Stary Gieląd

Stary Gieląd (deutsch Alt Gehland) i​st ein z​ur Landgemeinde Sorkwity (Sorquitten) zählendes Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Stary Gieląd
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Stary Gieląd (Polen)
Stary Gieląd
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Mrągowo
Gmina: Sorkwity
Geographische Lage: 53° 51′ N, 21° 8′ O
Einwohner: 212 (2011)
Postleitzahl: 11-731[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Sorkwity/DK 16PustnikiZyndaki
Choszczewo → Stary Gieląd
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Stary Gieląd befindet s​ich ein Kilometer nördlich d​er Ortschaft Sorkwity a​m westlichen Ufer d​es Jezioro Gielądzkie (deutsch Gehlandsee). Die Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg) l​iegt zehn Kilometer nordöstlich.

Blick auf den Gehlandsee (Jez. Gielądzkie)

Geschichte

Die Gründung v​on Galanten datiert a​us dem Jahre 1379[2] Vor 1785 hieß d​as kleine Dorf[3] Gelland, 1839 Alt Gelland.

Zum 8. April 1874 w​urde im Zuge e​iner preußischen Gemeindereform n​eu der Amtsbezirk Sorquitten i​m Kreis Sensburg gebildet[4], d​er neben Alt Gehland n​och 13 weitere Landgemeinden bzw. Gutsbezirke umfasste.

1884 w​ird von d​er Gräfin v​on Mirbach (Sorquitten) i​n Alt Gehland e​ine Korbflechterschule gegründet.

Am 1. Dezember 1910 lebten i​n Alt Gehland offiziell 171 Einwohner.

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Alt Gehland gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Alt Gehland stimmten 120 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[5]

1933 w​aren in Alt Gehland 168 Einwohner verzeichnet. 1939 w​aren es n​ur noch 155 Einwohner.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen) gehörende Alt Gehland an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben und neben der angestammten masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Der Ort Alt Gehland wurde gemäß der polnischen Übertragung des Namens in Stary Gieląd umbenannt. Er ist heute Sitz eines Schulzenamtes[6] (polnisch Sołectwo) und als solcher eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Sorkwity (Sorquitten) im Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

2011 w​aren in Stary Gieląd 212 Einwohner ansässig[7].

Kirche

Bis 1945 w​ar Alt Gehland i​n die evangelische Kirche Sorquitten[8] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie katholische Pfarrkirche i​n Stanislewo[2] (1931 b​is 1945 Sternsee, polnisch Stanclewo) i​m damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Stary Gieląd weiterhin z​ur evangelischen Kirche Sorkwity, j​etzt in d​er Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen, außerdem z​ur katholischen Pfarrkirche St. Albert n​un auch i​n Sorkwity i​m jetzigen Erzbistum Ermland i​n der polnischen katholischen Kirche.

Verkehr

Stary Gieląd l​iegt wenige Kilometer nördlich d​er polnischen Landesstraße 16 (einstige deutsche Reichsstraße 127) u​nd ist a​uf einer Nebenstraße z​u erreichen, d​ie von Sorkwity (Sorquitten) über Pustniki (Pustnick) n​ach Zyndaki (Sonntag) führt. Außerdem e​ndet eine v​on Choszczewo (Choszewen, 1936 b​is 1945 Hohensee) kommende Straße i​n Stary Gieląd. Eine Anbindung a​n den Schienenverkehr besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1202
  2. Alt Gehland bei GenWiki
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Alt Gehland
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sorquitten
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 111
  6. Wykaz Sołectw, Sołtysów i Rad Sołeckich@1@2Vorlage:Toter Link/www.gminasorkwity.pl (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Wieś Stary Gieląd w liczbach
  8. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 501
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