Stift Engelszell
Das Stift Engelszell (lat. Abbatia Cella Angelorum)[1] ist eine Trappisten-Abtei in der Nähe des Ortes Engelhartszell im Innviertel in Oberösterreich. Es ist das einzige Trappistenkloster in Österreich und im deutschen Sprachraum.[2]
Stift Engelszell | |
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Fassade der Stiftskirche | |
Lage | Österreich |
Liegt im Bistum | Linz |
Koordinaten: | 48° 29′ 56″ N, 13° 44′ 3″ O |
Ordnungsnummer nach Janauschek |
691 (DCXCI) |
Gründungsjahr | 1293 |
Jahr der Auflösung/ Aufhebung |
1786 |
Jahr der Wiederbesiedlung | 1925 (Trappisten) |
Mutterkloster | Stift Wilhering |
Primarabtei | Kloster Morimond |
Kongregation | (Trappisten) |
Geschichte
Das Stift wurde am 12. März 1293 durch Bischof Bernhard (Wernhart) von Prambach gegründet[3] und 1295 vom Zisterzienserorden besiedelt. Als Tochterkloster von Stift Wilhering gehörte es der Filiation der Primarabtei Morimond an.
Klostergründung
Am 12. März 1293 bekräftigte Wernhart von Prambach, Fürstbischof von Passau, er habe jenen Ort an der Donau, den man jetzt Cella Angelica (Engelszelle) nennt, für die Situierung eines Zisterzienserklosters besonders geeignet gehalten. An dieser Stätte, die seit urdenklichen Zeiten Anlass zu Streit und Fehde zwischen dem Bistum Passau und seinen Nachbarn gegeben hat, sollten 12 Zisterzienser aus Wilhering als „wahre Söhne des Friedens“ für alle Zeiten Ruhe und Ordnung stiften. Zudem wäre die unwirtliche Gegend kultiviert und auf halben Wege zwischen Eferding und Passau entstünde ein Gotteshaus, und Pilger und müde Wanderer bekämen eine Herberge. Diese Klostergründung wurde durch einen Stiftsbrief vom 12. März 1293 überliefert.
Der das Kloster betreffende Absatz in deutscher Sprache lautet:
Gerade in dem Bemühen nun, uns diese Einladung zunutze zu machen, haben wir jenen Ort unserer Diözese, der jetzt Engelszell genannt wird, für geeignet gehalten zur Errichtung eines Klosters des Cisterzienserordens und haben zunächst die dort gelegene Kirche, allgemein bekannt unter dem Namen Engelhartszell, gänzlich von unserer Machtbefugnis befreit, sowohl bezüglich des Diözesangesetzes, als auch in Bezug auf die Juridikationsgewalt, und haben sie unter gütiger Zustimmung unseres Kapitels für exemt erklärt mitsamt ihren Kapellen, Zehenten und Annexen. Und weil wir wollen, dass diese Kirche jene uneingeschränkte Freiheit genieße, deren sich die Klöster des Cistercienserordens erfreuen, haben wir sie zugleich mit dem Markte Engelhartszell feierlich dem soeben genannten Orden geschenkt ….
Der Konvent war von 1577 bis 1618 während der Reformationszeit aufgehoben und brachte dem Stift einen erheblichen wirtschaftlichen und geistigen Niedergang. 1571 hatte eine Pestepidemie innerhalb von drei Wochen die Insassen bis auf den letzten Mönch hinweg gerafft und Administratoren verwalteten den Grundbesitz und die Einkünfte der dazu gehörigen Grundherrschaft. Dieser Niedergang wurde während der Rekatholisierung ab 1618 unter Abt Martinus Ridt, wiederum durch das Engagement des Mutterklosters Wilhering gestoppt. Das Stift kam zum Orden der Zisterzienser zurück.
Im Jahr 1699 brannten die Gebäude bis auf den Kapitelsaal nieder, auch die Klosterkirche wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Schulden zwangen dazu, Engelszell bis 1740 von Wilhering aus zu verwalten. Während der Amtszeit des Abtes Leopold Reichl wurden Kloster und Kirche im Stil des Barock in Stand gesetzt und wo nötig, neu aufgebaut. Der Fürstbischof aus Passau Graf Leopold Ernst von Firmian erteilte 1764 der neuerbauten Stiftskirche die Konsekration.[4] Ab 1785 gehörte Engelhartszell zur neu errichteten Diözese Linz, die unter Kaiser Joseph II. vom Bistum Passau abgetrennt wurde.
Einen Tag nach dem Tod von Abt Leopold Reichl, am 7. Mai 1786 wurde das Kloster durch Kaiser Joseph II. im Zuge der Säkularisierung aufgehoben. Die Einrichtung wurde verkauft. Wertgegenstände, wie Silber und Bücher wurden konfisziert, die Orgel kam nach Linz und Bestände der Bibliothek nach Wien. Das Archiv wurde als „wertloses Papier“ vernichtet. In der Folge dienten die Klostergebäude bis 1810 weltlichen Besitzern, unter anderem als Porzellanfabrik und als repräsentativer Wohnsitz. Unter Kaiser Napoleon erhielt sie der Feldmarschall Carl Philipp von Wrede, nach 1868 die Grafen Pachta auf Burg Vichtenstein.[5]
1925 nach dem Ende der Monarchie Österreich-Ungarn im Jahr 1918 fanden die aus der elsässischen Abtei Oelenberg vertriebenen Trappisten, die zuvor im fränkischen Kloster Banz eine vorübergehende Bleibe gefunden hatten, in Engelszell ihr neues Zuhause. 1931 wurde Stift Engelszell zur Abtei erhoben, Prior P. Gregor Eisvogel zum Abt gewählt und erhielt durch Johannes Maria Gföllner, Bischof der Diözese Linz im Stift Wilhering die Benediktion.
Zwischen 1939 und 1949 während des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich war Engelzell aufgelöst. Die Gestapo schloss 1939 das Kloster und vertrieb oder verhaftete die 73 Mönche. Fünf Brüder, von denen vier starben, wurden in ein Konzentrationslager deportiert.[6] Dreiundzwanzig Mönche kehrten nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 zurück und führten ihr monastisches Leben weiter. Fünfzehn deutsche, aus der Abtei Mariastern geflohene Trappisten kamen hinzu und verstärkten den Konvent. Sie betreuten das im Kloster befindliche Pflegeheim, das in der Kriegszeit eingerichtet wurde. Das Heim wird heute von der Caritas unterhalten. Die Ordensgemeinschaft wurde im Laufe der Zeit durch den Tod von Mönchen und ausbleibendem Nachwuchs immer kleiner. Von den heute hier lebenden vier Brüdern sind zwei betagt; die anderen sind in den laufenden Betrieb eingebunden; fallweise arbeiten Priestermönche noch in der Pfarrseelsorge in den umliegenden Gemeinden mit. Sie werden durch Familiaren und Laien-Angestellte unterstützt.[7] Von 1940 bis 1947 und von 1951 bis 2016 hatten die Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul (Vinzentinerinnen) zur Ausübung des Pflegedienstes eine klösterliche Niederlassung in einem Flügel des Stiftes Engelszell. Das von ihnen betreute Pflegeheim stand von 1945 bis 1997 unter der Rechtsträgerschaft des Trappistenklosters und wurde danach von der Caritas übernommen.
Das Stift Engelszell bewirtschaftet etwa 120 Hektar Wald und 80 Hektar Anbaufläche. 2 Hektar davon sind Gartenland, genug um täglich bis 160 Personen zu verpflegen. Zusätzlich besitzt das Kloster gewerbliche Betriebe, ein kleines Elektrizitätswerk, eine Säge, eine Schlosserei und eine Schneiderei. Die Produkte der Likörfabrik und der Brauerei sind in ganz Österreich bekannt und eine beachtliche Einnahmequelle.
Stiftskirche
Die heutige Stiftskirche Engelszell (1754 bis 1764 erbaut) ist eine beeindruckende Kirche im Stil des Rokoko[8] und geht auf Vorgängerbauten im Stil des Barock und der Gotik zurück, von welchen heute noch Bauteile erhalten sind. Das Gotteshaus der Marktes Engelhartszell, der 1194 als Mautstelle erstmals urkundlich erwähnt wurde, liegt in Sichtweite des Klosters Engelszell und hat eine gesonderte Baugeschichte.
Die Stiftskirche beeindruckt durch einen 76 Meter hohen, weit sichtbaren Turm und ist mit sehenswerten Kunstwerken von Johann Georg Üblhör, Joseph Deutschmann und Bartolomeo Altomonte ausgestattet. Der Baubeginn lag während der Zeit des Abtes Leopold Reichl am 9. Juni 1754. Sein Ziel war es, dem Konvent, nach dem verheerenden Brand im Jahre 1699 wieder ein renoviertes Gotteshaus zur Verfügung zu stellen. Wer die Pläne für den Bau zeichnete, ist nicht bekannt. Der Fürstbischof von Passau Graf Leopold Ernst von Firmian erteilte der Kirche am 21. Oktober 1764 die Konsekration.
Während der Bauzeit wurde ein neuer Klosterhof angelegt, um den sich das Refektorium, das Dormitorium und die Klosterbibliothek reihten. Zum Zeitpunkt der Weihe war vermutlich schon ein großer Teil der Inneneinrichtung im Stil des ausklingenden Barock fertig; diese Annahme ergibt sich aus der stilistischen Einordnung der Figuren und den Datierungen auf den Altarblättern. Die Stiftskirche von Engelszell bietet einen harmonischen Gesamteindruck im Stil der Zeit des Rokoko. Möglicherweise hat Abt Leopold Reichl einen der Pläne, die für das Mutterkloster Stift Wilhering gezeichnet wurden, für Engelszell übernommen.[9] Erst 1987 wurde die Stiftskirche durch den Schenkungsvertrag mit der Gemeinde Engelhartszell 200 Jahre nach der Klosteraufhebung wieder Eigentum der ansässigen Ordensgemeinschaft.
Außenansicht
Von Engelhartszell führt eine Allee auf die hoch aufragende Turmfront des Stiftes Engelszell. Das Kirchengebäude ist mit der Längsseite an das Klostergebäude angelehnt, dessen hell verputzte Mauern durch gelbe Streifen gegliedert wurden, die unten und oben durch ein umlaufendes Band verbunden sind. Der mittlere Abschnitt des Langhauses ist durch Pilaster gegliedert. Die großen Fenster sind glockenförmig. Der Baukörper wird im oberen Teil durch ein Kranzgesims zum Dach hin abgegrenzt. Den Abschluss der Kirche bildet die prächtige Einturmfassade an der Westseite. Das hohe Eingangsportal ist rechts und links von einem gebänderten Sockel begleitet, die Fassade ist durch dorische Pilaster gegliedert, ein Dreiecksgiebel schließt den Portalbereich ab. Die weißen architektonischen Elemente heben sich vom gelben Untergrund ab. Eine Attika leitet vom Unterbau auf die Turmobergeschosse über. Ionische Pilaster legen sich um die Kanten des Glockengeschosses. Im Gebälk ist eine Uhr eingebaut. Die mit einem Kreuz bekrönte Haube ist mehrfach geschweift und im oberen Teil mehrfach durchbrochen.[10]´Das mit 1763 bezeichnete Portal baute der Bildhauer Joseph Deutschmann, es trägt die Initialen des Abtes Leopoldus Abbas Engelszellae (Abt Leopold II von Engelszell). Das Portal ist reich verziert, mit Putten bestückt und bekrönt mit dem Wappen des Abtes.
Innenraum
Der Innenraum ist durch das Portal im Stile des Rokoko erschlossen, durch das man zuerst in die Turmvorhalle gelangt, die Anräume besitzt. Das Gitter in der Vorhalle trägt die Jahreszahl 1748. Der querrechteckige Altarraum mit quadratischem Chor schließt mit einer Apsis. Die Altarnischen sind durch hohe Pfeiler mit aufgelegten Pilastern abgeteilt, diese Pfeiler sind typisch für den gesamten Bau. Die Altarnischen besitzen Quertonnengewölbe. Der Chor macht den Eindruck, er wäre eine Vierung, an die sich ein kleines Querhaus anschließt. Dieser Eindruck wird auch durch das Kuppelgewölbe verstärkt. Das angenommene Querschiff besteht bei näherem Hinsehen aus zwei Nischen, in dem das Chorgestühl steht. Das Langhaus ist in Joche mit Kuppelgewölben unterteilt.[11] Ursprünglich bemalte Bartolomeo Altomonte alle Gewölbe mit Fresken. Von diesen Arbeiten sind nur die Bilder im Altarraum erhalten, sie entstanden um 1760. Das große Bild im Langhaus wurde 1839 wegen eines Gewölbeschadens abgebrochen. Die Decke des Kirchenschiff-Langhauses wurde nach einem Bauschaden ca. 1957 mit einem Gemälde von Fritz Fröhlich aus Linz geschmückt. Das Fresko umfasst etwa 400 m² und ist eines der größten nachbarocken Deckenfresken. Es zeigt Maria, die von einer Schar Engel umgeben ist. Eine gemalte Scheinarchitektur leitet über zu Szenen aus dem alten und neuen Testament.[12] Der Chorraum ist durch eine Stufe von der übrigen Kirche erhöht. Das Chorgestühl, eine Arbeit von Joseph Deutschmann, das in zwei Reihen steht, ist mit goldgefasstem Muschelwerk und Reliefs beschnitzt. Die geschnitzten Reliefs zeigen Robert von Molesme, Bernhard von Clairvaux, Stephan Harding, die vier Evangelisten, sowie die Kirchenväter. In Muschelnischen an den Chorfenstern stehen feingliedrige Jünglingsfiguren der Erzengel Michael, Raphael und Gabriel, geschaffen um 1753 von Deutschmann. Die Ornamentschnitzereien an der Emporenbrüstung im Bereich des Chores sind ebenfalls typisch für die Werkstatt Deutschmann.
Ausstattung
- Der Hochaltar fügt sich im Aufbau der Rundung der Apsis ein. Die weißen Stuckornamente und die marmorierte Fassung in Rosa und Braun verleihen ihm seine Wirkung. Am Tabernakel wurde Gold verwendet. Der Aufbau mit sechs Säulen erhebt sich über einem hohen Sockel mit Durchgängen an des Seiten. Hohe Fenster lassen zwischen den stuckierten Marmorsäulen Licht in das Innere. Das Gebälk ist geschwungen und passt sich dem Verlauf des Kirchenschiffes an. Der Altarauszug ist reich mit Putten besetzt, in seiner Mitte befindet sich ein rundes Fenster. Der Tabernakel ist mit weißen und goldenen Ornamenten aus Stuck und Putten verziert. Das Lamm der Apokalypse mit dem Buch mit sieben Siegeln bekrönt ihn. Die vier lebensgroßen männlichen Heiligen vor den Säulen stellen nach neuerer Überzeugung die Heiligen Erzbischof Konrad II von Salzburg, Otto von Freising, Papst Eugen III. und Bischof Reginbert von Passau dar.[13] Johann Übler (1703–1763) fertigte die übrigen Stuckfiguren des Hochaltares an. Bis auf die Figur des Petrus von Tarentaise waren sie wohl bis zu seinem Tod noch nicht vollendet, die unterschiedliche Qualität der Arbeiten weist darauf hin.
- Die sechs Seitenaltäre wurden von den Künstlern, die auch den Hochaltar schufen, gebaut. So bekommt der Innenraum ein einheitliches Bild. Die Altarblätter sind durchgehend datiert, sie stammen aus der Zeit von 1759 bis 1762. Die Altäre sind braun marmoriert und besitzen jeweils einen Aufbau mit. Die Auszüge mit Voluten sind mit Putti bekrönt.[14]
Orgel
Die große Orgel war 1768–1770 von Franz Xaver Krismann erbaut worden, der sie aber 1788, nach der Aufhebung des Klosters, ohne Gehäuse in den Alten Dom von Linz transferieren musste. Dort wurde sie in ein neues Gehäuse eingebaut und später unter Anleitung Anton Bruckners, der sie 1855–1868 als Organist des Alten Domes spielte, durch die Orgelwerkstätte Breinbauer umgebaut. In das leerstehende Gehäuse in Engelszell stellte Johann Lachmayr 1892 ein Instrument mit 15 Registern, das aber dem Erscheinungsbild des großen Gehäuses nicht entsprach bzw. generell zu klein war. 1996 wurde die Lachmayr-Orgel ausgebaut und in die Pfarrkirche von Rauris gebracht, wo sie im Hans-Mauracher-Orgelgehäuse, das einmal in der Salzburger Ursulinenkirche gestanden war, eingebaut wurde. Für Engelszell wurde eine Kögler-Orgel mit 1640 Pfeifen angeschafft, die 28 Register auf zwei Manualen und Pedal hat.[15]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
Gegenwart
Seit 2017 steht Superior ad nutum Hubert Bony, Mönch der Abtei Oelenberg, der Klostergemeinschaft von 5 Mönchen und zwei Kandidaten (Stand 2021) vor.
Eine wesentliche Rolle für die wirtschaftliche Existenz der Abtei spielt der Tourismus und der damit verbundene Verkauf von klostereigenen Produkten, wie Klosterliköre. Seit 2012 produziert das Stift auch ein Trappistenbier. Weltweit existieren neben Stift Engelszell sieben weitere Trappistenbrauereien: Westmalle, Achel, Chimay, Orval, Rochefort und Westvleteren in Belgien; sowie La Trappe in den Niederlanden. Das Rezept für den Magenbitter erfand ein Apotheker aus der Schweiz, es wird als Geheimnis gehütet und im Klosterarchiv aufbewahrt. Die Grundlage bilden 42 Kräuter, Gewürze und Wurzeln wie Bitterklee, Johanniskraut und Galgant. Insgesamt entwickelten die Brüder zwölf verschiedene Liköre.[16]
Stiftsgarten
Der Engelszeller Stiftsgarten dient als Ort zur Therapie für die Patienten des Pflegeheimes, ist aber auch Besuchern offen. Er ist der Meditation förderlich und erhält die Pflanzenvielfalt der Region. Der Garten umfasst folgende Bereiche:
- Alte Weinsorten
Hier werden alte Rebsorten aus der Region angepflanzt und erhalten. Sie stammen schwerpunktmäßig aus Sigharting, Schardenberg, Pyrawang, Engelhartszell und Oberranna. Die Namen dieser Sorten sind zum großen Teil in Vergessenheit geraten.
- Der Zweiundvierzig-Kräuter-Garten
Die Anlage von Kräutergärten hat in Klöstern große Tradition. Sie dienten der Heilkunde und der Herstellung von Spirituosen. Viele der hier angebauten Kräuter sind Bestandteil der produzierten Liköre. Der Garten ist nach barockem Vorbild angelegt und berücksichtigt in der Wirkungsweise der Kräuter die speziellen Körperfunktionen.
- Der Meditationsgarten mit Labyrinth
Dieser Gartenteil befindet sich auf der Klosterwiese, er ist im Stil eines klassischen Labyrinths angelegt, das aus der Kretischen Urform entstand und christliche Symbole aufnahm. Die Kreuzform im Zentrum steht als Sinnbild für die christlichen Werte. Die Wandelgänge sind mit Flusssteinen eingefasst, Ruhe und Verinnerlichung sollen gefunden werden und danach die Weltoffenheit fördern.
- Alte Obstbaumsorten
In diesem Schaugarten werden regionale, alte und vom Aussterben bedrohte Obstsorten, wie Birnen, Äpfel, Kirschen und Zwetschgen angepflanzt. Ziel ist es, diese Sorten zu erhalten und deren Nutzen zu vermitteln.
- Der Wasser-Sinnesweg
Im Bereich der Mini-Donau wurde dieser Bach nach den Lehren des Hydrotherapeuthen Sebastian Kneipp angelegt. Die dort wachsenden Wasserpflanzen sind typisch für die Region.
- Der Garten der verwirrten Sinne
Dieser Teil der Anlage ist nicht öffentlich zugängig. Er wurde für die Patienten der Caritas-Einrichtung invita angelegt, die hier therapiert werden.[17]
Bienenstand
Der klostereigene Bienenstand – nach dem lateinischen Namen Engelszells „Cella Angelorum“ benannt – greift eine alte klösterliche Tradition auf. Zur Produktion von Bienenwachskerzen, die für die Liturgie unerlässlich waren, hielten die Mönche seit jeher Bienenvölker, aber auch, um Honig zu gewinnen. Die Bienenstöcke werden im Hochland nach alter Tradition gehalten.
Höhere Obere
- Gregor Eisvogel, 1925–1950, Titularprior, ab 1931 Abt
- Franziskus Hien, 1950–1951, Superior ad nutum
- Basile Sartorio, 1951, Sup. intérimaire
- Bonaventura Diamant, 1951–1952, Superior ad nutum
- Benno Stumpf, 1952–1966, Superior ad nutum, ab 1953 Abt
- Willibald Knoll, 1966–1983, Abt
- Klaus Jansen, 1982–1989, Apostol. Administrator, ab 1983 Abt
- Nivard Volkmer, 1989–1991, Superior ad nutum
- Marianus Hauseder, 1991–1995 und 2012–2017 Superior ad nutum, 1995–2012 Abt
- Hubert Bony, seit 2017 Superior ad nutum[18]
Trappisten
- Makarius Spitzig (1887–1957), deutscher Benediktinerpater und NS-Opfer
Siehe auch
Literatur
- Stift Engelszell (Hrsg.): Stift Engelszell. Peda Kunstführer, Kunstverlag Peda, Passau, ISBN 3-927296-75-9.
- Abtei Engelszell an der Donau (mit 18 Illustrationen). Aloys Gogeißl, Passau 1932 (landesbibliothek.at).
- Gerhard Stenzel: Von Stift zu Stift in Österreich. Mit Flugbildaufnahmen von Lothar Beckel. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1977, ISBN 3 218 00298 2, S. 75 (Die Zelle des Friedens, Engelhartszell, Oberösterreich, Trappistenkloster, ehemaliges Zisterzienserstift Engelszell mit einer Luftbildaufnahme der Rokokokirche 1754–1763 und der zweitürigen Anlage) und S. 177 (mit einem Beitrag zur Stiftgeschichte Engelhartszell).
Weblinks
- stift-engelszell.at, Webseite des Klosters
- Eintrag zu Stift Engelszell auf Orden online
- Erna Putz: Das Schicksal der Engelszeller Mönche in der NS-Zeit. In: ordensgemeinschaften.at. 21. Mai 2017 .
Einzelnachweise
- Cella Angelorum
- Einziges Trappistenkloster in Österreich
- Gründung des Klosters
- Brand und Wiederaufbau
- Auflösung des Klosters
- Schließung durch die Gestapo und Deportation
- Geschichte, abgerufen am 2. Juni 2017.
- Rokokostil
- Stift Engelszell. Peda Kunstführer, S. 5–7.
- Stift Engelszell. Peda Kunstführer, S. 7–8.
- Stift Engelszell. Peda Kunstführer, S. 8–9.
- Stift Engelszell. Peda Kunstführer, S. 11.
- Stift Engelszell. Peda Kunstführer, S. 15.
- Stift Engelszell. Peda Kunstführer, S. 20.
- Informationen zur Orgel
- Rezept (Memento vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive)
- Sinnesgarten
- Erbe und Auftrag. Jahrgang 93, Heft (Nr. ?), 2017, S. 124.