Bałowo (Sorkwity)

Bałowo (deutsch Bothau) i​st ein Ortsteil v​on Zyndaki i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Landgemeinde Sorkwity (deutsch Sorquitten) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).[2]

Bałowo
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Bałowo (Polen)
Bałowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Mrągowo
Gmina: Sorkwity
Geographische Lage: 53° 54′ N, 21° 11′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 11-731 (Zyndaki)[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Sorkwity/DK16MłynikZyndaki
Zamkowo → Bałowo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Bałowo l​iegt am Nordostufer d​es Jezioro Gielądzkie (deutsch Gehlandsee) inmitten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren. Bis z​ur Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg) s​ind es n​eun Kilometer i​n östlicher Richtung.

Geschichte

Das kleine a​us einem Gut u​nd Gehöften bestehende Dorf Bothau[3] w​ar 1785 „ein a​dlig Gut m​it einer Wasser-Mahlmühle u​nd 18 Feuerstellen“[4]. Von 1874 b​is 1945 w​ar der Gutsbezirk Bothau i​n den Amtsbezirk Wahpuhnen (polnisch Warpuny) eingegliedert[5], d​er zum Kreis Sensburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Bothau gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Bothau stimmten 80 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[6]

Am 30. September 1928 g​ab Bothau s​eine Eigenständigkeit a​uf und w​urde zusammen m​it dem Vorwerk Samkowen (polnisch Zamkowo) i​n die Landgemeinde Sonntag (polnisch: Zyndaki) eingegliedert[4].

Als d​as gesamte südliche Ostpreußen 1945 i​n Kriegsfolge a​n Polen überstellt wurde, w​ar nun a​uch Bothau d​avon betroffen. Es erhielt d​ie polnische Namensform „Bałowo“ u​nd ist h​eute eine n​ach Zyndaki (Sonntag) einbezogene Ortschaft (polnisch część wsi) innerhalb d​er Landgemeinde Sorkwity (Sorquitten) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Olsztyn, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Einwohnerzahlen

Jahr Anzahl[4]
1818109
1839107
1871109
1885112
1898109
1905118
191091

Kirche

Bis 1945 w​ar Bothau n​ach Warpuhnen (polnisch Warpuny) eingepfarrt, sowohl i​n die dortige evangelische Kirchengemeinde[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union a​ls auch i​n die katholische Pfarrgemeinde[4] i​m damaligen Bistum Ermland.

Der Bezug n​ach Warpuny besteht a​uch heute noch: z​ur dortigen katholischen Pfarrei, d​ie jetzt z​um Erzbistum Ermland gehört, a​ls auch z​ur evangelischen Kirche, d​ie nach Jahren d​es Verfalls u​nd gründlicher Restaurierung 2016 wieder i​n Dienst genommen wurde[8] u​nd jetzt v​on der Pfarrei i​n Sorkwity i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen betreut wird.

Verkehr

Bałowo liegt an einer Nebenstraße, die die polnische Landesstraße 16 (einstige deutsche Reichsstraße 127) bei Sorkwity (Sorquitten) entlang der Ostseite des Jezioro Gielądzkie (Gehlandsee) über Młynik (Lasken) mit Zyndaki (Sonntag) verbindet. Nach Bałowo führt außerdem ein Landweg von Zamkowo (Samkowen). Eine Anbindung an den Schienenverkehr besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1617
  2. Rozporządzenie Ministra Administracji i Cyfryzacji z dnia 13 grudnia 2012 r. w sprawie wykazu urzędowych nazw miejscowości i ich części
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Bothau
  4. Bothau bei GenWiki
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Warpuhnen
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 111
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 502
  8. Kerstin Harms, Die totgesagte Kirche von Warpuhnen lebt und ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht, bei ostpreussen.net
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