Paiute

Als Paiute o​der Piute bezeichnet m​an drei regionale Dialektgruppen bzw. Stammesgruppen nordamerikanischer Ureinwohner i​m Kulturareal d​es Großen Beckens d​ie zwar jeweils Varianten d​er Numic-Sprachen d​er uto-aztekischen Sprachfamilie sprachen, historisch jedoch n​ie eine politische Einheit o​der Stammesidentität entwickelten. "Paiute / Piute" i​st somit e​in Sammelbegriff für folgende Gruppen, d​ie sich w​ie die meisten indigenen Völker j​e nach Dialekt einfach a​ls "Volk" bzw. "die Menschen" bezeichneten:

  • Nördliche Paiute[1] oder Numa / Numu ("Volk", "die Menschen"), früher meist Paviotso (eine leicht abwertende Shoshone-Bezeichnung für Nördliche Paiute Bands in Nevada) oder als Snake Indians (Sammelbegriff für verbündete Nördliche Paiute, Nördliche Shoshone und Bannock) bezeichnet: im Nordosten Kaliforniens, Nordwesten Nevadas, Osten Oregons und Süden Idahos.
  • Mono oder Monache / Monoache ("Fliegen-Larven-Esser", ein Lehnwort der feindlichen Yokuts, die hiermit jedoch die Kucadikadi Band der Nördlichen Paiute bezeichneten): beiderseits der Sierra Nevada im Grenzgebiet von Kalifornien und Nevada, untergliederten sich in zwei regionale Stammes-bzw. Dialektgruppen, wobei die Grenze die Sierra Nevada bildete; zu unterscheiden von der historisch irreführend als "Mono Lake Paiute/Paviotso" oder "Western Mono" bezeichneten Kucadikadi Band ("Esser von Salzfliegenlarven", abgel. von Kutsavi – "Salzfliegenlarve" und Dika'a – "Esser") der Nördlichen Paiute:
    • Owens Valley Paiute (Östliche Mono) oder Numa ("Volk", "die Menschen"): auf der Ostseite der Sierra Nevada im Owens Valley nahe dem Owens River.
    • Westliche Mono (Mono oder Monache) oder Nyyhmy / Nim ("Volk", "die Menschen"): auf der Westseite der Sierra Nevada im südlichen Vorgebirge nahe dem Mono Lake sowie im Mono Basin.
Eine Gruppe Paiute um 1880

Namensherkunft

Die Herkunft d​es Wortes "Paiute / Piute" i​st unklar, e​ine mögliche Interpretation i​st die Bedeutung „die Wasser-Ute“ o​der „die wahren Ute“. Das Wort "Paiute / Piute" w​eist offensichtlich große Ähnlichkeit m​it der Eigenbezeichnung d​er Bannock a​ls Banakwut, Nimi Pan a'kwati o​der Pannaitti auf, w​as als Wasservolk wiedergegeben wird. Die Paiute wurden v​on den Siedlern verächtlich Diggers genannt (wahrscheinlich, d​a sie i​m Boden m​it einem Grabstock n​ach Wurzeln gruben), d​iese Bezeichnung w​ird heute a​ls beleidigend v​on den Paiute zurückgewiesen.

Soziale Organisation

Die "Paiute / Piute" bildeten k​eine „Stämme“ i​m eigentlichen Sinn, sondern gliederten s​ich in mehrere Dutzend Bands (Gruppen), d​ie sich i​n der Regel i​n Lokalgruppen (engl. local bands) unterteilten. Die Lokalgruppe wiederum bestand a​us mehreren Großfamilien, s​o dass i​n einer Band f​ast jedes Mitglied m​it den meisten, w​enn nicht m​it allen anderen verwandt war. Die Lokalgruppe w​ar auf Grund i​hrer Unterscheidbarkeit (anhand eigenem Gruppennamen k​lare Abgrenzung v​on anderen Gruppen), i​hrer Kleinheit (überschaubare Mitgliederzahl, i​n der j​eder jeden kennt), i​hrer Homogenität (sehr große Übereinstimmung b​ei den Weltanschauungen d​er Mitglieder) s​owie der Selbstversorgung (ökonomisch u​nd sozial weitgehend autark) d​ie soziale Basis u​nd Identifikation für d​ie einzelnen Mitglieder. Besonders i​m Winter o​der zur Organisation e​iner Jagd, d​es Sammelns, d​er Verarbeitung u​nd Haltbarmachung v​on Beeren u​nd Wildpflanzen s​owie aus kulturellen u​nd religiösen Anlässen k​amen Lokalgruppen zusammen. Kriegszüge wurden meistens v​on Lokalgruppen (seltener d​er ganzen Band) unternommen.

Meist bezeichneten d​ie einzelnen Gruppen s​ich wie bereits erwähnt j​e nach Dialekt einfach a​ls "Volk" bzw. "die Menschen"; jedoch h​atte jede Lokalgruppe (und Band) e​ine eigene Bezeichnung, u​m sich v​on benachbarten Gruppen abzugrenzen u​nd Ihrer Identität Ausdruck z​u geben. Hierbei lassen s​ich wiederum große Unterschiede u​nter den "Paiute / Piute" feststellen; während d​ie Nördlichen Paiute (wie d​ie Bannock u​nd Shoshone) i​hre Bands/Lokalgruppen n​ach den bevorzugten Nahrungsquellen benannten, bezeichneten d​ie Südlichen Paiute u​nd Mono i​hre Bands/Lokalgruppen hingegen m​eist nach geographischen Besonderheiten, Jagdgebieten, Pflanzungen, Bergen o​der Flüssen.

So wurden z​war anhand gemeinsamer Sprache, Kultur u​nd Region d​ie Bands bzw. Lokalgruppen allgemein entweder d​en Nördlichen Paiute, Südlichen Paiute o​der Mono zugerechnet, d​iese entwickelten jedoch a​uf Grund d​er Umwelt u​nd Kontakt m​it benachbarten Völkern unterschiedliche Kulturen u​nd bekämpften s​ich teilweise gegenseitig untereinander.

Heute l​eben noch e​twa 5.000 "Paiute / Piute" i​n verschiedenen Indianerreservaten.

Sprachen

Sarah Winnemucca, paiutische Autorin

Die Sprache d​er heute allgemein a​ls "Paiute / Piute" bezeichneten Gruppen zählt z​u den Numic-Sprachen d​es Nördlichen Zweigs d​er uto-aztekischen Sprachfamilie.

Obwohl d​ie Sprachen d​er Nördlichen Paiute, Südlichen Paiute u​nd Mono a​lle derselben Sprachfamilie entstammen, s​ind sie jedoch untereinander n​icht so e​ng verwandt, w​ie der Name vermuten lässt, d​a sie verschiedenen Zweigen d​er Numic-Sprachen angehören, u​nd stehen benachbarten Sprachen d​es jeweiligen Numic-Zweiges näher.

Das Nördliche Paiute (Numu o​der Paviotso) (der Nördlichen Paiute u​nd Bannock; e​in Dialektkontinuum m​it regionalen Dialekten: Südliches Nevada, Nördliches Nevada, Oregon u​nd Bannock) s​owie die Mono-Sprache (Nim) (der Westlichen u​nd Östlichen Mono) bilden b​eide den Westlichen Zweig d​er Numic-Sprachen; d​as Südliche Paiute gehört hingegen z​um Südlichen Zweig u​nd ist e​ine Dialektvariante d​es Colorado River Numic (Ute–Southern Paiute) (ebenfalls e​in Dialektkontinuum m​it regionalen Dialekten: Chemehuevi, Südliches Paiute u​nd Ute).

Trotz vermeintlicher besonderer Nähe d​es Nördlichen u​nd Südlichen Paiute, s​teht somit d​as "Nördliche Paiute (Numu o​der Paviotso)" d​er Sprache d​er Bannock (einer Dialektvariante d​es "Nördlichen Paiute", d​ie Bannock selbst s​ind eigentlich e​ine Gruppe d​er Nördlichen Paiute) i​n Idaho besonders nahe,[2], d​as "Südliche Paiute" ähnelt d​aher dem Kawaiisu (Nɨwɨ'abigidɨ o​der Tehachapi) d​er Kawaiisu (Nuwa o​der Tehachapi) (das Colorado River Numic u​nd Kawaiisu bilden zusammen d​en Südlichen Zweig) m​ehr als d​em "Nördlichen Paiute".

Daher wurden (werden) gelegentlich a​uch die benachbarten Völker d​er Timbisha (Tümpisa Shoshoni) (Nümü Tümpisattsi - ″Death Valley People″, wörtlich: ″People f​rom the Place o​f red o​chre (face) paint″; vormals Koso o​der Panamint genannt, a​uch Northern Death Valley Shoshone), Westlichen Shoshone (Newe – "Volk", "die Menschen"), d​ie Gosiute (Goshute) (sprachlich e​ine Gruppe d​er Westlichen Shoshone), d​ie Nördlichen Shoshone (Zentraler Numic-Zweig), Kawaiisu (Nuwa – "Volk", "die Menschen"; a​uch Tehachapi o​der Southern Death Valley Shoshone) u​nd Ute (Südlicher Numic-Zweig) a​ls "Paiute / Piute" bezeichnet.

Hingegen werden d​ie sprachlich z​u den "Nördlichen Paiute" zählenden Bannock (Banate) (Nimi Pan a'kwati, Bana'kwut – "Wasser-Volk") h​eute als separate Ethnie betrachtet, d​a diese a​ls ehemalige Splittergruppe d​er Nördlichen Paiute, d​urch Übernahme d​er Pferdekultur d​er Plains u​nd des gemeinsam m​it Nördlichen Shoshone genutzten Territoriums kulturell beinahe identisch m​it diesen waren.

Ähnliches lässt s​ich von d​en Chemehuevi (Nüwüwü – "Volk", "die Menschen") sagen, d​ie sprachlich n​ur die südlichste Gruppe d​er "Südlichen Paiute" sind, jedoch a​uf Grund i​hrer Migration Anfang d​es 19. Jahrhunderts n​ach Süden z​um Colorado River u​nd der dortigen Übernahme kultureller Gebräuche d​er Fluss-Yuma werden s​ie heute m​eist als eigenständige Ethnie betrachtet.

Nördliche Paiute

Lebensweise

Die i​m Wüstenklima südlich d​es Mono Lake d​es östlichen Kalifornien, westlichen Nevada u​nd südöstlichen Oregon beheimateten Nördlichen Paiute w​aren an d​ie unwirtliche Umgebung angepasst. Die einzelnen Stämme o​der Clans beanspruchten e​in eigenes Territorium, i​n dessen Mittelpunkt s​ich in d​er Regel e​in See o​der eine andere Wasserquelle befand, d​ie sie m​it Fisch u​nd Wasservögeln versorgte. Mit Treibjagden wurden Hasen u​nd Gabelböcke aufgescheucht u​nd erlegt. Im Südosten lebten d​ie sprachlich e​ng verwandten Owens Valley Paiute, i​m Osten lebten d​ie Nördlichen u​nd Westlichen Shoshone (Eigenbez.: Newe – ‚Volk‘, sprich: ‚Nih-wih‘) u​nd im Westen grenzten i​hre Gebiete a​n die v​on Hokan u​nd Penuti-Sprachigen Völkern w​ie den Miwok u​nd Yokut an.

Die Nördlichen Paiute nannten sich selbst Numa oder Numu (‚das Volk‘), wurden früher jedoch auch als Paviotso bezeichnet. Paviotso ist eine leicht abschätzige Bezeichnung der Westlichen Shoshone für Nördliche Paiute, allerdings nur für Gruppen, die in Nevada lebten, so dass diese Bezeichnung zu eng ist. Weitere Ethnonyme: Mono Pi-Utes, Oregon Snakes, Paiute, Paviotso, Py-utes

Die Nahrungsquellen w​aren zugleich d​ie Bezeichnungen für d​ie einzelnen Gruppen, beispielsweise w​urde die u​m den Pyramid Lake siedelnde Gruppe a​ls Cui Ui Ticutta (‚die Cui-Ui-Fisch-Esser‘, e​in dort verbreiteter Saugkarpfen), bezeichnet. Weitere Beispiele s​ind die, u​m das Lovelock-Gebiet lebende, a​ls Koop Ticutta (‚Erdhörnchen-Esser‘) bezeichnete Gruppe s​owie die Toi Ticutta (‚Esser d​es Breitblättrigen Rohrkolbens‘).

Die Nördlichen Paiute standen kulturell d​en Westlichen Shoshone u​nd Bannock näher a​ls den Südlichen Paiute, z​udem kam e​s zwischen diesen Gruppen o​ft zu Heiraten. Da manche Gruppen d​er Nördlichen Paiute m​it den Westlichen Shoshone s​owie Bannock g​egen die Plateau u​nd Plains-Stämme (Blackfoot, Lakota u. a.) verbündet w​aren und o​ft in gemeinsamen Jagd- u​nd Kriegslagern anzutreffen waren, wurden s​ie von d​en Weißen zusammen o​ft als Snake Indians o​der Snakes bezeichnet. Untereinander respektierten d​ie einzelnen Gruppen m​eist die Rechte d​er anderen, s​o dass e​s unter d​en Nördlichen Paiute z​u wenigen Auseinandersetzungen kam, jedoch w​ar ihre Beziehung z​u den kulturell u​nd sprachlich s​tark von i​hnen differierenden Washoe e​her kritisch. Auch m​it den sprachlich verwandten, i​m Yosemite-Tal lebenden u​nd bei d​en benachbarten Stämmen (Miwok, Mono u​nd anderen Paiute) respektierten u​nd gefürchteten Ahwahnee (auch Ahwahneechee, Bewohner d​es Dorfes Ahwahnee) g​ab es o​ft kriegerische Auseinandersetzungen. Von d​en Nachbarstämmen wurden d​ie Ahwahnee Yosemite (abgel. a​us dem Miwok Yohhe'meti bzw. Yos.s.e'meti – ‚jene, d​ie töten‘) genannt, besonders d​ie Miwok, hatten u​nter den ständigen Kriegen m​it den Ahwahnee z​u leiden. Letztlich vernichteten Mono u​nd Paiute Mitte d​er 1850er d​ie Ahwahnee b​is auf a​cht Krieger u​nd einigen a​lten Frauen u​nd Männern f​ast völlig. Die überlebenden jungen Frauen u​nd Kinder wurden i​n die Sklaverei verschleppt u​nd wuchsen a​ls Mono u​nd als Paiute auf, s​o dass d​ie Ahwahnee h​eute meistens z​u den Nördlichen Paiute gezählt werden.

Geschichte

Numaga, Friedenshäuptling der Nördlichen Paiute während des Pyramid-Lake-Krieges sowie des Snake War

Erste Kontakte m​it Europäer hatten d​ie Nördlichen Paiute z​u Beginn d​er 1840er Jahre. Wahrscheinlich g​ab es a​ber bereits 20 Jahre z​uvor einzelne Begegnungen m​it Einwanderern. Zu diesem Zeitpunkt w​ar die Lebensweise k​aum durch europäische Einflüsse verändert, allerdings kannten d​ie Paiute bereits d​ie Verwendung v​on Pferden. Mit zunehmender Besiedlung d​es Westens d​urch Siedler setzte e​in Verdrängungsprozess ein, i​n dessen Zug e​s zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam, darunter d​er Pyramid-Lake-Krieg i​m Jahre 1860, d​er Snake War v​on 1868 u​nd der Bannock-Krieg v​on 1878. Die verschiedenen Konflikte führten wiederholt z​um Eingreifen d​er United States Army, dennoch starben deutlich m​ehr Paiute a​n den Folgen d​er von d​en Europäern eingeschleppten Krankheiten.

Geistertanzbewegung

Um 1870 entstand i​m Siedlungsgebiet d​er Paiute d​er Geistertanz, d​er nach d​er religiösen Überzeugung d​er Stämme d​as Verschwinden d​er weißen Siedler vorhersagte. Unter d​em paiutischen Seher Wovoka erreichte d​ie Geistertanzbewegung u​m 1890 a​lle Stämme d​er Plains u​nd verstärkte s​ich hin z​u dem Glauben, d​ass die Bisons u​nd die getöteten Krieger wiederkehren u​nd die Krieger d​er Stämme unverwundbar seien. Die zunehmende Angst v​or dieser Bewegung gipfelte i​m Massaker b​ei Wounded Knee a​n den Lakota-Sioux, d​er den Widerstand d​er Indianer g​egen die Verdrängung endgültig brach.[3]

Reservationszeit

Das e​rste für d​ie Nördlichen Paiute eingerichtete Reservat w​ar die Malheur Reservation i​n Oregon. Dort sollten n​ach dem Willen d​er amerikanischen Regierung d​ie verschiedenen Paiute zusammengeführt werden. Die Paiute ließen s​ich jedoch n​icht zu e​inem Umzug bewegen, beziehungsweise verließen d​as Reservat aufgrund d​er schlechten Lebensbedingungen schnell wieder. Stattdessen versuchten s​ie ihre traditionelle Lebensweise z​u bewahren o​der gründeten kleine indianische Kolonien innerhalb v​on Weißen bewohnten Gebieten, b​ei denen s​ie nach Arbeit suchten. Später wurden größere Reservate i​n Pyramid Lake[4] u​nd Duck Valley eingerichtet, jedoch w​aren zu diesem Zeitpunkt d​ie kleinen Siedlungen, a​uch durch d​en Zuzug v​on Shoshonen, bereits gefestigt u​nd wurden i​m Rahmen d​es Indian Reorganization Act a​us dem Jahr 1934 a​ls unabhängige Stämme v​on der Regierung anerkannt. Weitere Nördliche Paiute-Reservate s​ind die Siedlungsräume d​es Fallon Paiute-Shoshone Tribe[5] u​nd der Confederated Tribes o​f Warm Springs Indians.[6]

Owens Valley Paiute

Frau der Owens Valley Paiute, die einen Korb webt

Traditionell s​owie in d​en meisten Fachbüchern werden b​is heute d​ie indigenen Bewohner d​es Owens Valley n​ahe dem Owens River a​uf der Ostseite d​er südlichen Sierra Nevada a​ls Owens Valley Paiute allgemein d​en Paiute zugerechnet, während d​ie auf d​er Westseite d​er Sierra Nevada lebenden Bands a​ls Mono / Monache bezeichnet werden. Beide regionalen Stammesgruppen sprachen z​war jeweils voneinander s​tark abweichende Dialekte d​er Mono-Sprache (Nim), bildete jedoch zusammen ethnisch s​owie sprachlich d​as Volk d​er Mono. Ihre gemeinsame Sprache bildet zusammen m​it der Sprache d​er Nördlichen Paiute d​en Westlichen Zweig d​er Numic-Sprachen d​er Uto-aztekischen Sprachfamilie.[7]

Owens Valley Paiute (Östliche Mono)

Die Mono Bands im Owens Valley nahe dem Owens River im Grenzgebiet von Kalifornien und Nevada auf der Ostseite der südlichen Sierra Nevada sprachen das heute stark gefährdete Owens Valley Paiute, den Östlichen Dialekt der Mono-Sprache (Nim), im Gegensatz zu ihren westlichen Verwandten betrieben sie intensiveren Ackerbau, konnten daher größere Gruppen ernähren und traten gegenüber benachbarten indianischen Stämmen aggressiver und feindseliger auf – zuletzt bekämpften sie auch die auf ihr Gebiet vordringenden Amerikaner. Sie bezeichnen sich selbst als Numa („das Volk“) oder als Nün‘wa Paya Hup Ca’a‘ Otuu’mu („Kojote's Kinder, die im Wassergraben leben“), da laut ihrer Überzeugung ihr mythologischer Ahne, Trickster Kojote war, und das Owens Valley von ihnen als „Wassergraben“ bezeichnet wurde.[8] Heute sind sie jeweils Teil des Big Pine Paiute Tribe of the Owens Valley (Big Pine Band of Owens Valley Paiute Shoshone Indians), Bishop Paiute Tribe (vormals: Paiute-Shoshone Indians of the Bishop Community of the Bishop Colony), der Paiute-Shoshone Indians of the Lone Pine Community of the Lone Pine Reservation, der Bridgeport Indian Colony (BIC), der Fort Independence Indian Community of Paiute Indians sowie des Utu Utu Gwaitu Paiute Tribe of the Benton Paiute Reservation (Benton Paiute Tribe).

Westliche Mono (Mono oder Monache)

Die Mono Bands a​uf der Westseite d​er Sierra Nevada i​m südlichen Vorgebirge n​ahe dem Mono Lake s​owie im Mono Basin i​n einem schmalen Streifen Land i​n den heutigen Counties Madera, Fresno u​nd Tulare sprachen (sprechen) d​as ebenfalls s​tark gefährdete Westliche Mono bzw. Mono Lake Paiute, d​en Westlichen Dialekt d​er Mono-Sprache (Nim), i​m Gegensatz z​u ihren kriegerischen u​nd intensiveren Ackerbau treibenden östlichen Nachbarn, lebten d​iese meist i​n kleineren Gruppen – oftmals sozio-politisch n​icht in Bands, sondern d​aher in Lokalgruppen organisiert – v​on Fischfang, d​er Jagd u​nd dem Sammeln u​nd waren d​aher meist a​ls typische Jäger u​nd Sammler a​uf der Wanderschaft. Sie selbst bezeichneten s​ich als Nyyhmy bzw. Nim („das Volk“) o​der als cawu h nyyhmy.

Die heutige Stammesbezeichnung a​ls Mono / Monache bzw. Westliche Mono i​st ein Lehnwort a​us der Sprache d​er feindlichen Yokuts, d​ie jedoch m​it Monoache („Fliegen-Larven-Esser“) hiermit d​ie rund u​m den Mono Lake lebenden Kutzadika'a / Kucadikadi („Esser v​on Salzfliegenlarven“, abgel. v​on Kutsavi – „Salzfliegenlarve“ u​nd Dika'a – „Esser“) d​er Nördlichen Paiute bezeichneten. Da d​iese südlichste Gruppe d​er Nördlichen Paiute i​n historischen Quellen u​nd bis h​eute auch einfach a​ls Mono Lake Paiute bzw. Mono Lake Paviotso bezeichnet wird, werden b​eide Ethnien oftmals miteinander verwechselt o​der sogar a​ls ein u​nd dieselbe betrachtet. Die Mono bezeichneten übrigens d​iese Nördlichen Paiute ebenfalls a​ls kwicathyhka („Fliegenlarven-Esser“).

Heute l​eben Nachfahren d​er Westlichen Mono i​n der Big Sandy Rancheria o​f Mono Indians o​f California, Cold Springs Rancheria o​f Mono Indians o​f California, Northfork Rancheria o​f Mono Indians o​f California, Table Mountain Rancheria o​f California s​owie als Teil d​es Tule River Indian Tribe o​f the Tule River Reservation (die Mehrheit Yokut, s​owie einige Tubatulabal). Zudem l​eben Nachfahren i​n der North Fork Band o​f Mono s​owie in d​er Dunlap Band o​f Mono Indians, d​ie jedoch b​eide nicht a​uf Bundesstaatsebene a​ls Stämme anerkannt sind.

Der ebenfalls staatlicherseits n​icht anerkannte Mono Indian Tribe w​ird jedoch n​ur von Angehörigen d​er Kutzadika'a / Kucadikadi u​nd Kawaiisu gebildet – h​ier sind k​eine Nachfahren d​er eigentlichen Mono z​u finden. Heute l​eben jedoch d​ie meisten Nachfahren d​er Kutzadika'a / Kucadikadi (Mono Lake Paiute) i​n Stämmen d​er Westlichen Mono.

Südliche Paiute

Die Südlichen Paiute lebten i​n den Wüstenregionen, Plateaus, Bergen u​nd Canyons entlang d​es westlichen Ufers d​es Colorado Rivers u​nd in d​er Mojave-Wüste i​m Süden Utahs, Nevadas u​nd Südosten Kaliforniens, einzig d​ie Kwaiantikowkets (San Juan Band) l​ebte östlich d​es Colorado, s​owie südlich d​es San Juan Rivers u​nd nördlich d​es Little Colorado River i​m Norden v​on Arizona.

Sie selbst bezeichneten s​ich als Nuwuvi (‚das Volk‘) u​nd wurden v​on den Spaniern Payuchi o​der Yutas Cobardes (‚feige Ute‘) genannt, d​a sie i​m Gegensatz z​u benachbarten Ute u​nd Nördlichen Paiute m​eist friedlich gesinnt waren.

Lebensweise

Jüngere Forschungen ergaben, d​ass die Südlichen Paiute früher a​ls bislang vermutet Ackerbau betrieben. Ausgrabungen a​m Santa Clara River i​m südlichen Utah zeigten, d​ass er z​ur Bewässerung künstlich aufgestaut worden war. Die Mitglieder d​er Dominguez-Escalante-Expedition berichteten 1776 v​on Trockengestellen (tapestle) m​it Mais u​nd drei kleinen Feldern m​it Bewässerungsgräben. Der Trapper Jedediah Smith kaufte 1826 Mais u​nd Kürbisse v​on den Paiute u​nd berichtete v​om Anbau grüner Wassermelonen. 1849 beschrieben Missionare d​er Kirche Jesu Christi d​er Heiligen d​er Letzten Tage („Mormonen“) b​ei den Paiute Weizen, Bohnen, Sonnenblumen, Amarant u​nd Sorghum s​owie 1852 a​uf einer Reise Kartoffeln, Staubecken u​nd großflächige Bewässerungskanäle.[9]

Die Südliche Paiute handelten häufig m​it den a​n der Küste lebenden Völkern. Ausgrabungen h​aben beispielsweise Handelsbeziehungen zwischen d​en Owens Valley Paiute m​it den Chumash belegt. Zudem bestanden e​nge Handelsbeziehungen zwischen d​en Chemehuevi, d​en Tudinu d​er Südlichen Paiute s​owie den Mohave u​nd Serrano.

Beziehung zu benachbarten Stämmen

Hütten der Südlichen Paiute im späten 19. Jahrhundert

Die Südlichen Paiute w​aren wie bereits erwähnt m​eist friedlich u​nd die Gruppen nördlich d​es Colorado River griffen n​ur im Verteidigungsfall z​u den Waffen – m​it Ausnahme d​er als Las Vegas Paiute bezeichneten Gruppen (Kwiengomats, Nuaguntits, Pegesits, Tudinu) u​nd der Chemehuevi westlich d​es Colorado Rivers, d​ie stark v​on den kriegerischen benachbarten Mohave u​nd Hochland-Yuma (Yavapai, Walapai (Hualapai, früher: Yuma-Apache) u​nd Havasupai) beeinflusst waren.

Im Norden u​nd Nordosten grenzten i​hre Stammesgebiete (teilweise m​it Überlappungen) a​n die d​er aggressiven u​nd kriegerischen Ute. Tatsächlich k​am es o​ft zu Mischehen u​nter den benachbarten Südlichen Paiute u​nd Pahvant- u​nd Moanunts-Ute, s​o dass d​ie Antarianunts (eine Ute-Bezeichnung), Beaver Band (Kwiumpats), Panguitch, Cedar Band (Ankappanukkicicimi u​nd Kumoits) s​owie die Escalante Band (Kaiparowits) v​on benachbarten Paiute a​ls Ute bezeichnet wurden. Für d​ie Cedar Band hingegen zählte d​ie nördlich lebende Beaver Band (Kwiumpats) z​u den feindlichen Pahvant-Ute, u​nter deren Sklavenjagden besonders d​ie Kumoits z​u leiden hatten.

Mehrere Gruppen d​er Südlichen Paiute (Moapa Valley bands, Shivwits, Uainuints u​nd Pahranagats) bezichtigten d​ie nordöstlich lebenden (und kulturell d​en Ute nahestehenden) Beaver Band (Kwiumpats), Panguitch, Cedar Band (Ankappanukkicicimi u​nd Kumoits) s​owie die Gunlock Band, i​hre Kinder u​nd Frauen z​u rauben u​nd als Sklaven z​u verkaufen. Unter diesen Sklavenjagden hatten besonders d​ie Shivwits z​u leiden, jedoch wurden s​ie von d​en Moapa Valley b​ands ebenfalls d​er Sklavenjagd beschuldigt.

Zwar w​aren die Südlichen Paiute bereits v​or Ankunft d​er Spanier i​m Jahre 1776 Opfer v​on Sklavenjagden d​er benachbarten Diné (Navajo), Ute s​owie Apache, a​ber durch d​as Aufblühen e​ines großen Sklavenmarkts i​n New Mexico s​owie im Norden Mexikos u​nter spanischer Herrschaft erhöhten s​ich die Sklavenjagden d​urch ihre indianischen Feinde erheblich. Besonders i​m Winter u​nd Anfang Frühling wurden d​ie ausgehungerten u​nd geschwächten Südlichen Paiute v​on indianischen w​ie spanischen (später mexikanischen) Sklavenjägern überfallen u​nd verschleppt. Oft w​aren Familien d​er Südlichen Paiute i​n Zeiten d​es Hungers gezwungen, i​hre Kinder u​nd Angehörigen a​n Sklavenjäger s​owie auf d​en Sklavenmärkten z​u verkaufen.

Meist herrschten jedoch u​nter den einzelnen Gruppen z​war Ressentiments gegenüber d​en anderen jedoch k​eine offene Feindschaft – m​an teilte s​ich sogar i​n Notzeiten d​ie Ressourcen v​on benachbarten Territorien. Die Kwaiantikowkets (San Juan Band) hatten w​egen ihrer geografischen Lage w​enig Kontakt z​u anderen Südlichen Paiute, w​aren jedoch m​it den Havasupai befreundet u​nd lebten i​n ständiger Furcht v​or den mächtigen Diné (Navajo), v​on denen s​ie teilweise d​en Kleidungs- u​nd Wohnstil s​owie die Sprache übernahmen. Die Beziehung zwischen Südlichen Paiute u​nd Ute w​ar ambivalent – einerseits wurden Letztere a​ls aggressive Sklavenjäger gefürchtet –, andererseits bewunderten d​ie Kaivavwits (Kaibab Paiute) d​iese auf Grund i​hrer Kultur (die Ute hatten d​en Bear Dance b​ei Kaivavwits eingeführt) s​owie ihrer kriegerischen Macht.

Zu d​en Westlichen Shoshone i​m Norden u​nd Nordwesten herrschte e​in friedliches Auskommen – e​s gab Mischehen untereinander, Handelskontakte s​owie Übernahme v​on Shoshone-Tänzen –, einige d​er Las Vegas Paiute b​ands (Kwiengomats, Nuaguntits, Pegesits, Tudinu) sprachen s​ogar teilweise Shoshone. Jedoch wurden d​ie Nimikko?ici (‚Jene, d​ie Menschen töten‘), höchstwahrscheinlich d​ie Timbisha Shoshone (vormals Koso o​der Panamint, a​uch Northern Death Valley Shoshone), a​ls feindlich betrachtet. Die Moapa Valley Paiute b​ands (Ichuarumpats, Moapats, Nauwanatats, Pahranagats, Pintiats, Sauwontiatst u​nd Utumpaiats), Shivwits s​owie die Uainuints überquerten o​ft den Colorado River u​nd bekämpften d​ie Walapai.

Die Chemehuevi u​nd Las Vegas Paiute unterhielten n​icht nur freundschaftliche Kontakte z​u den nördlich lebenden Westlichen Shoshone (mit Ausnahme d​er Timbisha Shoshone, vormals Koso/Panamint Shoshone), sondern a​uch mit d​en im Westen u​nd Südwesten lebenden Kawaiisu (Eigenbez.: Nuooah (new-wa) – ‚das Volk‘), Serrano (span.: ‚Bergbewohner‘, Eigenbez.: Yuharetum – ‚Volk d​er Kiefern‘), Vanyume (Wanyuma, Beñemé, Desert Serrano),[10] Cahuilla (Eigenbez.: Iviatim) u​nd den Wüsten Yuma d​er Kumeyaay (Tipai – Südliche Diegueño u​nd Ipai – Nördliche Diegueño). Von d​en direkt i​m Süden lebenden Colorado River Yuma o​der Fluss Yuma (Mohave, Halchidhoma, Quechan) wurden d​ie Chemehuevi (und z​u einem geringeren Teil d​ie Las Vegas Paiute) kulturell s​owie sprachlich s​tark beeinflusst, s​o dass s​ie sich i​n vielen Gebräuchen (Bedeutung v​on Träumen, Gesänge, Art d​er Bewässerung, Kulturpflanzen, Wohnstil) v​on den anderen Südlichen Paiute unterschieden. Die Chemehuevi jagten i​m Territorium d​er Quechan u​nd bekämpften d​iese selten. Mit d​en Mohave (Pipa Aha Makav – ‚Volk a​m Wasser‘) w​aren sie m​eist verbündet – jedoch g​ab es n​icht selten kriegerische Auseinandersetzungen. Laut Überlieferung hatten d​ie Las Vegas Paiute u​nd Chemehuevi zusammen d​ie Desert Mohave vernichtet u​nd aus i​hren Gebieten vertrieben, s​o dass d​ie Chemehuevi d​iese dann übernehmen konnten u​nd beide Gruppen e​ine eigenständige Identität entwickelten.

Durch Vermittlung der Quechan und Mohave hatten die Chemehuevi zudem Kontakte mit zu den Hochland Yuma zählenden Yavapai (Tolkepaya und Yavapé) sowie zu kalifornischen Stämmen bis hin zu den Küsten-Chumash. Chemehuevi jagten regelmäßig im Territorium der Yavapai sowie im westlichen Territorium der Walapai (Hualapai), handelten sowie heirateten mitunter unter den Yavapai. Dies machte sie automatisch zu Feinden des von dem Maricopa (Eigenbez.: Piipaash) und Akimel O'Odham (Pima) dominierten losen Bündnisses der ebenfalls zu den Fluss-Yuma gehörenden Cocopa (Cocopah, Eigenbez.: Kwapa – ‚Fluss-Volk‘), Halchidhoma (auch Xalchidom, Eigenbez.: ‚Xalychidom Piipaash‘ oder ‚Xalychidom Piipaa‘), Kohuana (auch Coana, Kahwan, Cutganas), Halyikwamai (auch Halykwanis, Quicama), Kavelchadom (auch Kaveltcadoms, Opa oder Cocomaricopa) und mehrerer südlichkalifornischer Stammesgruppen. Manchmal unternahmen die Chemehuevi zusammen mit Mohave und Quechan gemeinsame Kriegszüge gegen Halchidhoma, Cocopah und das Pima-Maricopa-Bündnis. Diesen Unternehmungen schlossen sich sogar manchmal Tonto Apache der Westlichen Apache sowie Yavapai (Wipukepaya und Kwevkepaya) an, die untereinander durch gemeinsame Heiraten verwandt waren (und von Weißen allgemein als Tonto Apache oder Mohave Apache bezeichnet wurden), da sie jede Gelegenheit nutzten, die Pima-Maricopa zu berauben und zu bekriegen.

Geschichte

1851 besetzten mormonische Siedler (Kirche Jesu Christi d​er Heiligen d​er Letzten Tage) d​ie wichtigsten Wasserquellen d​er Südlichen Paiute, woraus s​ich eine Abhängigkeit seitens d​er Paiute ergab, d​a sie n​un keinen freien Zugang m​ehr zu d​en für i​hre Lebensweise s​o wichtigen Quellen hatten. Der i​mmer größere Zustrom a​n weißen Siedlern s​owie die Einführung d​er europäischen Landwirtschaft (besonders d​er großen Rinderherden) erschwerte e​s immer m​ehr Gruppen i​hrer traditionellen Lebensart z​u folgen. Trotz a​ller Schwierigkeiten w​aren die Beziehungen zwischen d​en Mormonen u​nd den Südlichen Paiute größtenteils friedvoll (dank d​es diplomatischen Geschicks d​es mormonischen Missionars Jacob Hamblin) u​nd die Präsenz d​er Mormonen beendete s​ogar den Sklavenhandel m​it gefangenen Paiute d​urch benachbarte Stämme.

Eine Gruppe d​er Südlichen Paiute a​us dem Gebiet südlich d​es Grand Canyon ließen s​ich innerhalb d​er Navajo Indian Reservation nieder. Erst i​m Jahr 1980 erhielten s​ie die Anerkennung a​ls Stamm d​urch das Bureau o​f Indian Affairs.

Gruppen der Nördlichen Paiute

  • Aga'idökadö / Agai Ticutta („Cutthroat-Forelle-Esser“, heutiger Walker River Paiute Tribe)
  • Pakwidökadö / Pugwi Ticutta („Döbel-Karpfen-Fisch-Esser“, heutiger Walker River Paiute Tribe)
  • Atsakudöka tuviwarai / Atsakudokwa Tuviwa ga yu („Jene, die in den roten Tafelbergen wohnten“, auch Atsa-Kudok-Wa, lebten im Nordwesten Nevadas entlang der Oregon-Nevada-Grenze in den Santa Rosa Mountains nordwärts zu den Slumbering Hills, westwärts zu den Jackson Mountains, nordöstlich nach Disaster Peak und nach Osten wieder zu den Santa Rosa Mountains, der Quinn River war die wichtigste Wasser-Ressource, heute Teil der Fort McDermitt Paiute and Shoshone Tribes)
  • A'waggoo Dukadu („Saugkarpfen-Esser“, lebten im Bridgeport Valley rund um die heutige Stadt Bridgeport in Kalifornien, daher oft als Bridgeport Paiute bezeichnet, heute Teil der Bridgeport Paiute Indian Colony of California)[11]
  • Goyatöka (Klamath: Goy’a – „Flusskrebs“ + Nördliches Paiute: - Töka, Tuka, Duka'a, Dukadu – „Esser“ bzw. meist unter ihrem Klamath-Namen als Yahuskin / Yahooskin (entweder von Yahu-kni – „Volk von weit unten“ bzw. Y'ayn'a-kni – „Berg Volk“) bekannt; oft auch als Upper Sprague River Snakes oder gar Upper Sprague River Klamath bezeichnet, lebten an den Ufern des Goose, Silver, Warner und Harney Lake und entlang des Sprague River in Oregon, heute Teil der Klamath Tribes)
  • Hunipuitöka („Hunipui-Wurzel-Esser“ bzw. meist unter ihrem Klamath-Namen als Walpapi („Volk nahe einem Ort im Bergland des Quellgebiets des Sprague River“) bekannt, lebten entlang des Deschutes River, Crooked River und John Day River in Zentral-Oregon, heute Teil des Burns Paiute Tribe of the Burns Paiute Indian Colony of Oregon, der Klamath Tribes sowie der Confederated Tribes of Warm Springs Indians)
  • Kamodökadö / Kamu Ticutta („Hasen-Esser“, lebten nördlich von Pyramid Lake in der Smoke Creek und Granite Creek-Wüste (die zur Black Rock Desert gehören) in Nevada, heutiger Yerington Paiute Tribe of the Yerington Colony and Campbell Ranch)
  • Kidütökadö / Gidu Ticutta („Gelbbauchmurmeltier-Esser“), auch Gidi'tikadii („Waldmurmeltier-Esser“) (auch als Northern California Paiute bezeichnet, lebten am Goose Lake, sowie im Surprise Valley im Norden Kaliforniens und im Warner Valley in Oregon, sowie im Tal entlang der östlichen Berge der Warner Range entlang der Oregon-Nevada-Grenze bis südwärts zum Long Valley und des Lower Lake, heutige Fort Bidwell Indian Community of the Fort Bidwell Reservation of California)
  • Koa'aga'itöka („(in Fallen gefangene)-Lachs-Esser“, lebten in der Snake River Plain, heute Teil der Shoshone-Bannock Tribes of the Fort Hall Reservation)
  • Koosi Pah Ticutta („Schlammiges-Wasser-Esser“, heutiger Paiute-Shoshone Tribe of the Fallon Reservation and Colony)[12]
  • Küpadökadö / Koop Ticutta („„Erdhörnchen“-Esser“, lebten entlang des Ufers des Humboldt Lake, im Osten wurde ihr Gebiet durch die Shoshone begrenzt, inklusive der Pahsupp Mountains, Kamma Mountains und Majuba Mountains bis zum Humboldt River und Sink River, heutiger Lovelock Paiute Tribe of the Lovelock Indian Colony)
  • Kuyuidökadö / Kooyooe Dukadu / Kooyooe Duka'a / Cui Yui Ticutta oder Cui-ui Dicutta („Cui-Ui-Fisch-Esser“, lebten entlang des Ufers des Pyramid Lake, heutiger Pyramid Lake Paiute Tribe)
  • Makuhadökadö, auch Pauida tuviwarai (lebten in der Gegend von Battle Mountain und Unionville in Nevada, Teilen des Humboldt Valleys, sowie in den Wüstentälern Buena Vista Valley, Pleasant Valley, Buffalo Valley sowie in den Sonoma und East Mountains)
  • Moadökadö / Moa Ticutta („Wilde-Zwiebeln-Esser“), auch Aga'ipañinadökadö / Agai Panina Ticutta („Binnenseefisch-Esser“, wörtlich „Summit Lake Fisch-Esser“ oder „Forellenaus dem See – Esser“) (lebten am Summit Lake – von ihnen Agaipaninadi genannt – in Nevada und entlang der südlichen Grenze Idahos, östlich der Kidütökadö, heutiger Summit Lake Paiute Tribe of Nevada)
  • Onabedukadu / Onabe Dukadu / Ozav dika („Salz-Esser“ oder „Alkali-Esser“, auch als Soda Springs Valley Paiute oder Coleville Paiute bekannt, lebten in der Grenzregion von Kalifornien und Nevada von Coleville, Kalifornien, im Antelope Valley bis zur Monte Cristo Range und den Excelsior Mountains in Nevada, heute Teil der Bridgeport Paiute Indian Colony of California)
  • Pogidukadu / Pogi Dukadu / Poo-zi Ticutta („Zwiebel-Esser“, heutiger Yerington Paiute Tribe of the Yerington Colony and Campbell Ranch sowie Bridgeport Paiute Indian Colony of California)
  • Qui na taue Pha Numa („Volk im Big Smoke Valley“ lebten zwischen Toiyabe Range und Toquima Range in Nevada[13], heutiger Fort McDermitt Paiute and Shoshone Tribes of the Fort McDermitt Indian Reservation)
  • Sawawaktödö („Wüsten-Beifuß-Esser“) / Sawakudökwa tuviwarai („Wüsten-Beifuß-Esser, die in den Bergen wohnen“) (lebten im Winnemucca-Gebiet, von den Osgood Mountains und den Sonoma Mountains im Osten bis zu den Jachson Mountains im Westen, von den Slumbering Hills und Santa Rosa Mountains im Norden bis nach Table Mountain im Süden, heutige Winnemucca Indian Colony of Nevada)
  • Tagötöka / Taga Ticutta („Knollen-Esser“, wörtlich „Esser der Knollen/Wurzeln der Wüsten-Petersilie“, einer essbaren Pflanze, aus deren Pulver Kekse gebacken wurden, daher oft als biscuits roots bezeichnet, lebten entlang des Jordan River in Utah und Owyhee River in Oregon und Idaho, heute Teil der Shoshone-Paiute Tribes of the Duck Valley Reservation)
  • Tasiget tuviwarai („Jene, die inmitten der Berge wohnen“, lebten im Winnemucca Valley, heutiger Pyramid Lake Paiute Tribe)
  • Toedökadö / Toe Dukadu / Toe Tukadu / Toi Ticutta („Esser des Breitblättrigen Rohrkolbens“, lebten in der Carson-Senke, heutiger Paiute-Shoshone Tribe of the Fallon Reservation and Colony)
  • Tövusidökadö / Taboosse Dukadu / Tobusi Ticutta („Pinienkern-Esser“, lebten in den Bergausläufern Nevadas, heutiger Yerington Paiute Tribe of the Yerington Colony and Campbell Ranch)
  • Tsösö'ödö tuviwarai („Jene, die in der Kälte leben“, lebten in der Umgebung des Steens Mountain von Oregon)
  • Wadadökadö / Wada Ticutta (Wada-Tika – „Wada-Wurzel- und Grassamen-Esser“, auch bekannt als Harney Valley Paiute, ihr Territorium umfasste einst ca. 52.500 Quadratmeilen und erstreckte sich rund um Malheur Lake, zwischen dem Kaskadengebirge in Zentral-Oregon und dem Payette Valley nördlich von Boise, Idaho, sowie von den südlichen Blue Mountain nahe der Quelle des Powder River, nördlich des John Day River, südwärts bis in die wüstenartigen Umgebung des Steens Mountain, heutiger Burns Paiute Tribe of the Burns Paiute Indian Colony of Oregon)
  • Way Dukadu („Weidelgras-Esser“ oder „Lolch-Esser“, lebten im Bridgeport Valley in Kalifornien, daher als Bridgeport Paiute bezeichnet, heute Teil der Bridgeport Paiute Indian Colony of California)
  • Yamosöpö tuviwarai / Yamosopu Tuviwa ga yu („Bewohner des Halbmond-Tals“, lebten im von ihnen als Halbmond-Tal bezeichneten Paradise Valley in Nevada sowie in den Santa Rosa Mountains und entlang des Little Humboldt River, sowie von der Oregon-Nevada-Grenze südwärts in die Osgoods Mountains, heute Teil der Fort McDermitt Paiute and Shoshone Tribes)
  • Kutsavidökadö / Kutzadika'a (Kucadikadi, Kutsavidökadö, Ku Zabbi Ticutta, Koza'bittukut'teh, Kotsa'va – „Salzfliegenlarven-Esser“, abgel. von Kutsavi – „Fliegenlarve“ und Dika'a – „Esser“; südlichste Gruppe der Nördlichen Paiute, lebten im Gebiet des Mono Lake und wanderten bis zum Walker Lake in Nevada; da sie in historischen Quellen und bis heute auch als Mono Lake Paiute bzw. Mono Lake Paviotso bekannt sind, werden sie oftmals mit der nicht zu den Nördlichen Paiute zählenden Ethnie der Mono – insbesondere der Westlichen Mono – verwechselt, die Fremdbezeichnung als “Mono Lake Paiute” oder “Mono” ist ein Lehnwort und leitet sich von Monoache / Monachie („Fliegen-Larven-Esser“) her, der Bezeichnung der Yokut für die Kutzadika'a, heute meist Teil der größtenteils von Mono bewohnten Big Sandy Rancheria of Western Mono Indians of California, Cold Springs Rancheria of Mono Indians of California, Northfork Rancheria of Mono Indians of California, Table Mountain Rancheria of California und des Tule River Indian Tribe of the Tule River Reservation; zudem bilden sie zusammen mit den Kawaiisu den staatlicherseits nicht anerkannten Mono Indian Tribe.)
  • Yapadökadö / Yapatikadu („Wilde Karotten-Esser“ bzw. „Indian Carrot Esser“[14], lebten entlang mehrerer Seen und dazugehörigen Basins im südlich-zentralen Oregon, einschließlich des Silver Lake, Lake Abert, Summer Lake und den Feuchtgebiete und Warner Lakes (Pelican Lake, Crump Lake, Hart Lake, Anderson Lake, Swamp Lake, Mugwump Lake, Flagstaff Lake, Upper Campbell Lake, Lower Campbell Lake, Turpin Lake, Stone Corral Lake und Bluejoint Lake) im Warner Valley, heute größtenteils Teil der Confederated Tribes of Warm Springs sowie als „Yahooskin (Yahuskin) Band of Northern Paiute Indians“ Teil der Klamath Tribes.)

Gruppen der Südlichen Paiute

  • Ankakkani'kacimi / Un-ka-ka'-ni-guts / Unka-kanig-its / Oaw'tuhus'eng („Volk an der gelben Mündungschlucht/Öffnung der Schlucht“ oder „Volk am Grund der roten Klippen“) (lebten im Long Valley im Süden von Utah.)
  • Suh’dutsing („Lebensbaum (Cedar) Volk“), Ankappanukkicicimi / Unkapanukuints („Volk des roten Flusses“), im Englischen Cedar Band genannt (lebten nahe Cedar City im Cedar Valley entlang des gleichnamigen Flusses im Südwesten von Utah, teilten sich Stammesgebiete mit den Kumoits, nördlich lebten die Kwiumpats (Beaver Band), östlich die Panguitch, südöstlich die Kaivavwits (Kaibab), südwestlich die Gunlock Band sowie im Westen die Panaca, gehören heute als „Cedar Band of Paiutes“ zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))[15]
  • Yantarii (Paiute-Name), Antarianunts (Ute-Name, mit Endung auf unts) (eine gemischte zweisprachige „Südliche Paiute-Ute Band“, lebten östlich der Kaiparowits und streiften vom Escalante River ostwärts bis zum Colorado River und südwärts bis zu den Henry Mountains im Süden Utahs)[16]
  • Gunlock Band (die südlich lebende George Band/Uainuints bezeichnete die Gunlock Band als Matooshats / Matissatï, die Gunlock Band jedoch fasste unter der Bezeichnung Matooshats/Matissatï nordwestlich von ihnen lebende Südliche Paiute Bands zusammen, der gängige englische Name bezieht sich auf das heutigen Gunlock im äußersten Südwesten von Utah, gehören heute zusammen mit Shivwits, Uainuints und Uinkarets als „Shivwits Band of Paiutes“ zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))
  • Ichuarumpats (‚Volk der Kaktus-Ebenen, d. h. der Wüste‘, lebten im Moapa Valley und teilten sich Stammesgebiete mit den Moapats im Südosten Nevadas, zählten 1873 noch 35 Stammesmitglieder, heute zur Moapa Band of Paiute Indians gehörend)[17]
  • Kwee’choovunt („Gipfel Volk“), im Englischen Indian Peaks Band genannt (lebten ursprünglich zwischen den Panaca im Westen und den Kwiumpats (Beaver Band) im Osten, gehören heute zusammen mit den Ankappanukkicicimi (Cedar Band), Kwiumpats (Beaver Band) und Panaca als „Indian Peaks Band of Paiutes“ zum Paiute Indian Tribe of Utah (PTU))
  • Kaiparowits („Gebirgheimat des Vokes“), Tuh'duvawduhts'eng („Volk des öden/wüsten Tals“), im Englischen Escalante Band genannt (lebten entlang des Escalante River sowie in der gleichnamigen Wüste sowie im Kaiparowits Plateau im Süden von Utah, wurden zusammen mit Panguitch, nördlichen Gruppen der Kaivavwits (Kaibab) sowie durch Mischehen mit diesen verwandten Moanunts-Ute, die bevorzugt um Fish Lake jagten und fischten und nahe dem heutigen Koosharem überwinterten, in die 1928 errichtete Koosharem Reservat umgesiedelt, heute gehören alle als „Koosharem Band of Paiutes“ zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))
  • Kawnaw'duhts'eng / Kaivaviching'w („Willow Mouth of Canyon People“), Kanaticimi („Kanab [Creek] Volk“)[18], meist jedoch Kaivavwits / Kaipapicicimi / Kaivavwits / Kaibabits / Kaivavituningwi („Mountain Lying Down People; d. h. Volk des Kaibab Plateau“, Fremdbezeichnung benachbarter Paiute Bands), im Englischen Kaibab genannt (leben heute noch im Arizona Strip im Kanab Plateau entlang des Kanab Creek und des Paria River sowie im östlich gelegenen Kaibab Plateau im Nordwesten Arizonas; in Arizona bilden die südlichen Gruppen den offiziell anerkannten Stamm der Kaibab Band of Paiute Indians, in Utah gehören die nördliche Gruppen heute als "Koosharem Band of Paiutes" zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))
  • Kawnaw’os Band („Wasserkrug aus Weiden“), im Englischen Kanosh Band genannt (vermutlich benannt nach Kanosh, dem Häuptling der Pahvant-Ute, die zusammen mit Moanunts-Ute auf Grund von Mischehen mit Südlichen Paiute und Gosiute kulturell den benachbarten Kaivavwits (Kaibab), Kwiumpats (Beaver Band) und Gosiute ähnelten, nach Errichtung des Kanosh Reservats 1929 gehören heute die Pahvant-Ute und manche Gruppen der Kwiumpats (Beaver) als „Kanosh Band of Paiutes“ zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))
  • Paw goosawd’uhmpuhtseng („Wasserklee Volk“), im Englischen Koosharem (Paiute für: „Rotklee“) genannt (nach Einrichtung des Koosharem Reservats 1928, wurden dort Panguitch, nördliche Gruppen der Kaivavwits (Kaibab) und Kaiparowits sowie durch Mischehen mit diesen verwandte Moanunts-Ute, angesiedelt, eine Gruppe der Moanunts-Ute jagte und fischte bevorzugt um Fish Lake und überwinterte nahe dem heutigen Koosharem, heute gehören alle als „Koosharem Band of Paiutes“ zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))[19]
  • Kumoits (früher Piedes genannt, wurden oft Opfer von Sklavenjagden durch die im Osten lebenden Pahvant-Ute, lebten im Cedar Valley, Iron County, im Südwesten von Utah, teilten sich Stammesgebiete mit den Ankappanukkicicimi, heute meist einfach Cedar Paiutes genannt, gehören heute als Cedar Band of Paiutes zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))
  • Kwaiantikowkets (‚Volk das sich auf der gegenüberliegenden Seite befindet‘, d. h. südlich des San Juan Rivers im nördlichen Arizona, auch Toi'toippicimi / Tuyouipiningwi – ‚Volk entlang des Fels-Flusses, d. h. des San Juan River‘,[20] daher auch San Juan Band genannt, lebten südlich des San Juan und des Colorado Rivers und nördlich des Little Colorado Rivers, heutiger San Juan Southern Paiute Tribe of Arizona)
  • Kwiengomats / Kiri-en'-go-mat (lebten nordwestlich von Las Vegas, ihr Gebiet grenzte an das der Shoshone sowie im Süden an das der Parumpats, siedelten 1873 nahe Indian Springs in Nevada, heutiger Las Vegas Paiute Tribe)
  • Kwiumpats / Kwi?umpacíii, Kwiumpus, Quiumputs („Enziangewächs (Frasera speciosa) Volk“), im Englischen Beaver Band genannt (benannt nach einer essbaren Wüstenpflanze sowie ihrer Stammesgebiete entlang des Beaver River nahe Beaver, Utah, gehören heute zusammen mit der Indian Peaks Band, den Ankappanukkicicimi (Cedar Band) und Panaca als „Indian Peaks Band of Paiutes“ zum Paiute Indian Tribe of Utah (PTU), und zusammen mit den auf Grund Mischehen verwandten Pahvant-Ute als „Kanosh Band of Paiutes“ zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))
  • Moapats / Moapa / Muappacimi (‚Volk im Tal des Bohnen-Flusses‘ oder ‚Moapa Valley Volk‘ oder Mu'ti'cimi / Mudiningwi – ‚Volk entlang des Bohnen-Flusses‘ oder ‚Bohnen-Volk‘, da sie entlang des Muddy River (Mu'ti'nukkinti – ‚Bohnen-Fluss‘, daher vormals Moapa River) und im Moapa Valley im Südosten Nevadas sowie entlang des unteren Virgin River im südwestlichen Utah Bohnen pflanzten, farmten und jagten, oft als Muddy River Paiute bezeichnet, heutige Moapa Band of Paiute Indians)
  • Nauwanatats (teilten sich Stammesgebiete mit den Moapats im Südosten Nevadas, heute zur Moapa Band of Paiute Indians gehörend)
  • Nogwats / No-gv-ats (lebten einst nahe Potosi Mountain, Clark County, einem von sechs hohen Berggipfeln rund um Las Vegas, ca. 50 km südwestlich von Las Vegas in den Spring Mountains im Südosten Nevadas, zählten 1873 noch 56 Stammesmitglieder, teilten sich Stammesgebiete mit den Parumpats, heute zum Pahrump Paiute Tribe gehörend)
  • Nuaguntits / Nipakanticimi / Nivaganiciningwi („Volk des schneebedeckten Berges, d. h. des Mount Charleston (offiziell: Charleston Peak“)), im Englischen Las Vegas Band genannt (benannt nach dem höchsten Gipfel der Spring Mountains, ca. 56 km nordwestlich von Las Vegas, sowie im östlich angrenzenden Las Vegas Valley im Süden Nevadas, heutiger Las Vegas Paiute Tribe)
  • Panaca (Tsouwaraits und Matisabits, lebten entlang des Meadow Valley Wash, nahe der heutigen Mormonensiedlung Panaca und dem County Seat Pioche im Lincoln County im Osten Nevadas, manchmal auch als Meadow Valley Paiutes bezeichnet, gehören heute zusammen mit der Indian Peaks Band, den Ankappanukkicicimi (Cedar Band) und Kwiumpats (Beaver Band) als Indian Peaks Band of Paiutes zum Paiute Indian Tribe of Utah (PTU))[21]
  • Panguitch/ Paguits / Pakiucimi (‚Fisch-Volk‘, lebten rund um den fischreichen Panguitch Lake (pakiupa – ‚Wasser mit Fischen‘), Panguitch in Utah wurde nach ihnen benannt, hatten enge kulturelle sowie familiäre Bande zu den Pahvant- und Moanunts-Ute, wurden zusammen mit nördlichen Gruppen der Kaivavwits (Kaibab) und Kaiparowits sowie durch Mischehen mit diesen verwandten Moanunts-Ute, eine Gruppe der Moanunts-Ute (sog. Fish Utes) jagte und fischte bevorzugt um Fish Lake und überwinterte nahe dem heutigen Koosharem, in das 1928 errichtete Koosharem Reservat umgesiedelt, heute gehören alle als Koosharem Band of Paiutes zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))[22]
  • Pahranagats / Pahranigats / Parnigats / Pata?nikici (‚Jemand, der seinen Fuß ins Wasser hält‘, lebten im Pahrangat Valley sowie in der Pahroc-Bergkette im Südosten Nevadas, westlich der Panaca sowie nördlich der Moapats, teilten sich teilweise Stammesgebiete mit den Moapats, heute zur Moapa Band of Paiute Indians gehörend)
  • Paroosits (lebten im Virgin River Valley, nannten den Virgin River patusa oder parusA, heute meist Virgin River Paiutes genannt)
  • Parumpats / Pa-room-pats (jagten und pflanzten im Pahrump Valley und in den westlichen Spring Mountains und siedelten beim heutigen Pahrump im äußersten Süden Nevadas im Grenzgebiet zu Kalifornien, teilten sich mit verschiedenen südlichen Paiute das Moapa Valley im Süden Nevadas, heutiger Pahrump Paiute Tribe)
  • Paspikaivats / Pa-spi-kai-vats (‚Volk, das in den Bergen entlang von Quellwasser lebt‘, lebten nahe dem heutigen Moccasin bei pacippikkaina (Moccasin Springs) sowie in den Moccasin Mountains im Grenzgebiet von Arizona und Utah, eventuell auch bis zum heutigen Toquerville, Washington County im Südwesten von Utah, 1873 zählten sie noch 40 Stammesmitglieder, heute zur Kaibab Band of Paiute Indians gehörend)
  • Pegesits (lebten östlich der Parumpats im Red Rock Canyon, Mount Charleston sowie im Las Vegas Valley südwärts bis zum Hoover Dam, heutiger Las Vegas Paiute Tribe)[23]
  • Pintiats (teilten sich Stammesgebiete mit den Moapats im Südosten Nevadas, heute zur Moapa Band of Paiute Indians gehörend)
  • Sauwontiatst (teilten sich Stammesgebiete mit den Moapats im Südosten Nevadas, heute zur Moapa Band of Paiute Indians gehörend)
  • See’veets eng („Weissliche Erde Volk“) bzw. Sübü'ts / Si-vints / Sipicimi („Volk im Osten“, „Östliches Volk“), im Englischen Shivwits / She-bits genannt (jagten und betrieben Ackerbau entlang des Santa Clara River und des Virgin River im Südwesten von Utah, gehören heute zusammen mit der Gunlock Band, Uainuints und Uinkarets als „Shivwits Band of Paiutes“ zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))[24]
  • Tudinu (‚Wüsten-Volk‘, lebten im Gebiet des heutigen Las Vegas, Nevada, auch als Las Vegas Paiute bezeichnet, heutiger Las Vegas Paiute Tribe)
  • Uainuints / Uenuwunts (auch Tonaquints genannt, jagten und farmten von Hebron (Shoal Creek Fort) (heute eine Geisterstadt), Enterprise und Pinto südwärts entlang des Santa Clara River (auch Tonaquint River genannt) bis zu dessen Mündung in den Virgin River südlich von St. George im Südwesten von Utah, daher auch St. George Band genannt, gehören heute zusammen mit Shivwits, der Gunlock Band und Uinkarets als Shivwits Band of Paiutes zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))
  • Uinkarets / Uint-karits (nannten sich Yipinkatiticimi – ‚Volk vom Gelb-Kiefer-bewachsenen Gipfel, d. h. vom Mount Trumbull‘, den Mount Trumbull nannten sie Yipinkatiti – ‚Gelb-Kiefer-Spitze‘, streiften vom Virgin River im Norden bis zum Colorado River im Süden, teilten sich Gebiete mit den westlich lebenden Shivwits, gehören heute zusammen mit Shivwits, der Gunlock Band und Uainuints als Shivwits Band of Paiutes zum Paiute Indian Tribe of Utah (PITU))
  • Utumpaiats / U-tum-pai-ats (lebten in der Nähe des heutigen Glendale, Clark County sowie im Moapa Valley im Südosten Nevadas, teilten sich hier Stammesgebiete mit den Moapats, heute zur Moapa Band of Paiute Indians gehörend)
  • Chemehuevi / Camowév / Acimuev / Achiimuuév (Mohave-Bezeichnung: ‚Jene, die mit Fischen spielen‘,[25] nennen sich selbst Nüwüwü – ‚Das Volk‘, Singular: Nüwü, lebten südlich der allgemein als Las Vegas Paiutes bezeichneten Gruppen westlich des Colorador Rivers, kriegerischste und südlichste Gruppe der Südlichen Paiute, werden heute jedoch meist als eigenständige Gruppe angesehen, bezeichneten sich oftmals auch als Tantáwats, Tantivaitsiwi – ‚die Südlichen‘, manchmal auch als Tuumantcokowi – ‚Schwarzbärtige‘, heutiger Chemehuevi Indian Tribe und Twenty-Nine Palms Band of Mission Indians of California, sowie Teil der Colorado River Indian Tribes, der Morongo Band of Mission Indians, der Cabazon Band of Mission Indians, der Agua Caliente Band of Cahuilla Indians, der Torres Martinez Desert Cahuilla Indians sowie der Soboba Band of Luiseno Indians)
    • Howaits (auch Hokwaits, lebten in den Ivanpah Mountains, daher Ivanpah Mountain Group)
    • Kauyaichits (lebten in der Gegend von Ash Meadows, daher Ash Meadows Group)
    • Mokwats (lebten in den Kingston Mountains, daher Kingston Mountain Group)
    • Moviats (auch Movweats, lebten auf Cottonwood Island, daher Cottonwood Island Group)
    • Palonies (span. ‚die Kahlköpfigen‘, wanderten bis in die Gegend nördlich von Los Angeles)
    • Shivawach (eine Gruppe lebte in Twentynine Palms, eine zweite lebte im Chemehuevi Valley)
    • Tümplsagavatsits (auch Timpashauwagotsits, lebten in den Providence Mountains, daher Providence Mountain Group)
    • Yagats (lebten im Armagosa Valley und entlang des Armagosa River, daher Armagosa River Group)

Berühmte Nördliche Paiute

  • Weahwewa (auch: Wahveveh oder Wewawewa – „Wolfshund“, *? - †1866, älterer Halbbruder von Häuptling Paulina, war ein führender Häuptling unter den Nördlichen Paiute Bands in Zentral-Oregon und angrenzenden Idaho, das Territorium seiner Nördliche Paiute Band erstreckte sich über das Gebiet der heutigen Warm Springs Reservation, der Oregon High Desert bis zum Silver Lake, älterer Halbbruder von Häuptling Paulina, wurde von Wasco-Scouts am Steens Mountain oberhalb von Lake Henry getötet, Paulina konnte entkommen.)
  • Wahweveh („Schwarzer Adler“, *? - †getötet August 1879, Bruder von Häuptling Paulina und Halbbruder von Häuptling Weahwewa („Wolfshund“), Häuptling der „Hunipuitöka (Walpapi) Band“ der Nördlichen Paiute, war einer der führenden Häuptlinge während des „Snake War (1864–1868)“ und rettete auf dem Schlachtfeld das Leben von Häuptling Egan während des „Bannock War von 1878“, oberster Anführer der verbündeten „Nördlichen Paiute“ und „Tukudeka or Mountain Sheepeaters Band“ der Shoshone während des „Sheepeater Indian War“ von 1879, wurde im August 1879 am South Fork Salmon River getötet.)
  • Paulina (auch: Pahninee, * 13. November 1833 - † erschossen 25. April 1867, bekanntester und führender Häuptling während des sog. „Snake War (1864–1868)“.)
  • PHIEoito (Häuptling Old Winnemucca)
  • Sarah Winnemucca
  • Wovoka (Jack Wilson, Prophet, Schamane))
  • Tenaya (Häuptling der Ahwahnee oder Ahwahneechee))
  • Numaga (* 1830 – † 1871, auch bekannt als Young Winnemucca, führender Häuptling im sog. Paiute-Krieg von 1860 (auch als Pyramid-Lake-Krieg bekannt}
  • Ochio
  • Captain John (Shibana oder Poko Tucket =„Pferdeesser“, Häuptling der Mono und der um den Mono-Lake lebenden Paiute)
  • Joaquin
  • Tau-gu
  • Egan (Pony Blanket, *? - †1878, bedeutender Kriegshäuptling im sog. „Snake War (1864–1868)“, übernahm nach der Tötung des Bannock-Häuptlings Buffalo Horn die alleinige Führung der verbündeten Nördlichen Paiute und Bannock Bands während des „Bannock War von 1878“, wurde durch Umatilla-Scouts 1878 getötet.)
  • Johnson Sides

Siehe auch

Liste nordamerikanischer Indianerstämme

Literatur

  • Catherine S. Fowler, Sven Liljeblad: Northern Paiute. In: William C. Sturtevant: Handbook of North American Indians. Smithsonian Institution, U.S. Govt. Printing Office, Washington, DC 1964.
  • Martha C. Knack: Boundaries between: the Southern Paiutes, 1775-1995. University of Nebraska Press, Lincoln 2001, ISBN 0-8032-2750-7.
  • Hartmut Krech (Hrsg.): Die Paiute, Jäger und Sammler der Wüste. In: IndianerLeben. Indianische Frauen und Männer erzählen ihr Leben. Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8391-1047-8.
  • Barry Pritzker: A Native American Encyclopedia: History, Culture, and Peoples. Oxford University Press, Oxford 2000, ISBN 0-19-513877-5.
  • Edward Sapir, William Bright: The collected works of Edward Sapir. 10. Southern Paiute and Ute linguistics and ethnography. Walter de Gruyter, Berlin 1992, ISBN 0-89925-138-2.
  • Julian H. Steward: Ethnography of the Owens Valley Paiute. In: University of California Publications in American Archaeology and Ethnology. Vol. 33. Berkeley, CA, 1934.
Commons: Paiute – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nördliche Paiute

Owens Valley Paiute (Östliche Mono) u​nd Mono Lake Paiute (Westliche Mono)

Östliche Mono (Owens Valley Paiute)

Westliche Mono (Monache o​der Mono Lake Paiute)

Südliche Paiute

Einzelnachweise

  1. Ginny Bengston: Northern Paiute and Western Shoshone Land Use in Northern Nevada. A Class I Ethnographic/Ethnohistoric Overview. In: Bureau of Land Management, Cultural Series. Nr. 2, 2003.
  2. Northern Paiute – Orientation – Linguistic Affiliation
  3. Werner Arens, Hans-Martin Braun: Die Indianer Nordamerikas: Geschichte, Kultur, Religion, C.H.Beck, 2004, ISBN 3-406-50830-8, S. 82.
  4. Homepage der Pyramid Lake Paiute
  5. Homepage des Fallon Paiute-Shoshone Tribe
  6. Homepage der Confederated Tribes of Warm Springs Indians
  7. Liljeblad and Fowler, 412
  8. Pritzker, 227
  9. James R. Allison u. a.: Archaeology and Archaeobotany of Southern Paiute Horticulture in the St. Georges Basin, Southwest Utah. In: Kiva, Volume 73, Issue 4, S. 417–449.
  10. Mojave Desert Indians – Vanyume Indians
  11. Northern Paiute Language Project
  12. Northern Paiute and Western Shoshone Land Use in northern Nevada (Memento des Originals vom 30. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blm.gov (PDF; 7,9 MB)
  13. es könnte sich hierbei jedoch auch um die Wiyimpihtikka Band („Esser der Büffelbeeren“) der Westlichen Shoshone handeln
  14. Project Muse - Legends of the Northern Paiute
  15. Homepage der Cedar Band of Paiutes (Memento des Originals vom 20. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/suhdutsing.com
  16. Martha C. Knack: Boundaries between: the Southern Paiutes, 1775-1995. University of Nebraska Press, 2004, ISBN 0-8032-7818-7, S. 11.
  17. Handbook of American Indians north of Mexico
  18. Sarah Fleisher Trainor: Conflicting Values, Contested Terrain: Mormon, Paiute and Wilderness Advocate Values of the Grand Staircase-Escalante National Monument, Chapter 6, Seite 204, University of California, Berkeley, 2002
  19. Homepage des Paiute Indian Tribe of Utah (PITU)
  20. Thomas E. Sheridan, Nancy J. Parezo: Paths of Life: American Indians of the Southwest and Northern Mexico, University of Arizona Press, 1996, ISBN 0-8165-1466-6, S. 163.
  21. W. Paul Reeve: Making Space on the Western Frontier: Mormons, Miners, and Southern Paiutes, University of Illinois Press, 2007, ISBN 978-0-252-03126-7, S. 11.
  22. Virginia McConnell Simmons: Ute Indians of Utah, Colorado, and New Mexico, University Press of Colorado, 2000.
  23. Pahrump's link to the past – VALLEY HAS STRONG CONNECTION TO THE AMERICAN INDIAN (Memento des Originals vom 25. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archive.pahrumpvalleytimes.com
  24. Homepage der Shivwits Band of Paiutes (Memento des Originals vom 1. Dezember 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.shivwits.org
  25. verächtliche Bezeichnung seitens der benachbarten fischessenden Mohave für die Chemehuevi, die als Wüsten-Volk kulturell bedingt keine Fische aßen
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