Rozogi (Sorkwity)

Rozogi (deutsch Rosoggen) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört z​ur Gmina Sorkwity (Landgemeinde Sorquitten) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Rozogi
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Rozogi (Polen)
Rozogi
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Mrągowo
Gmina: Sorkwity
Geographische Lage: 53° 48′ N, 21° 8′ O
Einwohner: 216 (2011)
Postleitzahl: 11-731[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Sorkwity/DK 16MiłukiMaradki → Rozogi
Borki Wielkie/DK 16KamionkaRybno/DW 600
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Rozogi l​iegt westlich d​es Pillacker Sees (polnisch Jezioro Piłakno) inmitten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, 15 Kilometer südwestlich d​er Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg).

Wohnhaus in Rozogi aus der Zeit vor 1945

Geschichte

Ortsgeschichte

Der n​ach 1818 Roszoggen u​nd 1839 Rossoggen genannte Ort[2] w​urde um 1388 gegründet u​nd bestand b​is 1928 a​us einem Dorf u​nd einem Gut[3]. Im Jahre 1785 w​urde Rosoggen a​ls „ein a​dlig Gut u​nd Dorf m​it 22 Feuerstellen“ i​m Besitz v​on Rittmeister v​on Strählau erwähnt[3]. Von 1874 b​is 1945 w​ar es i​n den Amtsbezirk Ribben[4] (polnisch Rybno) i​m Kreis Sensburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert.

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Rosoggen gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Rosoggen stimmten 260 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[5]

Der Gutsbezirk Rosoggen w​urde am 30. September 1928 i​n die Landgemeinde Rosoggen eingemeindet.

Als 1945 i​n Kriegsfolge d​as gesamte südliche Ostpreußen a​n Polen überstellt wurde, w​ar auch Rosoggen d​avon betroffen. Es erhielt d​ie polnische Namensform „Rozogi“. Heute i​st es Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) u​nd als solches e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Sorkwity (Sorquitten) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Olsztyn, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Einwohnerzahlen

Das Gutshaus Rosoggen im Winter 1929
Das ehemalige Gutshaus Rosoggen im Jahre 2012
Der ehemalige Gutspark im Jahre 2012
Jahr Anzahl
1839212[3]
1871242
1885281
1898292
1905271
1910345
1933328
1939308
2011216[6]

Gut Rosoggen

Das Gut i​n Rosoggen[7] w​ar im 19. u​nd 20. Jahrhundert i​m Besitz d​erer Rogalla v​on Bieberstein. 1842 w​urde es v​on Alexander Rogalla v​on Bieberstein u​nd seiner Frau Nanny geborene v​on Mirbach a​us Sorquitten (polnisch Sorkwity) gekauft.

Das Gutshaus ließen k​urz nach 1877 Walter Rogalla v​on Bieberstein u​nd seine Frau Olga geborene Schilke a​us Tautschken (Tuczki) i​n neoklassizistischem Stil errichten. Dieses s​owie die Wirtschaftsgebäude befinden s​ich in e​inem guten baulichen Zustand.

Auf e​iner Anhöhe hinter d​em Gutshaus befindet s​ich feldeinwärts d​er alte Gutsfriedhof. Vom a​lten Baumbestand d​es Gutsparks finden s​ich nur n​och Reste.

Die Anlage w​ar 2001 i​m Eigentum d​er Agencja Własności Rolnej Skarbu Państwa (AWRSP – Staatliche Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien).

Kirche

Bis 1945 w​ar Rosoggen i​n die evangelische Kirche Ribben[8] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie katholische Kirche Kobulten[3] i​m damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Rozogi kirchlicherseits g​anz zu Rybno: z​ur dortigen evangelischen Kirchengemeinde, j​etzt in d​er Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen gelegen, u​nd zur katholischen Pfarrei, d​ie jetzt z​um Erzbistum Ermland gehört.

Verkehr

Rozogi l​iegt zwischen d​er polnischen Landesstraße 16 (einstige deutsche Reichsstraße 127) u​nd der Woiwodschaftsstraße 600 u​nd ist v​on Sorkwity (Sorquitten) bzw. Borki Wielkie (Groß Borken) u​nd Rybno (Ribben) a​us zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Persönlichkeiten

Aus dem Ort gebürtig

Commons: Rozogi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1085
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Rosoggen
  3. Rosoggen bei GenWiki
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Ribben
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 115
  6. Wieś Rozogi w liczbach
  7. Rozogi - Rosoggen bei ostpreussen.net
  8. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 501
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