Jerome (Arizona)
Jerome ist eine Stadt im Yavapai County im US-Bundesstaat Arizona. Jerome hat 343 Einwohner auf einer Fläche von 16,5 km². Die Stadt wird von der Arizona State Route 89 tangiert und liegt ca. zwei Autostunden nördlich von Phoenix. In Jerome liegt der Jerome State Historic Park.
Jerome | |
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Main Street von Jerome | |
Lage in Arizona | |
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Basisdaten | |
Gründung: | 8. März 1898 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Arizona |
County: | Yavapai County |
Koordinaten: | 34° 45′ N, 112° 7′ W |
Zeitzone: | Mountain Standard Time (UTC−7) |
Einwohner: | 464 (Stand: 2020) |
Fläche: | 1,8 km² (ca. 1 mi²) davon 1,8 km² (ca. 1 mi²) Land |
Höhe: | 1548 m |
Postleitzahl: | 86331 |
Vorwahl: | +1 928 |
FIPS: | 04-36290 |
GNIS-ID: | 0030522 |
Verlassene Häuser bei der Gold King Mine |
Namensgeber
Jerome wurde am 8. März 1898[1] urkundlich eingetragen und nach Eugene Murray Jerome benannt, einem New Yorker Richter und Investor, der die Rechte an den Minen besaß, die er ab 1883 ausbeuten ließ. Jerome war ein Cousin von Jennie Churchill und steht damit in einem engen Verwandtschaftsverhältnis zu Winston Churchill, dem späteren Premierminister von England.[2]
Geschichte
Jerome war ein kleiner Grabungsort der ansässigen Yavapai. Die Spanier waren die ersten Europäer, die 1582/83 das Verde-Tal[3] erforschten. Antonio de Espejo und eine Truppe von Konquistadoren kamen durch das Gebiet, um nach „El Cibola“ (die mystischen sieben Städte des Goldes) zu suchen. Einheimische zeigten ihnen eine Stelle, wo sie Kupfer für ihren Schmuck gewannen, welche später als Cleopatra Hill (Kleopatra Hügel) bekannt wurde. 1598 waren goldsuchende Spanier geführt durch „Marcos Farfan de Los Godos“[4] in der Gegend. 22 Jahre später besichtigten sogar Jesuitenpriester die Gruben. 1720 kamen die Spanier wieder zurück. Sie bearbeiteten die Gruben für einige Jahre, bis sie durch Indianer vertrieben wurden. Ihre Stollen und Werkzeuge wurden ein Jahrhundert später von den amerikanischen Prospektoren gefunden.
1863 wurde in der Nähe von Prescott Gold entdeckt, das Land wurde daraufhin von amerikanischen Goldsuchern und Bergleuten überschwemmt. Blutige Kämpfe und Massaker waren die Folge und dauerten so lange, bis General George Crook die Yavapai im Winter 1872/1873[5] unterwarf. Die Yavapai wurde zum Camp-Verde-Reservat und später zum San-Carlos-Reservat umgesiedelt.
1875[6] durchstreifte der berühmte Armeescout Al Sieber[7] das Verde-Tal auf seinen Erkundungsritten. Als er die alten Gruben auf der Seite des Kleopatra-Hügels in den Mingus Mountains sah, erkannte er, dass sie Potenzial hätten und ließ 1876 seinen Anspruch (Claim) eintragen. Es dauerte nicht lange bis andere Schatzsucher seiner Route folgten. Angus McKinnon und M.A. Ruffner[8] fixierten ihre Claims kurz danach. Eine weitere Schatzsucherin war Nora „Butter“ Brown, eine unternehmungslustige Frau, die in Jerome das erste Bordell eröffnete.[9]
1883 kauften Agenten im Namen von Eugene Murray Jerome[10] den drei Entdeckern ihre Rechte an den Claims für 15.500 Dollar ab.[11] Der spätere Senator von Montana, William A. Clark pachtete 1888 die Abbaurechte, ein Jahr später kaufte er den Claim komplett auf und gründete die United Verde Copper Company. Die United Verde Mine produzierte schließlich über eine Milliarde Dollar in Kupfer, Gold und Silber.[12]
Little Daisy Mine
Im Jahre 1912/1913 gründete „Rawhide“ Jimmy Douglas, als neuer Minenkönig die Little Daisy Mine.[13]
Douglas baute sich 1916 für seine Familie eine riesige Mansion und ein Hotel (Little Daisy Hotel[14]), um auch wohlhabende Investoren und Kunden zu beherbergen. Die Mansion wurde ein Teil des Jerome State Historic Parks.
Durch den Bergbau kam es aber zu unzähligen Bergrutschen. 1918 zerstörte ein Feuer 22 Meilen Minenschächte. Danach versuchte man mit Dynamit die Minenschächte wieder frei zu setzen. Durch die Explosionen gab es häufig kleine Erdbeben.
Der höchste Punkt des Kupferabbaus und der Gewinne war im Jahr 1929 erreicht. Als der Kupferpreis 1935 auf fünf Cent pro Pfund gefallen war, kaufte Phelps Dodge die Mine für 21 Millionen Dollar auf. Nur drei Jahre später (1938) wurde die Little Daisy Mine (als zweite Hauptmine) durch die zurückgehenden Gewinne und auch als Folge der großen Depression geschlossen.
Doch 1953 schloss die letzte Kupfermine in Jerome, die Phelps Dodge Mine. Ende der 1950er Jahre lebten noch etwa 50 Einwohner in der ehemals so großen Stadt. In ihrer Blütezeit 1929 besaß Jerome eine Bevölkerung von 15.000 Einwohnern,[15] ein Krankenhaus, eine Schule, eine Highschool, ein Clubhaus, über 12 Bordelle und fast 100 Saloons.
Nationalpark
Die Mine und ihr Umfeld wurde als Jerome State Historic Park unter Schutz gestellt. In den 1970er Jahren kamen Künstler, im nächsten Jahrzehnt Touristen in das Gebiet. 2009 wurde der Park aus Kostengründen geschlossen, obwohl er rund 7 Millionen Dollar pro Jahr einbrachte.
Literatur
- James E. Sherman, Barbara H. Sherman: Ghost Towns of Arizona, Verlag UNI. OF OKLAHOMA PRESS, 1969, ISBN 0806108436
- Midge Steuber, Jerome Historical Society Archives: Jerome (Images of America: Arizona), Verlag Arcadia Publishing, 2008, ISBN 0738558826
- Kate Ruland Thorne, Jeanette Rodda, Nancy R. Smit: Experience Jerome: The Moguls, Miners, and Mistresses of Cleopatra Hill, Verlag Primer Publishers, 2005, ISBN 0935810773
Weblinks
Einzelnachweise
- 8. März 1898
- Jerome-Churchill (Memento des Originals vom 30. August 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Der Verde River ist ein Nebenfluss des Salt River (Gila River)
- CAPTAIN FARFAN AND HIS FORGOTTEN TRAIL
- the Yavapai were completely defeated by General George Crook in the fall and winter of 1872-1873.
- Discovered 1875. Started about 1876. First produced 1883.
- In 1876, the famous Army scout Al Sieber filed a claim (Memento des Originals vom 5. Dezember 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Google Books: Ghost Towns of Arizona Seite 81
- Nora Brown (engl.)
- Eugene Murray Jerome selbst betrat kein einziges Mal die Stadt bzw. seine Mine
- United Verde Mine (The Big Hole; Big Hole property; Hull Mine; Hopewell tunnel;
Patented claim 3480; Patented claim 2812; (vermutlich Al Sieber's Claim); Patented claims 3348), Jerome, Verde District, Black Hills (Black Hill Range), Yavapai Co., Arizona, USA - Die Produktion ergab (1880–1930): 20.314.000 Tonnen Erz.
Aus dem Erz wurde gewonnen: 1.959.098.900 Pounds Kupfer (888.632,31 Tonnen), 1.009.800 Unzen. Gold (28.627,348 kg) und 34.586.000 Unzen Silber (980.496,606 kg) (siehe mindat.org). - Douglas gründete 1912 die Little Daisy Mine
- Bild des Hotels und der Mine und ein weiteres Bild (Memento des Originals vom 27. Dezember 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- (1985): Ghost towns, gamblers & gold, Gallery books, New York