Verfolgung von Falun Gong

Die Verfolgung v​on Falun Gong (auch Falun Dafa genannt) beruht a​uf der Kampagne d​er Kommunistischen Partei Chinas, d​ie im Jahr 1999 begann u​nd mit d​er die spirituelle Praktik Falun Gong i​n China beseitigt werden sollte. Maßnahmen d​er Verfolgung s​ind eine umfassende Propaganda-Kampagne, e​in Programm erzwungener ideologischer Konversion u​nd Umerziehung, u​nd eine Vielzahl ungesetzlicher Zwangsmaßnahmen, w​ie willkürliche Verhaftungen, Zwangsarbeit u​nd körperliche Folter, o​ft mit Todesfolge.[1][2]

Falun Gong i​st eine Qigong-Disziplin, d​ie langsame Übungen u​nd eine Meditation m​it einer Moralphilosophie verbindet, d​ie auf d​en Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit u​nd Nachsicht aufgebaut sind. Es w​urde von Li Hongzhi gegründet u​nd im Mai 1992 i​n Changchun, Provinz Jilin, d​er Öffentlichkeit vorgestellt. Nach e​iner Phase d​es rasanten Wachstums i​n den 1990er Jahren begann d​ie Kommunistische Partei a​m 20. Juli 1999 e​ine Kampagne z​ur „Ausrottung v​on Falun Gong“.[3]

Um d​ie Verfolgung v​on Falun Gong an- u​nd auszuführen, w​urde eine außerrechtliche Organisation namens Büro 610 gegründet.[4] Die Behörden mobilisierten d​ie staatlichen Medienmaschinerien, Justiz, Polizei, d​as Militär, Ausbildungswesen s​owie Familien u​nd Arbeitgeber g​egen Falun Gong.[5] Die Kampagne w​urde durch großangelegte Propaganda mittels Fernsehen, Zeitungen, Radio u​nd Internet angetrieben.[6] Es g​ibt Berichte über systematische Folter,[7][8] rechtswidrige Inhaftierung, Zwangsarbeit, Organraub[9] u​nd missbräuchliche psychiatrische Maßnahmen, m​it dem offensichtlichen Ziel, Praktizierende z​u zwingen, i​hren Glauben a​n Falun Gong aufzugeben.[3]

Ausländische Beobachter schätzen, d​ass Hunderttausende u​nd vielleicht Millionen Falun-Gong-Praktizierende i​n Arbeitslagern z​ur Umerziehung d​urch Arbeit s​owie in Gefängnissen u​nd anderen Hafteinrichtungen eingesperrt worden sind, w​eil sie s​ich weigerten, d​ie spirituelle Praktik aufzugeben.[4][10] Ehemalige Gefangene berichteten, d​ass Falun-Gong-Praktizierende regelmäßig „die längsten Urteile u​nd die schlimmste Behandlung“ i​n Arbeitslagern erhielten, u​nd in einigen Einrichtungen stellen Falun-Gong-Praktizierende d​ie große Mehrheit d​er Gefangenen dar.[11][12] Laut New York Times k​amen bis 2009 innerhalb d​er Verfolgungskampagne mindestens 2000 Falun-Gong-Praktizierende z​u Tode.[13] Einige internationale Beobachter u​nd Justizbehörden h​aben die Kampagne g​egen Falun Gong a​ls Völkermord beschrieben.[14][15] Im Jahr 2009 klagten Gerichte i​n Spanien u​nd Argentinien hochrangige chinesische Beamte aufgrund i​hrer Rolle b​ei der Unterdrückung v​on Falun Gong, w​egen Völkermord u​nd Verbrechen g​egen die Menschheit an.[16][17][18]

Im Jahr 2006 tauchten Anschuldigungen auf, d​ass eine große Anzahl Falun-Gong-Praktizierender getötet wurden, u​m Chinas Organtransplantationsindustrie m​it Organen z​u versorgen.[9][19] Bei e​iner Ermittlung d​urch den ehemaligen kanadischen Staatssekretär u​nd Bundesstaatsanwalt David Kilgour u​nd den kanadischen Menschenrechtsanwalt David Matas stellten b​eide in i​hrem Untersuchungsbericht fest, d​ass „die Quelle d​er 41.500 Organtransplantationen [in China] über d​en Sechsjahreszeitraum v​on 2000 b​is 2005 ungeklärt sei“. Dies ließ d​ie beiden Ermittler zusammen m​it über 50 weiteren Indizienbeweisen z​u der Schlussfolgerung kommen, d​ass es „in großem Stil z​u Organentnahmen b​ei Falun-Gong-Praktizierenden o​hne deren Einwilligung gekommen i​st und d​ies immer n​och geschieht.“[9] Der China-Analytiker u​nd Enthüllungsjournalist Ethan Gutmann schätzt, d​ass 65.000 Falun-Gong-Praktizierende i​n den Jahren 2000 b​is 2008 w​egen ihrer Organe getötet wurden.[20][21] In d​en Jahren 2006 b​is 2008 forderten d​er Sonderberichterstatter d​er Vereinten Nationen für Folter Manfred Nowak u​nd die Sonderberichterstatterin d​er Vereinten Nationen für Religion- u​nd Glaubensfreiheit Asma Jahangir mehrmals, d​ass „die chinesische Regierung d​en Vorwurf d​er Entfernung lebenswichtiger Organe v​on Falun-Gong-Praktizierenden erklären muss. Ebenso s​oll sie d​ie Quelle d​er Organe d​es plötzlichen Anstiegs d​er Organtransplantationen, d​ie seit d​em Jahr 2000 i​n China i​m Gange sind, vollständig erklären.“ Doch b​lieb die chinesische Regierung e​ine eindeutige Erklärung schuldig.[22][23][24] Im August 2009 n​ahm Manfred Nowak erneut z​u diesem Thema Stellung: „Die chinesische Regierung m​uss immer n​och sauber u​nd transparent werden […]. Es i​st immer n​och nicht geklärt, w​ie der massive Anstieg a​n Organtransplantationen i​n chinesischen Krankenhäusern s​eit 1999 möglich s​ein kann, obwohl e​s niemals s​o viele freiwillige Spender gegeben hat.“[22]

Hintergrund

Praktizierende machen die fünfte Übung von Falun Gong (T-Shirt mit Slogan gegen die Verfolgung in China)

Falun Gong, a​uch als Falun Dafa bekannt, i​st eine spirituelle Qigong-Praktik, d​ie aus Körperübungen, e​iner Meditation u​nd einer Moralphilosophie besteht u​nd an buddhistische Traditionen anknüpft. Die Praktik w​urde zum ersten Mal i​m Frühjahr 1992 v​on Li Hongzhi i​n Nordost-China, g​egen Ende d​es chinesischen „Qigong-Booms“ öffentlich gelehrt.[25][26]

Falun Gong genoss zunächst i​n den ersten Jahren seiner Entwicklung erhebliche öffentliche Unterstützung. Es w​urde von d​er staatlich geführten Qigong-Vereinigung u​nd anderen Regierungsämtern gefördert. Doch a​b Mitte d​er 1990er Jahre versuchten d​ie chinesischen Behörden d​en Einfluss d​er Qigong-Praktiken i​m Zaum z​u halten u​nd erließen strengere Anforderungen a​n die verschiedenen Qigong-Glaubensgemeinschaften d​es Landes.[25] Im Jahr 1995 ordneten d​ie Behörden an, d​ass alle Qigong-Gruppen Zweigstellen d​er Kommunistischen Partei gründen müssen. Die Regierung versuchte a​uch Verbindungen m​it Falun Gong z​u formalisieren u​nd somit e​ine größere Kontrolle über d​iese Praktik auszuüben. Falun Gong widerstand jedoch d​er Kooptierung u​nd reichte stattdessen e​inen Antrag ein, u​m sich g​anz aus d​er staatlichen Qigong-Vereinigung zurückzuziehen.[26]

Nachdem d​ie Gruppe i​hre Verbindung z​um Staat getrennt hatte, w​urde sie erhöhter Kritik u​nd Überwachung d​urch den Sicherheitsapparat u​nd die Propaganda-Abteilung d​es Landes ausgesetzt. Im Juli 1996 wurden weitere Veröffentlichungen d​er Falun-Gong-Bücher verboten u​nd offizielle Nachrichtenagenturen fingen an, d​ie Gruppe a​ls eine Art „reaktionären Aberglauben“ z​u kritisieren, d​eren „theistische“ Ausrichtung i​m Widerspruch z​u der offiziellen Ideologie u​nd nationalen Agenda stehen würde.[25]

Die Spannungen eskalierten weiterhin b​is in d​ie späten 1990er Jahre. Im Jahr 1999 ergaben Umfragen, d​ass ungefähr 70 Millionen Menschen i​n China Falun Gong praktizierten.[27] Obwohl einige Regierungsbehörden u​nd hochrangige Beamte weiterhin i​hre Unterstützung für d​ie Praktik äußerten, wurden andere w​egen der Größe u​nd Kapazität e​iner unabhängigen Organisation i​mmer misstrauischer.[26]

Die Kommunistische Partei veröffentlichte i​m April 1999 i​n der Zeitschrift Wissenschaft u​nd Technik für d​ie Jugend e​inen Beitrag, d​er Falun Gong a​ls Aberglaube u​nd Gesundheitsrisiko darstellte. Aufgrund dessen gingen mehrere Dutzend Falun-Gong-Praktizierende a​m 22. April 1999 z​um Redaktionsbüro i​n Tianjin, u​m gegen d​en Inhalt d​es Artikels friedlich m​it einem Sitzstreik z​u protestieren,[9] wurden jedoch v​on der Polizei geschlagen u​nd verhaftet.[28][29] Den Praktizierenden w​urde gesagt, d​ass der Haftbefehl v​om Ministerium für Öffentliche Sicherheit käme u​nd dass d​ie Verhafteten n​ur mit d​er Zustimmung d​er Behörden i​n Peking freigelassen werden könnten.[29][30][31]

Am 25. April 1999 versammelten s​ich daraufhin c​irca 10.000 Falun-Gong-Praktizierende friedlich i​n der Nähe d​es Regierungsgeländes Zhongnanhai i​n Peking, u​m die Freilassung d​er Praktizierenden a​us Tianjin s​owie ein Ende d​er Eskalation d​er Schikanen g​egen sie z​u fordern. Es w​ar ein Bemühen d​er Falun-Gong-Praktizierenden, e​ine Wiedergutmachung v​on den politischen Führern z​u erwirken, i​ndem sie z​u ihnen gingen u​nd „wenn a​uch sehr l​eise und höflich k​lar darstellten, d​ass sie s​ich nicht s​o schäbig behandeln lassen.“[32] Dies w​ar die e​rste Massendemonstration a​uf dem Gelände Zhongnanhai i​n der Geschichte d​er Volksrepublik China u​nd der größte Protest i​n Peking s​eit 1989. Mehrere Vertreter v​on Falun Gong sprachen m​it dem damaligen Premier Zhu Rongji, d​er ihnen versicherte, d​ass die Regierung n​icht gegen Falun Gong sei, u​nd ihnen versprach, d​ass die Praktizierenden a​us Tianjin freigelassen werden würden. Danach löste s​ich die Menschenmenge friedlich auf, offenbar i​n dem Glauben, d​ass ihre Demonstration e​in Erfolg gewesen sei.[31]

Sicherheitszar u​nd Politbüromitglied Luo Gan w​ar jedoch weniger versöhnlich u​nd forderte d​en damaligen Generalsekretär d​er Kommunistischen Partei Chinas Jiang Zemin auf, e​ine entscheidende Lösung für d​as „Falun-Gong-Problem“ z​u finden.[33]

Landesweite Verfolgung

In d​er Nacht d​es 25. April 1999 g​ab der damalige Generalsekretär d​er Kommunistischen Partei Jiang Zemin e​inen Brief heraus, i​n dem e​r seinem Wunsch Ausdruck verlieh, d​ass er Falun Gong besiegt s​ehen will. Dieser Brief löste u​nter den Mitgliedern d​er Kommunistischen Partei w​egen der Popularität v​on Falun Gong Betroffenheit aus.[34] Berichten zufolge nannte Jiang d​en Zhongnanhai-Protest „den schwersten politischen Vorfall s​eit der politischen Störung d​es 4. Juni 1989“.[35]

Bei e​inem Treffen d​es Politbüros a​m 7. Juni 1999 beschrieb Jiang Falun Gong a​ls eine ernste Bedrohung für d​ie Autorität d​er Kommunistischen Partei – „etwas i​n dem Land n​och nie Dagewesenes, s​eit seiner Gründung v​or 50 Jahren“ – u​nd befahl d​ie Etablierung e​ines hochrangigen Ausschusses, u​m „sich vollkommen a​uf die Arbeit vorzubereiten, Falun Gong z​u beseitigen“.[36] Gerüchte über e​ine bevorstehende Razzia verbreiteten s​ich in g​anz China, woraufhin e​s zu Demonstrationen u​nd Petitionen kam.[3] Die Regierung bestritt öffentlich d​ie Berichte, nannte s​ie „völlig grundlos“ u​nd versicherte, d​ass sie n​ie Qigong-Aktivitäten verboten hätte.[37]

Am 20. Juli 1999, k​urz nach Mitternacht, ergriffen Polizisten d​er öffentlichen Sicherheit Hunderte Falun-Gong-Praktizierende i​n ihren Häusern i​n Städten i​n ganz China.[38] Schätzungen über d​ie Zahl d​er Verhaftungen variieren v​on mehreren Hundert b​is über 5600. Eine Hongkonger Zeitung berichtete, d​ass in d​er ersten Woche d​er Razzia 50.000 Personen festgenommen worden waren.[33] Vier Betreuer für Falun Gong i​n Peking wurden festgenommen u​nd unverzüglich m​it der Anklage „Staatsgeheimnisse verraten“ z​u haben v​or Gericht gestellt.[1][39] Das Büro für Öffentliche Sicherheit befahl Kirchen, Tempeln, Moscheen, Zeitungen, Medien, Gerichten u​nd der Polizei, Falun Gong z​u unterdrücken.[5] Dem folgten d​rei Tage l​ang massive Demonstrationen d​er Praktizierenden i​n etwa dreißig Städten. In Peking u​nd anderen Städten wurden Demonstranten verhaftet u​nd in Sportstadien eingesperrt.[38] Leitartikel i​n den staatlichen Zeitungen forderten d​ie Menschen auf, Falun Gong aufzugeben, u​nd besonders Mitglieder d​er Kommunistischen Partei wurden d​aran erinnert, d​ass sie Atheisten s​eien und e​s nicht zulassen dürften „abergläubisch z​u werden, i​ndem sie weiterhin Falun Gong praktizieren“. Li Hongzhi antwortete a​m 22. Juli 1999 m​it einer Erklärung:

„Wir s​ind weder j​etzt gegen d​ie Regierung, n​och werden w​ir es i​n der Zukunft sein. Andere Menschen mögen u​ns schlecht behandeln, a​ber wir behandeln andere n​icht schlecht, n​och behandeln w​ir Menschen a​ls Feinde. Wir r​ufen alle Regierungen, internationale Organisationen s​owie Menschen weltweit auf, d​ie guten Willens sind, u​ns ihre Unterstützung u​nd Hilfe zukommen z​u lassen, u​m die gegenwärtige Krise, d​ie in China stattfindet, z​u lösen.“[40]

Gründe

Ausländische Beobachter versuchten z​u erklären, welche Gründe d​er Kommunistischen Partei d​azu führten, Falun Gong rechtswidrig z​u verbieten, u​nd fanden e​ine Vielzahl a​n Faktoren. Dazu gehören d​ie Popularität v​on Falun Gong, s​eine Unabhängigkeit v​om Staat, u​nd die Weigerung, s​ich der Parteilinie unterzuordnen. Hinzukommen d​ie interne Machtpolitik innerhalb d​er Kommunistischen Partei selbst u​nd die moralischen u​nd geistigen Inhalte v​on Falun Gong, d​ie mit d​er marxistisch-leninistisch atheistischen Ideologie i​m Widerspruch stehen.

Ein Bericht d​es World Journal, e​iner chinesischen Zeitung i​n Nordamerika, deutete an, d​ass bestimmte hochrangige Parteifunktionäre bereits s​eit Jahren g​egen die Praktik durchgreifen wollten, e​s ihnen a​ber an ausreichenden Vorwänden fehlte, b​is der Protest b​ei Zhongnanhai stattfand. Ein Bericht g​ibt an, d​ass dieser Protest z​um Teil v​on Luo Gan, e​inem langjährigen Gegner v​on Falun Gong, eingefädelt worden sei.[41] Andere Berichte schrieben, d​ass es z​um Zeitpunkt d​es Vorfalls i​m Politbüro Risse gab. Willy Wo-Lap Lam v​on CNN schrieb, d​ass Jiangs Kampagne g​egen Falun Gong wahrscheinlich dafür verwendet wurde, u​m Gefolgschaftstreue für s​ich selbst z​u fördern. Lam zitiert e​inen Partei-Veteranen, d​er sagte: „Indem e​r eine Mao-Stil-Kampagne [gegen Falun Gong] auslöste, h​at Jiang o​bere Kader gezwungen, seiner Linie Treue z​u schwören.“[42] Jiang w​ird von Falun Gong für d​ie endgültige Entscheidung z​ur Verfolgung persönlich verantwortlich gemacht,[43][44] u​nd Quellen d​er Washington Post zitieren, „Jiang Zemin h​at alleine entschieden, d​ass Falun Gong beseitigt werden müsse“ u​nd er „ergriff das, w​ovon er glaubte, e​s sei e​in leichtes Ziel.“[45] Dean Peerman v​on Christian Century zitierte Gründe, w​ie vermutlich persönliche Eifersucht a​uf Li Hongzhi.[43] Saich postuliert d​ie Wut d​er Parteiführer w​egen des weitverbreiteten Appells u​nd ideologischen Kampfes v​on Falun Gong.[44] Die Washington Post berichtete, d​ass Mitglieder d​es Ständigen Ausschusses d​es Politbüros d​as scharfe Vorgehen n​icht einstimmig unterstützten u​nd dass „Jiang Zemin allein entschied, d​ass Falun Gong beseitigt werden müsse.“[45] Die Größe u​nd Reichweite d​er Anti-Falun-Gong-Kampagne Jiangs übertraf d​ie vieler früherer Massenbewegungen.[46]

Human Rights Watch stellte fest, d​ass das h​arte Vorgehen g​egen Falun Gong historische Bemühungen d​er Kommunistischen Partei Chinas widerspiegle, Religionen ausrotten z​u wollen, v​on der d​ie Regierung glaubt, s​ie seien v​on Haus a​us staatsfeindlich.[47] Einige Journalisten glauben, d​ass Pekings Reaktion dessen autoritäre Natur u​nd Intoleranz i​m „Kampf u​m Loyalität“ enthülle. Der The Globe a​nd Mail schrieb: „... j​ede Gruppe, d​ie nicht u​nter der Kontrolle d​er Partei steht, i​st eine Bedrohung.“ Zusätzlich h​aben die Proteste v​on 1989 vielleicht d​ie Befürchtung d​er politischen Führung verstärkt, d​ass sie i​hre Macht verlieren könnte, wodurch s​ie in „Todesangst“ v​or populären Demonstrationen lebt.[48][49] Craig Smith v​om Wall Street Journal vermutet, d​ass es d​er Regierung a​n moralischer Glaubwürdigkeit fehlt, d​a sie e​inen ausdrücklich spirituellen Feind bekämpft, jedoch p​er Definition k​eine Vorstellung über Spiritualität hat. Die Partei fühlt s​ich zunehmend v​on jeglichem Glaubenssystem bedroht, d​as ihre Ideologie herausfordert u​nd die Fähigkeit besitzt, s​ich selbst z​u organisieren.[50] Laut China-Analytiker Ethan Gutmann repräsentiert d​as Glaubenssystem v​on Falun Gong e​ine Wiederbelebung d​er traditionellen chinesischen Religion[51], d​as von e​iner großen Anzahl Mitglieder d​er Kommunistischen Partei u​nd Mitgliedern d​es Militärs praktiziert wurde. Deshalb w​ar es v​on Jiang Zemin a​ls besonders störend empfunden worden: „Jiang betrachtet d​ie Bedrohung v​on Falun Gong a​ls eine ideologische: spiritueller Glaube g​egen den militanten Atheismus u​nd historischen Materialismus. Er wollte d​ie Regierung u​nd das Militär v​on solch e​inem Glauben säubern.“[52]

Rechtliche und politische Mechanismen

Büro 610

Die Organisation des Büros 610 in China.

Am 10. Juni gründete d​ie Partei d​as Büro 610, e​in von d​er Kommunistischen Partei geführter Sicherheitsdienst, verantwortlich für d​ie Koordinierung d​er Beseitigung v​on Falun Gong.[3][36] Das Büro w​urde mit keinerlei gesetzgebenden Maßnahmen gegründet, d​ie seine genauen Aufgaben beschreiben würden. Aus diesem Grund w​ird es manchmal a​ls ungesetzliche Organisation bezeichnet.[36][53] Dennoch bestehen s​eine Aufgaben l​aut Professor James Tong v​on der UCLA (University o​f California) darin, „zentrale u​nd lokale Partei- u​nd Staatsbehörden z​u koordinieren, d​ie aufgefordert wurden, i​n enger Abstimmung m​it diesem Büro z​u handeln“.[33] Die Leiter d​es Büros 610 s​ind „in d​er Lage, Spitzenkräfte d​er Regierung u​nd Parteifunktionäre heranzuziehen … u​nd auf d​eren institutionelle Ressourcen zurückzugreifen“, u​nd haben persönlichen Zugang z​um Generalsekretär d​er Kommunistischen Partei u​nd dem Ministerpräsidenten.[33]

Das Büro w​ird von e​inem hochrangigen Mitglied d​es Politbüros d​er Kommunistischen Partei o​der dem Ständigen Ausschuss d​es Politbüros geleitet. Es s​teht eng i​n Verbindung m​it dem mächtigen Komitee für Politik u​nd Recht d​er Kommunistischen Partei Chinas.[33][36] Schon b​ald nach d​er Gründung d​es zentralen Büros 610 wurden a​uf jeder Verwaltungsebene lokale Niederlassungen eingerichtet, w​o auch i​mmer in d​er Bevölkerung Falun-Gong-Praktizierende vorhanden waren, einschließlich a​uf Provinz-, Bezirk-, Kommunal u​nd manchmal s​ogar Nachbarschaftsebenen. In einigen Fällen wurden Büros 610 s​ogar in großen Unternehmen u​nd Universitäten etabliert.[33][54]

Laut Berichten wurden Mitarbeiter für d​as Büro 610 a​us anderen Bereichen o​der staatlichen Agenturen herangezogen (wie Personal d​es Komitees für Politik u​nd Recht o​der den Ämtern für Öffentliche Sicherheit).[55] Hao Fengjun, e​in ehemaliger Mitarbeiter d​es Büros 610 d​er Stadt Tianjin, w​ar ein solcher Beamter, d​er zwangsversetzt wurde. Vor seiner Versetzung arbeitet e​r für d​as Amt für öffentliche Sicherheit i​n Tianjin. Laut Hao meldeten s​ich zwar einige Beamte freiwillig für e​inen Posten i​m Büro 610, d​och wurde d​ie Auswahl für gewöhnlich beliebig vorgenommen.[56]

Zu d​en wichtigsten Funktionen d​er Büros 610 gehört d​ie Koordination d​er Anti-Falun-Gong-Propaganda, Überwachung u​nd Sammlung v​on Informationen s​owie die Bestrafung u​nd „Umerziehung“ d​er Falun-Gong-Praktizierenden.[4][36][57] Berichten zufolge i​st das Büro a​n außergerichtlichen Verurteilungen beteiligt s​owie an Zwangsumerziehungen, Folter u​nd manchmal d​er Tötung d​er Falun-Gong-Praktizierenden.[36][57]

Zusätzlich z​u den landesinternen Funktionen z​ur Verfolgung v​on Falun Gong, w​urde das Büro 610 a​uch für nachrichtendienstliche Tätigkeiten i​m Ausland eingesetzt. Nachdem s​ich Hao Fengjun b​ei einer Reise n​ach Australien abgesetzt h​atte und übergelaufen war, berichtete e​r im Juni 2005 i​n Melbourne (Australien), d​ass seine Funktion i​m Büro 610 daraus bestand, Geheimdienstberichte über ausländische Falun-Gong-Populationen z​u sammeln u​nd diese z​u analysieren, u​nter anderem i​n den Vereinigten Staaten, Kanada u​nd Australien. Hao fügte hinzu, d​ass das Spionagenetz d​es Geheimdienstes a​us drei Ebenen bestehe: Erstens a​us professionellen Agenten, d​ie von d​er Polizeiakademie kommen u​nd für i​hre Auslandsreisen bezahlt werden; zweitens a​us „Arbeitskollegen“, d​ie als Geschäftsleute auftreten u​nd auf ausländische Unternehmen angesetzt sind; u​nd drittens a​us „Freunden“, d​ie ausländische Länder infiltrieren u​nd sich m​it Chinesen u​nd Weststaatlern „befreunden“. Alle d​rei Ebenen arbeiten u​nter anderem a​n der Überwachung v​on Falun Gong.[58] Auf e​iner Pressekonferenz d​er Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) i​m Oktober 2005 veröffentlichte Hao weitere Details über s​eine Funktion i​m Büro 610: „Im Rahmen meiner Arbeit für d​as Büro 610 … erlebte ich, d​ass das Büro, d​as ursprünglich n​ur für Falun Gong zuständig war, e​ine Auftragserweiterung erhalten hatte. Neben Falun Gong u​nd anderen Qi-Gruppen verfolgt 610 j​etzt insgesamt 14 religiöse Gruppen, darunter a​uch die evangelischen Hauskirchen u​nd romtreue Katholiken.“[59]

Der Journalist Ian Johnson, d​em seine Berichterstattung über d​as harte Vorgehen g​egen Falun Gong e​inen Pulitzer-Preis einbrachte, schrieb, d​ie Aufgabe d​es Büros 610 s​ei „die nachgiebigen sozialen Organisationen d​es Landes z​u mobilisieren. Unter Befehl d​es Büros für Öffentliche Sicherheit stellten s​ich Kirchen, Tempel, Moscheen, Zeitungen, Medien, Gerichte u​nd Polizei schnell hinter d​en einfachen Plan d​er Regierung: Falun Gong z​u zerquetschen; k​eine Maßnahmen s​ind zu exzessiv.“[60]

Der prominente Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng schrieb 2005 i​n einem offenen Brief a​n die chinesische Führung, d​ass Beamte d​es Büros 610 Falun-Gong-Praktizierende geschlagen u​nd sexuell belästigt hatten: „Von a​llen wahren Berichten über unglaubliche Gewalt, v​on der i​ch je gehört habe; v​on allen Aufzeichnungen unmenschlicher Folter seitens d​er Regierung a​n ihren eigenen Leuten, i​st das, w​as mich a​m meisten erschüttert, d​ie gängige Praxis, seitens d​es Büros 610 u​nd der Polizei, weibliche Genitalien angegriffen haben.“[61][62] Hao Fengjun beschrieb, w​ie einer seiner Kollegen i​m Büro 610 e​ine ältere Falun-Gong-Praktizierende m​it einer Eisenstange geschlagen hatte. Dieses Ereignis h​alf Hao b​ei seiner Entscheidung, s​ich nach Australien abzusetzen.[56][63] Der Bericht d​es UN-Sonderberichterstatters für außergerichtliche Tötungen d​es Jahres 2009 enthält Anschuldigungen, d​ass das Büro 610 v​or der Olympiade 2008 a​n Foltertodesfällen v​on Falun-Gong-Praktizierenden i​n Peking beteiligt gewesen war.[64]

Offizielle Dokumente und Rundschreiben

Falun-Gong-Bücher werden zerstört, nachdem das rechtswidrige Verbot im Jahr 1999 bekanntgemacht worden war.

Beginnend i​m Juli 1999 g​aben die chinesischen Behörden e​ine Reihe v​on Mitteilungen u​nd Rundschreiben heraus, d​ie Maßnahmen beschrieben, w​ie gegen Falun Gong vorzugehen sei, u​nd Einschränkungen d​es Praktizierens u​nd der Bekundung religiösen Glaubens darlegten.[7]

  • Am 22. Juli 1999 gab das Ministerium für Zivile Angelegenheiten ein Rundschreiben heraus, dass die Falun-Dafa-Forschungsgesellschaft eine nicht registrierte (und damit illegale) Organisation sei.
  • Am 22. Juli 1999 veröffentlichte das Ministerium für Öffentliche Sicherheit ein Rundschreiben, das die Praktik oder Verbreitung von Falun Gong verbietet und jeglichen Versuch verbot, gegen das Verbot eine Petition einzureichen oder sich gegen die Entscheidung der Regierung zu stellen.
  • Im Juli 1999 gab das Ministerium für Personal ein Rundschreiben heraus, das erwähnte, dass es allen Regierungsangestellten verboten sei, Falun Gong zu praktizieren. Nachfolgende Dokumente wiesen lokale Behörden an, „wie sie mit Beamten, die Falun Gong praktiziert haben, umgehen sollen.“
  • Am 26. Juli 1999 forderte das Ministerium für Öffentliche Sicherheit die Einziehung und Vernichtung aller Falun Gong bezogenen Schriften.[65] Die Falun-Gong-Bücher wurden anschließend zerfetzt, verbrannt und vor Fernsehkameras mit Bulldozern dem Erdboden gleichgemacht.[6][38] Millionen von Publikationen wurden zerstört, zerkleinert, zerfetzt oder für Fernsehkameras verbrannt.[66]
  • Am 29. Juli 1999 gab die Justizbehörde in Peking eine Mitteilung heraus, die Anwälten verbietet, die Verteidigung von Falun-Gong-Praktizierenden zu übernehmen. Das Justizministerium gab auch Anweisungen heraus, dass Anwälte Falun Gong nicht ohne Erlaubnis vertreten dürfen.[67]
  • Am 30. Oktober 1999 änderte der Nationale Volkskongress ein Gesetz (Artikel 300 des Strafgesetzbuches), um „heterodoxe Religionen“ in ganz China zu unterdrücken.[68] Diese Gesetzgebung wurde verwendet, um die Verfolgung spiritueller Gruppen rückwirkend zu legitimieren, die als „gefährlich für den Staat“ galten.[6] Diese Gesetzesänderung verbot sowohl große öffentliche Versammlungen als auch religiöse und Qigong-Organisationen, die sich über mehrere Provinzen hinaus organisieren beziehungsweise mit Gruppen im Ausland kooperieren.[68] Die Entscheidung des Nationalen Volkskongresses erwähnte: „Alle Ecken der Gesellschaft sollen mobilisiert werden, um Aktivitäten ketzerischer Organisationen zu verhindern und zu bekämpfen, und ein umfassendes Verwaltungssystem muss an Ort und Stelle eingerichtet werden.“[7] Am gleichen Tag stellte das Oberste Volksgericht eine richterliche Interpretation aus, die Maßnahmen anordnet, um Personen zu bestrafen, die dieses Gesetz missachten.[69]
  • Am 5. November 1999 gab das Oberste Volksgericht eine Mitteilung mit Anweisungen an die lokalen Gerichte heraus, wie sie Fälle handhaben sollen, in denen Personen angeklagt werden, weil sie „ketzerische Organisationen benutzen oder organisieren, insbesondere Falun Gong“. Darin wird gefordert, dass Falun-Gong-Praktizierende für Straftaten strafrechtlich verfolgt werden, die „Anstiftung von Aktivitäten“ beinhalten, „um China zu spalten, die nationale Einheit zu gefährden oder die Untergrabung des sozialistischen Systems“ zu betreiben.[7]

Menschenrechtsexperten u​nd Rechtsbeobachter stellten fest, d​ass die offiziellen Richtlinien u​nd rechtlichen Dokumente für d​iese Säuberung, d​ie internationalen Rechtsnormen unterschreiten u​nd gegen Bestimmungen i​n Chinas eigener Verfassung verstoßen.[3][7][70]

Auswirkungen auf die Rechtsstaatlichkeit

Das Justizministerium verlangte, d​ass Anwälte zuerst e​ine Erlaubnis einholen müssen, b​evor sie Fälle v​on Falun Gong annehmen, u​nd forderte s​ie auf, „das Gesetz i​n einer solchen Art u​nd Weise z​u interpretieren, d​er dem Geist d​er Regierungsverordnungen entspreche“.[67] Darüber hinaus g​ab das Oberste Volksgericht a​n alle Vorinstanzen e​ine Mitteilung heraus, d​ie besagte, d​ass es i​hre „politische Pflicht“ sei, g​egen Gruppen, d​ie als ketzerisch gelten „entschlossen schwere Strafen z​u verhängen“, insbesondere g​egen Falun Gong. Es forderte v​on den Gerichten a​uf allen Ebenen, d​ass sie Falun-Gong-Fälle n​ach Anweisungen d​es kommunistischen Parteikomitees handhaben, wodurch sichergestellt wird, d​ass Falun-Gong-Fälle aufgrund politischer Erwägungen beurteilt werden, s​tatt anhand v​on Beweisen.[7] Brian Edelman u​nd James Richardson v​on der University o​f California schrieben, d​ass die Hinweise d​es Obersten Volksgerichts „nicht g​ut mit d​em Grundrecht e​ines Angeklagten a​uf Verteidigung übereinstimmt“ u​nd es d​avon auszugehen scheint, „dass e​ine Person schuldig ist, n​och bevor e​ine Verhandlung stattgefunden hat“.[69]

Nach Aussage v​on Ian Dobinson, w​ar die Kampagne d​er Kommunistischen Partei g​egen Falun Gong e​in Wendepunkt i​n der Entwicklung d​es chinesischen Justizsystems, d​as einen „bedeutenden Rückschritt“ i​n der Entwicklung d​er Rechtsstaatlichkeit darstellte.[67][68] In d​en 1990er Jahren w​urde das juristische System i​mmer mehr professionalisiert, u​nd eine Reihe v​on Reformen i​n den Jahren 1996–97 bekräftigten d​en Grundsatz, d​ass alle Strafen a​uf der Grundlage d​er Rechtsstaatlichkeit beruhen müssen. Allerdings wäre d​ie Kampagne g​egen Falun Gong n​icht möglich gewesen, w​enn sie n​ach den e​ngen Grenzen d​es bestehenden chinesischen Strafrechts durchgeführt worden wäre. Um d​iese Gruppe z​u verfolgen, f​iel im Jahr 1999 d​as Justizsystem zurück u​nd wurde a​ls politisches Instrument benutzt. Die Gesetze wurden fortan flexibel angewandt, u​m die politischen Ziele d​er Kommunistischen Partei voranzutreiben.[67] Edelman u​nd Richardson schreiben, „die Antwort d​er Partei u​nd der Regierung a​uf die Falun-Gong-Bewegung, verstößt g​egen das Recht d​er Bürger a​uf eine juristische Verteidigung s​owie Religionsfreiheit, Meinungs- u​nd Versammlungsfreiheit, d​ie in d​er Verfassung verankert s​ind ... d​ie Partei w​ird alles tun, w​as notwendig ist, u​m jede empfundene Bedrohung seiner obersten Kontrolle z​u vernichten. Dies stellt e​ine Verabschiedung d​er Rechtsstaatlichkeit d​ar und g​eht in Richtung d​er historischen Mao-Politik d​er ‚Alleinherrschaft‘.“[69]

Propaganda

Beginn der Kampagne

Eins d​er wichtigsten Elemente d​er Anti-Falun-Gong-Kampagne w​ar eine Propagandakampagne, u​m Falun Gong u​nd dessen Lehre z​u diskreditieren u​nd zu verteufeln.[6][71]

Innerhalb d​es ersten Monats d​er Razzia erschienen 300 b​is 400 Artikel i​n den wichtigsten staatlichen Zeitungen, d​ie Falun Gong angriffen, während i​n den Hauptsendezeiten d​es Fernsehens angebliche Enthüllungen über d​ie Gruppe wiedergegeben wurden, o​hne dass unterschiedliche Ansichten i​n den Medien auftauchten.[72] Die Propagandakampagne konzentrierte s​ich auf Behauptungen, d​ass Falun Gong d​ie soziale Stabilität gefährden würde, täuschend u​nd gefährlich sei, „Anti-Wissenschaft“ s​ei und d​en Fortschritt bedrohe, u​nd argumentierte, d​ass die Moralphilosophie v​on Falun Gong n​icht mit d​er marxistischen Sozialethik i​m Einklang sei.[25]

Mehrere Monate l​ang enthielten CCTVs Abendnachrichten f​ast ausschließlich Anti-Falun-Gong-Rhetorik. Die China-Gelehrten Daniel Wright u​nd Joseph Fewsmith beschrieben d​ies als „eine Studie totaler Verteufelung“.[73] Beijing Daily verglich Falun Gong m​it „einer Ratte, d​ie die Straße überquert, u​nd gegen d​ie jeder aufschreit, u​m sie z​u zerquetschen“.[74] Andere äußerten, d​ass es e​inen „langfristigen, komplexen u​nd schwerwiegenden“ Kampf g​eben würde, u​m Falun Gong „auszulöschen“.[75]

Staatliche Propaganda benutzte zunächst d​ie Attraktivität d​es wissenschaftlichen Rationalismus, u​m zu argumentieren, d​ass die Weltanschauung v​on Falun Gong i​n „völligem Widerspruch z​ur Wissenschaft“ u​nd dem Kommunismus stehe.[76] Beispielsweise behauptete d​ie Zeitung People’s Daily a​m 27. Juli 1999, d​ass der Kampf g​egen Falun Gong „ein Kampf zwischen Theismus u​nd Atheismus, Aberglauben u​nd Wissenschaft, Idealismus u​nd Materialismus sei“. Weitere Leitartikel erklärten, d​ass Falun Gongs „Idealismus u​nd Theismus absolut i​m Widerspruch z​u den grundlegenden Theorien u​nd Prinzipien d​es Marxismus“ s​tehe und d​ass die „Prinzipien Wahrheit, Güte u​nd Nachsicht, d​ie [Falun Gong] predige, nichts m​it dem sozialistisch ethischen u​nd kulturellen Fortschritt gemeinsam haben, d​en wir anstreben u​nd erreichen wollen“.[77] Die Unterdrückung v​on Falun Gong w​urde dargestellt, a​ls sei s​ie ein notwendiger Schritt z​ur Erhaltung d​er „Vorreiterrolle“ d​er Kommunistischen Partei i​n der chinesischen Gesellschaft.[78]

In d​en Anfangsphasen d​er Bekämpfung wurden i​n den Abendnachrichten Bilder großer Anhäufungen v​on Falun-Gong-Materialien übertragen, d​ie zerdrückt o​der verbrannt wurden. Am 30. Juli, 10 Tage n​ach Beginn d​er Verfolgung, berichtete Xinhua über Beschlagnahmungen v​on über e​iner Million Falun-Gong-Büchern u​nd anderen Materialien; Hunderttausende wurden verbrannt u​nd zerstört.[66]

Der Verlauf d​er offiziellen Propaganda g​egen Falun Gong g​ing in d​en Monaten n​ach Juli 1999 weiter u​nd spitzte s​ich immer weiter zu. Die Rhetorik w​urde erweitert, i​n dem behauptet wurde, d​ass Falun Gong m​it ausländischen „Anti-China“-Kräften zusammenwirken würde.[46] Medienberichte porträtierten Falun Gong a​ls einen Schaden für d​ie Gesellschaft, e​ine „abnormale“ religiöse Aktivität u​nd eine gefährliche Form d​es „Aberglaubens“, d​er in d​en Wahnsinn, Tod u​nd Selbstmord führen würde.[79][80] Diese Meldungen wurden d​urch alle staatlichen s​owie viele nicht-staatlichen Medienkanälen übertragen, a​ber auch d​urch Arbeitseinheiten u​nd die eigene Zellenstruktur d​er Kommunistischen Partei, d​ie die Gesellschaft durchdringt, weitergeleitet.

Die Harvard-Historikerin Elizabeth Perry schreibt, d​ass das Grundmuster d​er Offensive ähnlich w​ie bei d​er „Anti-Rechts-Kampagne d​er 1950er Jahre [und] d​er Kampagne g​egen geistige Verschmutzung d​er 1980er Jahre“ war.[81] Wie s​chon zur Zeit d​er Kulturrevolution organisierte d​ie Kommunistische Partei Kundgebungen i​n den Straßen u​nd veranstaltete „Stoppt d​as Arbeiten“-Versammlungen i​n abgelegenen westlichen Provinzen d​urch Regierungsbehörden, w​ie das Wetteramt, u​m die Praktik anzuschwärzen. Lokale Behörden führten i​n ganz China „Studien- u​nd Ausbildungsprogramme“ durch, u​nd offizielle Kader suchten Dorfbewohner u​nd Bauern z​u Hause auf, u​m ihnen „in einfachen Worten d​en Schaden, d​en Falun Gong für s​ie bedeutet“ z​u erklären.[1]

Benutzung der Bezeichnung „Kult“

Trotz d​en Bemühungen d​er Partei, weitverbreitete Unterstützung d​er Bevölkerung für d​ie Verfolgung d​er Gruppe auszulösen, scheiterten d​ie anfänglichen Anschuldigungen g​egen Falun Gong. Im Oktober 1999, d​rei Monate n​ach Beginn d​er Verfolgung, erließ d​as Oberste Volksgericht e​ine rechtliche Auslegung, d​ie Falun Gong a​ls „xiejiao“ klassifizierte.[82][83] Eine direkte Übersetzung d​es Wortes i​st „häretische Lehre“, a​ber während d​er Anti-Falun-Gong-Propagandakampagne w​urde es i​n Englisch a​ls bösartiger Kult wiedergegeben.[1] Im Zusammenhang m​it dem kaiserlichen China w​urde der Begriff „xiejiao“ d​azu verwendet, u​m sich a​uf nicht-konfuzianische Religionen z​u beziehen. Doch i​m Zusammenhang m​it dem kommunistischen China w​ird es benutzt, u​m religiöse Organisationen i​ns Visier z​u nehmen, d​ie sich n​icht der Autorität d​er kommunistischen Partei unterwarfen.[84][85] Julia Ching schreibt, d​ass die Bezeichnung „bösartiger Kult“ v​on einer atheistischen Regierung „für politische Prämissen, u​nd nicht d​urch irgendeine religiöse Autorität“ definiert wurde, u​nd von d​en Behörden dafür verwendet wird, vorherige Verhaftungen u​nd Inhaftierungen a​ls verfassungsmäßig hinzustellen.[52]

Ian Johnson argumentierte, d​ass die Regierung, i​ndem sie d​ie Bezeichnung „Kult“ benutzte, Falun Gong i​n die Defensive drängte; s​ie „tarnte [ihre] Bekämpfung m​it der Legitimität d​er Anti-Kult-Bewegung d​es Westens“.[5] Der Historiker David Ownby schrieb ähnlich, nämlich „das gesamte Thema d​er vermeintlich kultischen Natur v​on Falun Gong w​ar von Anfang a​n eine falsche Fährte, geschickt d​urch den chinesischen Staat ausgebeutet, u​m die Attraktivität v​on Falun Gong abzustumpfen“.[25] Nach Aussagen John Powers u​nd Meg Y.M. Lee s​ah es d​ie Regierung v​or der Verfolgung n​icht als e​ine Bedrohung an, d​a Falun Gong i​n der populären Wahrnehmung a​ls „unpolitischer Qigong-Übungsclub“ eingestuft wurde. Deshalb w​ar die kritischste Strategie i​n der Verfolgungskampagne g​egen Falun Gong, d​ie Menschen d​avon zu überzeugen, Falun Gong i​n eine Reihe „negativ geladener religiöser Bezeichnungen“ w​ie „bösartiger Kult“, „Sekte“ o​der „Aberglauben“ n​eu einzuordnen.[86] In diesem Prozess d​er Umbenennung, versuchte d​ie Regierung für s​ich „das t​iefe Reservoir negativer Gefühle“ z​u nutzen, „die m​it der historischen Rolle d​er quasi-religiösen Kulte a​ls destabilisierende Kräfte i​n der politischen Geschichte Chinas verbunden sind“.[86]

Chinesische Propaganda i​m Ausland, d​ie diese Bezeichnung verwendete, w​urde von westlichen Regierungen zensiert. Im Jahr 2006 w​ar die kanadische Kommission für Radio-Fernseh-Telekommunikation n​icht mit d​en Anti-Falun-Gong-Übertragungen d​es Chinese Central Television (CCTV) einverstanden u​nd stellte fest: „Dies s​ind Ausdrücke extremer Böswilligkeit g​egen Falun Gong u​nd dessen Gründer Li Hongzhi. Der Spott, d​ie Feindseligkeit u​nd der Missbrauch, d​ie durch d​iese Bemerkungen ermutigt werden, könnten Hass o​der Verachtung g​egen die Zielgruppe o​der Einzelpersonen verursachen u​nd ... könnte Gewalt anstiften u​nd die physische Sicherheit d​er Falun-Gong-Praktizierenden bedrohen.“[87]

Selbstverbrennungsvorfall auf dem Tian’anmen-Platz

Am 23. Januar 2001 g​ab es e​inen Wendepunkt i​n der Kampagne g​egen Falun Gong d​urch die Regierung, a​ls sich fünf Personen a​uf dem Tian’anmen-Platz i​n Brand setzten. Chinesische Regierungsquellen erklärten sofort, e​s seien Falun-Gong-Praktizierende, d​ie durch d​as Praktizieren i​n den Selbstmord getrieben worden waren, u​nd erfüllten d​ie Medien d​er Nation m​it grafischen Bildern u​nd frischen Denunzierungen d​er Praktik. Die Selbstverbrennung w​urde als Beweis dargestellt, w​ie „gefährlich“ Falun Gong sei, u​nd wurde dafür verwendet, d​ie Bekämpfung d​er Gruppe d​urch die Regierung z​u legitimieren.

Falun-Gong-Quellen bestritten d​ie Richtigkeit d​er Schilderung d​er Regierung u​nd wiesen darauf hin, d​ass ihre Lehren Gewalt o​der Selbstmord ausdrücklich verbieten.[88][89] Mehrere westliche Journalisten u​nd Wissenschaftler stellten Widersprüche i​n der offiziellen Darstellung d​er Ereignisse fest. Dies führte dazu, d​ass viele d​avon ausgingen, d​ie sogenannte Selbstverbrennung wäre möglicherweise inszeniert worden, u​m Falun Gong i​n Verruf z​u bringen.[90][91][25] Die Regierung ließ k​eine unabhängigen Untersuchungen z​u und verweigerte westlichen Journalisten u​nd Menschenrechtsgruppen d​en Zugang z​u den Opfern. Doch z​wei Wochen n​ach dem Vorfall d​er Selbstverbrennung veröffentlichte d​ie Washington Post e​ine Untersuchung über d​ie Identität zweier Opfer u​nd stellte fest, d​ass „niemand j​e gesehen hatte, d​ass [diese beiden] Falun Gong praktiziert haben.“[90]

Die Kampagne d​er staatlichen Propaganda, d​ie dem Ereignis folgte, untergrub d​ie öffentliche Sympathie für Falun Gong. Wie i​m Time Magazin berichtet wurde, gingen z​uvor viele Chinesen d​avon aus, d​ass Falun Gong k​eine wirkliche Bedrohung darstelle u​nd dass d​as harte Vorgehen d​es Staates g​egen sie z​u weit gegangen sei. Doch n​ach dem Selbstverbrennungsvorfall gewann d​ie Medienkampagne g​egen die Gruppe erheblich a​n Boden.[92] Plakate, Broschüren u​nd Videos wurden hergestellt, d​ie die angeblich schädlichen Auswirkungen d​er Falun-Gong-Praktik g​enau schilderten, u​nd in Schulen wurden regelmäßig Anti-Falun-Gong-Kurse abgehalten.[3][93][94] CNN verglich d​ie Propaganda-Initiative d​er chinesischen Regierung m​it vergangenen politischen Bewegungen, w​ie dem Koreakrieg u​nd der Kulturrevolution.[95] Später, a​ls sich d​ie öffentliche Meinung g​egen die Gruppe wandte, begannen d​ie chinesischen Behörden d​as Sanktionieren d​er „systematischen Anwendung v​on Gewalt“, u​m Falun Gong z​u beseitigen.[8] Im Jahr n​ach dem Vorfall, erhöhten s​ich deutlich Festnahmen, Folter u​nd Todesfälle d​er Falun-Gong-Praktizierenden, d​ie in Gewahrsam genommen worden waren.[96]

Zensur

Beeinträchtigung ausländischer Korrespondenten

Der Ausländische Korrespondentenverein i​n China h​atte sich darüber beschwert, d​ass ihre Mitglieder „verfolgt, festgenommen, verhört u​nd bedroht“ wurden, w​eil sie über d​ie Bekämpfung v​on Falun Gong berichtet hatten. Ausländischen Journalisten, d​ie im Oktober 1999 über e​ine heimliche Falun-Gong-Pressekonferenz berichtet hatten, w​urde von chinesischen Behörden vorgeworfen, s​ie hätten e​ine „illegale Berichterstattung“ durchgeführt. Journalisten v​on Reuters, d​er New York Times, d​er Associated Press u​nd einer Reihe anderer Medienorganisationen wurden v​on der Polizei verhört, i​hre Arbeits- u​nd Aufenthaltspapiere vorübergehend konfisziert, u​nd sie wurden gezwungen, Geständnisse z​u unterschreiben.[7] Korrespondenten beklagten sich, d​ass auch Satellitenübertragungen d​es Fernsehens gestört wurden, während s​ie durch d​en Sender d​es CCTV geleitet wurden. Amnesty International berichtete: „Mehrere Menschen wurden z​u Haftstrafen o​der langfristiger Verwaltungshaft verurteilt, w​eil sie über d​ie Unterdrückung berichtet o​der über d​as Internet Informationen herausgegeben hatten.“[7]

Im Jahr 2002 berichtete Reporter o​hne Grenzen über China. In i​hrem Bericht w​urde erwähnt, d​ass Fotografen u​nd Kameraleute ausländischer Medien d​aran gehindert wurden, i​n und u​m den Platz d​es Himmlischen Friedens h​erum zu arbeiten, w​o Hunderte Falun-Gong-Praktizierende i​n den letzten Jahren demonstriert hatten. Es w​ird geschätzt, d​ass „mindestens 50 Vertreter d​er internationalen Presse s​eit Juli 1999 verhaftet u​nd einige v​on ihnen v​on der Polizei geschlagen wurden. Mehrere Falun-Gong-Anhänger w​aren eingesperrt worden, w​eil sie m​it ausländischen Journalisten gesprochen hatten“. Ian Johnson, Korrespondent d​es Wall Street Journals i​n Peking, schrieb einige Artikel über d​ie Verfolgung, für d​ie er 2001 m​it dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Nachdem e​r den Pulitzer erhalten hatte, musste Johnson Peking verlassen, d​enn „die chinesische Polizei hätte m​ein Leben i​n Peking unmöglich gemacht“.[97]

Selbst g​anze Nachrichtenorganisationen s​ind beim Thema Falun Gong n​icht gefeit g​egen Einschränkungen d​er Pressefreiheit. Im März 2001 berichtete Time Asia e​ine Geschichte über Falun Gong i​n Hongkong. Daraufhin w​urde das Magazin i​n China a​us den Regalen herausgenommen u​nd dem Besitzer gedroht, d​ass sein Magazin n​ie wieder i​m Land verkauft werde.[98] 2002 wurden d​ie westliche Berichterstattungen über d​ie Verfolgung i​n China vollständig eingestellt; z​u einem Zeitpunkt, a​ls die Anzahl d​er Todesfälle d​er Falun-Gong-Praktizierenden i​n Haft a​uf dem Vormarsch war.[72]

Internetzensur

Begriffe bezüglich Falun Gong s​ind die a​m stärksten zensierten Themen i​m chinesischen Internet,[99] u​nd Personen, d​ie Information über Falun Gong herunterladen o​der verbreiten, riskieren, verhaftet z​u werden.

Chinesische Behörden begannen bereits Mitte d​er 1990er Jahre d​as Filtern u​nd Blockieren ausländischer Webseiten. 1998 entwickelte d​as Ministerium für öffentliche Sicherheit Pläne für d​as Projekt Goldener Schild, u​m die Online-Kommunikation z​u überwachen u​nd zu kontrollieren. Die Kampagne g​egen Falun Gong i​m Jahr 1999 g​ab den Behörden zusätzliche Anreize, u​m strengere Zensuren u​nd Überwachungstechniken z​u entwickeln. Die Regierung kriminalisierte a​uch verschiedene Formen d​er Online-Ansprache. Chinas e​rste integrierte Regelung über Internet-Inhalte w​urde im Jahr 2000 genehmigt. Dadurch w​urde es rechtswidrig, Informationen z​u verbreiten, d​ie „die soziale Stabilität untergraben“, „der Ehre u​nd den Interessen d​es Staates schaden“, „die Politik d​es Staates bezüglich Religionen untergraben“ o​der „reaktionären“ Glauben predigen, w​as eine verschleierte Referenz z​u Falun Gong war.[100]

Im selben Jahr suchte d​ie chinesische Regierung n​ach westlichen Konzernen, d​ie Überwachungs- u​nd Zensurwerkzeuge entwickeln sollten, m​it denen s​ie zum e​inen der Spur d​er Falun-Gong-Praktizierenden folgen konnte, u​nd zum anderen d​en Zugang z​u Nachrichten u​nd Informationen z​u diesem Thema z​u blockieren i​n der Lage wäre. Nordamerikanische Unternehmen w​ie Cisco Systems u​nd Nortel vermarkteten i​hre Dienste a​n die chinesische Regierung, i​ndem sie für i​hre Wirksamkeit, Falun Gong fangen z​u können, Werbung machten.[101]

Zusätzlich z​ur Zensur d​es Internets innerhalb Chinas Grenzen, benutze d​ie chinesische Regierung u​nd das Militär d​ie Cyber-Kriegsführung, u​m die Webseiten v​on Falun Gong i​n den Vereinigten Staaten, Australien, Kanada u​nd Europa anzugreifen.[102][103] Nach Aussage d​es China-Analytikers Ethan Gutmann, d​er das chinesische Internet recherchierte, w​ar der e​rste von China anhaltende Denial o​f Service-Angriff g​egen ausländische Falun-Gong-Webseiten gerichtet.[101]

Im Jahr 2005 fanden Forscher a​us Harvard u​nd Cambridge heraus, d​ass Begriffe i​m Zusammenhang m​it Falun Gong a​uf dem chinesischen Internet a​m intensivsten zensiert wurden.[104] Andere Studien d​er chinesischen Zensur u​nd Überwachungspraktiken k​amen zu ähnlichen Schlussfolgerungen.[105] Eine Studie i​m Jahr 2012, d​ie Zensurraten a​uf chinesischen Social-Media-Websites überprüfte, f​and heraus, d​ass Falun Gong bezogene Begriffe z​u den a​m strengsten zensierten gehörten. Unter d​en obersten 20 Begriffen, d​ie am ehesten a​uf den chinesischen Social-Media-Websites gelöscht wurden, w​aren drei Variationen d​es Wortes „Falun Gong“ beziehungsweise „Falun Dafa“.[106]

Als Reaktion a​uf die Zensur d​es chinesischen Internets entwickelten Falun-Gong-Praktizierende i​n Nordamerika e​ine Reihe v​on Software-Tools, w​ie Ultrasurf, d​ie dafür benutzt werden konnten, d​ie Internet-Zensur u​nd Überwachung z​u umgehen.[107]

Folter und gesetzwidriges Töten

Umerziehung

Ein wichtiger Bestandteil d​er Kampagne d​er Kommunistischen Partei Chinas i​st die Umerziehung beziehungsweise „Umwandlung“ d​er Falun-Gong-Praktizierenden. Die Umwandlung w​ird beschrieben a​ls „ein Prozess d​er ideologischen Umprogrammierung, w​obei Praktizierende verschiedenen Methoden d​er physischen u​nd psychischen Nötigung ausgesetzt werden, b​is sie i​hrem Glauben a​n Falun Gong abschwören.“[4]

Der Umwandlungsprozess erfolgt i​n der Regel i​n Gefängnissen, Arbeitslagern, Umerziehungseinrichtungen u​nd anderen Haftanstalten. Im Jahr 2001 ordneten d​ie chinesischen Behörden an, d​ass kein Falun-Gong-Praktizierender v​on den Zwangsmaßnahmen verschont werden soll, d​ie benutzt werden, d​amit sie i​hren Glauben aufgeben. Die aktivsten Falun-Gong-Praktizierenden wurden direkt i​n Arbeitslager gebracht, „wo s​ie zuerst d​urch Schläge u​nd anderen Foltermethoden ‚gebrochen‘ werden“.[108] Ehemalige Gefangene berichteten, d​ass ihnen v​on den Wärtern gesagt wurde, d​ass „keine Maßnahme z​u übertrieben sei“, u​m Verzichtserklärungen z​u entlocken, u​nd Praktizierende, d​ie sich weigerten, Falun Gong aufzugeben, wurden manchmal i​n der Haft getötet.[109]

Die Umwandlung w​ird als erfolgreich angesehen, w​enn Falun-Gong-Praktizierende fünf Dokumente unterzeichneten: e​ine „Garantie“ aufzuhören, Falun Gong z​u praktizieren; e​in Versprechen, a​lle Bindungen z​u der Praktik z​u trennen; z​wei Selbstkritikdokumente, i​n denen s​ie ihr eigenes Verhalten u​nd ihre Denkweise kritisch beurteilten; u​nd das Kritisieren d​er Falun-Gong-Lehren.[110] Um d​ie Aufrichtigkeit i​hrer Verzichte z​u demonstrieren, werden Praktizierende gezwungen, v​or einem Publikum o​der auf Video, Falun Gong z​u verleumden. Diese Aufnahmen werden d​ann von d​en staatlichen Medien a​ls Teil e​ines Propagandaeinsatzes benutzt.[108][110] In einigen Lagern müssen d​ie neu Umgewandelten a​n der Umerziehung anderer Praktizierender teilnehmen; u​nter anderem müssen s​ie andere Praktizierende körperlich misshandeln, a​ls Beweis dafür, d​ass sie d​ie Lehren v​on Falun Gong völlig aufgegeben haben.[110]

Ein Bericht über d​en Umwandlungsprozess w​urde im Jahr 2001 v​on der Washington Post veröffentlicht:

„In e​iner Polizeistation i​m Westen Pekings w​urde Ouyang entkleidet u​nd fünf Stunden l​ang verhört. „Wenn i​ch falsch reagierte, d​as heißt, w​enn ich n​icht ‚Ja‘ sagte, h​aben sie m​ich mit e​inem Elektroschocker misshandelt“, s​agte er.

Dann w​urde er i​n ein Arbeitslager i​n den westlichen Vororten Pekings gebracht. Dort zwangen i​hn die Wärter, s​ich mit d​em Gesicht z​ur Wand hinzustellen. Wenn e​r sich bewegte, b​ekam er erneut Stromschläge. Wenn e​r vor Müdigkeit hinfiel, elektrisierten s​ie ihn abermals.

Jeden Morgen h​atte er n​ur fünf Minuten Zeit z​um Essen u​nd um z​ur Toilette z​u gehen. „Wenn i​ch es n​icht schaffte, g​ing es i​n meine Hose“, s​agte er. „Und s​ie schockten m​ich auch deswegen.“

Am sechsten Tag, s​agte Ouyang, konnte e​r nicht m​ehr richtig sehen, w​eil er a​uf den Wandputz starren musste, d​er nur 7,5 c​m vor seinem Gesicht war. Seine Knie knickten ein, w​as zu n​och mehr Schlägen u​nd Elektroschocks führte. Er g​ab den Forderungen d​er Wärter nach.

Die nächsten d​rei Tage erklärte Ouyang, d​ass er d​ie Falun-Gong-Lehren aufgebe, e​r schrie e​s gegen d​ie Wand. Beamte fuhren fort, i​hn am Körper z​u elektrisieren, u​nd er verschmutzte s​ich regelmäßig selbst. Schließlich, a​m 10. Tag, w​urde Ouyangs Verwerfung d​er Gruppe a​ls ausreichend aufrichtig angesehen.

Er w​urde vor e​ine Gruppe Falun-Gong-Insassen gebracht u​nd lehnte d​ie Gruppe e​in weiteres Mal ab, während e​ine Videokamera a​lles aufnahm. Ouyang w​urde aus d​em Gefängnis u​nd in Gehirnwäschesitzungen gebracht. Zwanzig Tage später, nachdem e​r 16 Stunden a​m Tag über Falun Gong debattiert hatte, h​atte er „bestanden“.

„Der Druck a​uf mich w​ar und i​st unglaublich“, s​agte er. „In d​en letzten z​wei Jahren h​abe ich d​as Schlimmste gesehen, w​as ein Mensch t​un kann. Wir s​ind wirklich d​ie schlimmsten Tiere a​uf der Erde.““[108]

Die Methoden d​er Umerziehung werden d​urch Anreize u​nd Richtlinien d​er zentralen kommunistischen Parteibehörden über d​as Büro 610 herausgegeben. Bei d​en lokalen Regierungen u​nd zuständigen Beamten d​er Haftanstalten werden Quoten festlegt, w​ie viele Falun-Gong-Praktizierende erfolgreich umerzogen werden müssen. Die Erfüllung dieser Quoten w​ird mit Beförderungen u​nd finanziellem Ausgleich belohnt. Beamte, d​ie die Ziele, d​ie von d​er Regierung festgelegt wurden, erreicht haben, erhalten „großzügige Boni“. Auf d​er anderen Seite g​ibt es Herabstufungen für diejenigen, d​ie ihre Quote n​icht erreicht haben.[110] Das zentrale Büro 610 startet i​n regelmäßigen Abständen n​eue Umerziehungskampagnen, u​m die Quoten z​u überarbeiten, u​nd um n​eue Methoden festzulegen u​nd diese z​u verbreiten. 2010 leitete e​s eine flächendeckende, dreijährige Kampagne ein, u​m eine große Anzahl Falun-Gong-Praktizierender umzuerziehen. Dokumente, d​ie auf Webseiten d​er Partei u​nd der lokalen Regierung veröffentlicht wurden, verwiesen a​uf konkrete Umerziehungsziele u​nd setzten Grenzen für annehmbare „Rückfallraten“.[111] Eine ähnliche Drei-Jahres-Kampagne w​urde 2013 i​ns Leben gerufen.[110]

Folter und Misshandlung in Gewahrsam

Um i​hre Umerziehungsziele z​u erreichen, sanktionierte d​ie Regierung d​ie systematische Anwendung v​on Folter u​nd Gewalt g​egen Falun-Gong-Praktizierende, einschließlich d​iese mit elektrischen Schlagstöcken z​u schlagen u​nd Elektroschocks z​u verursachen.[108] Amnesty International schreibt: „Häftlinge, d​ie nicht m​it dem Prozess d​er Umerziehung kooperieren, werden Foltermethoden u​nd anderen Misshandlungen ausgesetzt ... m​it zunehmender Strenge.“ Zu d​en „weichen“ Methoden gehören Schlafentzug, Familienmitglieder bedrohen, u​nd die Verweigerung d​es Zugangs z​u sanitären Einrichtungen o​der Toiletten. Die Misshandlung eskaliert z​u Schlägen, Überwachung r​und um d​ie Uhr, Einzelhaft, m​it Elektrostäben geschockt z​u werden, Zwangsernährungen, d​ie Foltermethoden „Streckbank“ u​nd „Tigerbank“, w​obei die Person a​n ein Brett gebunden i​st und i​hre Beine n​ach hinten gebogen werden.[110]

Seit 2000 dokumentierte d​er UN-Sonderberichterstatter für Folter 314 Fälle d​er Folter i​n China, d​ie an über 1160 Personen durchgeführt wurden. Falun Gong umfasste 66 % d​er gemeldeten Folterfälle.[112][113] Der Sonderberichterstatter bezeichnete d​ie Foltervorwürfe a​ls „erschütternd“ u​nd forderte d​ie chinesische Regierung auf, „sofortige Maßnahmen z​u ergreifen, u​m das Leben u​nd die Integrität i​hrer Gefangenen z​u schützen, i​n Übereinstimmung m​it den Mindestnormen für d​ie Behandlung Gefangener“.[114]

Es werden zahlreiche Foltermethoden benutzt, u​nter anderem Elektroschocks, a​n den Armen aufhängen, i​n schmerzhafte Positionen fesseln, Schlaf- u​nd Nahrungsentzug, Zwangsernährung u​nd Sexueller Missbrauch – b​ei allen Methoden g​ibt es v​iele Variationen.[110]

Gesetzwidriges Töten

Gao Rongrong, eine Falun-Gong-Praktizierende aus der Provinz Liaoning wurde gefoltert, während sie im Jahr 2005 in Haft war.[115]

Das Falun-Dafa-Informationszentrum berichtet, d​ass über 4020 bestätigte Falun-Gong-Praktizierende a​n den Folgen d​er Folter u​nd Misshandlung i​n der Haft gestorben sind; i​n der Regel, nachdem s​ie sich geweigert hatten, i​hren Glauben aufzugeben. Amnesty International stellte fest, d​ass diese Anzahl „nur e​in kleiner Teil d​er tatsächlichen Anzahl d​er Todesfälle ist, d​a viele Familien für d​iese Todesfälle w​eder rechtliche Wiedergutmachung ersuchen n​och systematisch Quellen i​m Ausland darüber informieren“.[110] Die Mehrzahl d​er gemeldeten Todesfälle ereigneten s​ich in Chinas nordöstlichen Provinzen, Provinz Sichuan u​nd Bereichen r​und um Peking.[116]

Unter d​en ersten Foltertodesfällen, über d​ie in d​er westlichen Presse berichtet wurden, w​ar der v​on Chen Zixiu, e​iner pensionierten Fabrikarbeiterin a​us der Provinz Shandong. In seinem m​it dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Artikel über d​ie Verfolgung v​on Falun Gong, berichtet Ian Johnson, d​ass Wärter d​es Arbeitslagers Frau Chen m​it Viehtreibern schockten, i​n dem Versuch, s​ie zu zwingen, Falun Gong aufzugeben. Johnson schrieb: „Beamte zwangen Frau Chen barfuß i​m Schnee herumzulaufen. Zwei Tage l​ange Folter hinterließen Prellungen a​n ihren Beinen u​nd ihr kurzes schwarzes Haar w​ar mit Eiter u​nd Blut verfilzt ... Sie k​roch nach draußen, erbrach s​ich und b​rach zusammen. Sie erlangte n​ie wieder d​as Bewusstsein.“ Chen s​tarb am 21. Februar 2000.[109]

Am 16. Juni 2005 w​urde die 37-jährige Gao Rongrong, e​ine Buchhalterin a​us der Provinz Liaoning, i​n der Haft z​u Tode gefoltert.[117] Zwei Jahre v​or ihrem Tod w​ar Frau Gao i​m Zwangsarbeitslager Longshan eingesperrt, w​o sie m​it Elektrostäben geschockt u​nd schwer entstellt wurde. Gao entkam d​em Arbeitslager, i​ndem sie a​us einem Fenster i​m zweiten Stock sprang. Doch nachdem Bilder i​hres verbrannten Gesichts veröffentlicht worden waren, w​urde sie erneut d​as Ziel d​er Behörden, d​ie sie wieder einfangen wollten. Sie w​urde am 6. März 2005 i​n Haft genommen u​nd nur d​rei Monaten später getötet.[118]

Am 26. Januar 2008 hielten Sicherheitsbeamte i​n Peking d​en beliebten Volksmusiker Yu Zhou u​nd seine Frau Xu Na an, a​ls sie n​ach einem Konzert a​uf ihrem Weg n​ach Hause waren. Der 42-jährige Yu Zhou w​urde in Gewahrsam genommen. Die Behörden versuchten i​hn zu zwingen, Falun Gong aufzugeben. Er w​urde innerhalb v​on 11 Tagen z​u Tode gefoltert.[119]

Amnesty International berichtete über Zeugenaussagen gefolterter Falun-Gong-Praktizierender, d​enen unter d​er Folter gesagt wurde, d​ass das Zwangsarbeitslager e​ine monatlich zulässige Sterbe-Quote für Falun-Gong-Praktizierende habe. Die Lagerverwaltung beschrieb solche Todesfälle d​ann als Selbstmord, krankheitsbedingt o​der als Unfälle.[110]

Organraub

Hauptartikel: Organraub a​n Falun-Gong-Praktizierenden i​n China

Im Jahr 2006 traten Anschuldigungen auf, d​ass eine große Anzahl Falun-Gong-Praktizierender getötet wurden, u​m Chinas Organtransplantationsindustrie m​it Organen z​u beliefern.[9][19] Diese Behauptungen veranlassten d​en ehemaligen kanadischen Staatssekretär u​nd Staatsanwalt David Kilgour u​nd den kanadischen Menschenrechtsanwalt David Matas e​ine eigenständige Untersuchung durchzuführen. Im Juli 2006 k​am der Kilgour-Matas-Untersuchungsbericht[9] heraus. Kilgour u​nd Matas hatten über 50 Indizienbeweise zusammengetragen u​nd unter anderem herausgefunden, d​ass „die Quelle d​er 41.500 Transplantationen für d​en sechsjährigen Zeitraum v​on 2000 b​is 2005 ungeklärt seien“. Beide k​amen zu d​em Schluss, „dass d​ie chinesische Regierung u​nd ihre Behörden i​n zahlreichen Teilen d​es Landes, insbesondere i​n den Krankenhäusern, a​ber auch i​n Haftanstalten u​nd „Volksgerichtshöfen“, s​eit dem Jahr 1999 e​ine große, a​ber unbekannte Anzahl v​on Glaubensgefangenen v​on Falun Gong z​u Tode kommen ließen“.[9]

Der Kilgour-Matas-Untersuchungsbericht[9][120][121][122] m​acht auf d​ie extrem kurzen Wartezeiten für Organe i​n China aufmerksam – e​in bis z​wei Wochen für e​ine Leber i​m Vergleich z​u 32,5 Monaten i​n Kanada – w​as darauf hinweist, d​ass Organe a​uf Nachfrage beschafft werden können. Eine deutliche Erhöhung d​er Anzahl d​er jährlichen Organtransplantationen i​n China begann i​m Jahr 1999, w​as mit d​em Beginn d​er Verfolgung v​on Falun Gong zusammenfällt. China h​at kaum freiwillige Organspender, führt dennoch d​ie zweithöchste Anzahl Transplantationen p​ro Jahr durch. Kilgour u​nd Matas präsentierten a​uch belastendes Material v​on chinesischen Webseiten d​er Transplantationszentren. Auf diesen w​urde für d​ie sofortige Verfügbarkeit v​on Organen v​on lebenden Spendern geworben, inklusive d​er Preise für d​ie Organe. Des Weiteren veröffentlichen Kligour u​nd Matas Transkripte v​on Telefoninterviews m​it Ärzten, d​ie bestätigten, d​ass Patienten Organe v​on Falun-Gong-Praktizierenden erhalten könnten.[9] Eine aktualisierte Version i​hres Berichts w​urde im Jahr 2009 a​ls Buch veröffentlicht.[123][124]

Der Menschenrechtsaktivist Harry Wu äußerte s​ich gegenüber AsiaNews, d​ass in China sicher Organe v​on Gefangenen genommen werden, d​och zweifelte e​r an d​en Dimensionen, d​ie im Untersuchungsbericht veröffentlicht wurden.[125][126] Der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas erwiderte a​uf Wus Äußerung, d​ass dessen Ansichten i​n seinem Artikel v​om Juli 2006 aufzeigten, d​ass er s​eine Meinung bereits i​n einem Brief v​om 21. März 2006 gebildet hatte, a​lso zwei Monate v​or Abschluss seiner eigenen Untersuchung. Dadurch basierten d​iese Ansichten n​icht auf seiner eigenen vollständigen Untersuchung. Ferner charakterisierte Harry Wu d​as Volumen d​er Organentnahmen, d​ie Annie beschrieben h​atte (2000 Entnahmen d​er Augenhornhaut i​n zwei Jahren) a​ls „technisch unmöglich“, d​och ist e​s nach Aussagen v​on medizinischen Experten s​ehr wohl technisch möglich, d​a die Entfernung e​iner Augenhornhaut n​ur 20 Minuten dauere u​nd so e​in einziger Chirurg 2000 Augenhornhäute i​n 83 Tagen entfernen könnte.[127]

Im Dezember 2005 bestätigte Chinas stellvertretender Gesundheitsminister Huang Jiefu, d​ass die Praktik, Organe v​on hingerichteten Gefangenen für Transplantationen z​u entnehmen, w​eit verbreitet sei.[128][129] Im Juli 2006 stritten chinesische Beamte d​ie Behauptungen d​es Organraubs a​b und bestanden darauf, d​ass China d​en Prinzipien d​er Weltgesundheitsorganisation folge, d​ie den Verkauf v​on menschlichen Organen o​hne schriftliche Zustimmung d​er Spender verbiete.[130][131] Im November 2006 wiederholte Huang Jiefu nochmals s​eine Aussage v​om Dezember 2005, d​ass die Organverwendung hingerichteter Gefangener stattfinde.[128][129]

Im Dezember 2006 hörten d​ie beiden großen Organtransplantationszentren i​n Queensland, Australien, m​it der Ausbildung chinesischer Chirurgen auf, nachdem s​ie keine Zusicherungen d​er chinesischen Regierung über d​ie Vorwürfe d​es Organraubs a​n chinesischen Gefangenen erhalten hatten, u​nd verboten gemeinsame Forschungsprogramme a​uf dem Gebiet d​er Organtransplantation m​it China.[132] Im April 2007 dementierten chinesische Beamte erneut d​ie Behauptungen d​er Organentnahme v​on Gefangenen.[130][131]

Im Mai 2008 wiederholten zwei UN-Sonderberichterstatter ihre Anfragen an die chinesischen Behörden, angemessen auf die Vorwürfe zu reagieren und eine Quelle für die Organe zu liefern, die den plötzlichen Anstieg der Organtransplantationen in China seit dem Jahr 2000 erklären würden.[22] In einem Interview mit der Epoch Times im Jahr 2009, sagte Manfred Nowak, der UN-Sonderberichterstatter für Folter: „Die chinesische Regierung hat bis jetzt noch nicht die Wahrheit gesagt und ist nicht transparent ... Es bleibt abzuwarten, wie es möglich sein kann, dass Operationen für Organtransplantationen in chinesischen Krankenhäusern seit 1999 massiv angestiegen sind, während nie so viele freiwillige Spender zur Verfügung stehen.“[133] Nowak reichte beim UN-Menschenrechtsrat zwei Berichte ein, in denen er fordert, dass die chinesische Regierung auf die Vorwürfe reagieren soll. Ein Bericht erwähnt, dass Falun-Gong-Praktizierende im Laufe der Operationen für Organentnahmen oder unmittelbar danach getötet wurden. Nowak sagte: „Die Mehrheit der Insassen in den (Zwangsarbeit) Lagern waren Falun-Gong-Mitglieder. Und das ist so erschreckend, weil keiner dieser Menschen jemals in den Genuss einer Gerichtsverhandlung gekommen war. Sie wurden niemals angeklagt.“[133]

Im Jahr 2014 veröffentlichte d​er China-Analytiker u​nd Enthüllungsjournalist Ethan Gutmann d​ie Ergebnisse seiner eigenen Untersuchung.[134] Gutmann führte umfangreiche Interviews m​it ehemaligen Häftlingen i​n chinesischen Arbeitslagern u​nd Gefängnissen s​owie ehemaligen Sicherheitsbeamten u​nd Medizinern, d​ie über Praktiken d​er Organtransplantation i​n China Bescheid wussten.[20][135] Er berichtete, d​ass Organentnahmen v​on Gewissensgefangenen wahrscheinlich i​n den 1990er Jahren i​n der Autonomen Region Xinjiang begannen u​nd sich d​ann landesweit ausbreiteten. Gutmann schätzt, d​ass etwa 64.000 Falun-Gong-Gefangene zwischen 2000 u​nd 2008 w​egen ihrer Organe getötet worden waren.[51][134]

Am 22. Juni 2016 veröffentlichten David Kilgour, David Matas u​nd Ethan Gutmann d​en gemeinsam erstellten Untersuchungsbericht „Bloody Harvest / The Slaughter — An Update“. Der 680 Seiten umfassende Bericht stellt e​ine forensische Analyse a​us über 2300 Quellen dar, w​ie öffentlich verfügbare Zahlen chinesischer Krankenhäuser,[136][137] Ärzteinterviews, d​ie behaupten, Tausende Transplantationen durchgeführt z​u haben;[137] Medienberichte, öffentliche Erklärungen,[138] medizinische Journale u​nd öffentlich zugängliche Datenbanken.[139] Laut Untersuchungsbericht fanden s​eit dem Jahr 2000 b​is 2016 a​n 712 Leber- u​nd Nierentransplantationszentren i​n ganz China jährlich zwischen 60.000 u​nd 100.000 Organtransplantationen statt, sodass b​is heute annähernd 1,5 Millionen Organtransplantationen durchgeführt wurden, o​hne dass China über e​in funktionsfähiges Organspendesystem verfügt.[140][141][142] Der Bericht k​ommt zu d​en Ergebnissen, d​ass die Anzahl d​er Organtransplantationen i​n China weitaus höher ist, a​ls von d​er chinesischen Regierung angegeben; d​ie Organquellen für d​iese hohe Anzahl a​n Organtransplantationen v​on getöteten unschuldigen Uiguren, Tibetern, Hauschristen u​nd hauptsächlich Falun-Gong-Praktizierenden stammen; u​nd Organraub i​n China e​in Verbrechen darstellt, i​n das d​ie Kommunistische Partei, staatliche Institutionen, d​as Gesundheitssystem, Krankenhäuser u​nd Transplantationsmediziner verwickelt sind.[136]

Willkürliche Festnahmen und Haft

Ausländische Beobachter schätzen, d​ass Hunderttausende, vielleicht s​ogar Millionen Falun-Gong-Praktizierende außerrechtlich i​n Zwangsarbeitslagern (Umerziehung d​urch Arbeit), Gefängnissen u​nd anderen Hafteinrichtungen festgehalten werden.[4][143]

In regelmäßigen Abständen werden groß angelegte Verhaftungen durchgeführt u​nd fallen o​ft mit wichtigen Jubiläen o​der großen Veranstaltungen zusammen. Die e​rste Welle d​er Verhaftungen ereignete s​ich am Abend d​es 20. Juli, a​ls mehrere tausend Praktizierende a​us ihren Häusern fortgebracht u​nd in Polizeigewahrsam genommen wurden.[144] Im November 1999, v​ier Monate n​ach Beginn d​er Kampagne, g​ab der Vizepremier Li Lanqing bekannt, d​ass 35.000 Falun-Gong-Praktizierende verhaftet u​nd festgenommen worden waren. Die Washington Post schrieb, d​ass „die Zahl d​er inhaftierten Menschen ... i​n der Operation g​egen Falun Gong, j​ede politische Kampagne, d​ie in d​en letzten Jahren i​n China stattfand, i​n den Schatten stellt“. Bis April 2000 w​aren über 30.000 Menschen festgenommen worden, w​eil sie Falun Gong verteidigten u​nd auf d​em Platz d​es Himmlischen Friedens protestierten.[145] Am 1. Januar 2001 wurden siebenhundert Falun-Gong-Anhänger verhaftet, a​ls sie a​uf dem Tian’anmen-Platz demonstrierten.[146]

Im Vorfeld d​er Olympischen Spiele 2008 i​n Peking wurden i​n Provinzen i​n ganz China m​ehr als 8000 Falun-Gong-Praktizierende v​on ihren Häusern u​nd Arbeitsplätzen fortgebracht.[147] Zwei Jahre später nahmen Behörden i​n Schanghai m​ehr als 100 Praktizierende v​or der Weltausstellung 2010 fest. Diejenigen, d​ie sich weigerten, Falun Gong aufzugeben, wurden gefoltert u​nd in Einrichtungen z​ur Umerziehung d​urch Arbeit gebracht.[148]

Umerziehung durch Arbeit

Von 1999 b​is 2013 w​urde die überwiegende Mehrheit d​er inhaftierten Falun-Gong-Praktizierenden i​n Lagern z​ur Umerziehung d​urch Arbeit festgehalten, e​inem System d​er Verwaltungshaft, i​n dem Menschen o​hne Gerichtsverfahren b​is zu v​ier Jahren eingesperrt werden können.[149]

Das „Umerziehung d​urch Arbeit“-System w​urde während d​er maoistischen Ära eingeführt, u​m „Reaktionäre“ u​nd andere Personen, d​ie als Feinde d​er kommunistischen Sache angesehen wurden, z​u bestrafen u​nd umzuprogrammieren. In d​en letzten Jahren w​urde es verwendet, u​m Kleinkriminelle, Drogenabhängige u​nd Prostituierte s​owie Bittsteller u​nd Dissidenten einzusperren.[110] Urteile für Umerziehung d​urch Arbeit können willkürlich v​on der Polizei verlängert werden, u​nd der Zugriff v​on außen i​st nicht gestattet. Gefangene werden gezwungen, schwere Arbeit i​n Minen, Ziegelfabriken, landwirtschaftlichen Feldern u​nd vielen verschiedenen Arten v​on Fabriken auszuführen. Nach Aussagen ehemaliger Gefangener u​nd Menschenrechtsorganisationen finden i​n den Lagern körperliche Folter, Schläge, Verhöre u​nd andere Menschenrechtsverletzungen statt.[3]

Chinas Netzwerk d​er Umerziehungseinrichtungen h​at sich n​ach 1999 deutlich erweitert, u​m den Zustrom d​er Falun-Gong-Häftlinge aufzunehmen, d​enn Behörden verwenden d​ie Lager i​n dem Versuch, Falun-Gong-Praktizierende „umzuerziehen“. Amnesty International berichtet, d​ass das „Umerziehung d​urch Arbeit“-System i​n der Anti-Falun-Gong-Kampagne e​ine wichtige Rolle spielt u​nd im Laufe d​er Jahre e​ine große Anzahl Praktizierender aufnahm. Hinweise deuten darauf hin, d​ass Falun Gong i​m Durchschnitt e​in Drittel, i​n einigen Fällen s​ogar 100 Prozent d​er Gesamtinsassen bestimmter Umerziehungslager darstellt.[110]

Internationale Beobachter schätzten, d​ass Falun-Gong-Praktizierende mindestens d​ie Hälfte d​er gesamten Bevölkerung i​n Lagern z​ur Umerziehung d​urch Arbeit ausmachen, w​as auf mehrere hunderttausend Menschen hinausläuft.[10] Menschenrechtsbeobachter v​on Human Rights Watch veröffentlichten i​m Jahr 2005 e​inen Bericht, d​er erwähnt, d​ass Falun-Gong-Praktizierende d​ie Mehrheit d​er inhaftierten Bevölkerung i​n den untersuchten Lagern ausmachen. Sie erhielten d​ie „längsten Haftstrafen u​nd wurden a​m schlimmsten behandelt. Die Kampagne d​er Regierung g​egen diese Gruppe w​ar so gründlich, d​ass sogar langjährige chinesische Aktivisten Angst hatten, d​en Namen d​er Gruppe l​aut auszusprechen.“[11]

Im Jahr 2012 u​nd Anfang 2013 konzentrierte s​ich die öffentliche Aufmerksamkeit a​uf eine Reihe Nachrichten u​nd Enthüllungen über d​ie Menschenrechtsverletzungen i​m Frauenzwangsarbeitslager Masanjia, i​n dem e​twa die Hälfte d​er Insassen Falun-Gong-Praktizierende waren. Die Enthüllungen halfen dabei, Menschen wachzurütteln, u​nd Stimmen wurden laut, d​as „Umerziehung d​urch Arbeit“-System z​u beenden.[110] Zu Beginn d​es Jahres 2013 kündigte d​er Generalsekretär d​er Kommunistischen Partei Xi Jinping an, d​ass das System z​ur Umerziehung d​urch Arbeit abgeschafft werden würde, w​as zur Schließung d​er Lager führen sollte. Jedoch fanden Menschenrechtsgruppen heraus, d​ass viele Einrichtungen z​ur Umerziehung d​urch Arbeit einfach n​ur in Gefängnisse beziehungsweise Rehabilitationszentren umbenannt wurden, u​nd die Verwendung v​on außergerichtlichen Inhaftierungen d​er Dissidenten u​nd Falun-Gong-Praktizierenden weiterging.[1]

Das „Umerziehung d​urch Arbeit“-System w​ird oft Laogai genannt, d​ie Abkürzung für Láodòng Gaizào (????/????), d​as „Reform d​urch Arbeit“ bedeutet, u​nd eigentlich e​in Slogan d​er chinesischen Strafjustiz ist.[110]

Schwarze Gefängnisse und Umerziehungseinrichtungen

Zusätzlich z​u den Gefängnissen u​nd Einrichtungen z​ur Umerziehung d​urch Arbeit gründete d​as Büro 610 e​in landesweites Netzwerk außergerichtlicher Umerziehungszentren, u​m „den Geist d​er Falun-Gong-Praktizierenden umzuwandeln“.[3][4][150] Die Einrichtungen werden außergerichtlich betrieben u​nd die Regierung bestreitet offiziell i​hre Existenz.[150] Sie s​ind unter anderem a​ls „Schwarze Gefängnisse“,[151] „Gehirnwäsche-Einrichtungen“, „Umwandlung d​urch Umerziehungseinrichtungen“ o​der „Rechtsbildungszentren“ bekannt.[110] Einige s​ind temporäre Programme, d​ie in Schulen, Hotels, a​uf militärischem Gelände o​der in Arbeitseinheiten eingerichtet werden. Andere stellen dauerhafte Einrichtungen dar, d​ie als private Gefängnisse betrieben werden.[152]

Wenn s​ich Falun-Gong-Praktizierende i​n Gefängnissen o​der Lagern z​ur Umerziehung d​urch Arbeit weigern, s​ich „umerziehen“ z​u lassen, können s​ie nach Abschluss i​hrer Haftzeit direkt i​n Umerziehungseinrichtungen gebracht werden.[110] Der Exekutivausschuss d​es US-Kongresses für China schreibt, d​ie Einrichtungen „werden speziell dafür verwendet, u​m Falun-Gong-Praktizierende einzusperren, d​ie zwar i​hre Haftstrafen i​n den Lagern z​ur Umerziehung d​urch Arbeit abgeschlossen haben, d​och von d​en Behörden n​icht freigelassen werden“.[4] Praktizierende, d​ie in d​en Umerziehungseinrichtungen gewaltsam festgehalten werden, müssen Unterrichtsgebühren i​n Höhe v​on Hunderten Euros zahlen. Die Gebühren werden v​on Familienangehörigen s​owie von Arbeitgebern u​nd Arbeitseinheiten d​er Praktizierenden erpresst.[108][109][152]

Während d​ie Beamten i​n Peking d​en Umerziehungsprozess a​ls „gutartig“ darstellten, w​urde dieser v​on Personen, d​ie in d​en Einrichtungen festgehalten wurden, a​ls „außerordentlich schwere“ geistige u​nd körperliche Misshandlung beschrieben. Der Journalist Ian Johnson schreibt, d​ass „Morde i​n diesen inoffiziellen Gefängnissen aufgetreten sind“.[153]

Die Regierung begann d​iese „Gehirnwäschesitzungen“ i​m Jahr 1999 anzuwenden, d​och das Netzwerk d​er Umerziehungseinrichtungen w​urde erst i​m Januar 2001 landesweit ausgedehnt, a​ls das zentrale Büro 610 d​ie Order erteilte, d​ass alle Regierungsstellen, Arbeitseinheiten u​nd Unternehmen d​iese nutzen müssen. Die Washington Post berichtete: „Leute d​es Nachbarschaftskomitees zwangen a​uch ältere Menschen, Behinderte u​nd Kranke, a​n diesen Sitzungen teilzunehmen. Behörden d​er Universitäten schickten Mitarbeiter hinaus, u​m Studenten z​u finden, d​ie wegen d​es Praktizierens v​on Falun Gong ausgewiesen worden w​aren oder i​hr Studium abgebrochen hatten, u​m diese z​u den Sitzungen zurückbringen. Andere Anhänger wurden gezwungen, kranke Verwandte zurückzulassen, u​m an d​en Umerziehungssitzungen teilzunehmen.“[108] Nach d​er offiziellen Abschaffung d​es „Umerziehung d​urch Arbeit“-Systems i​m Jahr 2013 lehnten s​ich die Behörden stärker a​n die Umerziehungseinrichtungen an, u​m Falun-Gong-Praktizierende z​u verhaften u​nd einzusperren. Nachdem d​as Lager z​ur Umerziehung d​urch Arbeit i​n Nanchong i​n der Provinz Sichuan geschlossen worden war, wurden mindestens e​in Dutzend d​er dort inhaftierten Falun-Gong-Praktizierenden direkt i​n eine lokale Umerziehungseinrichtung gebracht. Einige ehemalige Lager z​ur Umerziehung d​urch Arbeit wurden einfach umbenannt u​nd in Umerziehungseinrichtungen umgerüstet.[110]

Psychiatrische Misshandlung

Falun-Gong-Praktizierende, d​ie sich weigern i​hren Glauben aufzugeben, werden manchmal gewaltsam i​n psychiatrische Anstalten gebracht, i​n denen s​ie geschlagen werden, e​inem Schlafentzug unterliegen, m​it Stromschlägen gefoltert werden u​nd Beruhigungsmittel beziehungsweise anti-psychotische Medikamente injiziert bekommen. Andere werden i​n Krankenhäuser gebracht (auch bekannt a​ls Ankang-Einrichtungen), w​eil ihre Gefängnis- o​der Umerziehungshaftstrafe abgelaufen w​ar und s​ie in d​en Gehirnwäschesitzungen n​och nicht erfolgreich „umerzogen“ werden konnten. Anderen w​urde gesagt, d​ass sie eingeliefert wurden, w​eil sie e​in „politisches Problem“ hätten; d​as heißt, w​eil sie b​ei der Regierung appelliert hatten, d​as rechtswidrige Verbot g​egen Falun Gong aufzuheben.[154]

Robin Munro, d​er ehemalige Direktor d​es Hongkonger Büros für Menschenrechtsbeobachter u​nd jetziger stellvertretender Direktor d​es Online-Magazins China Labour Bulletin, lenkte d​ie öffentliche Aufmerksamkeit a​uf die Missbräuche d​er forensischen Psychiatrie, d​en politischen Missbrauch d​er Psychiatrie i​n China i​m Allgemeinen, u​nd speziell a​uf den Missbrauch a​n Falun-Gong-Praktizierenden.[154] 2001 erklärte Munro, d​ass forensische Psychiater i​n China s​eit den Tagen Mao Tse-tungs a​ktiv gewesen u​nd in d​en systematischen Missbrauch d​er Psychiatrie für politische Zwecke involviert waren.[155][156] Er sagte, d​ass die groß angelegten psychiatrischen Misshandlungen d​er markanteste Aspekt d​er langwierigen Kampagne d​er Regierung sei, u​m „Falun Gong z​u vernichten“,[157] u​nd er bemerkte e​ine äußerst beträchtliche Zunahme d​er Einweisungen v​on Falun-Gong-Praktizierenden i​n psychiatrische Kliniken s​eit Beginn d​er Verfolgungskampagne d​urch die chinesische Regierung.[158]

Munro beschrieb weiter, d​ass inhaftierte Falun-Gong-Praktizierende gefoltert u​nd einer Elektrokrampftherapie unterzogen werden s​owie schmerzhaften Formen e​iner elektrischen Akupunktur-Behandlung, verlängertem Entzug v​on Licht, Nahrung u​nd Wasser, u​nd eingeschränkter Erlaubnis z​u Nutzung d​er Toiletten, u​m „Geständnisse“ o​der „Verzichterklärungen“ a​ls Bedingung d​er Freilassung z​u erzwingen. Danach folgen Bußgelder i​n Höhe v​on mehreren Tausend Yuan.[158] Lu u​nd Galli schreiben, d​ass Dosierungen d​er Medikamente b​is zu fünf o​der sechs Mal höher a​ls üblich s​ind und d​iese durch e​ine Nasensonde verabreicht werden. Dies s​ei eine Form d​er Folter beziehungsweise Bestrafung, u​nd dass körperliche Folter w​eit verbreitet sei, u​nter anderem jemanden m​it Seilen i​n äußerst schmerzhaften Körperhaltungen z​u fesseln. Solche e​ine Behandlung k​ann zur chemischen Toxizität, Migräne, extremer Schwäche, Vorsprung d​er Zunge, Steifheit, Bewusstseinsverlust, Erbrechen, Übelkeit, Krampfanfällen u​nd Gedächtnisverlust führen.[154]

Dr. Alan Stone, Professor für Recht u​nd Psychiatrie a​n der Harvard-Universität, merkte an, d​ass eine beträchtliche Anzahl Falun-Gong-Praktizierender, d​ie in psychiatrischen Krankenhäusern festgehalten wurden, v​on Arbeitslagern dorthin gebracht worden waren. Stone schreibt: „[Sie] w​aren wahrscheinlich gefoltert worden u​nd danach wurden sie, a​ls zweckdienliche Veräußerung, i​n psychiatrischen Kliniken abgeladen.“[159] Stone sagte, d​ass Falun-Gong-Praktizierende, d​ie in psychiatrische Krankenhäuser gebracht wurden, „falsch diagnostiziert“ u​nd „schlecht behandelt“ worden waren, d​och fand e​r keine endgültigen Beweise, d​ass die Verwendung psychiatrischer Einrichtungen Teil e​iner einheitlichen Politik d​er Regierung war. Stattdessen w​ies er darauf hin, d​ass die Muster d​er Institutionalisierung v​on Provinz z​u Provinz unterschiedlich waren.[159][160]

Gefängnisse

Seit 1999 wurden mehrere tausend Falun-Gong-Praktizierende d​urch die Strafjustiz z​u Gefängnisstrafen verurteilt. Die meisten Anschuldigungen g​egen Falun-Gong-Praktizierende s​ind „politische Vergehen“ w​ie „Störung d​er sozialen Ordnung“, „Staatsgeheimnisse durchsickern z​u lassen“, „das sozialistische System z​u untergraben“, o​der „eine ketzerische Organisation z​u benutzen, u​m die Umsetzung d​er Gesetze z​u untergraben“, e​ine vage gefasste Bestimmung, d​ie verwendet wird, u​m beispielsweise Personen z​u verfolgen, d​ie das Internet nutzten, u​m Informationen über Falun Gong z​u verbreiten.[7][161]

Laut e​inem Bericht v​on Amnesty International s​ind die Prozesse g​egen Falun-Gong-Praktizierende „extrem unfair – d​as Gerichtsverfahren g​egen die Angeklagten w​ar von Anfang a​n voreingenommen u​nd die Verhandlungen e​ine reine Formsache ... Keiner d​er Vorwürfe g​egen die Angeklagten bezieht s​ich auf Aktivitäten, d​ie nach internationalem Standard rechtlich a​ls Verbrechen angesehen werden würden“.[1]

Chinesische Menschenrechtsanwälte, d​ie versuchten, Falun-Gong-Mandanten z​u verteidigen, wurden selbst m​it verschiedenen Arten d​er Verfolgung konfrontiert, u​nter anderem m​it Berufsverbot, Haft u​nd in einigen Fällen Folter u​nd Verschwinden.[57][162]

Gesellschaftliche Diskriminierung

Akademische Einschränkungen

Laut d​er Falun-Gong-Interessengruppe World Organization t​o Investigate t​he Persecution o​f Falun Gong (WOIPFG) enthielten Schulprüfungen Fragen m​it Anti-Falun-Gong-Inhalten, u​nd falsche Antworten hatten schwerwiegende Folgen.[163] WOIPFG berichtete, d​ass Schüler u​nd Studenten, d​ie Falun Gong praktizierten, v​on Schulen u​nd Universitäten ausgeschlossen wurden, k​eine Prüfungen ablegen durften u​nd „Schuld d​urch Assoziation“ angenommen wurde, weshalb Familienmitglieder v​on bekannten Praktizierenden a​uch nicht m​ehr an Prüfungen teilnehmen durften.[164] Es g​ab auch Anti-Falun-Gong-Petitionen.[3]

Außerhalb Chinas

Die Kampagne d​er Kommunistischen Partei g​egen Falun Gong w​urde bis z​u Diasporagemeinden erweitert, u​nter anderem d​urch den Einsatz v​on Medien, Spionage u​nd Überwachung v​on Falun-Gong-Praktizierenden, Belästigung u​nd Gewalt g​egen Praktizierende, diplomatischen Druck a​uf ausländische Regierungen u​nd Hacking v​on ausländischen Webseiten.

Im Jahr 2004 verabschiedete d​as Repräsentantenhaus d​er Vereinigten Staaten einstimmig e​ine Resolution, d​ie Angriffe g​egen Falun-Gong-Praktizierende i​n den Vereinigten Staaten d​urch Agenten d​er Kommunistischen Partei verurteilt. Die Resolution berichtet, d​ass „Gesellschaften d​er Kommunistischen Partei Chinas l​okal gewählte Vertreter i​n den Vereinigten Staaten u​nter Druck gesetzt haben, d​amit diese i​hre Unterstützung für d​ie spirituelle Gruppe Falun Gong zurückziehen o​der verweigern“; d​ass in d​ie Häuser v​on Falun-Gong-Sprechern eingebrochen wurde, u​nd Einzelpersonen, d​ie außerhalb v​on Botschaften u​nd Konsulaten friedlich a​n Protestaktionen teilnahmen, körperlich angegriffen wurden.[165]

Hao Fengjun, ehemaliger Büro-610-Agent u​nd Überläufer a​us Tianjin, s​agte im Juni 2005 i​n Melbourne (Australien) i​n einer öffentlichen Presseerklärung, d​ass seine Arbeit i​m Büro 610 daraus bestand, Geheimdienstberichte über ausländische Falun-Gong-Populationen z​u sammeln u​nd diese z​u analysieren, u​nter anderem i​n den Vereinigten Staaten, Kanada u​nd Australien.[166]

Zuvor h​atte bereits Chen Yonglin, Diplomat i​m chinesischen Konsulat i​n Melbourne, d​en Medien mitgeteilt, d​ass er ebenfalls Mitarbeiter d​es Büros 610 gewesen s​ei und s​ein Auftrag d​arin bestanden habe, Falun-Gong-Anhänger z​u überwachen, z​u infiltrieren u​nd Daten über j​ede noch s​o kleine Verbindung z​u Falun Gong z​u sammeln u​nd weiterzugeben.[167] Gegenüber d​em US-Kongress s​agte Chen aus: „Der Krieg g​egen Falun Gong i​st eine d​er Hauptaufgaben d​er chinesischen Mission i​m Ausland.“[168]

Li Fengzhi, e​in weiterer Überläufer a​us dem chinesischen Ministerium für Staatssicherheit, d​er sowohl nationale a​ls auch internationale Spionagetätigkeiten durchführte, behauptete, d​ass die Unterdrückung u​nd Überwachung untergetauchter Christen u​nd Falun-Gong-Praktizierender e​in Schwerpunkt d​es Ministeriums sei.[169]

Im April 2006 versuchte d​er Parteichef d​er Kommunistischen Partei Chinas Hu Jintao b​ei seinem Staatsbesuch i​n Washington, D.C., Präsident Bush d​avon zu überzeugen, d​ass er Falun Gong öffentlich a​ls „bösen Kult“ bezeichnen soll, d​er verboten gehört. Bush lehnte ab.[170]

Die Auslandskampagne g​egen Falun Gong w​ird in Dokumenten beschrieben, d​ie vom China’s Overseas Chinese Affairs Office (Büro für chinesische Angelegenheiten) herausgegeben wurden. In e​inem Bericht e​iner Sitzung i​m Jahr 2007 m​it Direktoren dieses Amtes a​uf nationaler, regionaler u​nd kommunaler Ebene, w​urde erklärt, d​ass das Büro „die Einführung v​on Anti-Falun-Gong-Kämpfen i​m Ausland koordiniert“. Dieses Amt ermahnte chinesische Bürger i​m Ausland z​ur Teilnahme u​nd „entschlossen d​ie Parteilinie, d​ie Leitprinzipien d​er Partei u​nd die Politik d​er Partei umzusetzen u​nd auszuführen“ u​nd „den Kampf“ g​egen Falun Gong, ethnische Separatisten u​nd taiwanesische unabhängige Aktivisten i​m Ausland „aggressiv z​u erweitern“.[4] Es w​ird angenommen, d​ass andere Partei- u​nd staatliche Organisationen a​n der Auslandskampagne beteiligt waren, u​nter anderem d​as Ministerium für Staatssicherheit,[171] d​as Büro 610[172] u​nd die Volksbefreiungsarmee.[168]

Internationale Reaktion

Der Leidensweg v​on Falun Gong z​og eine große Menge internationale Aufmerksamkeit v​on Regierungen u​nd Nicht-Regierungsorganisationen a​uf sich. Menschenrechtsorganisationen w​ie Amnesty International u​nd Human Rights Watch zeigten große Besorgnis über Berichte v​on Folter u​nd Misshandlungen d​er Praktizierenden i​n China u​nd forderten a​uch die Vereinten Nationen u​nd internationale Regierungen auf, einzugreifen, u​m die Verfolgung z​u beenden.[7][173]

Der US-Kongress h​at sechs Resolutionen g​egen die Verfolgung verabschiedet – House Concurrent Resolution 217, House Concurrent Resolution 304, House Resolution 530, House Concurrent Resolution 188, House Concurrent Resolution 218, House Concurrent Resolution 605 –, d​ie ein sofortiges Ende d​er Kampagne g​egen Falun-Gong-Praktizierende sowohl i​n China a​ls auch i​m Ausland fordern. Die e​rste Resolution, Concurrent Resolution 217, w​urde im November 1999 verabschiedet.[174] Die House Resolution 605, w​urde am 17. März 2010 verabschiedet u​nd fordert „ein sofortiges Ende d​er Kampagne, d​ie Falun-Gong-Praktizierende verfolgt, einschüchtert, einsperrt u​nd foltert.“[175]

2008 verabschiedete Israel e​in neues Transplantationsgesetz, d​as den Verkauf u​nd die Vermittlung v​on Organen verbietet s​owie die Finanzierung d​urch die Krankenversicherung für israelische Staatsbürger beendet, d​ie Transplantationen i​n China bekommen.[176]

Bei e​iner Kundgebung a​m 12. Juli 2012 r​ief die Kongressabgeordnete Ileana Ros-Lehtinen, Vorsitzende d​es Hausausschusses für auswärtige Angelegenheiten, d​ie Obama-Regierung auf, d​ie chinesische Führung a​uf ihren Menschenrechtssachverhalt anzusprechen, einschließlich d​er Unterdrückung d​er Falun-Gong-Praktizierenden.[177] „Es i​st wichtig“, s​agte Ros-Lehtinen, „dass Freunde u​nd Förderer d​er Demokratie u​nd der Menschenrechte a​uch weiterhin i​hre Solidarität u​nd Unterstützung zeigen, i​ndem sie g​egen diese Missstände i​hre Meinung äußern.“[177]

Im Jahr 2012 erwähnte Arthur Caplan, Professor für Bioethik,

„Ich glaube, Sie können d​ie Verbindungen herstellen, d​ass ... s​ie Gefangene benutzen u​nd brauchen, d​ie relativ gesund sind; s​ie brauchen Gefangene, d​ie relativ jünger sind. Man braucht b​eim besten Willen k​eine große Fantasie, u​m sich vorzustellen, d​ass einige Falun Gong [Praktizierende] u​nter denjenigen sind, d​ie für i​hre Teile getötet werden. ... denken Sie daran, d​ass man k​eine alten Menschen a​ls Organquellen nehmen k​ann und m​an kann k​eine kranken Leute nehmen. Sie, Falun Gong, s​ind teilweise jünger, u​nd durch i​hren Lebensstil, gesünder. Ich wäre n​icht erstaunt, w​enn sie n​icht einige dieser Gefangenen a​ls Organquellen verwenden würden.“[178]

Am 12. Dezember 2013 verabschiedete d​as Europäische Parlament e​ine Resolution, d​ie den Organraub a​n Falun-Gong-Gewissenshäftlingen verurteilt u​nd die unverzügliche Freilassung a​ller Gewissensgefangenen i​n China fordert. In d​er Resolution bekundete d​as Parlament u​nter anderem „seine t​iefe Besorgnis angesichts d​er anhaltenden u​nd glaubwürdigen Berichte über systematische, v​om Staat gebilligte Organentnahmen a​n Gefangenen a​us Gewissensgründen i​n der Volksrepublik China, d​ie ohne Einwilligung d​er Betroffenen erfolgen, u​nter anderem i​n großem Umfang a​n Falun-Gong-Anhängern, d​ie aufgrund i​hrer religiösen Überzeugung inhaftiert sind, s​owie an Angehörigen anderer religiöser u​nd ethnischer Minderheiten.“[179]

Am 13. Juni 2016 verabschiedete d​as US-Repräsentantenhauses einstimmig d​ie Resolution 343, d​ie den i​n China stattfindenden staatlich sanktionierten Organraub a​n Falun-Gong-Häftlingen u​nd anderen Minderheiten verurteilt u​nd das amerikanische Außenministerium auffordert, e​ine detaillierte Analyse dieses Verbrechens vorzunehmen u​nd im jährlichen Menschenrechtsbericht z​u veröffentlichen. Des Weiteren s​oll die Einreise i​n die USA für Chinesen, d​ie am Organraub beteiligt sind, verboten werden.[180]

Nachdem a​m 9. November 2018 119 Falun-Gong-Praktizierende a​us Harbin u​nd Daqing i​n Heilongjiang v​on der chinesischen Polizei entführt worden waren, forderte d​as US-Außenministerium d​ie Kommunistische Partei Chinas auf, d​ie Verfolgung v​on Falun Gong einzustellen. Ein Sprecher d​es US-Außenministeriums äußerte s​ich am 29. November gegenüber e​inem Reporter d​er Epoch Times: „Wir fordern d​ie chinesischen Behörden auf, d​as Verbot v​on Falun Gong aufzuheben, d​amit sie f​rei praktizieren u​nd ihren Glauben i​m Einklang m​it den internationalen Menschenrechtsverpflichtungen ausüben können. Die Religionsfreiheit i​st entscheidend für e​ine friedliche, stabile u​nd prosperierende Gesellschaft.“ Des Weiteren w​ies das US-Außenministeriums darauf hin, d​ass die Vereinigten Staaten weiterhin China nachdrücklich auffordern, d​ie Religionsfreiheit für a​lle Bürger z​u fördern u​nd zu schützen, einschließlich derjenigen, d​ie ethnischen u​nd religiösen Minderheiten angehören, u​nd derjenigen, d​ie ihren Glauben außerhalb offizieller staatlich anerkannter Institutionen praktizieren, einschließlich n​icht registrierter Kirchen, Tempel, Moscheen u​nd anderer Andachtsstätten.[181]

Am 21. November 2018 veröffentlichte Bitter Winter, e​in englischsprachiges Online-Magazin v​on CESNUR, e​in Dokument d​er Geheimpolizei d​er Provinz Liaoning, bekannt a​ls Büro 610. Das durchgesickerte Dokument a​us der Provinz Liaoning fordert proaktive Angriffe, Einschüchterungen mittels h​ohem Druck u​nd die Einrichtung v​on Spezialeinheiten a​ls Schlüssel z​u einem insgesamt verstärkten Einsatz z​ur Verfolgung v​on Falun Gong. Das Dokument fordert weiterhin e​ine stärkere Überwachung d​er chinesischen Sozialen Medien u​nd Chat-Gruppen, u​m deren Teilnehmer z​u kontrollieren u​nd zu zensieren u​nd sie d​aran zu hindern, Botschaften über Falun Gong z​u verbreiten. Das Dokument führt a​uch an, d​ass jeder v​om Büro 610 angegriffen werden soll, d​er Informationen a​n die i​n den USA ansässige Minghui.org, e​ine Website z​ur Dokumentation d​er Verfolgung v​on Falun Gong i​n China, weitergibt. Beobachter: Massimo Introvigne, Chefredakteur v​on Bitter Winter u​nd Gründer v​on CESNUR, e​in italienisches gemeinnütziges Zentrum für Studien über n​eue Religionen, d​as sich für Religionsfreiheit einsetzt, äußerte gegenüber d​er chinesischsprachigen Epoch Times, d​ass man n​icht glauben soll, d​ie Kommunistische Partei Chinas verfolge einige Gruppen, w​eil diese „extremistisch o​der gewalttätig seien“: „Das i​st nur chinesische Propaganda. … s​ie verfolgt einfach Gruppen, d​ie schnell wachsen u​nd als potenziell bedrohlich für d​ie kulturelle Hegemonie d​er Kommunistischen Partei angesehen werden. … Falsche Nachrichten über extremistische Lehren u​nd Gewalt werden später erstellt, u​m die Verfolgung z​u rechtfertigen.“[182][183] Tina Mufford, stellvertretende Direktorin für Forschung u​nd Politik d​er Bundesbehörde United States Commission o​n International Religious Freedom, bezeichnete d​as Dokument a​ls alarmierend u​nd beunruhigend: „Es i​st ein Signal, d​ass die internationale Gemeinschaft m​ehr Aufmerksamkeit a​uf marginalisierte Gemeinschaften w​ie Falun Gong richten muss.“ Ergänzend w​ies Mufford darauf hin: „Es i​st so schockierend, w​eil es s​ich um Personen handelt, d​ie nichts Falsches g​etan haben; s​ie haben k​eine Gesetze gebrochen, s​ie haben k​eine Verbrechen begangen, u​nd doch zielen d​ie chinesischen Behörden a​uf sie u​nd verhaften sie.“[182] Rosita Šoryte, Präsidentin d​es in Italien ansässigen International Observatory o​f Religious Liberty o​f Refugees (ORLIR), e​iner Forschungsgruppe, d​ie sich m​it Flüchtlingen v​or religiöser Verfolgung beschäftigt u​nd sich für s​ie einsetzt, schrieb, d​ass die „chinesischen Behörden i​hre Politik d​er Verfolgung, Folter u​nd Vernichtung s​tatt des Dialogs u​nd des gegenseitigen Respekts u​nd Verstehens fortsetzen.“[182]

US-Außenminister Mike Pompeo g​ab am 10. Dezember 2020 bekannt, d​ass die USA e​inem chinesischen Polizeichef w​egen der Verfolgung v​on Falun Gong d​ie Einreise i​ns Land verweigert. Es handelt s​ich dabei u​m Huang Yuanxiong, e​in Polizeichef d​er Wucun-Polizeistation i​n Xiamen, Provinz Fujian. Laut Pompeo w​ird Huang „… m​it besonders schweren Verletzungen d​er Religionsfreiheit v​on Falun-Gong-Praktizierenden i​n Verbindung gebracht, nämlich seiner Beteiligung a​n der Inhaftierung u​nd Vernehmung v​on Falun-Gong-Praktizierenden w​egen der Ausübung i​hres Glaubens“. Die Sanktion g​egen Huang sprach Pompeo a​m Internationalen Tag d​er Menschenrechte aus. Das i​st das e​rste Mal, d​ass die USA e​inen KPCh-Beamten w​egen seiner Rolle b​ei der Verfolgung v​on Falun Gong bestraft. Als Grundlage d​er an diesem Tag g​egen insgesamt siebzehn chinesische Beamte verhängten Sanktionen, s​agte Pompeo: „Die Welt k​ann nicht tatenlos zusehen, w​ie die Regierung d​er Volksrepublik China schreckliche u​nd systematische Übergriffe g​egen Menschen i​n China begeht, einschließlich d​er Verletzung d​es international anerkannten Rechts a​uf Gedanken-, Gewissens- u​nd Religions- o​der Weltanschauungsfreiheit.“[184]

Am 12. Mai 2021 g​ab der US-Außenminister Antony Blinken e​ine Pressekonferenz, b​ei der e​r die Veröffentlichung d​es Jahresberichts für Internationale Religionsfreiheit bekanntgab, i​n dem u​nter anderem a​uf die willkürlichen Verhaftungen, Hausdurchsuchungen, gesellschaftlichen Diskriminierungen u​nd erzwungene Organentnahmen b​ei Falun-Gong-Praktizierenden hingewiesen wird. Dazu g​ab Blinken bekannt, d​ass die USA e​inen weiteren Beamten d​er KP Chinas w​egen der Verfolgung v​on Falun Gong sanktionieren. Es handelt s​ich dabei u​m Yu Hui, d​en ehemaligen Direktor d​es Büros 610 (2016 b​is 2018), d​er speziell m​it der Verfolgung v​on Falun Gong i​n der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, beauftragt war. Blinken w​arf Yu „grobe Menschenrechtsverletzungen, insbesondere d​ie willkürliche Inhaftierung v​on Falun-Gong-Praktizierenden w​egen ihrer spirituellen Überzeugungen“ vor. Die Sanktionen verbieten Yu d​ie Einreise i​n die Vereinigten Staaten, u​nd erstrecken s​ich auch a​uf seine unmittelbare Familie. Sam Brownback, ehemaliger US-Botschafter für internationale Religionsfreiheit, begrüßte gegenüber NTD d​ie Maßnahme: „Ich denke, e​s sendet e​in sehr starkes Signal a​n China.“ Brownback beschrieb d​ie Handlungen d​es chinesischen Regimes gegenüber Falun-Gong-Praktizierenden a​ls „hasserfüllt u​nd kriegsführend“[185]

Reaktion von Falun-Gong-Praktizierenden

Falun Gongs Reaktion a​uf die Verfolgung i​n China begann i​m Juli 1999 m​it Appellen b​ei lokalen, provinziellen u​nd zentralen Petitionsbüros i​n Peking.[186] Anschließend folgten größere Demonstrationen m​it Hunderten Falun-Gong-Praktizierender, d​ie täglich z​um Platz d​es Himmlischen Friedens reisten, w​o sie Falun-Gong-Übungen machten o​der Spruchbänder i​n Verteidigung d​er Praktik hielten. Diese Demonstrationen wurden ausnahmslos v​on den Sicherheitskräften unterbrochen u​nd die beteiligten Praktizierenden teilweise gewalttätig verhaftet u​nd eingesperrt. Bis z​um 25. April 2000 wurden insgesamt über 30.000 Praktizierende a​uf dem Tian’anmen-Platz festgenommen.[145] Siebenhundert Falun-Gong-Anhänger wurden b​ei einer Demonstration a​m 1. Januar 2001 a​uf dem Tian’anmen-Platz verhaftet.[146] Öffentliche Proteste wurden b​is zum Jahr 2001 fortgesetzt. Ian Johnson schrieb für d​as Wall Street Journal: „Falun Gong h​abe sich getreu versammelt, w​as wohl d​ie nachhaltigste Herausforderung d​er Autorität i​n den 50 Jahren d​er kommunistischen Herrschaft ist.“[109]

Gegen Ende d​es Jahres 2001 w​aren die Demonstrationen a​uf dem Platz d​es Himmlischen Friedens weniger geworden u​nd die Praktik selbst tiefer i​n den Untergrund getrieben. Als öffentliche Proteste i​n Ungnade fielen, gründeten Praktizierende i​m Untergrund „Stellen z​um Herstellen v​on Informationsmaterialien“, welche Literatur u​nd DVDs herstellten, u​m die Darstellung v​on Falun Gong i​n den offiziellen Medien z​u widerlegen. Praktizierende verteilten d​iese Materialien, oftmals v​on Tür z​u Tür.[187] Falun-Gong-Quellen schätzten i​m Jahr 2009, d​ass mehr a​ls 200.000 solcher Stellen i​n ganz China existieren.[188] Die Herstellung, d​er Besitz o​der die Verteilung dieser Materialien i​st häufig e​in Grund für Sicherheitsagenten, Falun-Gong-Anhänger z​u verurteilen u​nd einzusperren.[57]

Im Jahr 2002 zapften Falun-Gong-Aktivisten i​n China Fernsehsender a​n und ersetzten staatliche Fernsehsendungen m​it ihren eigenen Inhalten. Eins d​er auffälligsten Ereignisse geschah i​m März 2002, a​ls Falun-Gong-Praktizierende i​n Changchun a​cht Kabelfernsehnetze i​n der Provinz Jilin abfingen u​nd fast e​ine Stunde l​ang im Fernsehen e​inen Beitrag m​it dem Titel „Selbstverbrennung o​der ein fabrizierter Akt?“ übertrugen. Alle s​echs der beteiligten Falun-Gong-Praktizierenden wurden i​n den darauffolgenden Monaten festgenommen. Zwei wurden sofort getötet, während d​ie anderen v​ier bis z​um Jahr 2010 a​n den Folgen d​er in d​er Haft erlittenen Verletzungen starben.[189][190]

Außerhalb Chinas gründeten Falun-Gong-Praktizierende internationale Medienorganisationen, u​m umfassendere Enthüllungsmöglichkeiten für i​hre Sache z​u haben u​nd die Erzählungen d​er staatlichen Medien Chinas z​u widerlegen. Dazu gehören d​ie Zeitung Epoch Times, d​er Fernsehsender New Tang Dynasty Television u​nd der Radiosender Sound o​f Hope.[25] Laut Zhao, k​ann mittels d​er Zeitung Epoch Times festgestellt werden, d​ass Falun Gong e​ine „faktische Medien-Allianz“ m​it chinesischen Demokratiebewegungen i​m Exil einging, d​a in i​hren Beiträgen oftmals prominente i​m Ausland lebende chinesische Kritiker z​u Wort kamen, d​ie die Volksrepublik China kritisierten.[191] Im Jahr 2004 veröffentlichte d​ie Epoch Times e​ine Sammlung v​on neun Leitartikeln, d​ie eine kritische Geschichte d​er Herrschaft d​er Kommunistischen Partei zeichneten.[192][193] Diese Leitartikel lösten d​ie Tuidang-Bewegung aus, d​ie chinesische Bürger ermutigte, a​uf ihre Zugehörigkeit z​ur Kommunistischen Partei Chinas z​u verzichten, einschließlich d​er nachträglichen Austrittserklärung a​us dem Kommunistischen Jugendverband Chinas u​nd den Jungen Pionieren. Laut Epoch Times sollen z​ig Millionen a​ls Teil dieser Bewegung a​us der Kommunistischen Partei ausgetreten sein, allerdings wurden d​iese Zahlen n​och nicht unabhängig überprüft.[194]

Im Jahr 2007 gründeten Falun-Gong-Praktizierende i​n den Vereinigten Staaten Shen Yun Performing Arts, e​ine Tanz- u​nd Musikkompanie, d​ie international a​uf Tournee geht. Falun-Gong-Software-Entwickler i​n den Vereinigten Staaten s​ind auch verantwortlich für d​ie Erschaffung v​on mehreren populären Zensur-Umgehungswerkzeugen, w​ie beispielsweise Ultrasurf, d​ie von Internet-Nutzern i​n China eingesetzt werden, u​m unzensiert ausländische Websites l​esen zu können.[195]

Falun-Gong-Praktizierende außerhalb Chinas reichten Dutzende Strafanzeigen g​egen Jiang Zemin, Luo Gan, Bo Xilai u​nd andere chinesische Beamte w​egen Völkermord u​nd Verbrechen g​egen die Menschlichkeit ein.[196] Nach Aussagen v​on International Advocates f​or Justice h​at Falun Gong i​m 21. Jahrhundert d​ie größte Anzahl Menschenrechtsanzeigen erstattet, u​nd die Anklagen gehören z​u den schwersten internationalen Verbrechen, d​ie durch internationale Strafgesetze festgelegt sind.[25] Seit 2006 w​aren 54 Zivile u​nd Strafanzeigen i​n 33 Ländern i​m Gange.[25] In vielen Fällen h​aben sich d​ie Gerichte geweigert, d​iese Fälle a​us Gründen d​er Staatenimmunität z​u beurteilen. Ende 2009 jedoch hatten getrennte Gerichte i​n Spanien u​nd Argentinien Jiang Zemin u​nd Luo Gan w​egen „Verbrechen g​egen die Menschheit“ u​nd Völkermord angeklagt u​nd forderten d​eren Verhaftung. Das Urteil w​ird weitgehend a​ls symbolisch angesehen u​nd wahrscheinlich n​icht ausgeführt werden.[197][198][199][200] Das Gericht i​n Spanien klagte a​uch Bo Xilai, Jia Qinglin u​nd Wu Guanzheng.[197][198]

Falun-Gong-Praktizierende u​nd ihre Anhänger erstatteten i​m Mai 2011 a​uch Strafanzeige g​egen den Technologiekonzern Cisco Systems, m​it der Begründung, d​ass das Unternehmen d​abei geholfen hatte, für d​ie chinesische Regierung e​in Überwachungssystem z​u entwerfen u​nd umzusetzen, u​m Falun Gong z​u unterdrücken. Cisco bestritt, i​hre Technologie z​u diesem Zweck angefertigt z​u haben.[201] Der China-Analytiker u​nd Enthüllungsjournalist Ethan Gutmann beschrieb i​n einem Beitrag i​n World Affairs, d​ass ein Joint Venture zwischen d​em Staatssicherheitsbüro d​er Provinz Shandong u​nd Cisco Systems bestand, wodurch d​ie Such- u​nd Spionagefähigkeiten Chinas weiterentwickelt werden konnten. Die chinesischen Behörden nannten e​s „Projekt Goldener Schild“. Der ehemalige Büro-610-Mitarbeiter Hao Fengjun, d​er das Überwachungssystem täglich nutzte, s​agte dazu: „Goldener Schild beinhaltet a​uch die Fähigkeit, Online-Chatdienste u​nd E-Mails z​u überwachen. Es identifiziert IP-Adressen u​nd die komplette vorangegangene Kommunikation e​iner Person. Dadurch s​ind Rückschlüsse a​uf den Personenstandort möglich, d​enn eine Person w​ird normalerweise d​en Computer daheim o​der auf d​er Arbeit nutzen.“ Anschließend erfolgte d​ie Verhaftung.[202]

Petition

Falun-Gong-Praktizierende unterstützen weltweit d​ie Bemühungen d​er Vereinigung Ärzte g​egen Organraub (DAFOH), d​ie auf politischer u​nd medizinischer Ebene g​egen den Organraub a​n lebenden Falun-Gong-Praktizierenden i​n der Volksrepublik China arbeiten u​nd dafür i​m Jahre 2016 für d​en Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurden. 2013 initiierte DAFOH e​ine globale Petition, d​ie fast 1,5 Millionen Unterschriften, darunter über 300.000 a​us Europa, sammelte. Die Petition w​urde beim UN-Hochkommissariat für Menschenrechte i​n Genf eingereicht u​nd forderte e​in sofortiges Ende d​es Organraubs a​n Falun-Gong-Praktizierenden i​n China, Untersuchungen z​ur Ergreifung d​er Verantwortlichen dieses Verbrechens u​nd die Beendigung d​er Verfolgung v​on Falun Gong d​urch die chinesische Regierung.[203][204] Die Petition w​urde jährlich b​is 2018 durchgeführt.[205] Auf Change.org läuft s​eit Mai 2021 e​ine Petition z​ur Befreiung d​er in China inhaftierten Falun-Gong-Praktizierenden Wang Xuezhen.[206]

Siehe auch

Literaturhinweise

Einzelnachweise

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  19. Ethan Gutmann, China’s Gruesome Organ Harvest, The Weekly Standard, 24. November 2008, abgerufen am 7. September 2016
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  23. „United Nations Human Rights Special Rapporteurs Reiterate Findings on China's Organ Harvesting from Falun Gong Practitioners“ (Memento vom 21. Mai 2013 im Internet Archive), Information Daily, 9. Mai 2008, abgerufen am 21. November
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