Trisagion

Das Trisagion, auch Tris|hagion, (von griechisch τρίς „dreimal“ und ἅγιον „heilig“) ist einer der ältesten christlichen Hymnen, der auch heute noch einen festen Bestandteil der ostkirchlichen Liturgie sowohl der orthodoxen Kirche als auch der katholischen Ostkirchen und altorientalischen Kirchen bildet.

Heiligste Dreifaltigkeit, Altarflügel, St. Martinskirche, Meßkirch, um 1535–1540

Es ist ein Lobhymnus an die göttliche Dreieinigkeit und wird interpretiert als die erweiterte Form von „Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.“ (Sanctus, Jes 6,3 ) oder „Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung; er war und er ist und er kommt“ (Offb 4,8 ).

Das gewöhnlich dreimal wiederholte Gebet lautet:

Ἅγιος ὁ Θεός, ἅγιος ἰσχυρός, ἅγιος ἀθάνατος, ἐλέησον ἡμᾶς.
Hagios ho Theos, hagios ischyros, hagios athanatos, eleison hemas.

Latein:

Sanctus Deus, sanctus fortis, sanctus immortalis, miserere nobis.
„Heiliger Gott, heiliger starker [Gott], heiliger unsterblicher [Gott], erbarme dich unser.“

Während der Hymnus in der ostkirchlichen Liturgie seit den ersten Jahrhunderten einen festen Platz hat – die Tradition schreibt seine Einführung dem heiligen Proklos von Konstantinopel zu –, wird er in der lateinischen Kirche seltener verwendet. In der katholischen Kirche gehört das Trishagion zu den Improperien und ist daher Teil der Feier vom Leiden und Sterben Christi am Karfreitag (GL 300). Das Trishagion kann auch bei der Kreuzwegandacht (GL 683 – dort nicht mehr vorgesehen) verwendet werden.

Das Trisagion ist auch im Evangelischen Gesangbuch (185,4) und im Evangelisch-reformierten Gesangbuch (234) zu finden.

Das Trisagion darf nicht verwechselt werden mit dem Sanctus in der Heiligen Messe.

Literatur

Kunst

  • Station 15 – Auferstehung für 2 Chöre und Orchester in: Gerald Spitzner: Heinrich Maier-Oratorium. Text des Trisagion auf Griechisch, Latein, Deutsch (Dauer ca. 15 min)
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