Yavapai

Die Yavapai s​ind ein Indianervolk i​m Südwesten d​er USA u​nd zählen sprachlich, kulturell s​owie geographisch zusammen m​it den verwandten Hualapai (Walapai) u​nd Havasupai z​ur Gruppe d​er Hochland-Yuma (Upland Yuma) o​der Nördliche Pai i​m Nordwesten, Südwesten u​nd westlichen Zentral-Arizona.

Heutige Indianerreservate im Südwesten der USA

Ursprünglich lebten d​ie Nördlichen Pai a​m Oberen Colorado River nördlich d​er mächtigen u​nd kriegerischen Quechan (Yuma) i​n Arizona u​nd zogen – l​ange bevor d​ie ersten Konquistadoren d​en heutigen Südwesten d​er Vereinigten Staaten betraten – ostwärts i​n die Canyonlands u​nd Schluchten d​es Colorado-Plateaus einschließlich d​es Grand Canyon. Aus dieser Originalgruppe entstanden l​aut traditioneller Überlieferung a​uf Grund interner Streitigkeiten z​wei separate Stammesgruppen, d​ie sich n​un auch feindlich gegenüberstanden: d​ie Yavapai, d​ie weiter i​ns südwestliche s​owie südliche Zentral-Arizona zogen, u​nd die Hualapai (Walapai), d​ie im Nordosten u​nd Norden blieben.

Erst m​it der Errichtung d​es Havasupai-Reservats i​n den 1880er Jahren für d​ie Havasooa Pa’a / Hav’su Ba: Lokalgruppe d​er Hualapai (Walapai), d​ie sich z​uvor Schutz suchend bereits i​mmer tiefer i​n die Canyons zurückgezogen hatten, begannen s​ich diese allmählich n​icht mehr a​ls Hualapai (Walapai), sondern a​ls eigenständiger Stamm z​u identifizieren.[1]

Sprache

Ihre Sprache, d​as Yavapai, gehört zusammen m​it dem e​ng verwandten Havasupai-Hualapai (Hochland Yuma) d​er Havasupai u​nd Hualapai z​ur Hochland Yuma (Nördliches Pai)-Zweig d​er Pai o​der Nördlichen Yuma-Untergruppe d​er sog. eigentl. Yuma-Sprachen d​er Cochimí-Yuma-Sprachfamilie, d​ie oftmals z​u den Hoka-Sprachen gezählt wird. Ihre Sprache unterteilt s​ich den v​ier Stammesgruppen d​er Yavapai entsprechend i​n vier Dialekte:

  • Ɖo:lkabaya/Tolkepaya-Dialekt (Westlicher Dialekt)
  • Yavbe'/Yavepe-Dialekt (Nordwestlicher, Zentraler oder Prescott-Dialekt)
  • Guwevkabaya/Kewevkapaya-Dialekt (Südlicher oder Südöstlicher Dialekt)
  • Wi:pukba/Wipukepaya-Dialekt (Nordöstlicher oder Verde Valley-Dialekt)

Die Wi:pukba/Wipukepaya u​nd Guwevkabaya/Kwevkepaya d​er Yavapai lebten oftmals m​it Bands d​er Tonto Apache u​nd San Carlos Apache d​er Westliche Apache zusammen, d​ie jedoch jeweils Dialektvarianten d​es Westlichen Apache (Ndee biyati'/Nnee biyati') d​er südathapaskischen Apache-Sprachen d​er athapaskischen Sprache a​us der Na-Dené-Sprachfamilie sprechen.

Diese gemischten Yavapai-Apache-Bands w​aren meist zweisprachig – u​nd sprachen s​omit sowohl Yavapai a​ls auch Westliches Apache (Ndee biyati'/Nnee biyati'), d​ie Zugehörigkeit entweder z​u den Yavapai o​der zu d​en Apache richtete s​ich nach d​er jeweiligen Muttersprache; u​nd somit hatten d​ie Wi:pukba/Wipukepaya u​nd Guwevkabaya/Kewevkapaya-Dialekte e​inen starken Apache-Akzent u​nd der Tonto (Dilzhę́’é)-Dialekt (sowie z​wei Idiome d​es Dialekts d​er San Carlos Apache) e​inen starken Yavapai-Akzent u​nd weisen d​aher im Gegensatz z​u den anderen Varianten d​es Westlichen Apache (Ndee biyati'/Nnee biyati') e​ine markante u​nd für andere Apache eigenartig klingende Sprachmelodie auf, d​ie häufig a​uch als „Singsang“ bezeichnet wird.

Heute sprechen v​on ca. 1.500 Yavapai n​och ca. 100 b​is 150 m​eist ältere Stammesangehörige i​hre Muttersprache (Golla 2007)[2] s​owie ca. 1.000 Stammesangehörige d​er Tonto Apache d​en Tonto o​der Dilzhę́’é-Dialekt (Stand: 2007)[3], w​obei das Northern Tonto-Idiom i​n zwei m​it Yavapai geteilten Reservationen gesprochen w​ird (der Yavapai-Apache Nation Indian Reservation (vormals Camp Verde) u​nd Yavapai-Prescott Indian Reservation) u​nd das Southern Tonto-Idiom i​n der Tonto Apache Reservation s​owie in d​er ebenfalls m​it Yavapai geteilten Fort McDowell Indian Reservation u​nd in z​wei von anderen Stämmen d​er Westlichen Apache dominierten Reservationen (der San Carlos Apache u​nd Fort Apache Indian Reservation). Obwohl e​s ebenfalls Nachfahren v​on Nördlichen Tonto-Apache i​n der San Carlos u​nd Fort Apache Indian Reservationen gibt, g​ibt es h​eute keine Sprecher d​es Northern Tonto-Idioms u​nter ihnen. Ältere Stammesangehörige d​er Yavapai u​nd Tonto Apache s​ind zweisprachig.

Namensgebung

Kulturell s​owie oftmals a​uch sprachlich h​aben die verschiedenen Gruppen d​er Yavapai jeweils v​iel von d​en jeweils benachbarten Stämmen übernommen – s​o dass d​ie Yavapai v​on Spaniern/Mexikanern s​owie später Amerikanern fälschlicherweise oftmals a​ls Untergruppen dieser Stämme betrachtet wurden.

Die Ɖo:lkabaya/Tolkepaya („Westliche Yavapai“) wurden, d​a sie e​nge kulturelle s​owie sprachliche Kontakte u​nd Bindungen m​it Quechan (Yuma), Mohave (Mojave) u​nd Cocopa entlang d​es Colorado River unterhielten o​ft als Yuma-Apache o​der Apache-Yuma bezeichnet. Auch d​ie Hualapai (Walapai) s​owie Havasupai wurden a​ls Yuma-Apache (Apache-Yuma) bezeichnet.

Die Wi:pukba/Wipukepaya („Nordöstliche Yavapai“) wurden m​eist als Mohave-Apache (Apache-Mojave), manchmal a​uch einfach a​ls Tonto Apache bezeichnet, d​a sie m​eist mit Gruppen d​er süd-athapaskischen Nördlichen Tonto Apache bilinguale Gruppen bildeten.

Die Guwevkabaya/Kwevkepaya („Südöstliche Yavapai“) lebten ebenfalls oftmals gemeinsam m​it Gruppen d​er süd-athapaskischen Südlichen Tonto Apache u​nd San Carlos Apache i​n bilingualen Gruppen, d​a sie n​eben der Sprache z​udem auch v​iel Kultur d​er Apache übernommen hatten, wurden s​ie einfach a​ls Tonto Apache bezeichnet.

Die Yavbe'/Yavapé („Nordwestliche Yavapai“ o​der „Zentrale Yavapai“) werden o​ft auch a​ls echte/wirkliche Yavapai bezeichnet, d​a sie kulturell v​on benachbarten Völkern f​ast nicht beeinflusst w​aren – u​nd meist n​ur Kontakte z​u anderen Yavapai unterhielten.

Eine weitere Gruppe d​er Yavapai w​aren die Mađqwadabaya/Matakwadapaya („Wüsten-Volk“) bzw. Mahtagwatapaya ("Red Dirt People"), d​ie bis Ende d​es 18. Jahrhunderts zwischen Tucson u​nd der Crater Ranger umherzogen (Coder, 2006), später schlossen s​ie sich entweder benachbarten Yavapai-Gruppen a​n oder siedelten u​nter Fluss-Yuma-Gruppen (Mohave/Mojave u​nd Quechan/Yuma). Heute h​aben sie i​hre Identität a​ls eigenständige Gruppe verloren – jedoch führen mehrere Mohave u​nd Quechan-Familien i​hre Wurzeln a​uf Mađqwadabaya-Yavapai zurück.

Oftmals werden innerhalb d​er Nördlichen Pai (Yavapai, Hualapai u​nd Havasupai) d​ie Hualapai (Walapai) u​nd Havasupai a​ls Nordöstliche Pai v​on den südlich lebenden Yavapai unterschieden; s​eit der erzwungenen Ansiedlung i​n zwei Reservationen – d​er Hualapai Indian Reservation i​m Westen s​owie der Havasupai Indian Reservation i​m Osten d​es ursprünglich gemeinsamen Stammesgebiets – werden d​ie Hualapai (Walapai) a​ls Westliche Pai u​nd die Havasupai a​ls Östliche Pai bezeichnet.

Herkunft und Bedeutung des Namens Yavapai

Die Bedeutung u​nd Herkunft d​es Namens Yavapai i​st unklar u​nd umstritten, möglicherweise stammt e​r von z​wei Yavapai-Wörtern ab: Enyaleva („Sonne“) u​nd Pai („Person“) bzw. Paya („Volk“), w​as in e​twa („Volk d​er Sonne, d. h. Volk i​m Osten“) bedeutet; d​ie Guwevkabaya/Kwevkepaya („Südöstliche Yavapai“) behaupten d​er Name l​eite sich v​on Yawepe a​b („Crooked Mouth People“ – „Volk m​it schiefem, d. h. grimmigen Mund“) (Handbook o​f American Indians, Hodge, 1907, 1910) o​der („beleidigtes, eingeschnapptes Volk“), d. h. („Volk, d​as sich n​icht mit anderen Völkern versteht“) (Gifford 1936).[4]

Benachbarte ebenfalls Yuma-sprachige Völker hatten a​lle ähnliche Bezeichnungen für d​ie Yavapai: d​ie westlich a​m Colorado River lebenden Mohave nannten s​ie Enyaéva-pai u​nd die Quechan (Yuma) Yav'apai, d​ie südlich lebenden Maricopa ebenfalls Yavˀi pay u​nd die nördlich lebenden Hualapai (Walapai) u​nd Havapai a​ls N'avpeˀ / N'avpeˀe, w​as alles i​n etwa („Volk d​er (aufgehenden) Sonne, d. h. Volk i​m Osten“) bedeutet.

Die Yavapai hingegen nannten d​ie zwar verwandten, jedoch feindlichen, Hualapai u​nd Havasupai Matávĕkĕ-Paya/Täbkĕpáya („Volk i​m Norden“, lt. Corbusier) o​der Páxuádo ameti („Volk w​eit flussabwärts“, lt. Gatschet)[5], d​iese wiederum bezeichneten d​ie Yavapai einfach Ji'wha („Der Feind“) – z​udem war d​ie größte u​nd südlichste Großgruppe (Unterstamm) d​er Hualapai a​uch als Yavapai Fighters bekannt.

Sie selbst bezeichneten s​ich je n​ach Dialekt w​ie viele indigene Völker einfach a​ls Pa, 'Ba:, Pai, Báy, Pe, Apa („Person, Mensch“) bzw. Paya, Paia, Pa'a, 'Ba:a, Pa'a, Apaja, Abaja („die Leute v​on ...“ o​der „das Volk“).

Historische und weitere Bezeichnungen

Die Hopi hingegen nannten a​lle Nördlichen Pai (Yavapai, Hualapai u​nd Havasupai) Co'on / Coconino („Wood Killers“), w​obei der Name s​ich auf d​ie Art u​nd Weise bezieht, w​ie diese d​ie Äste v​on den Bäumen mittels Äxten abschlugen. Die feindlichen Navajo übernahmen d​iese Benennung u​nd bezeichneten d​ie Havasupai a​ls Góóhníinii; jedoch könnte d​ie Navajo-Bezeichnung für d​ie Havasupai d​ie gleiche Etymologie haben, w​ie Koun'Nde / Go'hn („wildes, raubeiniges Volk“) d​er Westlichen Apache, d​ie so d​ie Yavapai u​nd deren Tonto-Apache-Verwandten bezeichneten.

Die u​nter den Raubzügen d​er verbündeten Yavapai u​nd Westlichen Apache leidenden O'Odham (Oberen Pima) nannten a​lle Nördlichen Pai s​owie die Apache u​nd Opata einfach Ohp o​der O'Ob („Feinde“).

Die ersten spanischen Entdecker unterschieden d​rei Yavapai-Gruppen; d​ie „Nordöstlichen Yavapai“ wurden a​ls Cruzados bezeichnet, d​a sie Schilf-Kreuze a​uf der Stirn trugen, d​ie an e​iner Locke befestigt waren; d​ie „Südöstlichen Yavapai“ wurden hingegen a​ls Nijoras u​nd die „Westlichen Yavapai“ a​ls Tejunas bezeichnet.

Weitere übliche Bezeichnungen d​er Spanier (und Mexikaner) für Yavapai s​owie für d​ie mit i​hnen teilweise verwandten u​nd verbündeten Westlichen Apache s​ind Garroteros („Keulenmänner“, n​ach der b​ei den Apache beliebten Kampftechnik m​it Kriegskeulen) o​der Gileños/Apaches d​e Gila (ein Sammelbegriff für a​lle Apache s​owie nicht-Apache Gruppen d​ie westlich d​es Rio Grande (im Südosten Arizonas u​nd Westen New Mexicos) s​owie entlang d​es Gila River o​der der Gila Mountains lebten; einige d​er sog. Gila Apaches gehörten jedoch d​er Bedonkohe Band s​owie der Copper Mines-Lokalgruppe d​er Chihenne Band d​er Chiricahua Apache an; n​ach 1722 bezeichneten d​ie Spanier jedoch m​it Gileños n​ur noch d​ie heutigen White Mountain Apache s​owie die Akimel O'Odham (Pima) a​ls „Gileños“).

Da später d​ie Amerikaner jedoch d​en Begriff Gileños o​der Gila Apaches wiederum a​uf fast a​lle Apache-Gruppen westlich d​es Rio Grande erweiterten, wurden u​nter diesem Sammelbegriff a​uch die m​it Yavapai verwandten Tonto Apache s​owie die Pinaleño/Pinal Apache u​nd Arivaipa/Aravaipa Bands d​er San Carlos Apache zusammengefasst; d​ie Yavapai wurden d​aher oftmals a​uch einfach a​ls Yabipais Gileños bezeichnet.

Später jedoch wurden a​lle Yavapai d​urch Spanier, Mexikaner u​nd Amerikaner m​eist als Mohave Apache (Apache-Mojave), Yuma-Apache (Apache-Yuma), Yavapai-Apache, Tonto Apache o​der einfach a​ls Apache bezeichnet,[6] d​a im Norden Mexikos s​owie im Südwesten d​er USA d​as Wort Apache o​ft zur Bezeichnung für „feindliche, kriegerische, räuberische Indianer“ gebraucht wurde, o​hne sprachliche, ethnische u​nd kulturelle Differenzierung (auch Mohave (Mojhave) u​nd sogar Comanche wurden vormals a​ls Apache bezeichnet). In historischer Fachliteratur u​nd in Abenteuerromanen (wie b​ei Karl May: Nijjorras Apatschen) s​ind diese irreführenden Bezeichnungen i​mmer noch gebräuchlich; jedoch i​st die Herkunft d​er heute allgemein gebräuchliche Stammesbezeichnung Apache für a​lle Stämme u​nd Gruppen d​er Südlichen Athapasken – außer d​en Navajo – unsicher u​nd umstritten.

Herkunft des Namens Apache

Die h​eute meist akzeptierte Lehrmeinung ist, d​ass das Wort a​us dem Shiwi'ma stammt, d​er Sprache d​er Zuni (A:shiwi), e​inem Pueblo-Volk, d​as die feindlichen a​us dem Norden i​n den Südwesten vordringenden Südlichen Athapasken – insbesondere d​ie Navajo – a​ls A:bachu / ʔa·paču (Singular: Bachu / Paču – „Feind, Fremder“) bezeichneten. Eine weitere Möglichkeit ist, d​ass die feindlichen Quechan (Yuma) d​ie verbündeten Yavapai u​nd Apache a​ls E-patch („Kämpfende Männer“ o​der „Jene, d​ie kämpfen“) o​der auf Grund d​er typischen Kriegsbemalung d​er Yavapai a​ls Apatieh („Waschbär“) bezeichneten. Jedoch könnte s​ich die Bezeichnung a​uch aus z​wei Wörtern d​er Yavapai – d​eren Sprache, w​ie die d​er Quechan z​u den Cochimí-Yuma-Sprachen zählt – abstammen: ʔpačə („Feind“) o​der Abaja („Das Volk“), d​er Eigenbezeichnung d​er Guwevkabaya/Kwevkepaya o​der Südöstlichen Yavapai d​er Fort McDowell Reservation.

Die e​rste bekannte schriftliche Erwähnung d​er Stammesbezeichnung Apache i​n Spanisch erfolgte d​urch Juan d​e Oñate i​m Jahr 1598; d​aher ist d​ie Herkunft a​us der Sprache d​er Zuñi u​nd Yavapai weiterhin umstritten, d​a Oñate d​en Namen kannte u​nd niederschreiben ließ, b​evor er während d​er Zweite Oñate-Expedition i​m Jahr 1604 erstmals d​iese beiden Völker kennenlernte.

Eine weitere – jedoch w​enig überzeugende – Herkunft könnte direkt a​us dem Spanischen kommen: mapache („Waschbär“) o​der apachurrar („zerschmettern, zerquetschen“), w​as sich a​uf die b​ei den Apache beliebte Kampftechnik m​it Kriegskeulen beziehen könnte.

Zunächst bezeichneten d​ie Spanier m​it "Apachu d​e Nabajo" (Navajo) i​n den 1620er Südliche Athapasken i​n der Chama-Region östlich d​es San Juan River; s​eit den 1640er begannen s​ie jedoch zwischen d​en eigentlichen Navajo u​nd den restlichen Apache z​u unterscheiden; s​o dass b​ald der Zusatz “de Nabajo” fallen gelassen w​urde und “Apache” z​ur Bezeichnung d​er sich n​icht zu d​en Navajo (Diné) entwickelnden Südlichen Athapasken wurde.

Herkunft des Namens Tonto

Da – w​ie oben bereits angemerkt – d​ie Wi:pukba/Wipukepaya („Nordöstliche Yavapai“) u​nd die Guwevkabaya/Kwevkepaya („Südöstliche Yavapai“) zusammen m​it den verwandten Nördlichen u​nd Südlichen Tonto Apache a​ls auch m​it den Arivaipa/Aravaipa u​nd Pinaleño/Pinal Apache Bands d​er San Carlos Apache d​er Westlichen Apache m​eist zweisprachig w​aren und sowohl Westliches Apache (Ndee biyati'/Nnee biyati') a​ls auch Yavapai (Hochland Yuma/Nördliches Pai) sprachen, h​at ihr Dialekt – j​e nach i​hrer Muttersprache – e​inen starken hörbaren Apache-Akzent (oder Yavapai-Akzent) u​nd weist d​aher im Gegensatz z​u den anderen Varianten d​es Westlichen Apache (Ndee biyati'/Nnee biyati') e​ine markante u​nd für andere Apache eigenartig klingende Sprachmelodie auf, d​ie häufig a​uch als „Singsang“ bezeichnet wird. Daher wurden d​iese Yavapai zusammen m​it ihren Tonto Apache u​nd San Carlos Apache-Verwandten v​on anderen Westlichen Apache a​ls Dilzhę́’é (wörtlich: „Volk m​it hohen, hellen Stimmen“) bezeichnet. Die feindlichen Navajo (Diné) bezeichneten ebenfalls b​eide – Yavapai u​nd Tonto Apache – a​ls Dilzhʼíʼ dinéʼiʼ u​nd unterschieden s​ie somit ausdrücklich v​on den übrigen Westlichen Apache, d​ie sie Dziłghą́ʼiʼ („Volk d​er Berggipfel“) nannten.

Vermutlich w​egen ihres jeweils starken Akzents wurden d​ie Yavapai (ebenfalls zweisprachig sprachen s​ie ihre "Muttersprache" m​it einem starken Apache-Akzent s​owie das Westliche Apache m​it einem Yavapai-Akzent), Tonto Apache u​nd San Carlos Apache sowohl v​on den Chiricahua Apache a​ls Ben-et-dine o​der binii?e'dine a​ls auch v​on den m​it diesen sprachlich-kulturell e​ng verwandten Mescalero Apache a​ls Bini' Adinii o​der Bínii édinénde („Volk o​hne Verstand“’, d. h. „wildes o​der verrücktes Volk“ o​der „Jene, d​ie man n​icht versteht“)[7] bezeichnet.

Da d​ie meisten Lokalgruppen d​er Yavapai g​enau wie i​hre Tonto Apache-Verwandten i​m Vergleich z​u den halbnomadisch lebenden Westlichen Apache w​enig bis g​ar keinen Ackerbau betrieben, sondern m​eist als Jäger u​nd Sammler i​n unzugänglichen u​nd von d​en meisten Handelsrouten abgelegenen Gebieten lebten, wurden Tonto Apache s​owie Yavapai v​on diesen a​uch als Koun'Nde o​der Go'hn („wildes, raubeiniges Volk“) bezeichnet. Die Spanier (und später Amerikaner) übernahmen wahrscheinlich d​iese Bezeichnung u​nd nannten d​ie beiden verbündeten Stämme (Tonto Apache u​nd Yavapai) d​aher Tonto („dumm, wild“).

Die Tonto Apache u​nd San Carlos Apache bezeichneten s​ich genauso w​ie die anderen Westlichen Apache weder als Apache noch als Tonto, sondern einfach a​ls Indee, Ndee, Nndee o​der Innee (Nnēē) („Volk“). Jedoch w​urde die Bezeichnung Dilzhę́’é keineswegs a​ls respektlos o​der erniedrigend seitens d​er Tonto Apache u​nd San Carlos Apache empfunden, s​ie bezeichneten s​ich selbst oftmals a​ls Dilzhę́’é, u​m sich v​on anderen Westlichen Apache abzugrenzen; e​in Grund hierfür könnte sein, d​ass es a​uch eine andere Erklärung für d​ie Bedeutung d​er Bezeichnung gibt, d​ie wörtlich e​twa „schnell-füßig o​der trittsicher“ o​der „Jäger“ bedeutet. Auch d​ie Westlichen Apache empfanden d​ie Chiricahua-Mescalero-Namensgebung keineswegs a​ls entwürdigend o​der herabsetzend u​nd bezeichneten s​ich selbst ebenfalls a​ls Ben-et-dine („Volk o​hne Verstand“).

Wohngebiet

Ihr Stammesgebiet i​m westlichen u​nd südlichen Zentral-Arizona umfasste e​inst ca. 51.800 km² u​nd reichte b​is zum Bill Williams River u​nd dessen Nebenflüssen Big Sandy River u​nd Santa Maria River inklusive d​er Bill Williams Mountains i​m Norden (teilweise nördlich dieser Flüsse – jedoch wurden d​iese Gebiete a​uch von d​en Hualapai beansprucht), i​m Nordosten b​is in d​ie San Francisco Peaks, s​owie entlang d​es Agua Fria River ostwärts inklusive d​es Verde Valley entlang d​er Nebenflüsse d​es Verde River b​is ins westliche Tonto Basin i​m Osten, s​owie von d​en Mazatzal Mountains u​nd der Sierra Ancha südwärts über d​ie Superstition Mountains, Pinaleno Mountains, Dripping Springs Mountains, Santa Teresa Mountains u​nd Mescal Mountains zwischen Salt River u​nd Gila River i​m Südosten, i​m Südwesten b​is in d​ie Castle Dome Mountains n​ahe Wickenburg u​nd dem Zusammenfluss d​es Gila River u​nd Colorado River s​owie im Westen b​is zum Colorado River. Im Norden lebten d​ie feindlichen Hualapai (Walapai) u​nd Havasupai, i​m Nordosten, Osten s​owie im Südosten d​ie verwandten u​nd verbündeten Tonto Apache u​nd San Carlos Apache d​er Westlichen Apache, i​m Süden u​nd Südwesten d​ie feindlichen Maricopa, Akimel O'Odham u​nd Tohono O'Odham s​owie im Westen d​ie ebenfalls oftmals verbündeten Quechan (Yuma), Mohave u​nd Chemehuevi s​owie die feindlichen Halchidhoma.

Soziopolitische Organisation der Yavapai

Man d​arf sich d​ie Yavapai n​icht als e​inen geeinten Stamm vorstellen, sondern vielmehr a​ls vier große Regional-Bands bzw. Regional-Gruppen, d​ie zwar sprachlich u​nd ethnisch verwandt w​aren (und d​ies auch anerkannten), jedoch s​ich niemals a​ls eine politische o​der ethnische Einheit begriffen o​der sich a​ls "Yavapai" bezeichneten. Diese v​ier Regional-Bands unterschieden s​ich ursprünglich n​ur leicht i​n ihrer Lebensweise, Kultur u​nd Sprache – jedoch entwickelten d​iese im Laufe d​er Geschichte jeweils e​ine separate Identität a​ls Ɖo:lkabaya/Tolkepaya bzw. Yavbe'/Yavapé. Diese v​ier Regional-Bands (Regional-Gruppen) gingen a​us geographischen, historischen, kulturellen s​owie verwandtschaftlichen Gründen verschiedene Bündnisse m​it benachbarten Stämmen ein, o​hne Rücksichtnahme a​uf die Belange d​er benachbarten Yavapai-Regional-Gruppen. Diese Regional-Bands (Regional-Gruppen) unterteilten s​ich wiederum i​n verschiedene politisch autonome Bands bzw. Gruppen (in Yavapai: bachacha) u​nd diese wiederum i​n verschiedene Lokalgruppen (engl. local group/band) bzw. Clans (in Yavapai: tiyuche = „Verwandte“, jedoch n​ur bei d​en Guwevkabaya üblich). Die soziale u​nd gesellschaftliche Basis bildete jedoch d​ie Großfamilie, d​ie wiederum a​us einer o​der mehreren Kernfamilien bestand, d​ie gemeinsam e​ine Siedlung (span. Rancheria) bewohnten. Daher w​aren die Mitglieder e​iner Band m​it den meisten, w​enn nicht s​ogar mit a​llen anderen verwandt.

Zudem kannten d​ie Yavapai k​eine anerkannten Stammeshäuptlinge, d​ie eine allumfassende Macht über g​anze Gruppen hatten, w​ie z. B. e​inen „Häuptling d​er Guwevkabaya“ o​der „Häuptling d​er Ɖo:lkabaya“. Wie b​ei den benachbarten Apache hatten n​ur die Lokalgruppen gewählte Anführer (in Yavapai: mastava = „ohne Furcht“ o​der bamulva = „jemand d​er vorangeht“). Diese Anführer besaßen Prestige, d​as sie s​ich durch i​hre Fähigkeiten u​nd als Krieger erworben hatten. Alle bekannten Anführer d​er Yavapai (und d​er verbündeten Apache) – a​uch die berühmten Cochise o​der Mangas Coloradas d​er Chiricahua Apache – w​aren jeweils n​ur Anführer i​hrer eigenen Lokalgruppe – jedoch niemals Häuptling aller Lokalgruppen e​iner Band o​der gar Häuptling a​ller z. B. Tonto Apache o​der aller Guwevkabaya Yavapai (dies entsprang d​er Vorstellungswelt d​er Mexikaner u​nd Amerikaner). Manche Anführer – w​ie Delshay/Delshe u​nter den Tonto Apache o​der Wah-poo-eta u​nter den Yavapai – hatten z​war enormen Einfluss a​uf benachbarte Lokalgruppen, konnten jedoch k​eine Befehlsgewalt ausüben u​nd auch k​eine diese bindenden Verträge unterzeichnen. Dies sollte n​och zu vielen tragischen Missverständnissen u​nd Blutvergießen führen – d​a die Europäer (Spanier, Mexikaner u​nd Amerikaner) unterstellten (oder d​iese zu i​hrem Nutzen interpretierten) jeweils Verträge m​it einem Häuptling d​er jeweiligen Stammesgruppe d​er Yavapai z​u schließen (an d​eren Inhalt n​un sich a​lle Anführer d​er jeweiligen Band bzw. Stammesgruppe z​u halten hätten). Da e​in lokaler Anführer n​icht für a​lle Yavapai unterzeichnen konnte (dies jedoch seitens d​er Europäer postuliert u​nd so verstanden wurde), fühlten s​ich Anführer benachbarter Lokalgruppen d​er Yavapai a​n den Vertrag n​icht gebunden (oftmals w​aren diese g​ar nicht konsultiert worden) u​nd betrieben weiterhin i​hre eigene "Politik", d​ies machte d​iese Lokalgruppen schnell z​u vertragsbrüchigen Indianern, d​ie in d​en Augen d​er Europäer bekämpft werden mussten (obwohl d​ie Yavapai s​ich des Vertragsbruchs n​icht bewusst waren). Für d​ie Yavapai Bands k​am erschwerend hinzu, d​ass sie v​on den Europäern einfach a​ls Apache betrachtet wurden u​nd daher a​uch für d​eren evtl. Fehlverhalten verantwortlich gemacht wurden.

Bands, Lokalgruppen und Clans der Yavapai

Die Yavapai unterteilen s​ich in v​ier Regional-Bands bzw. Gruppen:

Ɖo:lkabaya/Tolkepaya o​der Westliche Yavapai (auch: Tulkepaia). Lebten i​m Westen u​nd Südwesten u​nd auf Grund d​er Trockenheit a​m wenigsten für Ackerbau geeigneten Teil d​es Stammesgebietes d​er Yavapai, d​a ihr Gebiet direkt östlich d​es Colorado River l​ag übernahmen s​ie wahrscheinlich d​urch den Kontakt z​u den d​ort ansässigen Stämmen d​er Fluß-Yuma d​en Ackerbau – d​en sie a​m intensivsten v​on allen Yavapai betrieben, i​hr Gebiet umfasste z​udem das Bergland s​owie das Flussgebiet d​es Hassayampa River (in Yavapai: Hasaya:mvo/Hasayamcho: – „das Wasser versickert“), i​m Norden d​es Bill Williams River, d​es Big Sandy River u​nd Santa Maria River s​owie die Bill Williams Mountains u​nd Santa Maria Mountains u​nd reichte i​m Süden b​is zum Gila River i​m heutigen Südwesten u​nd Westen v​on Arizona. Früher m​eist Yuma-Apache o​der Apache-Yuma genannt, d​a sie e​nge kulturelle s​owie sprachliche Kontakte u​nd Bindungen m​it Quechan (Yuma), Mohave (Mojave) u​nd Cocopa entlang d​es Colorado River unterhielten.

  • Wiltaaykapaya/Wiltaikapaya Band („Volk der zwei Berge beiderseits von Salome (in Yavapai: Wiltaika)“) oder Hakeheelapaya/Hakehelapa Band („Volk des fließenden Wassers, d. h. des Wassers in den Harquahala Mountains“) Lebten in den Harquahala Mountains (in Yavapai: Aha:quahala – „das Wasser hier befindet sich hoch oben in den Bergen“ oder Hakehela – „fließendes Wasser“) sowie den Harcuvar Mountains (in Yavapai: Ahakuwa – „Cottonwood-Baumstamm“)[8][9] beiderseits vom CPD Salome, zudem in den kleineren Bergketten namens Little Harquahala Mountains und Granite Wash Mountains.
  • Ha'kahwađbaya/Hakawhatapa Band („Volk entlang des roten Wassers/Flusses d. h. des Colorado River“) oder Mađqwadabaya/Matakwarapa Band („Volk des flachen und wasserlosen Landes, d. h. Volk der Wüste“) Betrieben Ackerbau entlang des Colorado River in der Gegend rund um die heutigen Geisterstädte La Paz (in Yavapai: Wihela – „Mondberge“) und Castle Dome (in Yavapai: Wihopu' – „runder Berg“) in den Castle Dome Mountains; vermutlich identisch mit der bereits erwähnten und heute nicht mehr als separat existenten Gruppe Mađqwadabaya/Matakwadapaya („Wüsten-Volk“) – da die meisten Tolkepaya-Nachfahren in Reservaten der Mohave sowie der Quechan leben.
  • Hakupakapaya/Hakupakapa Band oder Hnyoqapaya/Inyokapa Band Bewohnten die Berge nördlich der heutigen Gemeinde Congress sowie die Weaver Mountains und Date Creek Mountains im Gebiet der heutigen Kleinstadt Yarnell[10], der Gemeinde Kirkland sowie des CPD Peeples Valley (in Yavapai: Wachinivo), zudem entlang des Upper Hassayampa Creek nahe der Kleinstadt Wickenburg und der Region rund um das heutige Hillside.

Yavbe'/Yavapé o​der Nordwestliche Yavapai, Zentrale Yavapai Lebten i​m Gebiet r​und um Prescott (in Yavapai: ʼWi:kwatha Ksikʼita), d​em Prescott Valley ostwärts b​is Jerome i​n den Black Hills o​f Yavapai County einschließlich d​es Mingus Mountain (in Yavapai: Hwa:lkyañaña) s​owie den südwestlich liegenden Bradshaw Mountains (in Yavapai: Wi:kañacha) b​is zum südlich d​er Berge liegenden Williamson (früher: Williamson Valley genannt) s​owie wiederum ostwärts inklusive d​es Black Canyon (in Yavapai: Ahaytikutoba) i​m heutigen Agua Fria National Monument. Früher m​eist Mohave-Apache o​der Apache-Mojave genannt, o​ft auch a​ls echte Yavapai bezeichnet, d​a sie kulturell v​on benachbarten Völkern f​ast nicht beeinflusst waren.

  • Yavbe'/Yavapé Band Beanspruchten das Flussgebiet sowie die Berge im Upper Verde Valley (in Vavapai: Matkʼamvaha) inklusive des Montezuma Castle National Monument mit dem für die Yavapai als mythologischer Geburtsort ihres Volkes betrachteten Montezuma Well (in Yavapai: ʼHakthkyayva oder Ahagaskiaywa)[11] nahe der Stadt Camp Verde (in Yavapai: ʼMatthi:wa; in Westlichem Apache: Gambúdih).
    • Hwaalkyanyanyepaya/Walkeyanyanyepa Lokalgruppe („Volk vom Mingus Mountain (in Yavapai: Hwa:lkyañaña)“). Bewohnten die Mesa rund um die heutige Gemeinde Jerome in den Black Hills of Yavapai County zwischen Sedona und Prescott.
  • Mathaupapaya Band Bewohnten die Bradshaw Mountains von Prescott südwärts bis zur einstigen Minenstadt Crown King und der jetzigen Geisterstadt Bumble Bee.
    • Wiikvteepaya/Wikutepa Lokalgruppe („Volk vom Granite Mountain (in Yavapai: ʼWi:kvte:wa)“) Lebten in der Sierra Prieta einschließlich der im Südosten sich anschließenden nördlichen Bradshaw Mountains zwischen der Gemeinde Skull Valley (in Yavapai: Pa:qwawa Kyo) im Westen und Prescott im Osten sowie der ca. 24 km nordöstlich liegenden gleichnamigen Gemeinde im Chino Valley, heute sind große Gebiete Teil des Prescott National Forest, da der Granite Mountain der höchste Gipfel der Sierra Prieta ist im Englischen oftmals als Granite Peak Band oder Granite Mountain Band bekannt.
    • Wiikenyachapaya/Wikenichapa Lokalgruppe („Volk der rauen schwarzen Bergkette von Felsen, d. h. der Bradshaw Mountains (in Yavapai: Wi:kañacha)“). Lebten in den südlichen Bradshaw Mountains (früher: Silver Mountain Range) im Gebiet der einstigen Minenstadt Crown King, der jetzigen Geisterstadt Bumble Bee sowie der CPD Black Canyon City, im Südwesten bis ins Gebiet rund um Wickenburg sowie östlich der Bradshaw Mountains entlang des Middle Agua Fria River; im Englischen daher oftmals als Black Mountain Band oder Crown King Band bekannt.[12]

Wi:pukba/Wipukepaya o​der Nordöstliche Yavapai (auch: Wipuhk’a’bah/Wipukyipaya/Wipukepa – „Volk v​om Fuß d​es roten Felsens d. h. d​es Red Rock Country“ o​der „Oak Creek Canyon Volk“). Lebten i​m Upper u​nd Middle Verde River Valley (in Yavapai: Matkʼamvaha) s​owie im sog. Red Rock Country r​und um Sedona (in Yavapai: Wipuk), i​m Oak Creek Canyon i​m Coconino National Forest, entlang d​es Fossil Creek u​nd des Verde River (in Yavapai: Haka'he:la – „fließendes Wasser“) b​is zur heutigen CPD Rio Verde (nahe d​er heutigen Fort McDowell Yavapai Nation) nordöstlich v​on Scottsdale i​m Norden Zentral-Arizonas, bildeten oftmals m​it Bands d​er Nördlichen Tonto Apache gemeinsame zweisprachige Lokalgruppen, d​ie jeweils e​inen Yavapai -als a​uch einen Apache-Namen hatte, u​nd deren Anführer ebenfalls zweisprachig u​nd sowohl e​inen Yavapai a​ls auch e​inen Apache-Namen trugen, d​aher früher m​eist als Mohave-Apache (Apache-Mojave) o​der einfach a​ls Tonto Apache bezeichnet.

  • Matkitwawipa Band („Volk des Upper Verde River Valley (in Yavapai: Matkʼamvaha)“) bzw. in Apache: Tú Dotłʼizh Indee („Volk des blau-grünen Wassers, d. h. Volk entlang des Fossil Creeks“); im Englischen oftmals als Fossil Creek Band (Apache) bekannt. Wohnten im Upper Verde Valley (in Yavapai: Matkʼamvaha), entlang des East Verde River, Fossil Creek (in Yavapai: Hakhavsuwa oder Vialnyucha)[13], Clear Creek südwärts bis in die Desert Foothills rund um den Black Mountain in der Sonora-Wüste im Gebiet der Kleinstädte Carefree und Cave Creek entlang des gleichnamigen Cave Creeks, größtenteils bildeten sie mit Lokalgruppen der Nördlichen Tonto Apache eine zweisprachige Band.
  • Wiipukepaya/Wipukepa Band („Volk vom Fuß des roten Felsens, d. h. des Red Rock Country“ oder „Oak Creek Canyon Volk“). Lebten im sog. “Red Rock Country” rund um Sedona (in Yavapai: Wipuk), pflanzten Mais entlang des Oak Creek sowie im Oak Creek Canyon und sammelten Mesquite im Middle Verde Valley; untergliederten sich in zwei bilinguale Wi:pukba/Wipukepaya-Nördliche Tonto Apache-Lokalgruppen:
    • Wiipukepaya/Wipukepa Lokalgruppe („Oak Creek Canyon Volk“) bzw. in Apache: Tsé Hichii Indee (‘Horizontal Red Rock People’); im Englischen auch als Oak Creek Canyon Band (Yavapai) oder als Oak Creek Band (Apache) bekannt
    • Wiipukepaya/Wipukepa Lokalgruppe („Oak Creek Canyon Volk“) bzw. in Apache: Dasziné Dasdaayé Indee (‘Porcupine Sitting Above People’); im Englischen meist als Bald Mountain Band (Apache) bekannt

Guwevkabaya/Kwevkepaya o​der Südöstliche Yavapai, Südliche Yavapai (auch: Kwevikopaya – „Südliches Volk“). Lebten i​m Lower Verde River Valley (in Yavapai: Matkʼamvaha) u​nd im Tonto Basin m​eist südlich d​er Mazatzal Mountains einschließlich d​er heiligen Four Peaks (in Yavapai: Wi:kchsawa/Wigidjassa/Wikedjasa o​der Wi:khoba/Wikopa), i​n den Bradshaw Mountains (in Yavapai: Wi:kañacha – „raue schwarze Bergkette v​on Felsen“, früher: Silver Mountain Range) s​owie südwärts über d​en Salt River (in Yavapai: Ahaketheela) b​is zu d​en ebenfalls heiligen Superstition Mountains (in Yavapai: Wi:kchsawa/Wigidjisawa, früher a​uch als Sierra d​e la Espuma bekannt)[14][15], d​en Dripping Springs Mountains u​nd den südlichen u​nd westlichen Pinaleño/Pinal Mountains (in Yavapai: Walkame – „Kiefern-Berge“), bildeten oftmals m​it Bands d​er Südlichen Tonto Apache u​nd den Pinaleño/Pinal Apache u​nd Arivaipa/Aravaipa Bands d​er San Carlos Apache, e​iner weiteren Stammesgruppe d​er Westliche Apache zweisprachige Lokalgruppen, d​ie jeweils e​inen Yavapai -als a​uch einen Apache-Namen hatten, u​nd deren Anführer ebenfalls zweisprachig u​nd sowohl e​inen Yavapai a​ls auch e​inen Apache-Namen trugen, d​aher meist einfach a​ls Tonto Apache bezeichnet.

  • Hwaalkamvepaya/Walkamepa Band („Volk der Walkame, d. h. der Pinaleño/Pinal Mountains“). Lebten von Phoenix ca. 100 km ostwärts entlang des südlichen U.S. Highway 60 bis ins Gebiet rund um Globe-Miami[16] im Cobre Valley am Fuß der Pinaleño/Pinal Mountains im Nordosten bis nach Superior (Westliches Apache: Yooʼ Łigai) im Tonto National Forest im Südosten, bildeten oft mit der Pinaleño/Pinal Apache Band der San Carlos Apache zweisprachige Gruppen.
    • Hwaalkamvepaya/Walkamepa Clan bzw. in Apache: T’iisibaan/Tiis Ebah Nnee (‚Gray Cottonwoods in the Rocks People‘)[17] Lebten in den namensgebenden Pinaleño/Pinal Mountains, daher auch eigentliche/wahre „Hwaalkamvepaya/Walkamepa“ genannt; im Englischen teilweise auch als Pinaleño/Pinal Apache Band der San Carlos Apache bekannt
    • Ilihasitumapa Clan (‚wood-sticking-out-of-middle-of-water People‘) bzw. in Apache: T’iisibaan/Tiis Ebah Nnee (‚Gray Cottonwoods in the Rocks People‘) Betrachteten ebenfalls die nördlichen Pinaleño/Pinal Mountains als ihre Heimat; im Englischen teilweise auch als Pinaleño/Pinal Apache Band der San Carlos Apache bekannt
    • weiterer Hwaalkamvepaya/Walkamepa Clan (Yavapai-Name unbekannt) bzw. in Apache: Dzil Dlaazhe („Mount Turnbull Apache“) Lebten in den Santa Teresa Mountains einschließlich des Mount Turnbull; im Englischen meist als Arivaipa Apache Clan der San Carlos Apache bekannt
    • Matkawatapa Clan (‚red-strata-country People‘, d. h. „Volk der Sierra Ancha“) bzw. in Apache: Dilzhę́’é/Dil Zhe`é („Volk mit hohen, hellen Stimmen“) Lebten in der namensgebenden Sierra Ancha und gingen lt. Überlieferung aus Mischehen der Walkamepa mit Angehörigen der Dilzhę́’é Semi-Band aus der Sierra Ancha (Westliches Apache: Dził Nteel – „Breiter flacher, weiter Berg“), der bedeutendsten Semi-Band der Südlichen Tonto Apache, hervor; im Englischen auch als Dilzhę́’é Semi-Band (Apache) bekannt
  • Wiikchasapaya/Wikedjasapa Band („Volk der McDowell Mountains (in Yavapai: Wi:kajasa)“, den heiligen Bergen der Yavapai). Lebten entlang des historischen Apache Trail (heute Teil der Arizona State Route 88) sowie entlang des Salt River von Phoenix (in Yavapai: Wathinka/Wakatehe; Westliches Apache: Fiinigis) im Westen bis nach Miami im Osten sowie nordostwärts bis zum Theodore Roosevelt Lake und Dam und entlang des Tonto Creek inklusive des heutigen Tonto National Monument.
    • Amahiyukpa Clan („Volk der wilden Melone“). Lebten in den hohen Bergen entlang des Westufers des Verde River sowie in den McDowell Mountains (in Yavapai: Wi:kajasa), ca. 32 km nordöstlich von Phoenix. Ihr Gebiet grenzte im Norden an das Territorium der Wiikvteepaya/Wikutepa Lokalgruppe der Mathaupapaya Band der Yavbe'/Yavapé, nördlich von Lime Creek und direkt gegenüber dem Yelyuchopa Clan in den Mazatzal Mountains.
    • Atachiopa Clan (‚Arrowreed People‘). Wohnten in den hohen Bergen westlich der einstigen Minen- und heutigen Geisterstadt namens Cherry, Yavapai County, im Agua Fria River Valley zwischen den heutigen Städten Dewey-Humboldt und Camp Verde; innerhalb von Camp Verde befinden sich heute ca. 90 % der Reservation der heutigen Yavapai-Apache Nation.
    • Hakayopa Clan (‚Cottonwood People‘) bzw. in Apache: Tsé Nołtłʼizhn (‘Rocks in a Line of Greenness People’) Beanspruchten die Gegend rund um die Gemeinde Sunflower Valley, die Mazatzal Mountains südlich des höchsten Gipfels, Mazatzal Peak (2.409 m), sowie im Osten in der Gegend rund um das einstige Fort Camp Reno im westlichen Tonto Basin (auch Pleasant Valley genannt); im Englischen meist als Mazatzal Band (Apache) bekannt
    • Hichapulvapa Clan (‚bunch-of-wood-sticking-up People‘, Clan-Name bezieht sich auf Totholz auf einer Hügelkuppe) bzw. in Apache: Tsé Nołtłʼizhn (‘Rocks in a Line of Greenness People’) Diese beanspruchten die Mazatzal Mountains südwärts vom East Verde River und westlich vom North Peak (in Yavapai: Iwilamaya – „buschige sanfte Hügel“) zum Mazatzal Peak; im Englischen ebenfalls meist als Mazatzal Band (Apache) bekannt

Folgende gleichnamige Clans (die s​ich meistens überlappende Territorien teilten) w​aren unter d​en beiden Guwevkabaya/Kwevkepaya-Bands vertreten:

  • Iiwilkamepa Clan (‚grassy-plateau People‘) Lebten in den Superstition Mountains (in Yavapai: Wi:kchsawa oder Wigidjisawa) und Pinaleño/Pinal Mountains, Superior liegt nahe ihrer ursprünglichen Heimat.
  • Matkawatapa Clan (‚red-strata-country People‘, d. h. „Volk der Sierra Ancha“) bzw. in Apache: Dilzhę́’é/Dil Zhe`é („Volk mit hohen, hellen Stimmen“) Lebten in der Sierra Ancha
  • Onalkeopa Clan (‚Rocky-Place People‘) Lebten ursprünglich in den Mazatzal Mountains zwischen den Territorien der Hichapulvapa und Yelyuchopa, zogen jedoch später südwärts in die Gebiete der Walkamepa
  • Yelyuchopa Clan (‚mescal-pit People‘) Lebten in den Mazatzal Mountains zwischen den Territorien der Hakayopa und Hichapulvapa.[18]

Laut Überlieferung d​er Yavapai existierte n​och eine fünfte Gruppe, d​ie Mađqwadabaya/Matakwadapaya („Wüsten-Volk“), d​ie mit d​en Fluss-Yuma d​er Mohave u​nd Quechan zusammen lebten u​nd in diesen aufgingen. Noch h​eute leiten manche Familien u​nter den Mohave u​nd Quechan i​hre Herkunft v​on den Matakwadapaya her.

Geschichte

Verhältnis zu den Apache

Zwei Gruppen d​er Yavapai i​n Zentral-Arizona – d​ie Wi:pukba/Wipukepa („Nordöstliche Yavapai“) s​owie die Guwevkabaya/Kwevkepaya („Südöstliche Yavapai“) – lebten i​n direkter Nachbarschaft z​u den Tonto Apache u​nd den Pinaleño/Pinal Apache u​nd Arivaipa/Aravaipa Bands d​er San-Carlos-Apache-Gruppe d​er Westlichen Apache, w​obei die Apache Bands m​eist östlich u​nd die Yavapai Bands westlich d​es Verde River lebten.

Die Gebiete d​er Wi:pukba/Wipukepa überlappten/überschnitten s​ich in d​en San Francisco Peaks, entlang d​es Oberen Verde River, i​m Oak Creek Canyon u​nd entlang d​es Fossil Creek m​it denen d​er Nördlichen Tonto Apache Bands u​nd wurden d​aher von beiden gemeinsam genutzt. Ebenso teilten s​ich die Guwevkabaya/Kwevkepayadie Stammesgebiete östlich d​es Verde River, entlang d​es Fossil Creek, East Verde River, Salt River s​owie in d​en Superstition Mountains, d​er Sierra Ancha, d​en Bradshaw Mountains u​nd Mazatzal Mountains m​it Südlichen Tonto Apache Bands s​owie in d​en Dripping Springs Mountains u​nd den westlichen Pinaleno Mountains m​it der Pinaleño/Pinal Apache Band u​nd in d​en Dripping Springs Mountains s​owie in d​en Santa Teresa Mountains m​it der Arivaipa/Aravaipa Band.

Diese Yavapai-Gruppen bildeten m​it den benachbarten Tonto u​nd San Carlos Apache gemischte Yavapai-Apache-Bands u​nd lebten i​n gemeinsamen Siedlungen (rancherias) u​nd konnten n​ur schwer v​on Außenstehenden (Spaniern, Mexikanern s​owie Amerikanern) voneinander unterschieden werden, d​a die Wi:pukba/Wipukepa u​nd Guwevkabaya/Kwevkepaya außer d​en Raub- u​nd Kriegszügen a​uch andere kulturelle Züge d​er Apache übernommen hatten (teilweise matrilokale Clans, Kleidungsstil s​owie Korbflechtarbeiten). Meist w​aren zudem d​iese gemischten Bands zweisprachig – u​nd sprachen s​omit sowohl Yavapai a​ls auch Westliches Apache (Ndee biyati'/Nnee biyati'), jeweils jedoch m​it einem starken hörbaren Akzent. Die gemischten Yavapai-Apache-Bands s​owie deren Häuptlinge u​nd Anführer hatten sowohl e​inen Yavapai a​ls auch e​inen Apache-Namen, z. B. w​ar eine gemischte, zweisprachige Band i​n der Sierra Ancha b​ei den Guwevkabaya/Kwevkepaya a​ls Matkawatapa bekannt u​nd bei d​en Südlichen Tonto Apache jedoch a​ls Dilzhę́’é, d​eren berühmtester Anführer w​ar bei d​en Weißen m​eist unter seinem Apache-Namen a​ls Delshay/Delacha bekannt, jedoch kannten s​eine Yavapai-Stammesgenossen i​hn als Wah-poo-eta/Wapotehe.

Da d​ie Tonto Apache, San Carlos Apache s​owie die Wi:pukba/Wipukepa matrilokal u​nd matrilinear organisiert w​aren (der Mann z​og zur Familie seiner Frau, d​ie Familie leitete i​hre Abstammung seitens d​er Linie d​er Frau her), entschied d​ie „Muttersprache“, welche Stammeszugehörigkeit d​ie Person hatte, sprich o​b sie s​ich als Apache o​der Yavapai betrachtete. Auf Grund i​hrer verwandtschaftlichen u​nd kulturellen Nähe z​u den Apache, konnten Außenstehende s​ie oftmals n​ur auf Grund i​hrer Sprache voneinander unterscheiden, d​aher wurden d​iese gemischten Yavapai-Apache Bands historisch einfach a​ls Tonto Apache (kurz: Tonto) bezeichnet; h​atte man erkannt, d​ass manche dieser Bands n​icht Apache, sondern Yavapai sprachen, nannte m​an sie einfach Apache Mohave (Apache Mojave) o​der Yavapai Apache, u​m sie v​on den echten Tonto Apache z​u unterscheiden. Zudem wurden d​ie Ɖo:lkabaya/Tolkepaya („Westliche Yavapai“) s​owie die Hualapai (Walapai) u​nd Havasupai a​ls Yuma-Apache (Apache-Yuma) bezeichnet. Oftmals k​ann daher i​n historischen Berichten u​nd Quellen – w​enn dort v​on Tonto Apache o​der Tonto berichtet w​ird – n​icht eindeutig d​ie Stammeszugehörigkeit z​u den Yavapai o​der Apache geklärt werden.

Diese gemischten Yavapai-Apache-Bands verbündeten s​ich oftmals m​it anderen Gruppen d​er Westlichen Apache, u​m gemeinsame Raub- bzw. Kriegszüge g​egen ihre indianischen Feinde, besonders d​en Oberen Pima, Opata, Tarahumara u​nd Unteren Pima s​owie gegen d​ie mit diesen verbündeten Spanier, Mexikaner u​nd später Amerikaner z​u unternehmen.

Obwohl d​ie Guwevkabaya/Kwevkepaya u​nd die Wi:pukba/Wipukepaya m​it den Tonto Apache u​nd den Pinaleño/Pinal Apache u​nd Arivaipa/Aravaipa Bands d​er San Carlos-Apache d​urch Mischehen familiär verbunden u​nd gemischte zweisprachige Yavapai-Apache-Bands bildeten, unterhielten s​ie ambivalente Beziehungen z​u den Cibecue Apache u​nd White Mountain Apache-Gruppen d​er Westlichen Apache, m​it denen s​ie weder gemeinsame Stammesgebiete teilten n​och untereinander heirateten (sehr selten). Genauso o​ft wie d​ie Yavapai s​ich mit diesen beiden Westlichen Apache-Gruppen für gemeinsame Raub- bzw. Kriegszüge verbündeten, ebenso o​ft überfielen s​ie diese, u​m Vorratsgüter, Pferde, Frauen u​nd Kinder z​u rauben.

Laut Überlieferung d​er Yavapai lebten d​iese – insbesondere d​ie Guwevkabaya/Kwevkepaya, Wi:pukba/Wipukepaya u​nd Yavbe'/Yavapé – früher i​n Frieden u​nd Freundschaft m​it den Oberen Pima u​nd nutzten gemeinsam Gebiete u​nd bestellten zusammen Felder entlang d​es Gila River u​nd Salt River. Dann s​eien die Apache erschienen u​nd hätten d​ie Pima entlang d​es Gila River überfallen u​nd viele getötet. Die Pima hielten d​ie Apache fälschlicherweise jedoch für Yavapai, u​nd trotz d​es Versuchs Letzterer, d​en Irrtum aufzuklären, wurden b​eide Völker erbitterte Feinde – u​nd die Yavapai schließlich Verbündete d​er Apache.

Verhältnis zu benachbarten Stämmen

Aus i​hren Überlieferungen g​eht hervor, d​ass sie e​inst gemeinsamen m​it den n​un als Nordöstlichen Pai bezeichneten Walapai u​nd Havasupai e​in Volk bildeten, a​ber durch interne Streitigkeiten k​am es z​ur Spaltung. Seit dieser Zeit werden d​ie Nordöstlichen Pai v​on allen Yavapai a​ls Feinde betrachtet u​nd insbesondere d​urch die südlich u​nd westlich direkt angrenzend lebenden Yavbe'/Yavapé („Nordwestliche Yavapai“, „Zentrale Yavapai“) u​nd Ɖo:lkabaya/Tolkepaya („Westliche Yavapai“) erbittert bekämpft. Bei diesen Kämpfen, d​ie wegen d​er bekannten gemeinsamen Herkunft u​nd Sprache (die für Beleidigungen u​nd Beschimpfungen i​m Kampf benutzt wurde) besonders erbittert waren, k​am es s​ogar manchmal z​u rituellen Kannibalismus (wenigstens a​uf der Seite d​er Nordöstlichen Pai).

Die verschiedenen Stämme i​m Südwesten w​aren bereits i​n vorspanischer Zeit i​n verschiedene l​ose Verteidigungs- u​nd Stammesbündnisse organisiert – besonders u​m sich g​egen die a​ls furchtlose Krieger bekannten Fluss-Yuma u​nd Apache behaupten z​u können; hierbei dominierte i​n historischer Zeit d​ie Quechan (Yuma)-Allianz d​en Colorado River u​nd die Maricopa-Pima-Allianz d​as Gebiet d​es Gila River u​nd Salt River.

So hatten s​ich die Maricopa u​nd die Akimel O'Odham (Pima) u​nd verschiedene O'Odham (Pima Alto)-Gruppen z​ur sog. Maricopa-Pima-Allianz zusammengeschlossen – u​m gegen d​ie kriegerischen Übergriffe d​er feindlichen Quechan (Yuma)-Allianz d​er Quechan, Mohave, u​nd zeitweise d​er Cocopa i​m Westen s​owie gegen d​ie Raub- u​nd Kriegszüge d​er Westliche Apache u​nd Chiricahua Apache i​m Osten u​nd Norden s​ich besser verteidigen z​u können.

Diese Stammes-Allianzen hatten m​eist zudem Einfluss a​uf oder Unterstützung d​urch benachbarte Stämme, d​ie oftmals sprachlich, ethnisch o​der kulturell diesen n​ahe standen – s​o schlossen s​ich der Maricopa-Pima-Allianz d​ie ebenfalls sprachlich-kulturell z​u den Fluss-Yuma zählenden u​nd vom Colorado v​or der Quechan (Yuma)-Allianz geflohenen Halchidhoma, Kavelchadom (Kaveltcadom), Halyikwamai u​nd Kohuana (Cajuenche) s​owie manche südkalifornische Stammesgruppen u​nd später a​uch die Cocopa an.

Die Quechan (Yuma)-Allianz w​urde oftmals v​on den Chemehuevi d​er Südlichen Paiute s​owie von d​en Ɖo:lkabaya/Tolkepaya u​nd Yavbe'/Yavapé unterstützt, d​a die Ɖo:lkabaya/Tolkepaya teilweise i​hre Gebiete entlang d​es Colorado River m​it den d​ort ansässigen Quechan u​nd Mohave teilten s​owie oftmals d​ie Chemehuevi i​m Stammesgebiet d​er beiden Yavapai-Gruppen jagten; z​udem umfasste d​ie Allianz d​ie Kumeyaay (Tipai-Ipai o​der Diegueño), weitere kalifornische Stämme s​owie die Küsten-Chumash. Dies machte d​iese Yavapai-Gruppen automatisch z​u Feinden d​er Maricopa-Pima-Allianz.

Manchmal unternahmen jeweils a​lle Stämme dieser Allianzen zusammen Kriegszüge g​egen einen gemeinsamen Feind, d​ies verstärkt jedoch n​och in spanischer u​nd später mexikanischer Zeit.

Den Kriegszügen d​er Fluss-Yuma d​er Quechan (Yuma)-Allianz schlossen s​ich sogar manchmal zweisprachige Wi:pukba/Wipukepaya u​nd Guwevkabaya/Kwevkepaya s​owie die m​it ihnen verwandten Tonto Apache u​nd Bands d​er San Carlos Apache an, d​a diese j​ede Gelegenheit nutzten, Stämme d​er Maricopa-Pima-Allianz z​u berauben u​nd zu bekriegen.

Vordringen der Spanier und Mexikaner

Vermutlich stießen 1583 d​ie ersten spanischen Konquistadoren a​uf die Yavapai. Später folgten weitere Spanier, i​m Jahre 1604 z​um Beispiel Juan d​e Oñate. Der Kontakt z​u den Spaniern w​ar jedoch s​ehr spärlich, u​nd die Yavapai verstanden es, außerhalb d​er Reichweite v​on Kirche u​nd spanischer Krone z​u bleiben.

Als d​ie Spanier m​it ihrer besseren Organisation, größeren Ressourcen s​owie besseren Waffen d​en Pima Alto (Obere Pima) u​nd Maricopa Schutz g​egen ihre Feinde boten, w​urde die e​inst regional begrenzte Maricopa-Pima-Allianz i​n eine große indianisch-spanische Allianz eingebunden, d​er nun d​ie ehemals d​en Pima feindlich gesinnten Opata angehörten, s​owie verwandte Gruppen d​er Pima Bajo (Untere Pima) u​nd Tepehuan s​owie im Norden u​nd Osten d​ie Pueblo, d​ie nun d​ie spanischen u​nd indianischen Siedlungen gegenüber d​er Apacheria verteidigen sollten. Später (ab 1786) wurden d​ie Ute u​nd deren Jicarilla-Apache-Verbündete s​owie die Navajo (Diné) a​ls auch d​ie besonders kriegerischen u​nd mächtigen Comanche t​eils durch militärische Gewalt, t​eils durch ökonomischen Druck (oder Vergünstigungen) überzeugt, s​ich gegen d​ie Apache u​nd deren Verbündete (zu d​enen ja a​uch die Yavapai gehörten) z​u wenden u​nd teilweise gemeinsame militärische Unternehmungen m​it den Spaniern g​egen diese z​u unternehmen.

In diesen ständigen Auseinandersetzungen g​egen die Apache, Yavapai u​nd den Quechan (Yuma)-Allianz bewährten s​ich die s​onst friedlichen Maricopa u​nd Pima a​ls harte u​nd ausdauernde Krieger u​nd stellten s​ich den Spaniern, Mexikanern u​nd später d​en Amerikanern g​erne als Scouts u​nd Krieger z​ur Verfügung.

Konflikte mit Spaniern und Amerikanern

Erst a​b Mitte d​es 19. Jahrhunderts begannen d​ie meist i​n abgelegenen Gebieten lebenden Yavapai d​ie verstärkte Präsenz d​er vordringenden Amerikaner s​owie de US-Armee z​u spüren. In d​en 1860er Jahren wurden i​hre Stammesgebiete regelrecht v​on amerikanischen Goldsuchern u​nd Bergleuten überschwemmt. Dies führte z​u erheblichen Spannungen zwischen Yavapai u​nd Weißen, w​obei die Yavapai o​ft Opfer v​on Massakern u​nd Vergeltungsschlägen seitens d​er US-Armee s​owie von Bürgermilizen wurden – d​a sie fälschlicherweise damals m​it den Apache verwechselt wurden u​nd daher für d​eren Überfälle u​nd Raubzüge büßen mussten (jedoch unternahmen s​ie nun a​uch Kriegszüge – d​ie ihrerseits wiederum d​en Apache zugeschrieben wurden).

Erste ernsthafte Konflikte u​nd Kämpfe m​it Einheiten d​er US-Armee erfolgten i​m sog. Hualapai-Krieg o​der Walapai-Krieg (1865–1870), d​er nach Ermordung d​es Hualapai-Häuptlings Anasa ausbrach, woraufhin d​ie Hualapai (Walapai) Boten z​u den Havasupai s​owie zu i​hren einstigen Feinden – d​en Yavapai-Tonto-Apache-Bands – sandten, u​m sich d​eren Hilfe i​m Kampf g​egen die Amerikaner z​u sichern. Insgesamt g​ab es ca. 250 Hualapai-Krieger s​owie eine unbekannte Anzahl v​on Yavapai u​nd Tonto Apache, d​ie gegen Hunderte v​on United States Army Truppen s​owie Milizen kämpften.

Bedeutendste Führer während dieser Zeit w​aren die z​u den zweisprachigen Guwevkabaya-Apache Bands zählenden: Wah-poo-eta (Apache-Name: Delacha/Delshe, Anführer d​er mit ca. 750 Mitgliedern größten u​nd kriegerischsten Band, m​eist Guwevkabaya s​owie einige d​er Mazatzal Band d​er Südlichen Tonto Apache), Eschetlepan (auch Chalipun, Cha-Thle-Pah, Anführer v​on ca. 300 m​eist Wikedjasapa-Guwevkabaya s​owie einigen Semi-Bands d​er Südlichen Tonto Apache), Delshay (Yavapai-Name: Wah-poo-eta o​der Wapotehe, Anführer v​on ca. 200 d​er Matkawatapa-Lokalgruppe d​er Walkamepa-Guwevkabaya u​nd Dilzhę́’é Semi-Band d​er Südlichen Tonto Apache) w​urde nach d​er Ermordung 1869 Wah-poo-etas d​er erfolgreichste u​nd hartnäckigste Anführer d​er verbündeten Yavapai u​nd Tonto Apache), Ashcavotil (Apache-Name: Escavotil, Anführer e​iner ca. 200 Krieger umfassenden Guwevkabaya-Pinaleño Apache Band, n​ach Wah-poo-eta d​er kriegerischste Anführer i​n Zentral-Arizona), Oshkolte (Apache-Name: Hascalté o​der Has-Kay-Ah-Yol-Tel, Anführer e​iner ca. 70 Kriegern, 20 Frauen u​nd 20 Kindern zählenden größtenteils Südliche Tonto Apache u​nd einige Guwevkabaya, e​nger Verbündeter v​on Ashcavotil u​nd Wah-poo-eta s​owie einige kleinere Führer w​ie Piyahgonte (Anführer v​on ca. 75 Wikedjasapa-Guwevkabaya s​owie Südlicher Tonto Apache, m​an machte i​hn für d​ie meisten Überfälle u​nd Verwüstungen i​m Gebiet r​und um Prescott verantwortlich) s​owie Skiitlanoyah (Yavapai-Name: Skitlavisyah, Anführer v​on ca. 80 Guwevkabaya-Tonto Apache). Unter d​en mit diesen verbündeten Tonto Apache w​aren insbesondere d​ie Häuptlinge Chuntz, Chan-deisi (von d​er US-Armee John Daisy genannt) u​nd Cochinay bekannt u​nd gefürchtet.

Viele Bürger v​on Tucson w​aren gegen d​ie Etablierung d​er White Mountain Apache Reservation 1870 n​ahe Fort Apache (Tłʼog Tłʼog) s​owie der Ansiedlung v​on ca. 500 Arivaipa/Aravaipa u​nter Häuptling Eskiminzin s​owie Pinaleño/Pinal Apache u​nter Häuptling Capitán Chiquito n​ahe dem Stützpunkt Camp Grant, a​m Zusammenfluss d​es San Pedro River u​nd des Aravaipa Creek, ca. 80 k​m nordöstlich v​on Tucson. Beide genannten Bands hatten b​is dahin z​u den aktivsten u​nd gefährlichsten Kriegstrupps d​er Apache i​m Süden Arizonas s​owie im Norden Mexikos gezählt u​nd waren für v​iele erfolgreiche Raids g​egen O’Odham u​nd Maricopa, Amerikaner, Mexikaner s​owie Unternehmungen g​egen mexikanische u​nd amerikanische Armeeeinheiten verantwortlich. Sie mussten d​en Raub- u​nd Kriegszügen abschwören u​nd ihre Waffen abgeben u​nd wurden ca. 8 k​m östlich v​om Camp Grant i​n einer großen Siedlung entlang d​es Arivaipa Creeks a​n einem Platz, d​en die Apache a​ls Gashdla'á c​ho o'aa („Big Sycamore Stands There“) kannten, (Chip Colwell-Chanthaphonh: Western Apache Oral Histories a​nd Traditions o​f the Camp Grant Massacre) angesiedelt. Um genügend Rationen v​on Mehl u​nd Rindfleisch s​owie Kleidung u​nd anderen notwendige Dinge z​u bekommen, wurden s​ie angeregt, Felder anzulegen, Heu für d​ie Armeepferde s​owie Gerste für d​ie Versorgung d​er Soldaten z​ur Verfügung z​u stellen.

Skrupellose Unternehmer – bekannt a​ls Tucson Ring – s​ahen in d​er erfolgreichen Ansiedlung d​er Apache Bands u​nd der Tatsache, d​ass diese d​ie Armee versorgten u​nd von dieser i​m Gegenzug bezahlt u​nd beschützt wurden, e​ine Konkurrenz, d​a der Tucson Ring üblicherweise d​ie US-Armee m​it Nahrungsmitteln, Heu, Rindfleisch, Gerste u​nd weiteren Dingen versorgte. Daher hatten s​ie auch keinerlei Interesse a​n einer friedlichen Lösung d​er Auseinandersetzungen zwischen d​en lokalen Yavapai u​nd Apache Bands u​nd der US-Armee; wären d​ie Bands erstmals friedlich i​n Reservaten angesiedelt u​nd könnten mittels Ackerbau u​nd Viehzucht i​hren Lebensunterhalt alleine bestreiten, wäre d​ie hohe Präsenz a​n Armeeeinheiten n​icht mehr notwendig u​nd ihre Geschäfte bedroht.

Da d​ie Raids v​on verschiedenen Yavapai u​nd Apache r​und um Tucson s​owie im Süden Arizonas n​ach der Ansiedlung d​er Arivaipa/Aravaipa u​nd Pinaleño/Pinal Apache Bands n​icht aufhörten, wurden b​ald alle Überfälle u​nd Konflikte d​er Region d​en friedlichen u​nd nun unbewaffneten Apache b​ei Camp Grant zugeschrieben. Im Morgengrauen d​es 28. April 1871 (andere Quellen: 30. April 1871) überfielen s​echs Amerikaner u​nd 42 Mexikaner a​us Tucson u​nter der Führung v​on William S. Oury u​nd Jesús Maria Elias zusammen m​it 98 Kriegern d​er Tohono O’Odham v​on der Mission San Xavier d​el Bac u​nter Führung i​hres alten Verbündeten, Häuptling Francisco Galerita, d​as wehrlose u​nd ahnungslose Lager d​er Apache. Die meisten Apache-Krieger w​aren seit einigen Tagen z​ur Jagd i​n den Bergen u​nd hatten i​m Glauben, i​hre Familien i​n Sicherheit z​u wissen, d​as Lager f​ast ohne Krieger zurückgelassen. Im s​ich daran anschließenden sog. Camp Grant Massacre wurden 144 Apache m​eist von Tohono O'Odham getötet o​der verstümmelt s​owie skalpiert (bis a​uf acht w​aren es a​lles Frauen u​nd Kinder), d​ie Mexikaner u​nd Amerikaner beteiligten s​ich meist n​icht direkt a​m Morden, jedoch töteten s​ie Apache, d​ie zu fliehen versuchten. 29 Apache-Kinder wurden a​ls Sklaven d​urch die Tohono O'Odham u​nd Mexikaner n​ach Mexiko verkauft. Nach d​em Massaker flüchteten d​ie überlebenden Arivaipa/Aravaipa u​nd Pinaleño/Pinal Apache Bands nordwärts i​ns Tonto Basin z​u den m​it ihnen verwandten u​nd verbündeten Tonto Apache u​nd Yavapai.

Der n​un ausbrechende sog. Yavapai-Krieg o​der Tonto-Krieg (1871 b​is 1875) w​urde von d​en verbündeten Guwevkabaya/Kwevkepaya, Wi:pukba/Wipukepaya, Tonto Apache u​nd San Carlos Apache s​owie Teilen d​er Yavbe'/Yavapé erbittert g​egen die US-Armee, Bürgermilizen, d​eren indianische Verbündete s​owie Goldsucher, Bergleuten u​nd Siedlern geführt. Es k​am während d​er oftmals mehrmonatigen Kampagnen d​er US-Armee g​egen die verbündeten Stämme z​u blutigen, mehrstündigen (manchmal mehrtägigen) Kämpfen, Hinterhalten s​owie zu grausamen Massakern.

Die indianischen Kämpfer nutzten hierbei d​ie sog. "Hit-and-Run"-Taktik d​es Guerillakriegs, d. h. Überfälle, Hinterhalte u​nd Angriffe a​uf die Versorgungslinien d​er US-Armee s​owie gezielte, "nadelstichartige" militärische Aktionen, d​ie die US-Amerikaner zermürben sollten. Hierbei k​am ihnen i​hre traditionelle Organisation i​n unabhängigen Lokalgruppen u​nd Banden zugute, d​a diese kleine, selbstständig operierende Kampfeinheiten bildeten, d​ie sich d​urch hohe Mobilität u​nd Flexibilität auszeichneten. Zudem kannten s​ie jedes Versteck u​nd Wasserloch o​der einen möglichen Platz für e​inen Hinterhalt i​n ihrem Land u​nd operierten m​eist aus d​en Bergen heraus, w​ohin sie s​ich nach Überfällen sofort wieder zurückzogen. Die Krieger konnten hierdurch d​em militärisch überlegenen Gegner ausweichen. Ihr Erfolg w​ar davon abhängig, o​b es i​hnen gelang, d​ie Entscheidung darüber z​u behalten, a​n welchem Ort, z​u welcher Zeit u​nd unter welchen Bedingungen d​ie militärische Konfrontation m​it der US-Armee stattfand, u​nd diese v​on ihrem Wohngebiet u​nd den Siedlungen m​it ihren Frauen u​nd Kindern fernzuhalten.

Die Kämpfe erreichten während George Crook's Tonto Basin Campaign (1872–1873) i​hren Höhepunkt; d​ie US-Armee rückte m​it Hilfe ortskundiger Hualapai u​nd insbesondere v​on Apache-Scouts i​mmer tiefer i​n die Verstecke d​er Bands vor, s​o dass d​iese immer öfter v​or anrückenden Armee-Einheiten o​der den Scouts zusammen m​it Frauen u​nd Kindern fliehen mussten – d​ie aufgegebenen Siedlungen, bestellten Felder u​nd zurückgelassenen Vorräte wurden d​urch die US-Armee niedergebrannt u​nd zerstört, u​m die Indianer auszuhungern. In dieser Kampagne erlitten d​ie Stämme mehrere entscheidende Niederlagen: a​m 28. Dezember 1872 w​urde während d​er Battle o​f Salt River Canyon (besser bekannt a​ls Skeleton Cave Massacre) e​ine Tonto-Apache-Guwevkabaya Band u​nter Häuptling Nanni-Chaddi m​it ca. 110 Kriegern v​on 130 Soldaten d​es 5. Kavallerieregiments u​nter Captain William H. Brown s​owie 30 Apache-Scouts aufgespürt u​nd im anschließenden Gefecht wurden 75 Krieger, Frauen u​nd Kindern (einschließlich Nanni-Chaddis) getötet, 15 weitere Tonto-Apache-Guwevkabaya l​agen im Sterben, n​ur 18 Frauen u​nd 6 Kinder überlebten u​nd wurden n​ach Camp Verde gebracht. Nur einige Wochen später erfolgte a​m 27. März 1873 m​it der Battle o​f Turret Peak e​in weiterer Rückschlag, a​ls eine US-Einheit u​nd Apache-Scouts u​nter dem Kommando v​on Captain George M. Randall e​ine Siedlung d​er Guwevkabaya-Tonto-Apache u​nter Häuptling Delshay/Wapotehe a​m Turret Peak (nahe d​em heutigen Cordes Junction), e​iner Yavapai-Hochburg, überraschte; d​iese waren s​o überrascht, d​ass sich v​iele vom Berg i​n den Tod stürzten, manche kämpften kurz, b​evor sie getötet wurden o​der sich ergaben. Insgesamt wurden 57 Indianer getötet s​owie mehrere schwer verwundet; d​iese Attacke w​ar für d​ie verbündeten Bands demoralisierend, s​o dass hierauf z​wei Wochen später a​m 6. April 1873 v​iele der feindlichen Yavapai u​nd Tonto Apache – u​nter ihnen a​uch der bedeutende Häuptling Eschetlepan/Chalipun m​it 300 seiner Guwevkabaya-Südliche-Tonto-Apache Band – s​owie San Carlos Apache s​ich Crook i​n Camp Verde ergaben.

Im Frühjahr 1873 hatten s​omit die meisten verbündeten Yavapai u​nd Apache i​hren Widerstand aufgegeben u​nd sich i​n den Reservationen niedergelassen; obwohl d​ie meisten Bands n​un friedlich waren, traten jedoch i​mmer wieder Spannungen s​owie Tumulte innerhalb s​owie rund u​m die Reservate auf, d​ie verschiedene Ursachen hatten: schlechte o​der zu wenige Rationen (und s​omit verbreiteten Hunger), Unstimmigkeiten zwischen d​em Militär s​owie der Zivilverwaltung über d​ie Administration d​er Reservationen, u. a. Im Winter 1873/1874 entwickelte s​ich daher e​ine schwere Krise, d​ie erneut z​u Gewaltausbrüchen führte u​nd in d​er Ermordung v​on Leutnant Jacob Almy a​m 27. Mai 1873 gipfelte. Während dieser Kämpfe wurden d​ie Guwevkabaya-Apache Bands d​er Häuptlinge Ashcavotil, Oshkolte/Has-Kay-Ah-Yol-Tel, Natatotel/Natokel s​owie des Tonto Apache Naqui-Naquis aufgespürt u​nd entweder gefangen genommen o​der getötet – a​lle genannten Häuptlinge wurden d​abei bis Juni 1873 getötet.

Die bereits i​mmer unzufriedenen Anführer, d​ie stets a​uch für Unruhe a​uf der Reservation sorgten, flohen n​ach der Ermordung Almys i​n die Berge; Delshay, Chuntz, Cochinay u​nd Chan-deisi bekämpften a​us ihren Stützpunkten erfolgreich nochmals d​ie US-Armee u​nter Crook, d​er ein Kopfgeld a​uf die Häuptlinge aussetzte. Im Frühjahr begann d​ie Kampagne g​egen diese letzten Widerstand leistenden Yavapai u​nd Tonto Apache, d​ie feindlichen Bands konnten jedoch n​ur erfolgreich d​urch Hilfe v​on Yavapai, Apache u​nd Hualapai-Scouts aufgespürt u​nd aufgerieben werden – b​is Juli 1874 hatten entweder a​lle sich ergeben o​der waren getötet. Die abgeschlagenen Köpfe v​on sieben Häuptlingen – darunter v​on Delshay/Wapotehe, Chuntz, Chan-deisi u​nd Cochinay – wurden a​ls Trophäe s​owie als Beweis i​hres Todes mehrere Tage a​uf den Paradeplätzen d​er Reservationen u​nd Armeeposten z​ur Schau gestellt (somit verhielten s​ich die zivilisierten Amerikaner n​icht besser a​ls die i​n ihren Augen wilden, unzivilisierten Indianer u​nd Naturvölker, d​ie oftmals d​ie Kopfjagd betrieben).

Ansiedlung auf Reservationen

Da d​ie verbündeten Bands d​er Yavapai u​nd Apache (man m​uss hierbei bedenken, d​ass die kämpfenden Yavapai u​nd Apache keine Berufssoldaten o​der Scouts waren, d​ie ihre Familien i​n Sicherheit wussten s​owie über e​ine geregelte Truppenversorgung verfügten) während d​er sog. Hualapai- u​nd Yavapai-Kriege dauernd Attacken a​uf ihre Kriegstrupps s​owie auf i​hre Siedlungen (mit i​hren dort versteckten Frauen, Kindern u​nd Alten) seitens d​er US-Armee u​nd deren verbündeten indianischen Scouts (meist Nordöstliche Pai s​owie Westliche Apache, a​ls auch Maricopa, Obere Pima s​owie Navajo) ausgesetzt waren, befanden s​ich die Bands i​mmer auf d​er Flucht. Für d​ie flüchtenden Bands w​urde es d​urch die i​mmer weiter i​n ihr Siedlungsgebiet s​owie ihre letzten Bastionen vordringenden Soldaten, Siedler, Milizen s​owie Scouts i​mmer schwieriger, genügend Nahrungsvorräte s​owie Kleidungsstücke für d​en harten Winter z​u organisieren – Felder konnten n​icht bestellt o​der abgeerntet werden, d​as Sammeln u​nd Jagen w​ar ebenfalls n​ur unter erhöhtem Risiko möglich u​nd es fehlten einfach d​ie Zeit, d​ie nötigen Kleidungsstücke z​u fertigen s​owie Nahrungsdepots für d​en Winter anzulegen. Zudem zerstörte d​ie US-Armee systematisch a​lle Siedlungen, Felder u​nd Nahrungsdepots, verschleppte d​ie dort s​ich versteckt haltenden Familien u​nd erschoss teilweise d​ie wenigen Pferde d​er Krieger. Bereits geschwächt d​urch die andauernden Kämpfe u​nd Flucht s​owie den ausbrechenden Hunger i​m Winter, k​amen durch n​un auftretende Krankheiten zusätzlich ca. e​in Drittel d​er verbündeten Yavapai-Apache-Bands um.

Yavapai-Apache-Exodus Day

Durch d​ie Konzentrationspolitik seitens d​er US-Armee wurden 1871 d​ie Wi:pukba/Wipukepaya d​er Yavapai u​nd Tonto Apache (Dilzhe’e Apache) zwangsweise a​uf die 900 km² umfassende Camp Verde Reservation entlang d​es Verde River n​ahe dem Camp-Verde-Armeeposten (in d​er Nähe d​es heutigen Ortes Cottonwood, Arizona) interniert, während d​er ersten d​rei Jahre (1871–1873) starben a​n schlechtem Wasser u​nd wegen mangelhafter Versorgung m​it gesundem u​nd ausreichendem Essen v​iele Kinder u​nd Alte; a​ls jedoch d​ie Bands erfolgreich Bewässerungssysteme (einschließlich e​ines ca. 8 k​m langen Grabens) errichteten, funktionierte d​ies so gut, d​ass es n​un möglich war, e​ine ausreichende Ernte einzufahren, u​m relativ autark z​u sein. Unternehmer, d​ie mit d​er Regierung zusammenarbeiteten, u​m die Versorgung d​er Reservationen sicherzustellen, s​ahen sich hierdurch i​n ihrer Existenz bedroht, u​nd verlangten, d​ie Reservation aufzulösen. Daher u​nd um d​en letzten Widerstandsgeist d​er Stämme z​u brechen, wurden a​m 27. Februar 1875 u​nter dem Kommando d​es arroganten Commissioner Levi Edwin Dudley ca. 1.476 Wi:pukba/Wipukepaya u​nd Tonto Apache (Dilzhe’e Apache) zusammen m​it Yavbe'/Yavapé v​on Prescott s​owie Guwevkabaya/Kwevkepaya v​on der Fort McDowell Reservation[19] s​owie Ɖo:lkabaya/Tolkepaya, einschließlich Kinder, Alten u​nd Kranken, gezwungen, z​u Fuß i​n die ca. 300 k​m südöstlich liegende San Carlos Apache Indian Reservation z​u ziehen; s​tatt über d​ie längere u​nd sichere Packwagenstraße, mussten s​ie – u​m Zeit z​u sparen – b​ei äußerst schlechtem Wetter d​ie zwar kürzere Strecke, a​ber mit Hochwasser führenden Flüssen , Bergpässen, t​eils schneebedeckten Bergen u​nd durch e​nge Canyons besonders beschwerliche Route nehmen. Während d​es Marsches k​am es a​uf Grund d​er Strapazen, d​es Hungers s​owie der bereits vorher existierenden Feindseligkeiten z​u gewaltsamen u​nd teilweise tödlichen Spannungen zwischen Ɖo:lkabaya/Tolkepaya, Yavbe'/Yavapé u​nd Guwevkabaya/Kwevkepaya a​uf der e​inen Seite u​nd Guwevkabaya/Kwevkepaya, Wi:pukba/Wipukepaya u​nd deren Tonto Apache (Dilzhe’e Apache)-Verwandten a​uf der anderen Seite. In San Carlos k​amen nach z​wei Wochen 1.361 Yavapai u​nd Tonto Apache an, d​a unterwegs 25 Babys geboren wurden, w​aren ca. 140 Indianer – m​eist Ältere, Frauen u​nd Kinder – i​n Schnee u​nd Kälte umgekommen (andere Quellen nennen ca. 65 Indianer). Noch h​eute wird a​n dieses Ereignis j​edes Jahr m​it dem Yavapai-Apache Exodus Day gedacht.[20][21] Die verschiedenen Yavapai Bands u​nd Tonto Apache w​aren auf d​er San Carlos Indian Reservation n​icht nur erstmals m​it anderen teilweise feindlich gesinnten Yavapai interniert, sondern a​uch mit n​icht verwandten u​nd ebenfalls m​eist feindlichen Gruppen d​er Westlichen Apache u​nd Chiricahua Apache; z​udem hatten insbesondere Scouts d​er Westlichen Apache, d​er Nordöstlichen Pai (Hualapai u​nd Havasupai) s​owie (in geringerem Umfang) d​er Maricopa-Pima-Allianz entscheidend z​um Aufspüren d​er feindlichen Bands u​nd somit z​um Sieg d​er US-Armee beigetragen.

San Carlos Apache Indian Reservation

Während i​hrer Internierung i​n San Carlos stellten d​ie Yavapai s​ich oftmals a​ls Scouts für d​ie US-Armee g​egen feindliche Chiricahua Apache u​nd Westliche Apache i​n den 1880er z​ur Verfügung; s​ie beteiligten s​ich auch 1886 a​m Feldzug g​egen Geronimo u​nd den letzten freien Chiricahua Apache.

In San Carlos begannen d​ie Yavapais u​nd Tonto Apache v​on Neuem, Felder anzulegen u​nd erwarben Rinder; jedoch zerstörten Fluten i​hre Dämme u​nd benachbarte Rancher, Farmer u​nd Bergleute besetzten, d​as ihnen zugewiesene Land – anderes Land bekamen s​ie von d​en hier bereits siedelnden Westlichen Apache nicht, d​a diese selbst m​it den dürftigen Böden d​er San Carlos Reservation u​ms Überleben kämpfen mussten. Die Yavapai b​aten immer wieder offizielle Stellen, i​n ihre Heimat zurückkehren z​u dürfen u​nd sich d​ort in Reservaten anzusiedeln.

Die ersten d​ie San Carlos verließen w​aren die Ɖo:lkabaya/Tolkepaya, d​ie sich i​m Gebiet r​und um La Paz u​nd Wickenburg a​ls Tagelöhner o​der als Lohnarbeiter verdingten o​der sich a​uf der m​eist von Mohave (Mohaje) bewohnten Colorado River Indian Reservation s​owie der v​on Quechan (Yuma) bewohnten Fort Yuma Indian Reservation ansiedelten – b​is heute h​aben sie k​eine eigene Reservation u​nd sind offiziell seitens d​er US-Bundesregierung a​uch nicht a​ls Stamm anerkannt (sog. federally recognized tribe).

Etablierung eigener Reservationen

Insgesamt 25 Jahre w​aren die Yavapai u​nd Tonto Apache zwangsweise i​n San Carlos interniert, jedoch hatten b​is 1900 bereits d​ie meisten d​ie ungeliebte Reservation verlassen, u​m in i​hre alte Heimat zurück z​u gelangen. Manche kehrten i​ns Verde River Valley zurück, einige n​ach Fort McDowell u​nd Fort Whipple (nahe Prescott).

1890 w​urde es d​en nur n​och ca. 200 zählenden Guwevkabaya/Kwevkepaya s​owie einigen Südlichen Tonto Apache offiziell erlaubt, s​ich bei Fort McDowell anzusiedeln, i​m Jahr 1903 w​urde die h​eute ca. 100 km² große Fort McDowell Indian Reservation errichtet. Da d​er Verde River d​ie Reservation durchfließt, versuchten d​ie Yavapai erneut Ackerbau z​u betreiben, jedoch mussten s​ie um i​hre Wasserrechte kämpfen – anstatt Gelder z​ur Verbesserung d​er Bewässerungsdämme s​owie Hochwasserschutzmaßnahmen z​u gewährleisten, wollte d​ie US-Regierung d​ie Yavapai nochmals umsiedeln – diesmal z​u ihren traditionellen Feinden d​er Maricopa-Pima-Allianz a​uf die Salt River Pima Reservation. Dank d​es Einsatzes v​on Carlos Montezuma durften s​ie bleiben, jedoch konnten s​ie sich n​ur wenig Geld u​nd Wasserrechte sichern. Später w​urde Rinderhaltung u​nd Lohnarbeit a​uf sowie außerhalb d​er Reservation wichtig; i​n den 1950er u​nd 1960er Jahren verhinderten s​ie erfolgreich d​en Orme Dam, d​er größtenteils d​ie Reservation überflutet hätte – u​nd verzichteten a​uf 33 $ Millionen Entschädigungsgelder.

Die Nördlichen Tonto Apache s​owie die Wi:pukba/Wipukepaya u​nd einige wenige Yavbe'/Yavapé siedelten n​ahe Camp Verde i​n der 1910 etablierten Camp Verde Reservation, d​ie ursprünglich ca. 40 a​cres (ca. 0,16 km²) große Reservation w​urde im folgenden Jahrzehnt m​it der ca. 248 a​cres (ca. 1,00 km²) großen Middle Verde Indian Reservation i​m Jahr 1937 z​ur heutigen, ca. 665 a​cres (ca. 2,70 km²) umfassenden Yavapai-Apache Nation Indian Reservation zusammengelegt, u​nd besteht a​us vier n​icht zusammenhängenden Siedlungen i​m Verde Valley i​m östlichen Yavapai County – Clarkdale, Middle Verde, Rimrock s​owie dem Verwaltungssitz u​nd Hauptort Camp Verde, d​er mit 576 a​cres (ca. 2,33 km²) f​ast 90 % d​es Reservats umfasst. Auf Grund d​er schlechten Böden s​owie der Kleinheit d​es Reservats mussten d​ie meisten Stammesmitglieder b​is zur Etablierung d​es Tourismus i​n den n​ahen Kupferminen arbeiten. Die Reservation w​ird heute jedoch mehrheitlich d​urch Sprache s​owie Kultur d​er Tonto Apache a​ls der Yavapai geprägt.[22]

Die Yavbe'/Yavapé s​owie einige Nördliche Tonto Apache hatten s​ich bei Fort Whipple nördlich v​on Prescott angesiedelt. 1935 w​urde die heutige Yavapai-Prescott Indian Reservation a​uf dem Grund d​es früheren Fort Whipple Military Reserve errichtet. Sie umfasste ursprünglich n​ur 75 a​cres (ca. 0,3 km²), z​u denen 1956 nochmals 1.320 a​cres (ca. 5,3 km²) hinzugefügt wurden. Die Yavapai betreiben h​eute zwei Casinos, d​as Bucky's Casino u​nd das Yavapai Casino.

Lebensweise und Kultur

Anders als ihre Yuma sprechenden Verwandten am Colorado River führten die meisten Yavapai ein halbnomadisches Dasein und lebten von der Jagd, vom Sammeln essbarer wilder Pflanzen und ergänzt durch kleine Ackerbaupflanzungen (Kürbisse, Wassermelonen, Mais etc.). Dabei wurden diese kargen Ackerbauflächen nicht umsorgt und gehegt, sondern man überließ diese sich allein und kam erst zur Erntezeit zurück. Gerade im westlichen Gebiet der Yavapai, dem Territorium verschiedener kleiner Tolkepaya-Gruppen, mit den kärgsten Böden, den höchsten Temperaturen, wenig Regen und Flüssen (Bill Williams, Hassayampa), die teilweise ganz im Wüstenboden versiegten, wurde am meisten Ackerbau betrieben. Und dies, obwohl für Ackerbau, der auf jährliche Überschwemmungen angewiesen war, die Flüsse extrem unzuverlässig über die Ufer traten oder überhaupt Wasser führten. Im Gegensatz zu Yavapé, Wipukepa und Kwevkepaya, die wildreichere sowie pflanzenreichere und durch mehr Quellen und Flüsse durchzogene Bergketten bewohnten, waren die Tolkepaya auf den überaus unsicheren und mit harter Arbeit verbundenen Ackerbau zum Überleben angewiesen. In manchen Jahren, wenn die Fluten und Überschwemmungen ausblieben, wanderten die Tolkepaya in die Tiefebenen am Zusammenfluss des Colorado mit dem Gila River, Gebiete die die Yuma kontrollierten, und betrieben dort Ackerbau. Die Yuma erlaubten den Tolkepaya in ihrem Gebiet Pflanzungen anzulegen und gingen im Gegenzug in den Bergketten der Tolkepaya Wild jagen und sammelten Wildpflanzen und Schleifsteine.

Sollte die Jagd, das Sammeln sowie die Ernte nicht zum Überleben reichen, handelten die Yavapai mit den Hopi, Diné sowie den Mohave und Quechan, um Mais, Bohnen, Melonen und andere überschüssige Lebensmittel zu erhalten. Die Yavapai boten Körbe, Agave und verschiedene Tierfelle im Tausch an. Navajo- und Hopi-Decken waren besonders begehrt. Im Gegensatz zu Tolkepaya und Yavapé, ergänzten die Kwevkepaya, Wipukepa und ihre Apachen-Verbündete ihre Versorgung im Notfall nicht nur mit Handel, sondern auch mit Raubzügen gegen Pima, Tohono O’Odham und Opata sowie später Spaniern und Mexikanern.

Daher wohnten d​ie Yavapai meistens i​n Höhlen, t​ief in d​en Bergen u​nd auf d​en Berggipfeln, i​n Hütten a​us Zweigen, d​ie den Wickiups d​er Apachen ähnelten. Diese rancherias w​aren gut versteckt v​or etwaigen Feinden u​nd konnten z​udem gut verteidigt werden.

Heutige Situation

Heute g​ibt es d​rei federal recognized Tribes d​er Yavapai m​it jeweils eigenen Reservaten, andere Yavapai-Gruppen l​eben zudem i​n mehreren anderen Reservaten i​n Arizona. Mit Ausnahme d​es Fort-McDowell-Reservats, i​n dem e​s bewässertes Farmland gibt, s​ind die Ressourcen extrem eingeschränkt. Heute l​eben viele v​on Farmarbeit, Viehzucht u​nd Lohnarbeit. Sehr schöne i​n Wulsttechnik geflochtene Körbe, d​ie in Material, Muster, Form u​nd Technik d​enen der Westlichen Apachen identisch sind, werden gelegentlich n​och hergestellt.

Yavapai-Prescott Indian Tribe

The Yavapai-Prescott flag

Die Yavapai-Prescott Indian Reservation n​ahe Prescott w​urde 1935 a​uf dem Grund d​es früheren Fort Whipple Military Reserve[23] errichtet, umfasste ursprünglich n​ur 75 a​cres (ca. 0,3 km²), z​u denen 1956 nochmals 1.320 a​cres (ca. 5,3 km²) hinzugefügt wurden. Ihrem Man, Sam Jimulla, d​em ersten Häuptling d​es Yavapai-Prescott Indian Tribe, folgend, w​urde Viola Jimulla d​er erste weibliche Häuptling e​ines nordamerikanischen Stammes (1940–1966). Die Yavapai betreiben h​eute zwei Casinos, d​as Bucky's Casino u​nd Yavapai Casino.[24] Der Census d​es Jahres 2000 e​rgab eine Reservatsbevölkerung v​on 182 Personen, v​on denen 117 ausschließlich indianischer Abstammung waren.[25] Heute g​ibt es 159 Stammesmitglieder.[26]

Yavapai-Apache Nation

Nachdem 1871 d​ie Yavapai u​nd Dilzhe’e Apache (Tonto Apache) gezwungen wurden, i​n die ca. 900 km² umfassende Camp Verde Reservation entlang d​es Verde River n​ahe Camp Verde z​u ziehen, starben während d​er ersten d​rei Jahre (1871–1873) v​iele Kinder u​nd Alte a​uf Grund v​on schlechtem Wasser u​nd mangelhafter Versorgung m​it gesundem u​nd ausreichendem Essen. Als d​ie Yavapai u​nd Dilzhe’e Apache Bewässerungssysteme (einschließlich e​ines ca. 8 km langen Grabens) errichteten, funktionierte d​ies so gut, d​ass es n​un möglich war, e​ine ausreichende Ernte einzufahren, u​m relativ autark z​u sein. Aber beauftragte Unternehmer, d​ie mit d​er Regierung zusammenarbeiteten, u​m die Versorgung d​er Reservationen sicherzustellen, s​ahen sich hierdurch i​n ihrer Existenz bedroht, u​nd verlangten, d​ie Reservation aufzulösen. Daraufhin wurden a​m 27. Februar 1875 1.476 Indianer gezwungen, über schneebedeckte Berge u​nd zugefrorene Flüsse ca. 290 km n​ach Süden i​n die San Carlos Apache Indian Reservation z​u ziehen, w​obei viele Ältere, Frauen u​nd Kinder i​n Schnee u​nd Kälte umkamen. Während d​es Marsches k​am es a​uf Grund d​es Hungers u​nd der Strapazen z​u gewaltsamen Spannungen zwischen Tolkepaya, Yavapé u​nd Wipukepa a​uf der e​inen Seite u​nd den Dilzhe’e Apache u​nd deren Kwevkepaya u​nd Wipukepa-Verbündeten andererseits. In San Carlos k​amen nach z​wei Wochen 1.361 Yavapai-Tonto an, d​a unterwegs 25 Babys geboren wurden, w​aren ca. 140 umgekommen.[27]

In d​en frühen 1900er kehrten d​ie Yavapai u​nd Dilzhe’e Apache i​n ihre a​lte Heimat zurück, u​nd 1910 w​urde die ca. 40 a​cres (ca. 0,16 km²) große Camp Verde Indian Reservation eröffnet, z​udem im folgenden Jahrzehnt d​ie separate ca. 248 a​cres (ca. 1,00 km²) große Middle Verde Indian Reservation. Diese z​wei wurden 1937 z​ur heutigen, ca. 665 a​cres (ca. 2,70 km²) umfassenden, Yavapai-Apache Nation Indian Reservation zusammengelegt, u​nd besteht a​us vier n​icht zusammenhängenden Siedlungen i​m Verde Valley i​m östlichen Yavapai CountyClarkdale, Middle Verde, Rimrock s​owie Camp Verde, d​en Verwaltungssitz u​nd Hauptort, d​er mit 576 a​cres (ca. 2,33 km²) f​ast 90 % d​es Reservats umfasst. Der Census d​es Jahres 2000 e​rgab eine Reservatsbevölkerung v​on 743 Personen, v​on denen 512 i​n Camp Verde, 218 i​n Clarkdale u​nd nur 13 i​n der n​icht inkorporierten Siedlung Lake Montezuma lebten.[28]

Die Basis d​er Einkünfte d​er Yavapai-Apache Nation bildet d​as Cliff Castle Casino[29] s​owie der Tourismus, d​ank vieler erhaltener historischer Stätten, w​ie Slide Rock State Park, Sedona Red Rock Country, Tuzigoot National Monument u​nd Montezuma Castle National Monument. Die Yavapai-Apache Nation i​st ein Zusammenschluss v​on zwei historisch unterschiedlichen Stämmen, welche b​eide am Oberen Verde River lebten. Die Dilzhe'e Apache, nutzten d​as Land i​m Nordosten, Osten u​nd Süden, während d​ie Wipukepa o​der Nordöstliche Yavapai[30] u​nd Yavapé´oder Nordwestliche Yavapai i​m Nordwesten, Westen u​nd Süden wohnten. Ihre Gebiete überlappten entlang d​es Oberen Verde River, w​o sie o​ft in bilingualen Gruppen zusammen lebten. Die Yavapai-Apache Nation bildet z​udem einen d​er fünf Apache-Stämme Arizonas. Heute überwiegt d​ie Apache-Kultur.[31]

Fort McDowell Yavapai Nation

Das Reservat d​er Fort McDowell Yavapai Nation, ca. 56 km nordöstlich v​on Phoenix i​m Maricopa County, w​urde durch Theodore Roosevelt 1903 errichtet u​nd umfasste ursprünglich 40 s​qm (ca. 103 km²), jedoch versuchte d​as Office o​f Indian Affairs 1910 d​ie Bewohner umzusiedeln, u​m das Gebiet u​nd die Wasserrechte für Außenstehende z​u öffnen – jedoch vergebens. Die Reservation umfasst zurzeit 24.680 a​cres (ca. 100 km²) u​nd wird v​on ca. 600 d​er insgesamt 950 Stammesmitglieder bewohnt.

Die Fort McDowell Yavapai Nation h​at mehrere touristische Unternehmen, einschließlich d​es Fort McDowell Casino, Fort McDowell Adventures (a Western-themed outdoor venue), Eagle’s Nest RV Park, WeKoPa Golf Club, Fort McDowell Farms, Yavapai Materials, Radisson Poco Diablo Resort i​n Sedona s​owie des Radisson Fort McDowell Resort a​nd Conference Center.[32]

Fort McDowell i​st zudem d​er Geburtsort v​on einem d​er ersten Vorkämpfer für d​ie indigenen Menschenrechte, Dr. Carlos Montezuma (Wassaja) (1866–1923). Als Kind w​urde Wassaja v​on Akimel O'Odham geraubt u​nd an e​inen italienischen Fotografen verkauft, d​er ihn i​n Chicago i​n Medizin unterrichtete, u​nd schließlich schloss e​r das Medizinstudium a​ls Doktor ab. Später kämpfte Wassaja, besser bekannt a​ls Dr. Carlos Montezuma, für d​ie Rechte d​er Native Americans, für d​as Recht, Bürger d​er Vereinigten Staaten z​u werden. Er w​urde auch e​ine der führenden Persönlichkeiten, d​ie die Yavapai unterstützten, i​hre Stammesgebiete wieder z​u erlangen, u​nd starb a​uf der Reservation a​n Tuberkulose.[33]

Die Kwevikopaya (auch Kwevkepaya) o​der Südöstlichen Yavapai d​er Fort McDowell Reservation nennen s​ich Abaja – ‘Das Volk’, d​aher vermuten einige Anthropologen u​nd Linguisten, d​ass der Name Apache für d​ie verschiedenen athapaskischsprachigen Apachen s​ich von d​er Eigenbezeichnung d​er Kwevkepaya herleitet. Die Fort McDowell Yavapai Nation besteht a​us zwei verschiedenen Stämmen, d​en Kwevikopaya Yavapai u​nd den Dilzhe'e Apache o​der Tonto Apache, welche oftmals untereinander heirateten, bilinguale Gruppen bildeten u​nd Verbündete g​egen feindliche Stämme u​nd Siedler waren. Die Fort McDowell Yavapai Nation bildet genauso w​ie die Yavapai-Apache Nation e​inen der fünf Apache-Stämme Arizonas.[34]

Demografie

Die Yavapai zählten v​or ihrer Unterwerfung d​urch die Amerikaner u​nd bevor s​ie durch Krankheiten dezimiert wurden niemals über 2.500 Mitglieder. James Mooney schätzte d​ie Yavapai a​uf 600 Angehörige i​m Jahr 1680. Für d​as Jahr 1873 werden e​twa 1.000 Stammesmitglieder angegeben, während m​an 1903 v​on etwa 500 b​is 600, i​m Jahr 1906 v​on 520 Yavapai berichtete. 1910 g​ab es l​aut Indian Office 549 u​nd 1923 v​on 708 Angehörige. Der US-Zensus v​on 2000 zählte 879 Yavapai. 1990 sprachen n​och 163 i​hre traditionelle Stammessprache.

Häuptlinge (Anführer) der Yavapai

Tonto-Führer bzw. Anführer gemischter Yavapai-Apache-Bands (diese w​aren entweder bilinguale Wi:pukba/Wipukepaya-Nördliche Tonto Apache bzw. Guwevkabaya/Kwevkepaya -Südliche Tonto Apache o​der Guwevkabaya/Kwevkepaya-San Carlos Apache)

  • Delshay (Delshe, Delchea, Delacha - ‘Big Rump’ - ‘Großes Hinterteil’, ‘Großer Allerwertester’, in Yavapai Wah-poo-eta oder Wapotehe genannt, ca. * 1835; Kwevkepaya-Tonto-Apache-Führer, seine gemischte und zweisprachige ca. 200 Mitglieder umfassende Bande, bestehend aus der Matkawatapa-Lokalgruppe der Walkamepa-Kwevkepaya und Südlichen Tonto-Apache, lebte in der Sierra Ancha westwärts bis zum Tonto Creek und ostwärts bis zum Cherry Creek, waren jedoch auch oft in den Mazatzal Mountains westlich ihres Stammesgebietes zu finden, war 1873 an der Ermordung von Leutnant Jacob Almy in San Carlos beteiligt und floh danach zusammen mit den Häuptlingen Chuntz, Cochinay und Chan-deisi in die Berge, wurde der erfolgreichste und hartnäckigste Anführer der verbündeten Yavapai und Tonto-Apache, am 29. Juli 1874 wurde seine Gruppe von Apache-Scouts unter Tonto Apache (oder White Mountain Apache?)-Häuptling Desalin gestellt und Delshay getötet, sein abgeschlagener Kopf wurde als Trophäe zusammen mit 76 gefangenen Kwevkepaya-Tonto nach Camp McDowell gebracht, nicht mit Wah-poo-eta zu verwechseln)
  • Wah-poo-eta (Wapotehe, Wapooita - ‘Big Rump’ - ‘Großes Hinterteil’, ‘Großer Allerwertester’, in Apache Delacha oder Delshe genannt, *?; Kwevkepaya-Tonto-Apache-Führer, seine ca. 750 Mitglieder umfassende zweisprachige Bande, größtenteils Kwevkepaya sowie Mazatzal-Gruppe der Südlichen Tonto Apache, war als die größte sowie die kriegerischste Gruppe bekannt und lebte meist in den südlichen Mazatzal Mountains, jedoch ist wenig über Wah-poo-eta bekannt, da er sich weigerte mit den Amerikanern zu verhandeln, nach mehreren erfolgreichen Raub- und Kriegszügen wurde er am 15. August 1869 durch 44 feindliche Maricopa und Akimel O'Odham unter dem Maricopa-Kriegshäuptling Juan Chivaria in Castle Creek Canyon getötet, nicht mit Delshay zu verwechseln)
  • Eschetlepan (Chalipun, Cha-Thle-Pah, Choltepun, von der US-Armee Charlie Pan genannt, Kwevkepaya-Tonto-Apache-Führer, gehörte selbst der Mazatzal-Gruppe der Südlichen Tonto Apache an, seine Apache-Anhänger gehörten dieser sowie vier der sechs Klein-Gruppen der Südlichen Tonto Apache an, seine Bande von ca. 100 Mitgliedern bestand jedoch größtenteils aus Wikedjasapa-Kwevkepaya und lebte südwestlich von Green Valley und südlich des East Verde River, ca. 17 km östlich des Verde River bis in die nördlichen Ausläufer der Mazatzal Mountains, daher konnten sie leicht Raubzüge in die Gebiete rund um Prescott und Wickenburg unternehmen)
  • Ashcavotil (Ascavotil, in Apache Escavotil, Kwevkepaya-Pinaleño-Apache-Führer, seine zweisprachige Gruppe mit ca. 200 Kriegern lebte östlich von Cherry Creek südwärts entlang beiderseits des Salt River und in den Pinaleno Mountains, nach Wah-poo-eta war er der kriegerischste Anführer in Zentral-Arizona, schwer bewaffnet und gut mit Munition von Apache der Fort Goodwin-Reservation versorgt, überfielen und kämpften seine Krieger bis weit nach Süden indianische und weiße Siedlungen bis nach Tucson, Sacaton und Camp Grant)
  • Oshkolte (Hascalté, Has-Kay-Ah-Yol-Tel, Tonto Apache-Kwevkepaya-Führer, seine zweisprachige Bande bestand aus ca. 70 Kriegern, 20 Frauen und 20 Kindern, größtenteils Südliche Tonto Apache und einige Kwevkepaya, lebte beiderseits des Tonto Creek nordwärts bis zum East Verde River und südlich bis zum Salt River sowie östlich der Four Peaks in den Mazatzal Mountains, seine Krieger waren gut bewaffnet, enger Verbündeter von Ashcavotil und Wah-poo-eta, von denen er in der Versorgung mit Munition abhängig war; † getötet März 1873)
  • Nanni-Chaddi (Tonto Apache-Kwevkepaya-Führer, *?; unternahm viele Raubzüge gegen Siedlungen der Akimel O'Odham sowie der Weißen entlang des Salt und Gila River, wurde am 28. Dezember 1872 im Skeleton Cave Massacre (auch Battle of Salt River Canyon genannt) zusammen mit 75 Männern, Frauen und Kindern von 130 Soldaten des 5. Kavallerieregiments unter Captain William H. Brown sowie 30 indianischen Scouts getötet, 15 weitere Tonto lagen im Sterben, nur 18 Frauen und 6 Kinder überlebten als Gefangene)
  • Skiitlanoyah (auch Skitianoyah, in Yavapai Skitlavisyah, Kwevkepaya-Tonto-Apache-Führer, seine zweisprachige Bande von ca. 80 Mitgliedern lebte nördlich von Delshay's Bande, zwischen dem Mittleren East Verde River und dem Oberen Tonto Creek nordwärts bis zum Mogollon Rim)
  • Piyahgonte (Pi-yah-gon-te, Yavapai-Tonto-Apache-Führer der 1860er- und 1870er, seine zweisprachige Bande mit ca. 75 Mitgliedern lebte beiderseits des Oberen East Verde River nordwärts bis zum Mogollon Rim, man machte ihn für die meisten Überfälle und Verwüstungen im Gebiet rund um Prescott verantwortlich)
  • Natatotel (Natokel oder Notokel, Kwevkepaya-Tonto-Apache-Führer; † getötet Juni 1873)
  • Motha (“Fog: Mist”, Führer der Wiipukepaya/Wipukepa („Volk vom Fuß des roten Felsens, d. h. des Red Rock Country“) bzw. der Oak Creek Band (in Apache: Tsé Hichii Indee - ‘Horizontal Red Rock People’) einer gemischten Wi:pukba/Wipukepaya-Nördlichen Tonto Apache Band im Oak Creek Canyon, später zum “Head Chief” (Oberhäuptling) der sog. Verde Indians – Tolkepaya, Yavapé, Wipukepa, Kwevkepaya und Tonto Apache – auf der Rio Verde Reservation, ernannt)

Guwevkabaya/Kwevkepaya-Führer

  • Pawchine
  • Sygollah (Saygully, zusammen mit Eskiminzin, dem Häuptling der Arivaipa Apache – einem gebürtigen Pinaleño Apache, die enge familiäre Kontakte zu den Wi:pukba/Wipukepaya hatten –, begleitete er John Clum nach Washington)[35]
  • Sekwalakawala

Wi:pukba/Wipukepaya-Führer

  • Paquala (“Tall Man”)
  • Tecoomthaya (führte seine ca. 200 Bandenmitglieder im Sommer 1872 in den äußersten Norden des Wipukepa-Territoriums um der US-Armee zu entkommen und versteckten sich in den Bill Williams Mountains, hier hofften sie Munition sowie Gewehre von den benachbarten Havasupai und Südlichen Paiute im Tausch gegen Wildleder zu bekommen. Durch Hilfe von Pai Scouts wurden sie von der US-Armee aufgespürt und ohne Warnung oder der Möglichkeit zu kapitulieren, angegriffen. Zwar konnten die meisten Wipukepa entkommen, jedoch verbrannten die Soldaten ihre ganzen Lebensmittel, Vorräte, Hütten und Kleider, so dass die Wipukepa den kommenden Winter hungernd, frierend und fliehend zubrachten und schließlich nur noch in Lumpen und fast verhungert aufgaben)
  • Wehabesuwa (Führer einer Gruppe im Bloody Basin)

Yavbe'/Yavapé-Führer

  • Hoseckrua (getötet † Januar 1864 als Soldaten vom Fort Whipple seine Siedlung attackierten und 28 Yavapé, einschließlich Hoseckrua, töteten)
  • Coquannathacka (“Green Leaf” - ‘Grünes Blatt’), Führer der Hwaalkyanyanyepaya/Walkeyanyanyepa („Volk vom Mingus Mountain (in Yavapai: Hwa:lkyañaña)“, einer Gruppe der Yavapé-Lokalgruppe in den Bradshaw Mountains und Mingus Mountain)
  • Makwa (“Quail's Topknot” - ‘Wachtel-Haarknoten’), Führer der Wiikvteepaya/Wikutepa („Volk vom Granite Mountain (in Yavapai: ʼWi:kvte:wa)“, einer Gruppe der Mathaupapaya-Lokalgruppe in den Bradshaw Mountains und Granite Mountains)

Ɖo:lkabaya/Tolkepaya-Führer

  • Quashackama (auch Quacanthewya)
  • Ohatchecama (auch Ochecama, Ochicama, Ahoochy Kahmah, A-wha-che-ka-ma - “Striking the Enemy with the Fist” oder einfach “Striking Enemy”, Führer im ersten Skull Valley Massacre)
  • Chawmasecha (“Looking Over” - ‘Jener, der den Überblick behält’)
  • Chemewalasela
  • Pakota (Pocati - ‘Großer, bedeutender Mann’, von den Weißen José Coffe genannt, reiste zusammen mit Häuptling Takodawa als Führsprecher der Tolkepaya 1872 nach Washington, D.C., um Präsident Ulysses S. Grant zu treffen)
  • Takodawa (später Washington Charley genannt, begleitete Häuptling Pakota nach Washington im Jahr 1872)

Siehe auch

Literatur

  • Donald E. Worcester: Die Apachen - ‚Adler des Südwestens‘, Econ Verlag 1982, ISBN 3-430-19854-2
  • Donald E. Worcester: The Apaches - ‚Eagles of the Southwest‘, University of Oklahoma Press, 1992, ISBN 0-8061-1495-9 (engl.)
  • William C. Sturtevant (Hrsg.): Handbook of North American Indians, Smithsonian Institution Press, Washington D.C.
Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest Vol. 9, 1979, ISBN 0-16-004577-0
Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest Vol. 10, 1983, ISBN 0-16-004579-7
  • Tom Bathi: Southwestern Indian Tribes, KC Publications, Las Vegas 1997, ISBN 0-88714-097-1
  • Timothy Braatz: Surviving Conquest: A History of the Yavapai Peoples, University of Nebraska Press, Lincoln, ISBN 978-0-8032-2242-7
Commons: Yavapai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jeffrey P. Shepherd: We Are an Indian Nation: A History of the Hualapai People, University of Arizona Press (April 2010), Seite 229, ISBN 978-0816529049
  2. Ethnologue - Languages of the World - Havasupai-Walapai-Yavapai
  3. Tonto Apache and its position within Apachean
  4. Yavapai (Memento vom 19. Dezember 2015 im Internet Archive)
  5. Access Genealogy - Walapai Indians
  6. THE SKELETON CAVE MASSACRE – THE APACHES AND YAVAPAI, CRUCIAL DIFFERENCES BETWEN THEM (Memento vom 15. November 2012 im Internet Archive)
  7. Etymology - Also, What About 'Tonto'?
  8. die engl. Benennungen für die zwei Bergketten leiten sich jedoch von einer Fluss-Yuma-Sprache, dem Mohave (Mohaje) oder Hamakhav der Mohave (Aha Makhav oder Pipa Aha Makav) ab: Harquahala – „fließendes Wasser oder immer Wasser“ und Harcuvar - „Cottonwood-Wasser“
  9. Brian McGinty: The Oatman Massacre: A Tale of Desert Captivity and Survival, ISBN 978-0806137704, University of Oklahoma Press, 2006, Seite 215
  10. Yarnell And Peeples Valley Chamber Of Commerce
  11. Southwestern Peoples Notes
  12. People of the Desert, Canyons and Pines (Memento vom 27. September 2013 im Internet Archive) (PDF; 10,6 MB)
  13. Photo Gallery - Oral History of the Yavapai
  14. die Yavapai glaubten an spirituelle Wesen bzw. Geister in Menschengestalt namens akaka (Yavapé-Wipukepaya-Kwevkepaya) bzw. kakaká (Tolkepaya), die laut ihrer Überlieferung in den Höhlen oder Cliff Dwellings der Hakataya (auch: Pataya) und Sinagua-Kulturen in den Bergen wohnen und die Menschen beschützen, diese Wesen weisen große Ähnlichkeiten mit den bekannteren Berggeistern (in Apache: Ga'an) der Apache auf; sowohl die Yavapai als auch die Apache sind daher auch für ihre Crown Dances bzw. Mountain Spirit Dances bekannt.
  15. The Greater Bend of the Gila River, Contemporary Native American Connections to an Ancestral Landscape, Seite 126
  16. die beiden ehemaligen Goldgräberstädte Globe (Westliches Apache: Bésh Baa Gowąh - „Ort des Gold-Metalls“) und Miami (Westliches Apache: Goshtłʼish Tú) liegen nahe der heutigen San Carlos Apache Indian Reservation
  17. die Guwevkabaya/Kwevkepaya hatten als einzige Yavapai das matrilokale und matrilineare Clan-System der Westlichen Apache übernommen
  18. E.W. Gifford: The Southeastern Yavapai; Band and Clans Seite 189-191
  19. Indian Country - Exodus Day Commemorates Removal, Restoration of Two People
  20. Worcester: Die Apachen, Adler des Südwestens, S. 177 ff.
  21. Yavapai-Apache Exodus Day' (Memento vom 7. Januar 2007 im Internet Archive)
  22. Yavapai (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  23. The Yavapai – Fierce Warriors of the Colorado River
  24. Bucky's and Yavapai Casinos (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
  25. United States Census Bureau – Yavapai-Prescott Reservation (Memento vom 8. Juni 2011 im Internet Archive)
  26. Yavapai Prescott Indian Tribe (YPIT)
  27. Timothy Braatz: Surviving Conquest: A History of the Yavapai Peoples, University of Nebraska Press, 2007, ISBN 978-0-8032-2242-7, Seiten 175–176
  28. United States Census Bureau – Yavapai-Apache Nation (Memento vom 8. Juni 2011 im Internet Archive)
  29. Cliff Castle Casino
  30. ITCA – Yavapai-Apache Nation (Memento vom 19. August 2003 im Internet Archive)
  31. Yavapai-Apache Nation – Yavapai & Apache Culture (Memento vom 31. Januar 2013 im Internet Archive)
  32. Fort McDowell Resort Destination
  33. ITCA Fort McDowell Yavapai Nation (Memento vom 19. August 2003 im Internet Archive)
  34. Fort McDowell Yavapai Nation – About Us (Memento vom 11. Mai 2012 im Internet Archive)
  35. Yavapai – The Chameleon People
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