62. Kongress der Vereinigten Staaten
Der 62. Kongress der Vereinigten Staaten, bestehend aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat, war die Legislative der Vereinigten Staaten. Seine Legislaturperiode dauerte vom 4. März 1911 bis zum 4. März 1913. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse I) waren im Jahr 1910 bei den Kongresswahlen gewählt worden. Dabei ergab sich im Senat eine Mehrheit für die Republikanische Partei, die mit William H. Taft auch den Präsidenten stellte. Im Repräsentantenhaus hatte die Demokratische Partei die Mehrheit. Während der Legislaturperiode gab es einige Rücktritte und Todesfälle, die aber an den Mehrheitsverhältnissen nichts änderten. Nach der Aufnahme der Staaten New Mexico und Arizona wurde ab der nächsten Legislaturperiode die Zahl der Senatoren und Abgeordneten auf 96 bzw. 435 erhöht. Der Kongress tagte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Die Vereinigten Staaten bestanden damals aus 48 Bundesstaaten. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1900.
‹ 61 • • 63 › | |||||||||||
62. Kongress der Vereinigten Staaten | |||||||||||
4. März 1911 – 4. März 1913 | |||||||||||
Präsident | William Taft (R) | ||||||||||
Mitglieder | 92-96 Senatoren 392-394 Abgeordnete | ||||||||||
Senatsmehrheit | Republikaner (R) | ||||||||||
Senatspräsident | James S. Sherman (R) | ||||||||||
Hausmehrheit | Demokraten (D) | ||||||||||
Speaker | Champ Clark (D) | ||||||||||
Wichtige Ereignisse
Siehe auch 1911, 1912 und 1913
- 4. März 1911: Beginn der Legislaturperiode des 62. Kongresses
- 15. Mai 1911: Das Oberste Bundesgericht löst die Standard Oil Gesellschaft wegen ihrer rechtswidrigen Monopolstellung auf.
- 6. Januar 1912: New Mexico wird Bundesstaat der USA.
- 14. Februar 1912: Arizona wird Bundesstaat der USA.
- 15. April 1912: Untergang der Titanic.
- 5. Juni 1912: Die United States Marines landen auf Kuba.
- 18. Juni 1912: Auf der Republican National Convention in Chicago wird Amtsinhaber William Taft erneut zum Präsidentschaftskandidaten nominiert. Er setzt sich gegen den früheren Präsidenten Theodore Roosevelt durch. In der Folge kandidiert dieser als Kandidat der von ihm am 5. August gegründeten Progressive Party. Damit nehmen sich bei der Präsidentschaftswahl im November Taft und Roosevelt gegenseitig die Stimmen weg und ermöglichen dem Demokraten Woodrow Wilson den Wahlsieg. Dieser war am 25. Juni 1912 auf der Democratic National Convention nominiert worden.
- 24. August 1912: Gründung des Alaska-Territoriums
- 30. Oktober 30, 1912: Vizepräsident James S. Sherman stirbt
- 5. November 1912: Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA. Neben dem Wahlsieg Wilsons zum Präsidenten gewinnen die Demokraten auch die Mehrheit in beiden Kammern.
- 13. Februar 1913: Der 16. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten wird ratifiziert. Er regelt die Einführung der Einkommensteuer.
Die wichtigsten Gesetze
In den Sitzungsperioden des 62. Kongresses wurden unter anderem folgende Bundesgesetze verabschiedet (siehe auch: Gesetzgebungsverfahren):
- 9. August 1911: Gesetz zur Anhebung der Abgeordnetenzahl im Repräsentantenhaus auf 435 nach dem Beitritt der Staaten New Mexico und Arizona.
- 24. August 1912: Lloyd–La Follette Act
- 13. Februar 1913: Carlin Act
- 1. März 1913: Webb–Kenyon Act
- 1. März 1913: Railway Evaluation Act
- 3. März 1913: Publicity In Taking Evidence Act
- 3. März 1913: Virus-Serum-Toxin Act
- 3. März 1913: Gould Amendment
- 4. März 1913: Arlington Memorial Amphitheater Act
- 4. März 1913: Road and Trails Fund Act
- 4. März 1913: Burnett Act
- 4. März 1913: Weeks–McLean Act
- 4. März 1913: Federal Revenue Sharing Act
- 4. März 1913: Rivers and Harbors Act of 1913
- 4. März 1913: Burnt Timber Act
- 4. März 1913: Labor Department Act
Zusammensetzung nach Parteien
Senat
- Demokratische Partei: 44
- Republikanische Partei: 52 (Mehrheit)
- Vakant: 0
Gesamt: 92
Repräsentantenhaus
- Demokratische Partei: 230 (Mehrheit)
- Republikanische Partei: 162
- Sonstige: 2
Gesamt: 394
Außerdem gab es noch sieben nicht stimmberechtigte Kongressdelegierte
Amtsträger
Senat
- Präsident des Senats: James S. Sherman (R) bis zu seinem Tod am 30. Oktober 1912, Dann war das Amt vakant.
- Präsident pro tempore: William P. Frye (R) bis zum 27. April 1911. Für die verbleibende Zeit des Kongresses bis zum 4. März 1913 wechselten sich fünf Senatoren in dem Amt ab, da man sich nicht auf einen Kandidaten einigen konnte.
Repräsentantenhaus
Führung der Mehrheitspartei
- Mehrheitsführer: Oscar Underwood (D)
Führung der Minderheitspartei
- Minderheitsführer: James Mann (R)
Senatsmitglieder
Im 62. Kongress vertraten folgende Senatoren ihre jeweiligen Bundesstaaten:
Mitglieder des Repräsentantenhauses
Folgende Kongressabgeordnete vertraten im 62. Kongress die Interessen ihrer jeweiligen Bundesstaaten:
Nicht stimmberechtigte Mitglieder im Repräsentantenhaus:
- Alaska-Territorium: James Wickersham (R)
- Arizona-Territorium: Ralph H. Cameron (R) bis zum 14. Februar 1912
- Hawaii-Territorium: Jonah Kūhiō Kalanianaʻole (R)
- New-Mexico-Territorium: William Henry Andrews (R) bis zum 6. Januar 1912
- Philippinen:
- 1. Benito Legarda
- 2. Manuel Quezon
- Puerto Rico: Luis Muñoz Rivera (Unionist)
Weblinks
- bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 62 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 62. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch)