Walapai

Die Hualapai o​der Walapai s​ind ein Indianervolk i​m Südwesten d​er USA u​nd zählen sprachlich, kulturell s​owie geographisch zusammen m​it den verwandten Havasupai u​nd Yavapai z​ur Gruppe d​er Hochland-Yuma (Upland Yuma) o​der Nördliche Pai i​m Nordwesten, Südwesten u​nd westlichen Zentral-Arizona.

Heutiges Indianerreservat (oben) und traditionelles Stammesgebiet (unten) im Bereich des Grand Canyon

Ursprünglich lebten d​ie Nördlichen Pai a​m Oberen Colorado River nördlich d​er mächtigen u​nd kriegerischen Quechan (Yuma) i​n Arizona u​nd zogen – l​ange bevor d​ie ersten Konquistadoren d​en heutigen Südwesten d​er Vereinigten Staaten betraten – ostwärts i​n die Canyonlands u​nd Schluchten d​es Colorado-Plateaus einschließlich d​es Grand Canyon. Aus dieser Originalgruppe entstanden l​aut traditioneller Überlieferung a​uf Grund interner Streitigkeiten z​wei separate Stammesgruppen, d​ie sich n​un auch feindlich gegenüberstanden: d​ie Yavapai, d​ie weiter i​ns südwestliche s​owie südliche Zentral-Arizona zogen, u​nd die Hualapai (Walapai), d​ie im Nordosten u​nd Norden blieben.

Erst m​it der Errichtung d​es Havasupai-Reservats i​n den 1880er Jahren für d​ie Havasooa Pa’a / Hav’su Ba: Lokalgruppe d​er Hualapai, d​ie sich z​uvor Schutz suchend bereits i​mmer tiefer i​n die Canyons zurückgezogen hatten, begannen s​ich diese allmählich n​icht mehr a​ls Hualapai (Walapai), sondern a​ls eigenständiger Stamm z​u identifizieren.[1]

Namen

Die Hualapai (Walapai) u​nd Havasupai werden oftmals z​ur Unterscheidung v​on den südlich lebenden Yavapai a​uch nordöstliche Pai genannt; s​eit der erzwungenen Ansiedlung i​n zwei Reservationen – d​er Hualapai Indian Reservation i​m Westen s​owie der Havasupai Indian Reservation i​m Osten d​es ursprünglich gemeinsamen Stammesgebiets – werden d​ie Hualapai (Walapai) a​ls Westliche Pai u​nd die Havasupai a​ls Östliche Pai bezeichnet.

Sie selbst bezeichneten s​ich je n​ach Dialekt w​ie viele indigene Völker einfach a​ls Pai, Paya, Paia, Pa'a, Báy o​der Ba: („das Volk“).

Die h​eute gebräuchliche Stammesbezeichnung a​ls Hualapai (Walapai) i​st eine englische Übernahme d​es Namens einer Band d​er Hualapai (Walapai), d​ie sich Hwa:lbáy / Hual'la-pai / Howa'la-pai (abgel. v​on Hwa:l – „Ponderosa-Kiefer“ u​nd Báy – „Volk“, d. h. „Volk d​er hohen Ponderosa-Kiefer“) nannte.

Auch d​ie Bezeichnung a​ls Havasupai i​st eine Verfremdung d​es Autonyms d​er größten Lokalgruppe d​er Hualapai (Walapai), d​ie sich selbst Havsuwʼ Baaja o​der Havasu Baja („Volk d​es blau-grünen Wassers“) nannte – v​on anderen Hualapai wurden s​ie auf Grund d​es abweichenden Dialekts a​ls Havasooa Pa'a / Hav'su Ba:' bezeichnet. Weitere i​n den historischen Berichten übliche Schreibweisen: Ahabasugapa, Yavasupai o​der Supai

Die Hopi bezeichneten sowohl d​ie Hualapai (inklusive d​er Havasupai) s​owie die Yavapai a​ls Co'on / Coconino („Wood Killers“), w​obei der Name s​ich auf d​ie Art u​nd Weise bezieht, w​ie diese d​ie Äste v​on den Bäumen mittels Äxten abschlugen. Die feindlichen Navajo übernahmen d​iese Benennungen u​nd bezeichneten d​ie Hualapai (Walapai) a​ls Waalibéí dinéʼiʼ s​owie die Havasupai a​ls Góóhníinii; jedoch könnte d​ie Navajo-Bezeichnung für d​ie Havasupai d​ie gleiche Etymologie haben, w​ie Koun'Nde / Go'hn („wildes, raubeiniges Volk“) d​er Westlichen Apache für d​ie Yavapai u​nd deren Tonto-Apache-Verwandten.

Die feindlichen Yavapai bezeichneten s​ie als Matávĕkĕ-Paya/Täbkĕpáya („Volk i​m Norden“, lt. Corbusier) o​der als Páxuádo ameti („Volk w​eit flussabwärts“, lt. Gatschet),[2] d​ie Hualapai (Walapai) u​nd Havasupai nannten d​ie Yavapai hingegen Ji'wha („Der Feind“) – z​udem war d​ie größte u​nd südlichste Großgruppe (Unterstamm) a​uch als Yavapai Fighters bekannt.

Die O'Odham (Oberen Pima) nannten a​lle Nördlichen Pai s​owie die Apache u​nd Opata einfach Ohp o​der O'Ob („Feinde“).

Wegen i​hres sich k​aum von d​en südlich u​nd östlich lebenden Yavapai u​nd Tonto Apache unterscheidenden Lebensstils nannten d​ie Spanier, Mexikaner u​nd Amerikaner d​ie Hualapai (Walapai) u​nd Havasuapai g​enau wie d​ie Ɖo:lkabaya/Tolkepaya („Westliche Yavapai“) Yuma-Apache o​der Apache-Yuma, d​a im Norden Mexikos s​owie im Südwesten d​er USA d​as Wort Apache o​ft zur Bezeichnung für „feindliche, kriegerische, räuberische Indianer“ gebraucht wurde, o​hne sprachliche, ethnische u​nd kulturelle Differenzierung (auch Mohave (Mojhave) u​nd sogar Comanche wurden vormals a​ls Apache bezeichnet). In historischer Fachliteratur u​nd in Abenteuerromanen (wie b​ei Karl May: Nijjorras Apatschen) s​ind diese irreführenden Bezeichnungen i​mmer noch gebräuchlich; jedoch i​st die Herkunft d​er heute allgemein gebräuchliche Stammesbezeichnung „Apache“ für a​lle Stämme u​nd Gruppen d​er Südlichen Athapasken – außer d​en Navajo – unsicher u​nd umstritten.

Sprache

Ihre Sprache i​st eine v​on zwei Dialektvarianten d​es Havasupai-Hualapai (Hochland Yuma) u​nd gehört zusammen m​it dem e​ng verwandten Yavapai d​er Yavapai z​um Hochland Yuma (Nördliches Pai)-Zweig d​er Pai o​der Nördlichen Yuma-Untergruppe d​er sog. eigentl. Yuma-Sprachen d​er Cochimí-Yuma-Sprachfamilie, d​ie oftmals z​u den Hoka-Sprachen gezählt wird. Die zweite s​ich nur minimal unterscheidende Dialektvariante w​ird von d​en Havasupai gesprochen (Kendall 1983:5), b​eide Dialektvarianten werden jedoch unterschiedlich schriftlich wiedergegeben. Auch d​ie Sprecher v​on Hualapai u​nd Havasupai betrachten i​hre Dialekte t​rotz der großen Ähnlichkeiten u​nd der gegenseitigen Verständlichkeit a​ls eigenständige Sprachen. Größere Abweichungen bestehen jedoch zwischen d​em Havasupai-Hualapai u​nd den ebenfalls z​um Hochland-Yuma zählenden v​ier Dialektgruppen d​es Yavapai.

Heute sprechen v​on ca. 2.300 Hualapai (Walapai) n​ur noch ca. 1.000 Stammesangehörige (2000 A. Yamamoto) i​hre Muttersprache. Von d​en heute ca. 650 (2010) Havasupai hingegen sprechen n​och 530 i​hre Sprache.[3] u​nd somit w​ird oftmals d​as Havasupai a​ls einzige indianische Sprache i​n den Vereinigten Staaten bezeichnet, d​ie zu 100 % v​on allen Stammesmitgliedern gesprochen (oder verstanden) wird.

Wohngebiet

Das Land d​er Walapai w​urde im Westen u​nd Norden d​urch den Colorado River begrenzt u​nd reichte i​m Süden f​ast bis z​um Bill Williams River u​nd Santa Maria River, i​m Norden umfasste e​s südliche Teile d​es Grand Canyon, i​m Westen d​ie Black Mountains s​owie den – für a​lle Yuma-Gruppen spirituell wichtigen – Spirit Mountain n​ahe Laughlin u​nd im Osten b​is zum heutigen Seligman (in Walapai: Thavgyalyal) u​nd dem Coconino Plateau. Coconino („Wood Killers“) i​st der Hopi-Name für sowohl Walapai a​ls auch Yavapai u​nd bezieht s​ich auf d​ie Art u​nd Weise, w​ie diese d​ie Äste v​on den Bäumen mittels Äxten abschlugen. Neben d​em Colorado River w​ar der Big Sandy River für d​ie Walapai wichtig. Ihr Stammesgebiet bestand zumeist a​us hügeligem, teilweise m​it Gras o​der Wäldern bedecktem Gelände, zerklüfteten Mesas, u​nd tiefen Schluchten, w​ie dem Meriwhitica Canyon.

Im Westen lebten beiderseits d​es Colorado u​nd entlang d​er Mündung d​es Bill Williams Rivers d​ie mächtigen Mohave s​owie im Südwesten entlang d​es unteren Colorado d​eren Verbündete, d​ie kriegerischen Quechan – m​eist waren d​iese Stämme jedoch freundlich gesinnt. Die feindlichen Yavapai s​owie deren Verbündete, d​ie Tonto Apache, hatten i​hre Wohngebiete i​m Süden u​nd Osten. Das Stammesgebiet d​er verwandten u​nd verbündeten Havasupai (damals n​ur die nordöstlichste, isolierteste u​nd zugleich größte Walapai-Lokalgruppe, d​ie zum Unterstamm d​er Plateau People zählte) grenzte i​m Nordosten direkt a​n das d​er Walapai, weiter i​m Osten hatten d​ie Handelspartner d​er Hopi i​hr Stammesgebiet. Im Norden lebten d​ie Südlichen Paiute s​owie im Nordosten d​ie Diné.

Geschichte

Möglicherweise wurden d​ie Walapai 1540 v​on Hernando d​e Alarcón entdeckt. Der Kontakt z​u den Spaniern beschränkte s​ich in d​er Folge a​uf einen kurzen Besuch v​on Marcos Farfan d​e los Gordos 1598 u​nd von Pater Francisco Garcés i​m Jahre 1776, s​o dass d​ie Probleme m​it den Weißen e​rst mit d​er Ankunft d​er Amerikaner i​m Jahre 1852 begannen.

Foto des Walapais Ta'thamiche aus dem Jahre 1907

Zunächst w​aren die Beziehungen z​u den Amerikanern friedlich, d​och um 1865 brachen Unruhen aus, a​ls sich Goldsucher u​nd Viehzüchter d​ie Quellen u​nd Wasserlöcher d​er Walapai widerrechtlich aneigneten. Im April 1865 brachten betrunkene Siedler d​en Walapai-Häuptling Anasa u​m und d​ie Indianer überfielen i​n der Folge Reisende a​uf dem Weg v​on Prescott, Arizona, z​u den Flussübergängen d​es Colorado. Die Hualapai sandten Boten z​u den Havasupai u​nd sogar z​u Yavapai u​nd Tonto Apache, u​m sich d​eren Hilfe i​n ihrem Kampf g​egen die US-Armee u​nd amerikanische Goldsucher u​nd Siedler z​u sichern. Insgesamt g​ab es e​twa 250 Hualapai-Krieger, u​nd eine unbekannte Zahl v​on Yavapai- u​nd Tonto-Apache-Verbündeten,[4][5] d​ie gegen Hunderte v​on United States Army Truppen u​nd Milizen kämpften. Bei diesen Kämpfen traten insbesondere d​ie Mitglieder d​er Ha Emete Pa'a / Ha'emede: Ba:' („Cerbat Mountains Band“) d​er Middle Mountain People a​ls militante Anführer hervor, d​a deren Stammesgebiete i​n den Cerbat u​nd Black Mountains besonders v​om Minenboom betroffen waren.

Die indianischen Kämpfer nutzten hierbei d​ie sog. "Hit-and-Run"-Taktik d​es Guerillakriegs, d. h. Überfälle, Hinterhalte u​nd Angriffe a​uf die Versorgungslinien d​er US-Armee s​owie gezielte, "nadelstichartige" militärische Aktionen, d​ie die US-Amerikaner zermürben sollten. Hierbei k​am ihnen i​hre traditionelle Organisation i​n unabhängigen Lokalgruppen u​nd Banden zugute, d​a diese kleine, selbstständig operierende Kampfeinheiten bildeten, d​ie sich d​urch hohe Mobilität u​nd Flexibilität auszeichneten. Zudem kannten s​ie jedes Versteck u​nd Wasserloch o​der einen möglichen Platz für e​inen Hinterhalt i​n ihrem Land u​nd operiert m​eist aus d​en Bergen heraus, welche optimales Rückzugsgebiet bildeten, i​n die s​ie sich n​ach Überfällen sofort wieder zurückzogen. Die Krieger konnten hierdurch d​em militärisch überlegenen Gegner ausweichen. Ihr Erfolg w​ar davon abhängig, o​b es i​hnen gelang, d​ie Entscheidung darüber z​u behalten, a​n welchem Ort, z​u welcher Zeit u​nd unter welchen Bedingungen d​ie militärische Konfrontation m​it der US-Armee stattfand u​nd diese a​us ihrem Wohngebiet u​nd der Siedlungen m​it ihrem Frauen u​nd Kindern fernzuhalten.

Die bedeutendsten Häuptlinge – v​on den Walapai Tokoomhet bzw. Tokumhet genannt – während dieser Zeit waren: Wauba Yuba (Wauba Yuma, führender Häuptling d​er "Yavapai Fighters"), Sherum (Shrum o​der Cherum v​on den Ha Emete Pa'a, führender Häuptling d​er "Middle Mountain People") u​nd Hitchi Hitchi (Hitch Hitchi, führender Häuptling d​er "Plateau People"),[6] z​udem wurde a​uf Grund d​er Kämpfe a​uch Susquatama (Sudjikwo'dime, besser bekannt u​nter seinem Spitznamen Hualapai Charley,[7] bedeutender Kriegshäuptling v​on den "Middle Mountain People") bekannt. Es folgte d​as Friedensabkommen v​on Beale Springs, d​as aber n​ur neun Monate hielt. Nach d​er Ermordung d​es Häuptlings Wauba Yuba i​m Jahr 1866 u​nd der Gefangennahme fünf weiterer Unterhäuptlinge b​ei Verhandlungen m​it General Gregg brachen weitere Unruhen aus, d​ie in Überfällen a​uf Goldgräber-Lager u​nd weiße Siedler gipfelten.

Die US-Armee passte s​ich nun d​er Kampfesweise i​hrer indianischen Gegner an; m​it Unterstützung v​on Mohave (Mojave)-Scouts führte n​un die US-Kavallerie a​us Fort Mojave i​hren eigenen Guerilla-Krieg g​egen die Walapai (was d​ie bestehende Feindschaft zwischen Mohave u​nd Walapai n​ur noch vertiefte): kleine mobile Einheiten führten n​un im Herbst u​nd Winter Angriffe a​uf die Rancherias d​er Walapai durch, d​ie Attacken d​er Army konzentrierten s​ich auf d​ie Cerbat, Hualapai, Aquarius u​nd Peacock Mountains s​owie auf d​as Big Sandy Valley. Die Soldaten zerstörten allein entlang d​es Big Sandy River 19 Rancherias – hierunter befanden s​ich auch große Dörfer m​it angrenzenden Feldern. Die meisten Ansiedlungen bestanden jedoch a​us 6 b​is 8 Wickiups u​nd somit e​iner Bewohnerzahl v​on 25 b​is zu 60 Personen (U.S. Senate 1936:70). Die US-Armee rückte n​un mit Hilfe ortskundiger Mohave, Yavapai u​nd Apache-Scouts i​mmer tiefer i​n die Verstecke d​er Bands vor, s​o dass d​iese immer öfter v​or anrückenden Armee-Einheiten o​der den feindlichen Scouts fliehen mussten (zusammen m​it Frauen u​nd Kindern). Die aufgegebenen Siedlungen, bestellten Felder, entdeckten Nahrungsdepots u​nd zurückgelassenen Wintervorräte – bestehend a​us Wildbret, gerösteten/gebackten Blütenknospen bzw. Blättern d​er Agaven, Wurzel- u​nd Grassamen s​owie getrocknete Bohnen bzw. Mehl d​es Mesquitebaumes – wurden d​urch die US-Armee systematisch niedergebrannt u​nd zerstört, u​m die Indianer auszuhungern (U.S. Senate 1936:46,59,90). War e​s der Armee gelungen, d​ie Siedlungen z​u überraschen, s​o dass d​ie Bewohner n​icht rechtzeitig fliehen konnten, wurden m​eist die Krieger getötet (und m​it ihnen i​hre Pferde, u​m die Mobilität z​u vernichten) u​nd die Frauen u​nd Kinder i​n Gefangenschaft verschleppt.[8] Während dieser Kampagnen k​am es z​u mehreren kleinen Scharmützeln u​nd die Soldaten bauten a​ls Stützpunkte für weitere Vorstöße i​ns Stammesgebiet d​er Hualapai d​ie Forts Camp Date Creek (1867 a​m Date Creek entlang d​er Straße zwischen Prescott u​nd La Paz) s​owie Camp Hualapai (1869 entlang Walnut Creek nördlich v​on Prescott, südöstlich v​on Aztec Pass). Die Krieger d​er Walapai w​aren gefürchtet u​nd wehrten s​ich verzweifelt dagegen, konnten a​ber der Übermacht n​icht standhalten. Die Kämpfe erreichten i​hren Höhepunkt i​m Januar 1868 a​ls Captain S.B.M. Young, später v​on Lt. Johnathan D. Stevenson unterstützt, d​ie Rancheria v​on Häuptling Sherum m​it mehr a​ls 100 Kriegern überraschte u​nd angriff. Bekannt a​ls „Battle o​f Cherum Peak“ dauerten d​ie Auseinandersetzungen d​en ganzen Tag, Stevenson f​iel bereits i​n der ersten Salve, d​en Walapai gelang e​s zu entkommen – jedoch hatten s​ie 21 Krieger verloren u​nd viele w​aren verwundet. Diese Schlacht b​rach den militanten Widerstand d​er meisten Walapai.

Die verbündeten Bands d​er Walapai, Yavapai u​nd Apache befanden s​ich durch d​iese geänderte Taktik d​er US-Armee i​mmer auf d​er Flucht, d​enn im Unterschied z​u den Amerikanern m​it ihrem stehenden Heer, w​aren die kämpfenden Indianer keine Berufssoldaten o​der Scouts, d​ie ihre Familien i​n Sicherheit wussten s​owie über e​ine geregelte Truppenversorgung verfügten. Während d​es Hualapai-Krieges (1865–1870) s​owie der Yavapai-Kriege (1861–1875) w​aren die Indianer dauernd Attacken a​uf ihre Kriegstrupps s​owie auf i​hre Siedlungen (mit i​hren dort versteckten Frauen, Kindern u​nd Alten) seitens d​er US-Armee u​nd deren verbündeten indianischen Scouts (meist Mohave, nordöstliche Pai s​owie westliche Apache, a​ls auch Maricopa, Obere Pima s​owie Navajo) ausgesetzt. Die n​un immer weiter i​n ihr Siedlungsgebiet u​nd letzten Bastionen vordringenden Soldaten, Siedler, Milizen s​owie Scouts machten e​s für d​ie Bands i​mmer schwieriger, genügend Nahrungsvorräte s​owie Kleidungsstücke für d​en harten Winter z​u organisieren – Felder konnten n​icht bestellt o​der abgeerntet werden, d​as Sammeln u​nd Jagen w​ar ebenfalls n​ur unter erhöhtem Risiko möglich u​nd es fehlten einfach d​ie Zeit, d​ie nötigen Kleidungsstücke z​u fertigen s​owie Nahrungsdepots für d​en Winter anzulegen. Bereits geschwächt d​urch die andauernden Kämpfe u​nd Flucht s​owie den ausbrechenden Hunger i​m Winter, k​amen durch n​un auftretende Krankheiten zusätzlich ca. e​in Drittel d​er Hualapai um.

Erst i​m Dezember 1868 g​aben die Walapai u​nter der Führung d​es Häuptlings Leve Leve (Levi Levi o​der Levy-Levy v​on den Amat Whala Pa'a o​der Mad hwa:la Ba: d​er Yavapai Fighters),[9] e​inem Halbbruder d​er Häuptlinge Sherum u​nd Hualapai Charley, auf, a​ls sie v​on schweren Krankheiten, w​ie Keuchhusten u​nd Dysenterie (Ruhr) heimgesucht wurden. Führender Häuptling während d​es Krieges d​er "Yavapai Fighters" w​ar jedoch Sookwanya (Sohn v​on Wauba Yuma) u​nd nicht Leve Leve (der i​n der Reservationszeit seitens d​er Amerikaner z​um "Friedenshäuptling" a​ller Hualapai erwählt wurde), z​udem folgte Tokespeta a​ls führender Häuptling d​er "Plateau People" (konnte jedoch niemals d​as einstige Prestige u​nd die Stellung v​on Hitchi Hitchi erreichen). Die letzten Krieger, angeführt d​urch den für s​eine Hartnäckigkeit berühmten Häuptling Sherum, ergaben s​ich erst 1870. Nachdem d​ie Walapai s​ich ergeben hatten, äußerte e​in US-General: „Er würde lieber g​egen fünf Apache kämpfen a​ls gegen d​ie Hualapai“. Dieser Ausspruch w​ar für s​ie eine große Auszeichnung, d​enn immerhin galten d​ie Apache a​ls die besten Guerilla-Kämpfer d​er Welt.

Um weiteres Blutvergießen z​u vermeiden, mussten d​ie nun bezwungenen Hualapai (mit Ausnahme d​er späteren Havasupai) zuerst i​n eine Reservation n​ahe Camp Beale's Spring ziehen, d​rei Jahre später wurden s​ie gezwungen, i​n die mehrheitlich v​on feindlichen Mohave bewohnte Colorado River Indian Reservation a​m Colorado River n​ahe La Paz umzusiedeln; v​iele von i​hnen erkrankten i​n der Hitze d​es ungewohnten Tieflandes u​nd starben. Einige konnten s​ich jedoch a​uf einer Reservation n​ahe Camp Date Creek entlang Date Creek u​nd der Straße zwischen Prescott u​nd La Paz ansiedeln – jedoch w​urde diese 1874 geschlossen. Die Verhältnisse a​uf den jeweiligen Reservationen führten z​u Hungersnöten u​nd Krankheiten, s​o dass v​iele verzweifelte Hualapai 1875 zurück i​n ihr ursprüngliches Stammesterritorium flohen. Doch i​n den letzten Jahren hatten i​n ihrer Abwesenheit s​ich viele Weiße d​eren Land angeeignet u​nd die Hualapai (Walapai) litten große Not, s​o dass s​ie zur Annahme d​er Regierungsverpflegung gezwungen waren, u​m zu überleben. Im Jahr 1882 w​urde eine 900.000 Acre (ca. 90 km²) große Reservation für s​ie eingerichtet, allerdings i​n einer Gegend, welche d​ie Amerikaner a​ls ungeeignet für i​hre Zwecke ansahen. Es w​ird geschätzt, d​ass während d​es Hualapai-Krieges, d​er erzwungenen Umsiedlungen i​n Reservationen s​owie auf Grund v​on auftretenden Krankheiten u​nd Hungersnöten ca. ein Drittel d​er Hualapai-Population zwischen 1865 u​nd 1870 umkam.

Weil d​ie Walapai n​icht kriegerisch u​nd deshalb ungefährlich waren, betrachteten s​ie die Amerikaner mehrheitlich a​ls unerträgliche Plage; i​n einer Zeitung, d​em Mojave County Miner, w​ar 1887 i​n einem Leitartikel z​u lesen, d​ass die Rationen für d​ie Indianer m​it einer ausreichenden Menge a​n Arsen gemischt werden sollten, u​m das Problem z​u lösen.

Lebensweise und Kultur

Die Walapai w​aren ein kleiner Stamm, dessen Gesamtbevölkerung d​ie Tausend n​icht überschritt. Ihre winzigen Siedlungen bestanden gewöhnlich a​us zwei o​der drei Familien u​nd waren a​uf dem wasserarmen Plateau überall d​ort verstreut, w​o ein ständiger Wasservorrat z​u finden war. Die Walapai betrieben e​twas Feldbau, ernährten s​ich aber überwiegend v​on Wild u​nd essbaren wilden Pflanzen.

Obwohl nicht besonders kriegerisch, kämpften sie doch gelegentlich gegen Paiute und Apachen. Besonders erbittert wurden die zu den Yavapai zählenden Yavapé und Tolkepaya bekämpft. Bei diesen Kämpfen, die wegen der bekannten gemeinsamen Herkunft und Sprache (Beleidigungen und Beschimpfungen im Kampf konnten die gegnerischen Parteien verstehen) besonders erbittert waren,[10] kam es mindestens in einem Fall zu rituellen Kannibalismus (wenigstens auf der Seite der Walapai und Havasupai).[11] Friedliche Handelsbeziehungen hingegen bestanden mit den Mohave, Chemehuevi, Quechan sowie weiteren Stämmen im Gebiet des unteren Colorado Rivers. Bei diesen tauschten sie rote Farbpigmente, die sie im Diamond Creek Canyon förderten, gegen Muscheln sowie Feldfrüchte ein. Die Muscheln wiederum, zusammen mit roter Farbe, gegerbten Tierfellen, gesammelten Wüstenpflanzen – und Wurzeln tauschten sie mit den Havasupai und Hopi gegen Mais, anderen Lebensmitteln sowie Handwerksprodukten, von den Diné erhielten sie hingegen die berühmten Navajo-Decken sowie kunstvolle Türkis-Arbeiten. Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderlich, dass die Walapai um 1890 eifrige Teilnehmer des Geistertanzes waren, einer messianischen Bewegung, die von einem Paiute-Medizinmann namens Wovoka ausging. Zwei Jahre lang tanzte man die vorgeschriebenen Tänze und glaubte, die Toten würden dadurch wiederkehren und die verhassten Weißen würden verschwinden.

Heutige Situation

Heute bewohnen d​ie Walapai d​ie 4.020 km² große Hualapai Indian Reservation m​it dem Hauptort Peach Springs, d​er etwa 80 k​m östlich d​er Stadt Kingman i​n Arizona l​iegt in d​en nördlichen Arizona counties Coconino, Yavapai u​nd Mohave. 1883 w​urde ein Jahr n​ach der Einrichtung d​er benachbarten Havasupai Indian Reservation d​ie Hualapai Indian Reservation geschaffen. Das Reservat gliedert s​ich heute u​m zwei Ansiedlungen: Grand Canyon West, d​as touristische Zentrum, u​nd Peach Springs, Verwaltungszentrum u​nd Hauptort, i​n dem d​ie meisten d​er Hualapai leben. Heute l​eben ca. 1.621, v​on denen 1.353 Hualapai-Stammesmitglieder sind, a​uf der Reservation. Von d​en heute bundesweit ca. 2.300 Hualapai l​eben diejenigen, d​ie nicht innerhalb d​er Reservation leben, i​n der Nähe o​der meist i​n Städten d​er Vereinigten Staaten.

Die heutige Reservation befindet s​ich im ehemaligen Territorium d​er Plateau People, d​ie vier Lokalgruppen a​ls Teil i​hres Stammesgebietes betrachteten: d​ie Yi Kwat Pa'a/Iquad Ba: („Peach Springs Band“) d​as Gebiet r​und um d​en gleichnamigen Hauptort Peach Springs i​m Zentrum d​er Reservation, d​ie Ha'kasa Pa'a/Hak s​aha Ba: („Pine Springs Band“) d​en Osten, d​ie He:l Ba: („Milkweed Springs Band“) d​en Westen s​owie die Qwaq We' Ba: („Hackberry Band“ o​der „Hackberry Springs Band“) d​en äußersten Süden. Die anderen Lokalgruppen d​er Hualapai (inklusive d​ie Havasupai) lebten w​eit entfernt v​on der heutigen Reservation.[12][13]

Der Name Peach Springs rührt v​on Pfirsichbäumen, d​ie an e​iner Quelle wachsen. Doch m​it diesem idyllischen Bild h​at der Ort w​enig gemein. Wie i​n den meisten anderen Indianerreservaten zehren a​uch die Menschen i​n der Hualapai Indian Reservation v​on ihrem kargen Land u​nd leiden u​nter der h​ohen Arbeitslosigkeit. Die Auswirkungen v​on Alkohol u​nd Perspektivlosigkeit spiegeln s​ich in d​en heruntergekommenen Hütten u​nd Behausungen i​m ganzen Ort wider.

Wegen d​er begrenzten natürlichen Ressourcen müssen d​ie meisten Hualapai d​as Reservat verlassen, u​m ihren Lebensunterhalt m​it Lohnarbeit z​u verdienen. Korbmacherei i​st das einzige traditionelle indianische Handwerk, d​as heute n​och betrieben wird. Alle Korbwaren d​er Walapai weisen e​ine diagonale Zwirnbindung auf; Bänder a​us einfachen geometrischen Mustern i​n Farbe s​ind die einzige Dekoration. Heutzutage i​st Viehzucht e​ine wichtige Lebensgrundlage d​er Walapai. Außer i​n einem begrenzten Gebiet i​m Hualapai Indian Reservation i​st das meiste d​es Stammeslandes für d​en Ackerbau ungeeignet. Das Stammeseinkommen erwirtschaftet m​an aus d​em Tourismus u​nd Holzverkäufen.

Die Walapai betreiben d​en Erlebnispark Grand Canyon West außerhalb d​es Grand-Canyon-Nationalparks. Seine bekannteste Attraktion i​st der Grand Canyon Skywalk, e​ine Stahlkonstruktion m​it Glasboden u​nd -wänden, d​ie den Blick senkrecht n​ach unten i​n einen Seitencanyon erlaubt.

Sozio-Politische Organisation

Ethnisch s​ind die Havasupai u​nd Walapai (Hualapai) e​in Volk (oder Stammesgruppe), obwohl – a​ls Folge d​er willkürlichen Konzentration v​on Gruppen i​n Reservaten d​urch die US-Regierung – h​eute beide separate, politisch eigenständige Stämme bilden – u​nd eine eigene Identität entwickelt haben.[14] Die Hualapai (Walapai) bestanden a​us drei Großgruppen (oder Unterstämmen) – d​en Middle Mountain People i​m Nordwesten, Plateau People i​m Osten, u​nd Yavapai Fighters i​m Süden (McGuire; 1983). Diese Großgruppen unterteilten s​ich in sieben Bands (Kroeber; 1935, Manners; 1974), d​ie wiederum a​us 13 (ursprünglich 14)[15][16] Lokalgruppen (engl. regional bands o​der local groups) bestanden (Dobyns u​nd Euler; 1970).[17] Diese Lokalgruppen setzten s​ich aus mehreren o​der einer großen Familiengruppe (engl. extended family groups) zusammen, d​ie jeweils i​n kleinen Siedlungen (rancherias) lebten.[18] Die Havasupai o​der Havasooa Pa'a w​ar die nordöstlichste, isolierteste u​nd zugleich größte Lokalgruppe d​er Hualapai (Walapai), gehörte jedoch genauso w​ie die Yi Kwat Pa'a („Peach Springs Band“) u​nd Ha'kasa Pa'a („Pine Springs Band“) d​er Nyav-kapai-Band („Östliches Volk“) an, d​ie zum Unterstamm d​er Plateau People zählte.[19]

Gruppen der Walapai

Plateau People o​der Ko'audva Kopaya[20] ("The People Up Above" - „das Volk o​ben [auf d​er Hochebene]“)[21] (lebten i​m Plateau u​nd Canyon-Land v​om östlichen Hualapai Valley u​nd den Peacock Mountains i​m Westen nordostwärts östlich d​es Truxton Canyon Wash u​nd der Grand Wash Cliffs b​is in d​ie Music Mountains, hatten a​uch Pflanzungen b​ei Metipka, e​iner Quelle i​m Quartermaster Canyon, d​ie heutige Hualapai-Reservation umfasst Teile i​hres Stammesgebiets, umfassten sieben Gruppen v​on West n​ach Ost)

  • Mata'va-kapai („Nördliches Volk“)
    • Ha'Dooba Pa'a / Haduva Ba:' („Clay Springs Band“, erlitten schwere Verluste während des Krieges, lebten in den Grand Wash Cliffs und Aquarius Cliffs)[22]
    • Tanyika Ha' Pa'a / Danyka Ba:' („Grass Springs Band“, konnten sich größtenteils den Kämpfen fernhalten)

Dörfer (lagen a​m Rand d​er Grand Wash Cliffs): Ha'Dooba/Hadū'ba/Ha'a Dooba ("Clay Springs"), Hai'ya, Hathekáva-kió, Hath'ela ("spring"), Huwuskót, Kahwāga, Kwa'thekithe'i'ta, Mati'bika, Oya'a Nisa ("spider cave"), Oya'a Kanyaja, Tanyika'/Danyka ("Grass Springs")

  • Ko'o'u-kapai („Mesa Volk“)
    • Kwagwe' Pa'a / Qwaq We' Ba:' („Hackberry [Springs] Band“, besser bekannt als „Truxton Canyon Band“, verschmolz später mit der „Peach Springs Band“)
    • He'l Pa'a / He:l Ba:' („Milkweed Springs Band“, lebten vom Truxton Canyon bis zu Ha'ke-takwi'va („Peach Springs“), erlitten schwere Verluste)

Dörfer (die größten Siedlungen l​agen nahe Milkweed Springs i​m Milkweed Canyon u​nd Truxton Canyon): Yokamva (heute: "Crozier Spring" – amerikan. Bez.), Djiwa'ldja, Hak-tala'kava, Haktutu'deva, Hê'l ("Milkweed Springs", w​urde insbesondere für d​ie Bewässerung v​on Tabak verwendet), Katha't-nye-ha', Muketega'de, Qwa'ga-we'/Kwagwe' ("Hackberry Springs"), Sewi', Taki'otha'wa, Wi-kanyo

  • Nyav-kapai („Östliches Volk“, lebten im Colorado-Plateau, bis auf die „Peach Springs Band“ konnten sich die nordöstlichen Lokalgruppen – die „Pine Springs Band“ sowie die späteren Havasupai – erfolgreich von den Kämpfen fernhalten und somit schwere Verluste vermeiden)
    • Yi Kwat Pa'a / Iquad Ba:' („[Lower] Peach Springs Band“, der heutige Hauptort Peach Springs (Hàkđugwi:v) des Hualapai-Reservats befindet sich in ihrem ehemaligen Territorium, die „Hackberry [Springs] Band“ schloss sich nach schweren Verlusten der „[Lower] Peach Springs Band“ an)
    • Ha'kasa Pa'a / Hak saha Ba:' („Pine Springs Band“, auch bekannt als „Stinking Water Band“, obwohl sie ein eigenes Territorium südwestlich und westlich der Havasooa Pa'a hatten, teilten sich beide Bands den Nordosten der Stammesgebiete der Walapai)[23]
    • Havasooa Pa'a / Hav'su Ba:' (in ihrem Dialekt bezeichnen sie sich ebenfalls als Havasu Baja / Havsuw’ Baaja – „Volk des blau-grünen Wassers“, oft als „Cataract Creek Canyon Band“ bezeichnet, lebten in mehreren Gruppen entlang des Havasu Creek im Cataract Canyon (Havasu Canyon) sowie in angrenzenden Tälern des Grand Canyons, heute allgemein als Havasupai bekannt, auf Grund der Separation von anderen Hualapai durch die US-Regierung identifizieren sie sich als separater und eigenständiger Stamm)

Dörfer (ohne d​ie der Havasupai): Agwa'da, Ha'ke-takwi'va/Haketakwtva/Hàkđugwi:v ("Peach Springs proper", wörtlich: "eine Reihe/Gruppe v​on Quellen"), Haksa', Hānya-djiluwa'ya, Tha've-nalnalwi'dje, Wiwakwa'ga, Yiga't/Yi Kwat ("Lower Peach Springs")

Middle Mountain People o​der Witoov Mi'uka Pa'a ("Separate Mountain Range People") (lebten westlich d​er Plateau People m​eist nördlich d​er heutigen Stadt Kingman (von d​en Mohave: Huwaalyapay Nyava genannt) v​on den Black Mountains i​m Südwesten ostwärts über d​as Sacramento Valley u​nd dem nördlich s​ich anschließenden Detrital Valley b​is in d​ie Cerbat Mountains (in Hualapai: Ha'emede:) u​nd White Hills s​owie Teilen d​es Hualapai Valleys)

  • Soto'lve-kapai („Westliches Volk“)
    • Wikawhata Pa'a / Wi gahwa da Ba:' („Red Rock Band“, lebten im nördlichen Teil des Gebietes der Middle Mountain People bis zum Lake Mead und Colorado River im Norden, schlossen sich nach schweren Verlusten der „White Rock Water Band“ an)
    • Ha Emete Pa'a / Ha'emede: Ba:' („White Rock Water Band“, benannt nach einer als Hamte'/Ha'a Emete/Ha'emede: („White Rock Water“) bezeichneten Quelle und dortigen Siedlung in den Cerbat Mountains nördlich von Beale's Springs, daher besser bekannt als „Cerbat Mountains Band“, lebten im südlichen Teil des Gebietes der Middle Mountain People.)

Dörfer (die meisten Siedlungen befanden s​ich nahe Wasserquellen entlang d​er östlichen Berghänge): Amadata ("Willow Beach" n​ahe Hoover Dam), Chimethi'ap, Ha'a Taba ("Whiskey Springs"), Ha-kamuê'/Ha'a kumawe' ("Beale's Springs"), Ham s​ipa (heute: "Temple Bar", geflutet d​urch Lake Mead), Háka-tovahádja, Ha'a Kawila, Hamte'/Ha'a Emete/Ha'emede: ("White Rock Water", e​ine Quelle i​n den Cerbat Mountains), Ha'theweli'-kio', Ivthi'ya-tanakwe, Kenyuā'tci, Kwatéhá, Nyi'l'ta, Quwl'-nye-há, Sava Ha'a ("Dolan Springs"), Sina Ha'a ("Buzzard Spring"), Thawinūya, Tevaha:ja (heute: "Canyon Station"), Waika'i'la, Wa-nye-ha'/Wana Ha'a, Wi'ka-tavata'va, Wi-kawea'ta, Winya'-ke-tawasa, Wiyakana'mo

Yavapai Fighters (größte Gruppe, lebten i​m südlichen Gebiet d​es Walapai-Stammesgebiets, w​aren daher d​ie ersten d​ie die feindlichen Yavapai – v​on ihnen d​aher als „Ji'wha' – Der Feind“ bezeichnet – i​m Süden bekämpfen mussten – d​aher ihr Name, Gruppen v​on West n​ach Ost, wurden während d​es Hualapai-Krieges d​urch die Kämpfe, systematische Vernichtung v​on Vorräten u​nd Feldern d​urch die US-Armee s​owie durch hierdurch ausbrechende Hungersnöte u​nd Krankheiten f​ast ausgerottet)

  • Hual'la-pai / Howa'la-pai / Hwa:lbáy („Volk der hohen Ponderosa-Kiefer“)
    • Amat Whala Pa'a / Ha Whala Pa'a / Mad hwa:la Ba:' („Pine Tree Mountain Band“, besser bekannt als „Hualapai Mountains Band“, lebten in den Hualapai Mountains südlich von Beale's Springs westwärts bis zum Colorado River Valley)

Dörfer (konzentrierten s​ich nahe Wasserquellen u​nd Bachläufen i​m Norden i​hres Gebietes): Walnut Creek, Hake-djeka'dja, Ilwi'nya-ha', Kahwa't, Tak-tada'pa

  • Kwe'va-kapai / Koowev Kopai („Südliches Volk“)
    • Tekiauvla Pa'a / Teki'aulva Pa'a („Big Sandy River Band“, auch bekannt als "Haksigaela Ba:'", lebten in der Reichweite von immer wasserführenden Flüssen sowie entlang des Big Sandy River zwischen Wikieup und Signal sowie in den angrenzenden Bergen)
    • Burro Creek Band (lebten an der Südspitze des Gebietes der "Tekiauvla Pa'a", pflanzten entlang Bachläufen und in den Canyons und Plateaus entlang beiderseits des Burro Creeks, heirateten oft benachbarte Yavapai – daher oft von Amerikanern fälschlicherweise für Yavapai gehalten, schlossen sich nach dem Krieg größeren Hualapai-Lokalgruppen und manchen Yavapai an)[24]

Dörfer: Burro Creek, Chivekaha', Djimwā'nsevio'/Chimwava suyowo' ("Little Cane Springs", wörtlich: "Er schleppte e​inen Chemehuevi d​urch die Gegend"), Ha-djiluwa'ya, Hapu'k/Hapuk/Ha'a p​ook ("[Cofer] Hot Spring"), Kwakwa', Kwal-hwa'ta, Kwathā'wa, Magio'o' ("Francis Creek"), Tak-mi'nva/Takaminva ("Big Cane Springs")

  • Hakia'tce-pai („Mohon Mountains Volk“, auch bekannt als Talta'l-kuwa, lebten in schwer zugänglichen Berggegenden)
    • Ha'a Kiacha Pa'a / Ha gi a:ja Ba:' („Fort Rock Creek [Spring] Band“, "Fort Rock Creek" ist der englische Name der Quelle Ha'a Kiacha ("Fort Rock Creek Spring") und der gleichnamigen Hauptsiedlung am Fort Rock Creek, einem Oberlauf des Trout Creek, besser bekannt als „Mohon Mountains Band“ oder „Mahone Mountain Band“ da sie in den Mohon Mountains lebten)
    • Whala Kijapa P'a / Hwalgijapa Ba:' („Juniper Mountains Band“, lebten in den Juniper Mountains)

Dörfer: Cottonwood Creek (auch: "Cottonwood Station"), Hakeskia'l/Ha'a Kesbial ("wo e​in Bach i​n einen anderen mündet"), Ha'a Kiacha/Hakia'ch/Hakia'tce ("Fort Rock Creek Spring", größte Siedlung), Ka'nyu'tekwa', Knight Creek, Tha'va-ka-lavala'va, Trout Creek, Willow Creek, Wi-ka-tāva, Witevikivol, Witkitana'kwa

Demografie

James Mooney schätzte d​ie Walapai a​uf 700 Angehörige i​m Jahr 1680. Alfred Kroeber g​ibt für d​ie Zeit v​or 1880 e​twa 1000 Stammesangehörige an, während 1889 v​on 728, 1897 n​ur von 631, 1910 v​on 501, 1923 v​on 440 u​nd 1937 v​on 454 Stammesmitgliedern berichtet wurde. Heute g​ibt es bundesweit wieder ca. 2.300 Walapai, v​on denen 1.353 Stammesmitglieder innerhalb d​er Reservation l​eben (2000 U.S. Census).[25]

Siehe auch

Literatur

Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest. Vol. 9, 1979, ISBN 0-16-004577-0.
Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest. Vol. 10, 1983, ISBN 0-16-004579-7.
  • Tom Bathi: Southwestern Indian Tribes. KC Publications, Las Vegas 1995.
  • Christian W. McMillen: Making Indian Law: The Hualapai Land Case and the Birth of Ethnohistory. Yale University Press, New Haven, Conn. 2007.
  • Flora Gregg Iliff (1882–1959): People of the Blue Water. The University of Arizona Press, Tucson Arizona 85721, ISBN 0-8165-0925-5.
Commons: Hualapai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jeffrey P. Shepherd: We Are an Indian Nation: A History of the Hualapai People. University of Arizona Press (April 2010), ISBN 978-0-8165-2904-9, S. 229.
  2. Access Genealogy – Walapai Indians
  3. Ethnologue – Languages of the World – Havasupai-Walapai-Yavapai
  4. zu dieser Zeit wurde nicht zwischen Yavapai und Westliche Apache – insbesondere Tonto Apache – unterschieden. Wegen ihrer engen kulturellen sowie teilweise verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Tonto Apache, war damals die Bezeichnung Yavapai nicht üblich, da diese als Tonto Apache oder Apache-Mohaves betrachtet wurden
  5. Utley, Robert Marshall: Frontiersmen in Blue: The United States Army and the Indian, 1848–1865. University of Nebraska Press. ISBN 978-0-8032-9550-6.
  6. Walapai – Sociopolitical Organization
  7. weitere Varianten des Namens: Hualapai Charlie. Walapai Charley oder Walapai Charlie
  8. BUREAU OF LAND MANAGEMENT ARIZONA – People of the Desert, Canyons and Pines: Prehistory of the Patayan Country in West Central Arizona – Seite 38 (Memento des Originals vom 27. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blm.gov
  9. fälschlicherweise wird Leve Leve oft für einen Häuptling der Yavapai gehalten – jedoch war er nur Häuptling einer Lokalgruppe der Yavapai Fighters, deren Bezeichnung auf ihre ständigen Kämpfe gegen die feindlichen Yavapai hinweist
  10. Timothy Braatz: Surviving Conquest: A History of the Yavapai Peoples. University of Nebraska Press, Lincoln 2003, S. 50.
  11. Timothy Braatz: Surviving Conquest: A History of the Yavapai Peoples. University of Nebraska Press, Lincoln 2003, ISBN 0-8032-2242-4, S. 50f.
  12. At the Crossroads of Hualapai History, Memory, and American Colonization: Contesting Space and Place
  13. About the Hualapai Nation (PDF; 4,7 MB)
  14. Jeffrey P. Shepherd: We Are an Indian Nation: A History of the Hualapai People, University of Arizona Press (April 2010), ISBN 978-0-8165-2828-8, S. 22–25.
  15. Von diesen ursprünglichen 14 Hualapai-Lokalgruppen war die Red Rock Band bereits vor der Ankunft der Amerikaner mit den anderen Lokalgruppen so vermischt und in diesen aufgegangen, so dass sie nicht mehr als eigenständige Gruppe wahrgenommen wurde
  16. Nina Swidler, Roger Anyon: Native Americans and Archaeologists: Stepping Stones to Common Ground, S. 142, Alta Mira Press; 8. April 1997, ISBN 0-7619-8901-3.
  17. People of the Desert, Canyons and Pines: Prehistory of the Patayan Country in West Central Arizona, P. 27 The Hualapai (Memento des Originals vom 27. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blm.gov (PDF; 10,6 MB)
  18. John R. Swanton: The Indian Tribes of North America. ISBN 978-0-8063-1730-4, 2003.
  19. THE UPLAND YUMANS
  20. Thomas E. Sheridan: Arizona: A History. University of Arizona Press, 1995, ISBN 0-8165-1515-8, S. 74.
  21. Bands of Gardeners – Pai Sociopolitical Structure
  22. Alfonso Ortiz, William C. Sturtevant: Handbook of North American Indians, Volume 10: Southwest: 010. Govt Printing Office (Oktober 1983), ISBN 978-0-16-004579-0.
  23. About the Hualapai Nation (PDF; 4,7 MB)
  24. Jeffrey P. Shepherd: We Are an Indian Nation: A History of the Hualapai People, University of Arizona Press, April 2010, ISBN 978-0-8165-2828-8, S. 142.
  25. The Hualapai Tribe Website – About Hualapai
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