Vetle Sjåstad Christiansen

Vetle Sjåstad Christiansen (* 12. Mai 1992 in Ringerike) ist ein norwegischer Biathlet.

Vetle Sjåstad Christiansen
Verband Norwegen Norwegen
Geburtstag 12. Mai 1992 (29 Jahre)
Geburtsort Ringerike, Norwegen
Größe 190[1] cm
Karriere
Verein Geilo IL
Trainer Egil Kristiansen
Siegfried Mazet
Debüt im Europacup/IBU-Cup 2009
Europacup-/IBU-Cup-Siege 8
Debüt im Weltcup 2012
Weltcupsiege 14 (2 Einzelsieg)
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympia-Medaillen 1 × 0 × 1 ×
WM-Medaillen 3 × 1 × 0 ×
EM-Medaillen 2 × 2 × 1 ×
JWM-Medaillen 1 × 3 × 5 ×
JEM-Medaillen 2 × 1 × 1 ×
EYOF-Medaillen 0 × 0 × 1 ×
 Olympische Winterspiele
Gold 2022 Peking Staffel
Bronze 2022 Peking Massenstart
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Gold 2019 Östersund Mixed-Staffel
Gold 2019 Östersund Staffel
Silber 2020 Antholz Staffel
Gold 2021 Pokljuka Staffel
 Biathlon-Europameisterschaften
Gold 2013 Bansko Sprint
Silber 2013 Bansko Verfolgung
Bronze 2016 Tjumen Single-Mixed-Staffel
Silber 2017 Duszniki-Zdrój Single-Mixed-Staffel
Gold 2018 Ridnaun Single-Mixed-Staffel
 Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften
Bronze 2010 Torsby Einzel
Bronze 2010 Torsby Sprint
Bronze 2010 Torsby Staffel
Silber 2011 Nové Město na Moravě Sprint
Silber 2011 Nové Město na Moravě Verfolgung
Bronze 2011 Nové Město na Moravě Einzel
Bronze 2011 Nové Město na Moravě Staffel
Gold 2012 Kontiolahti Staffel
Silber 2012 Kontiolahti Verfolgung
 Biathlon-Junioreneuropameisterschaften
Gold 2012 Osrblie Sprint
Gold 2012 Osrblie Mixed-Staffel
Silber 2012 Osrblie Verfolgung
Bronze 2012 Osrblie Einzel
 Europäisches Olympisches Jugendfestival
Bronze 2009 Szczyrk Mixed-Staffel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 10. (2019/20)
Einzelweltcup 02. (2018/19)
Sprintweltcup 12. (2019/20)
Verfolgungsweltcup 08. (2019/20)
Massenstartweltcup 07. (2018/19, 2019/20)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Einzel 0 1 0
Sprint 1 1 0
Verfolgung 1 1 3
Staffel 12 7 4
Continental-Cup-Bilanz
Gesamt-IBU-Cup 1. (2017/18)
Einzel-IBU-Cup 2. (2017/18)
Sprint-IBU-Cup 1. (2017/18)
Verfolgungs-IBU-Cup 2. (2017/18)
letzte Änderung: 6. Dezember 2021

Persönliches

Christiansens älterer Bruder Eirik Robert war ebenfalls Biathlet, seine jüngere Schwester Tiril ist eine erfolgreiche Freestyle-Skierin[2], die mehrere Medaillen bei den Winter-X-Games gewann.

Karriere

Juniorenbereich

Vetle Sjåstad Christiansen bestritt seine ersten internationalen Rennen 2009 im IBU-Cup in Idre und gewann in seinem ersten Sprint als 21. erste Punkte. Höhepunkt der Saison wurden die Jugend-Weltmeisterschaften 2010 in Torsby, wo Christiansen sowohl hinter Martin Maier und Alexander Petschonkin im Einzel, der Staffel und hinter Johannes Kühn und Petschonkin im Sprintrennen die Bronzemedaillen gewann und in der Verfolgung auf Platz fünf kam. Noch erfolgreicher wurden die Biathlon-Jugendweltmeisterschaften 2011 in Nové Město na Moravě, wo er in Sprint und Verfolgung Zweiter, im Einzel und im Staffelrennen Dritter wurde. Auch bei der Junioren-WM des Folgejahres in Kontiolahti gewann er Silber in der Verfolgung und Gold mit der norwegischen Staffel.

Weltcupdebüt und Europameistertitel

Nach diesen Erfolgen wurde Vetle Sjåstad Christiansen zur Saison 2012/13 erstmals ins Weltcup-Team berufen und gab im Dezember 2012 in Östersund sein Debüt. Im Sprint über 10 Kilometer belegte er Platz 39 und gewann im ersten Rennen sofort seine ersten Weltcup-Punkte. Beim Weltcup von Hochfilzen gab er sein Staffel-Debüt und gewann ohne Nachlader gemeinsam mit Lars Helge Birkeland, Ole Einar Bjørndalen und Henrik L’Abée-Lund, musste danach allerdings in den IBU-Cup wechseln und nahm in der Folge an den Europameisterschaften 2013 im bulgarischen Bansko teil, bei denen er den Sprint gewann und Zweiter in der Verfolgung wurde. Daraufhin kehrte er in Sotschi wieder in den Weltcup zurück und konnte im Sprint von Chanty-Mansijsk zum ersten Mal unter den besten zehn im Weltcup landen.

Krankheit und Comeback

In der folgenden Saison 2013/14 stabilisierte Vetle Sjåstad Christiansen sich im Weltcup und war in Hochfilzen wiederum Teil der siegreichen Staffel. Allerdings war sein bestes Einzelergebnis ein 15. Platz, weshalb er sich nicht für die Olympischen Spiele qualifizierte. Auch die nächste Saison begann ähnlich für ihn; er konnte nur ein Mal unter die besten 30 Teilnehmer eines Rennens kommen. Nach dem Weltcup in Oberhof musste er die Saison aufgrund eines Rhinovirus beenden.

Die Saison-Vorbereitung im Sommer 2015 absolvierte Christiansen nicht mit der norwegischen Nationalmannschaft, sondern mit einem Privatteam. Erst im Januar 2016 wurde er vom Verband wieder für einen internationalen Wettkampf, den IBU-Cup in Nové Město na Moravě, nominiert. In den ersten Rennen nach seiner Krankheit erreichte er zwei 17. Plätze. Da das norwegische Weltcupteam die Rennen im kanadischen Canmore im Februar ausließ, gab er dort sein Comeback in der höchsten Rennkategorie. Bei den Europameisterschaften in Tjumen erreichte er mit Ingrid Landmark Tandrevold die Bronzemedaille in der Single-Mixed-Staffel.

Beim ersten Rennen des IBU-Cups 2016/17 in Beitostølen erreichte Vetle Sjåstad Christiansen zum zweiten Mal einen Einzelsieg im internationalen Erwachsenenbereich. Nachdem er dieses Ergebnis mit einem zweiten Platz in Obertilliach bestätigte, durfte er in Oberhof wieder im Weltcup starten. In Ruhpolding war er erstmals seit zwei Jahren wieder Teil der norwegischen Herren-Staffel und gewann mit dieser zum dritten Mal in seiner Karriere. Er schaffte allerdings die Norm für die Weltmeisterschaften in Hochfilzen nicht und nahm wieder an den Europameisterschaften teil, wobei er wiederum mit Tandrevold eine Medaille in der Single-Mixed-Staffel erreichte, diesmal Silber. Nach der WM kehrte er bis zum Saisonende in den Weltcup zurück, wo er in der Verfolgung von Kontiolahti mit Platz acht unter den besten zehn landete.

Gesamt-IBU-Cup-Sieg und Weltcup-Durchbruch

Im November 2017 musste Christiansen sich in Sjusjøen für das Weltcup-Team qualifizieren, was ihm allerdings nicht gelang. Dafür startete er konstant in den IBU-Cup, wodurch er zum Jahreswechsel nach einem Sieg in Obertilliach die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Dadurch durfte er wie im Vorjahr an den Weltcups in Deutschland teilnehmen, konnte sich aber erneut nicht für das Großereignis, die Olympischen Winterspiele, qualifizieren. Am Großen Arber gewann er das letzte Rennen vor den Europameisterschaften, bei denen er im dritten Versuch die Goldmedaille in der Single-Mixed-Staffel zusammen mit Thekla Brun-Lie erreichte. Mit konstanten Top-10-Ergebnissen erlangte er die Führung im Gesamt-IBU-Cup zurück und konnte diesen schließlich auch gewinnen.

Nach den Rücktritten von Bjørndalen und Emil Hegle Svendsen bekam Vetle Sjåstad Christiansen zum ersten Mal in seiner Karriere einen festen Platz im norwegischen Weltcupteam. Nach schwankenden Ergebnissen auf der Pokljuka landete er in Hochfilzen als Dritter der Verfolgung erstmals auf dem Podest. Danach waren die Ergebnisse weniger konstant, dennoch lief er die bisher erfolgreichste Saison seiner Karriere, inklusive eines weiteren Staffelsieges in Ruhpolding. Bei den Weltcups in Nordamerika im Februar gelang ihm der endgültige Durchbruch auf internationaler Ebene. In Canmore wurde er Zweiter im Einzel und siegte mit der Staffel, eine Woche später in Soldier Hollow folgte im Sprint der erste Einzel-Weltcupsieg und in der Verfolgung ein zweiter Platz. Als drittbester Norweger in der Gesamtwertung, hinter den Brüdern Tarjei und Johannes Thingnes Bø, wurde Vetle Sjåstad Christiansen im Alter von 26 Jahren erstmals für die Weltmeisterschaften nominiert. Dort gewann er mit der norwegischen Mixed- und Herrenstaffel jeweils die Goldmedaille, konnte in den Einzelrennen aber nicht an die vorangegangenen Erfolge der Saison anknüpfen, wenngleich er im Einzelwettkampf als einer von nur zwei Teilnehmern ohne Schießfehler Platz acht belegte.

Statistik

Weltcupsiege

Einzelrennen Staffelrennen
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 15. Feb. 2019 Vereinigte Staaten Soldier Hollow Sprint
2. 5. Dez. 2021 Schweden Östersund Verfolgung
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 9. Dez. 2012 Osterreich Hochfilzen Staffel1
2. 7. Dez. 2013 Osterreich Hochfilzen Staffel2
3. 11. Jan. 2017 Deutschland Ruhpolding Staffel3
4. 18. Jan. 2019 Deutschland Ruhpolding Staffel4
5. 8. Feb. 2019 Kanada Canmore Staffel5
6. 7. März 2019 Schweden Östersund (WM) Mixed-Staffel6
7. 16. März 2019 Schweden Östersund (WM) Staffel4
8. 11. Jan. 2020 Deutschland Oberhof Staffel7
9. 7. März 2020 Tschechien Nové Město na Moravě Staffel8
10. 6. Dez. 2020 Finnland Kontiolahti Staffel9
11. 20. Feb. 2021 Slowenien Pokljuka (WM) Staffel9
12. 4. Dez. 2021 Schweden Östersund Staffel10
13. 12. Dez. 2021 Osterreich Hochfilzen Staffel9
2 Mit Ole Einar Bjørndalen, Tarjei Bø und Emil Hegle Svendsen.
3 Mit Ole Einar Bjørndalen, Henrik L’Abée-Lund und Emil Hegle Svendsen.
4 Mit Lars Helge Birkeland, Tarjei Bø und Johannes Thingnes Bø.
5 Mit Lars Helge Birkeland, Erlend Bjøntegaard und Johannes Thingnes Bø.
6 Mit Tiril Eckhoff, Marte Olsbu Røiseland und Johannes Thingnes Bø.
7 Mit Lars Helge Birkeland, Erlend Bjøntegaard und Johannes Dale.
8 Mit Johannes Dale, Tarjei Bø und Johannes Thingnes Bø.
9 Mit Sturla Holm Lægreid, Tarjei Bø und Johannes Thingnes Bø.
10 Mit Sivert Guttorm Bakken, Tarjei Bø und Johannes Thingnes Bø.

Biathlon-Weltcup-Platzierungen

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixedstaffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz111315
2. Platz111710
3. Platz448
Top 104121482967
Punkteränge1037331229121
Starts1448341729142
Stand: 31. Dezember 2021

Weltmeisterschaften

Weltmeisterschaften Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Mixedstaffel Single-Mixedstaffel
Jahr Ort
2019Schweden Östersund 8. 31. 23. 12. 1. 1.
2020Italien Antholz 62. 33. 10. 13. 2.
2021Slowenien Pokljuka 16. 1.
Commons: Vetle Sjåstad Christiansen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vetle Sjåstad Christiansen. Eurosport, abgerufen am 23. Februar 2020.
  2. Europamester med røtter i Tvedestrand. tvedestrandsposten.no, 30. Januar 2012, abgerufen am 24. November 2013 (norwegisch).
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