Bartolomeo Altomonte
Bartolomeo oder Bartholomäus Altomonte (auch Hohenberg) (* 24. Februar 1694 in Warschau; † 11. November 1783 in Sankt Florian) war ein österreichischer Maler und Vertreter der barocken Freskomalerei.
Leben
Bartolomeo kam 1694 als drittes von sechs Kindern in einer Vorstadt des heutigen Warschau zu Welt. Sein Vater, Martino Altomonte, war zuvor an den Hof des polnischen Königs Jan Sobieski berufen worden.[1]
Bartolomeo Altomonte verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Linz und wirkte vor allem in österreichischen Klöstern (etwa Stift Sankt Florian und Stift Admont) oder auch die Stiftskirche Herzogenburg, wofür ein Deckenbildbozzetto entstand, das in der Ausstellung „Passavia Sacra – St. Stephanus in Kunst und Verehrung“ (Passau 1980) gezeigt wurde. Er setzte teilweise Entwürfe seines Vaters um, lernte jedoch auch bei Daniel Gran. Tendenzen zum Rokoko blieben dem Künstler zeitlebens fremd, so gilt er als letzter großer Vertreter der Barockallegorie.
Werke (Auswahl)
- 1700(?): Belvedere, Wien, "Ekstase des heiligen Franziskus", Öl auf Leinwand, 252 × 160 cm
- 1710: Salzburger Residenz, Konferenzsaal, "Alexander in der Schlacht von Granicus"
- 1710: Salzburger Residenz, Antecamera, "Alexander zerhaut den gordischen Knoten"
- 1710: Salzburger Residenz, Schatullenkabinett, "Alexander empfängt in seinem Zelt die Huldigung wilder Häuptlinge"
- 1734: Pfarrkirche Kammern, Ölbild hl. Benedikt
- 1737: Salzburger Residenz, "Die vier Jahreszeiten", Öl auf Leinwand, 74,5 × 94,5 cm
- 1740(?): Belvedere, Wien, "Verklärung der Leiden Christi", Öl auf Leinwand, 126 × 85 cm
- 1741: Stiftskirche Wilhering, Deckenfresko "Wilheringer Heiligenhimmel"
- 1744: Stift Seitenstetten, Deckenfresko der Abteistiege
- 1746: Pfarrkirche St. Josef, Kollerschlag, "Tod des heiligen Joseph", Öl auf Leinwand
- 1746: Pfarrkirche Bad Zell, Hochaltarbild "Taufe Christi" und Kuppelfresko
- 1750: Stiftskirche Herzogenburg, Fertigstellung der von Daniel Gran (Chorraum) begonnenen Deckenfresken
- 1752(?): Pfarrkirche Bad Pirawarth, Hochaltarbild hl. Barbara und Seitenaltarbilder hl. Agatha und Vierzehn Nothelfer
- 1753(?): Pfarrkirche St. Georgen im Attergau, Hochaltarbild 1753 "Hl. Georg als Drachentöter"
- 1753(?): Pfarrkirche Unterach am Attersee, Altarbild hl. Bartholomäus (B. Altomonte zugeschrieben)
- 1754: Pfarrkirche Offenhausen, Hochaltarbild "Steinigung des Heiligen Stephanus"
- 1766: Pfarrkirche Neukirchen am Walde, Hochaltarbild "Taufe Christi"
- 1776: Stift Admont, Deckenfresken in der Stiftsbibliothek Admont[2]
- Aurora weckt Morpheus (1769)
- Tod des heiligen Joseph
- Jakobssegen (1760)
- Deckenfresko der Stiftskirche Wilhering (1741)
Literatur
- Margarete Braun-Ronsdorf: Altomonte, Bartholomäus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 228 f. (Digitalisat).
- Karl Weiß: Altomonte. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 372. (Familienartikel)
- Constantin von Wurzbach: Altomonte, Bartholomäus. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 20 (Digitalisat).
- Brigitte Heinzl: Bartolomeo Altomonte. Herold, Wien [u. a.] 1964.
- Hannes Etzlstorfer: Martino und Bartolomeo Altomonte. Ölskizzen und kleine Gemälde aus österreichischen Sammlungen. Barockmuseum, Salzburg 2002.
Weblinks
- Biografische Daten und Werke zu Bartolomeo Altomonte in: Digitales Belvedere
- Literatur von und über Bartolomeo Altomonte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Bartolomeo Altomonte in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Suche nach 'Bartolomeo Altomonte'. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich
Einzelnachweise
- Rudolf Lehr: Landeschronik Oberösterreich. Verlag Christian Brandstätter, Wien 2004, S. 171 (Artikel: „Entdeckungen um Bartolomeo Altomonte“ von Rudolf Lehr).
- Achtes Weltwunder – Admonter Klosterbibliothek. In: stiftadmont.at. Abgerufen am 16. September 2021.