 2001 | 209 | 432 | 3 | |||
5. Juni 2001 | 210 | 433 | 2 | |||
19. Juni 2001 | 222 | 434 | 1 | |||
5. August 2001 | 221 | 433 | 2 | |||
16. August 2001 | 220 | 432 | 3 | |||
6. September 2001 | 219 | 431 | 4 | |||
16. Oktober 2001 | 220 | 211 | 433 | 2 | ||
20. November 2001 | 221 | 434 | 1 | |||
18. Dezember 2001 | 222 | 435 | 0 | |||
24. Juli 2002 | 210 | 434 | 1 | |||
1. August 2002 | 223 | 0 | ||||
9. September 2002 | 209 | 433 | 2 | |||
28. September 2002 | 208 | 432 | 3 | |||
30. November 2002 | 209 | 433 | 2 | |||
Abschließendes Stimmenverhältnis | 51,5 % | 48,5 % | ||||
Beginn des 108. Kongresses | 229 | 0 | 1 | 205 | 435 | 0 |
Senat
Partei (Schattierung zeigt Mehrheitspartei)
D = Demokraten I = Independent (Unabhängige) R = Republikaner IMN = Independence Party of Minnesota |
Total | Notes | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
D | I | R | IMN | Vacant | |||
Ende des 106. Kongresses | 46 | 0 | 54 | 0 | 100 | 0 | |
Anfang | 50 | 0 | 50 | 0 | 100 | 0 | Vizepräsident Al Gore (D) entschied das Unentschieden mit seiner Stimme |
20. Januar 2001 | 50 | 50 | Der neue Vizepräsident Dick Cheney entschied das Unentschieden mit seiner Stimme. | ||||
6. Juni, 2001 | 50 | 1 | 49 | James Jeffords wechselte von den Republikanern zu den Unabhängigen und stimmte für die Demokraten. | |||
25. Oktober 25, 2002 | 49 | 99 | 1 | Paul Wellstone (D) verstorben. | |||
5. November 2002 | 1 | 100 | 0 | Der neutrale Dean Barkley übernahm Wellstones Sitz. | |||
25. November, 2002 | 48 | 1 | 50 | Jim Talent (R) übernahm, den Sitz von Jean Carnahan (D). Es gab aber keine Reorganisation da der Senat keine Sitzungsperiode hatte. | |||
30. November 2002 | 49 | 99 | 1 | Rücktritt von Phil Gramm (R) | |||
2. Dezember 2002 | 50 | 100 | 0 | John Cornyn (R) wurde Gramms Nachfolger | |||
Abschließendes Stimmenverhältnis | 49 % | 50 % | 1 % | ||||
Anfang des 108. Kongresses | 48 | 1 | 51 | 0 | 100 | 0 |
Amtsträger
Repräsentantenhaus
Amt | Name | |
---|---|---|
Sprecher des Repräsentantenhauses | Dennis Hastert (R) |
Führung der Mehrheitspartei
Amt | Name | Wahlkreis | Amtszeit | |
---|---|---|---|---|
Mehrheitsführer | Dick Armey (R) | |||
Mehrheitswhip | Tom DeLay (R) |
Führung der Minderheitspartei
Amt | Name | |
---|---|---|
Minderheitsführer | Dick Gephardt (D) | |
Minderheitswhip | David E. Bonior (D) bis 15. Januar 2002, Nancy Pelosi (D) ab 15. Januar 2002 |
Senat
Amt | Name | Amtszeit | |
---|---|---|---|
Präsident des Senats | Dick Cheney (R) | ||
Präsident pro tempore | Robert Byrd (D) bis 20. Januar 2001, Strom Thurmond (R), bis 6. Juni 2001, Robert Byrd |
Führung der Mehrheitspartei
Amt | Name | |
---|---|---|
Mehrheitsführer | Tom Daschle (D) bis 20. Januar 2001, Trent Lott (R), bis 6. Juni 2001, Tom Daschle | |
Mehrheitswhip | Harry Reid (D) bis 20. Januar 2001, Don Nickles (R), bis 6. Juni 2001, Harry Reid |
Führung der Minderheitspartei
Amt | Name | |
---|---|---|
Minderheitsführer | Trent Lott (R), bis 20. Januar 2001, Tom Daschle (D) bis 6. Juni 2001, Trent Lott (R) | |
Minderheitswhip | Don Nickles (R) bis 20. Januar 2001, Harry Reid (D) bis 6. Juni 2001, Don Nickles (R) |
Senatsmitglieder
Siehe Liste der Mitglieder des Senats im 107. Kongress der Vereinigten Staaten
Mitglieder des Repräsentantenhauses
Folgende Kongressabgeordnete vertraten im 107. Kongress die Interessen ihrer jeweiligen Bundesstaaten:
Nicht stimmberechtigte Mitglieder im Repräsentantenhaus:
Siehe auch
Weblinks
- Congressional Record for the 107th Congress Dokumentensammlung (Project THOMAS der Library of Congress)
- bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 107 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 107. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch)