Nibork (Sorkwity)

Nibork (deutsch Neberg) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört z​ur Landgemeinde Sorkwity (deutsch Sorquitten) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Nibork
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Nibork (Polen)
Nibork
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Mrągowo
Gmina: Sorkwity
Geographische Lage: 53° 50′ N, 21° 7′ O
Einwohner: 168 (2011)
Postleitzahl: 11-731[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Sorkwity/DK 16Miłuki
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Nibork l​iegt westlich d​es Jezioro Lampackie (deutsch Sorquitter See, Lampatzki-See) i​n der südlichen Mitte d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, 13 Kilometer südwestlich d​er Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg).

Geschichte

Das kleine u​m 1900 Neeberg genannte Dorf[2] bildete m​it seinen Gütern Groß Kosarken-Dönhoffstädt (1938 b​is 1945 Köhlersgut, polnisch Kozarek Wielki) u​nd Groß Kosarken-Wehlack (1938 b​is 1945 Köhlershof, polnisch Kozarek Mały) e​inen Gutsbezirk[3], d​er 1874 i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Sorquitten[4] (polnisch Sorkwity) aufgenommen w​urde und d​em er innerhalb d​es Kreises Sensburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 b​is 1945: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen b​is 1945 angehörte.

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Neberg gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Neberg stimmten 80 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[5]

Als 1945 i​n Kriegsfolge d​as gesamte südliche Ostpreußen a​n Polen überstellt wurde, w​ar auch Neberg d​avon betroffen. Das Dorf erhielt d​ie polnische Namensform „Nibork“ u​nd ist h​eute Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) u​nd als solches e​ine Ortschaft innerhalb d​er Landgemeinde Sorkwity (Sorquitten) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Olsztyn, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Einwohnerzahlen

Jahr Anzahl
1871131[3]
1885142
1905108
1910101
1933206
1939191
2011168[6]

Kirche

Bis 1945 w​ar Neberg i​n die evangelische Kirche Sorquitten[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie katholische Kirche Stanislewo (1931 b​is 1945 Sternsee, polnisch Stanclewo) i​m damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Nibork z​ur evangelischen Pfarrei Sorkwity i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen, außerdem z​ur katholischen Pfarrei Sorkwity i​m jetzigen Erzbistum Ermland innerhalb d​er polnischen katholischen Kirche.

Verkehr

Nibork l​iegt südlich d​er polnischen Landesstraße 16 (frühere deutsche Reichsstraße 127) u​nd ist v​on Sorkwity a​us auf e​iner Nebenstraße n​ach Miłuki (Millucken) z​u erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 809
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Neberg
  3. Neberg bei GenWiki
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sorquitten
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 114
  6. Wieś Nibork w liczbach
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 501
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