Straße der Monumente

Die Straße d​er Monumente i​st ein a​uf Initiative d​es Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig i​m Jahr 2008 gegründetes Netzwerk deutscher Denkmale u​nd Erinnerungsorte i​n Mittel- u​nd Ostdeutschland. Das Ziel d​es Netzwerks i​st es „die Erinnerungsorte a​ls einstige Brennpunkte d​er Vergangenheit e​nger zu vernetzen u​nd über gemeinsame Marketingmaßnahmen a​ls Gesamtheit stärker erfahrbar z​u machen“.[1]

Straße der Monumente

Zur Straße d​er Monumente gehören zurzeit folgende sieben Denkmale: d​as Hermannsdenkmal i​n Detmold, d​as Kaiser-Wilhelm-Denkmal a​n der Porta Westfalica (beide i​n Nordrhein-Westfalen), d​as Kyffhäuserdenkmal i​n Steinthaleben u​nd die Wartburg b​ei Eisenach (beide i​n Thüringen), d​as Marine-Ehrenmal Laboe (Schleswig-Holstein), d​ie Berliner Siegessäule u​nd das Völkerschlachtdenkmal i​n Leipzig (Sachsen).

Die Denkmale

Hermannsdenkmal

Ansicht um 1900

Das Hermannsdenkmal befindet sich in der Nähe von Hiddesen bei Detmold im südlichen Teutoburger Wald.
Es soll an den Cheruskerfürsten Arminius und die so genannte Schlacht im Teutoburger Wald erinnern, in der germanische Stämme unter Führung von Arminius (lateinisch; in deutsch: Hermann, Armin und auch Irmin (Alt-Niederdeutsch)) den römischen Legionen XVII, XVIII und XIX unter Publius Quinctilius Varus im Jahre 9 n. Chr. eine vernichtende Niederlage beibrachten.
Mit dem Bau des insgesamt 53,46 Meter hohen Hermannsdenkmals wurde 1838 begonnen. 1846 wurde der Sockel des Denkmals fertiggestellt. In der Reaktionsphase nach der Revolution von 1848 ruhte der Bau bis 1863. Erst mit der Gründung des Deutschen Reiches nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871) wurde das Denkmalsprojekt wieder populär. Sowohl der neue deutsche Reichstag als auch der Kaiser Wilhelm I. ermöglichten schließlich mittels Großspenden 1875 die festliche Einweihung des Baus.

Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Ansicht um 1895

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal w​urde zu Ehren v​on Kaiser Wilhelm I. d​urch die damalige preußische Provinz Westfalen 1892–1896 a​n der Ostflanke d​es Wittekindsberges a​n der Porta Westfalica errichtet. Architekt d​es Denkmals w​ar Bruno Schmitz. Das Kaiserstandbild entwarf d​er Bildhauer Kaspar v​on Zumbusch.

Kyffhäuserdenkmal

Ansicht von 1900

Das Kyffhäuserdenkmal, a​uch Barbarossadenkmal o​der Kaiser-Wilhelm-Denkmal, i​st ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal a​uf der Kuppe d​es Kyffhäuserberges a​m östlichen Rand d​er ehemaligen Reichsburg Kyffhausen. Es l​iegt in d​er Gemarkung v​on Steinthaleben b​ei Bad Frankenhausen u​nd wurde 1890 b​is 1896 a​uch zu Ehren v​on Kaiser Wilhelm I. errichtet. Es i​st nach d​em Völkerschlachtdenkmal i​n Leipzig u​nd dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal a​n der Porta Westfalica d​as drittgrößte Denkmal Deutschlands.

Marine-Ehrenmal

Aktuelle Ansicht

Das Marine-Ehrenmal Laboe ist als Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Marinesoldaten errichtet worden. Später kam das Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Angehörigen der Kriegsmarine hinzu. Seit der Übernahme durch den Deutschen Marinebund am 30. Mai 1954 erinnert das Ehrenmal an die auf See gebliebenen Seeleute aller Nationen und mahnt eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren an.
Zusammen mit dem nahe gelegenen Museums-U-Boot U 995 zieht das Laboer Ehrenmal zahlreiche Besucher an – im Zeitraum von 1954 bis 2004 haben mehr als 14 Millionen Menschen das Denkmal besucht.[2]

Siegessäule

Ansicht um 1900

Die Siegessäule auf dem Großen Stern inmitten des Großen Tiergartens in Berlin wurde von 1864 bis 1873 als Nationaldenkmal der Einigungskriege nach einem Entwurf von Heinrich Strack erbaut.
Anlass zur Erbauung einer Siegessäule war der Sieg Preußens im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864. Innerhalb weniger Jahre kamen zwei weitere siegreiche Kriege hinzu, der Deutsche Krieg 1866 gegen Österreich sowie der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871. An diese drei Siege wurde durch ihre ursprünglich drei Segmente und die krönende Bronzeskulptur der Viktoria erinnert.
Eingeweiht wurde die Siegessäule zur Feier des Sedantages am 2. September 1873, des dritten Jahrestages der siegreichen Schlacht bei Sedan. 1938/1939 wurde die Säule im Zuge der Planungen Albert Speers zur Umgestaltung Berlins vom Königsplatz auf den heutigen Standort auf dem Großen Stern verschoben und um ein viertes Segment erhöht.

Völkerschlachtdenkmal

Ansicht von 1978

Das Völkerschlachtdenkmal wurde in Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig nach Entwürfen des Berliner Architekten Bruno Schmitz (1858–1916) errichtet und 1913 eingeweiht. Die plastischen Arbeiten wurden durch die Bildhauer Christian Behrens (1852–1905) und Franz Metzner (1870–1919) gestaltet.
Es ist das größte Denkmal Europas, damit noch höher als die Mutter-Heimat-Statuen in Kiew und Wolgograd und eines der bekanntesten Wahrzeichen Leipzigs. Es bildet eine weithin sichtbare Landmarke mit markanter Silhouette. Heute ist es eine Außenstelle des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig.

Wartburg

Ansicht von 1862

Die Wartburg ist eine Burg über der Stadt Eisenach, am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes gelegen. Sie wurde um 1067 von Ludwig dem Springer gegründet und gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe.
Die heutige Wartburg ist größtenteils im 19. Jahrhundert unter Einbeziehung weniger erhaltener Teile neu gebaut worden. Das heutige Erscheinungsbild der Wartburg und ihres Landschaftsparks geht auf den Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach zurück.

Literatur

  • Dieter Vorsteher-Seiler und Arbeitsgruppe »Straße der Monumente« (Hrsg.): Straße der Monumente: Nationaldenkmäler des Deutschen Kaiserreiches. Sandstein Kommunikation, Dresden 2015, ISBN 978-3-95498-169-4.
Commons: Straße der Monumente – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadtgeschichtliches Museum Leipzig: Straße der Monumente, abgerufen am 3. März 2011
  2. D. Hartwig in Nordlichter: Geschichtsbewußtsein und Geschichtsmythen nördlich der Elbe., S. 415.
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