Sens-sur-Seille
Sens-sur-Seille ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Der Ort hat 419 Einwohner (Stand 1. Januar 2019), sie werden Senonais, resp. Senonaises genannt[1].
Sens-sur-Seille | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Pierre-de-Bresse | |
Gemeindeverband | Bresse Revermont 71 | |
Koordinaten | 46° 45′ N, 5° 19′ O | |
Höhe | 180–210 m | |
Fläche | 11,74 km² | |
Einwohner | 419 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 36 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71330 | |
INSEE-Code | 71514 |
Geografie
Error: imagemap_invalid_desc Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse, rund sechs Kilometer östlich von Saint-Germain-du-Bois und wird im westlichen Teil von der Brenne[2] in Nord-Süd-Richtung durchflossen. Ein Seitenkanal der Seille, genannt Seillette[3] oder Le Canal mündet beim Weiler Visargent in die Brenne, an ihm lagen zwei Mühlen. Etwas weiter nördlich mündet der Ruisseau la Boissine[4] in die Brenne, er wird gespiesen von einem weiträumigen Netz von Biefs, künstlich angelegten Wasserläufen zur Bewirtschaftung der Étangs. Die Gemeinde wird von der Departementsstraße D970[5] von West nach Ost durchzogen, sie verbindet Saint-Germain-du-Bois mit Le Tartre und Bletterans. Beim Weiler Les Lorins kreuzt die Departementsstraße D23[6] die D970, sie geht zurück auf die alte Römerstraße die Louhans mit Bellevesvre verband. Die Gemeinde weist lediglich ganz im Osten eine größere zusammenhängende Waldfläche auf. Hingegen finden sich vorwiegend in den Flussauen großflächige Pappelplantagen. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Argillet, Bois-de-Long, Bure, Cabertes, Chaneviz, Champs-de-Seille, Château-Gaillard, Condé, Corales, Corbière, Etalet, Gérans, Lorins, Notre-Dame, Serrée, Tuilerie, Varennes, Visargent[7].
Klima
Das Klima in Sens-sur-Seille ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Im Jahresdurchschnitt herrscht einer Temperatur von 11,0 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 827 mm.
Sens-sur-Seille | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Toponymie
Eine erste Erwähnung als Sancis geht zurück auf das Jahr 1096 in den Kartularien des Klosters Saint-Marcel bei Chalon-sur-Saône. Weitere Dokumente nennen den Ort 1157 Cincinum und 1184 Senciacum. Der Name geht möglicherweise zurück auf eine Siedlung der Senonen, die entlang der Römerstraße zwischen Saint-Germain-du-Bois und Villevieux siedelten[8]. Erst 1953 erhielt der Ort den Zusatz sur-Seille, vorher wurde er lediglich Sens oder Sains genannt.
Geschichte
Von der Brücke beim Weiler L’Estalet führte eine Römerstraße nach Villevieux und durchquerte Sens, das auf einem Hügel über der Seille liegt. Im 13. Jahrhundert ging die Herrschaft Visargent von den Vienne an die Familie de Brancion über, die bereits eine erste Mühle errichteten (erwähnt 1550), die 1856 elf Mühlsteine aufwies. Das Schloss von Visargent wurde im 17. und 18. Jahrhundert erbaut, brannte jedoch im 19. Jahrhundert weitgehend nieder. Die Kirche aus Ziegelsteinen, der ein Turm mit Wendeltreppe angelehnt war, entstand im 16. Jahrhundert, der Turm wurde 1825 neu erbaut und durch einen Turm im Stil der Franche-Comté ersetzt. Sie war dem Heiligen Germanus[9] geweiht. Der Weiler Condé erlebte etliche Handänderungen[10], 1517 wurde er durch die Familie Bouton erworben, deren männlicher Zweig 1603 ausstarb, wodurch die Herrschaft an die Saint-Mauris überging. Die Herrschaft gehörte im 17. Jahrhundert der Familie du Châtel, dann den de la Rodde, den de Brancion im 18. Jahrhundert und schließlich den de Scorailles. Schloss, Markthalle, Weinpresse und Ziegelei sind heute verschwunden. Im 18. Jahrhundert besaß die Mühle von Sens eine Walke, wurde 1825 erneuert und besaß acht Mühlsteine. Sie brannte 1961 teilweise nieder und stellte ihren Betrieb 1976 ein. 1794 wird ein Salpetersieder erwähnt. Kurz vor der Revolution wurde das Pfarrhaus gebaut, 1790 bis 1802 war Sens Kantonshauptort. 1840 wurde die D23 ausgebaut, 1880 wurde die Mairie-Knabenschule erbaut und 1891 wurde ein Denkmal erstellt, zugunsten des Capitaine Michelin, der 1870 im Krieg gegen die Preußen gefallen war. 1869 waren von den 167 Häusern deren 110 mit Stroh gedeckt und es wurden 33 Landwirtschaftsbetriebe gezählt. 1930 bestand noch eine Ziegelei, heute fehlt der Brennofen und Teile der Trocknungsräume.
Bevölkerung
Jahr | 1793 | 1800 | 1821 | 1831 | 1841 | 1851 | 1861 | 1872 | 1876 | 1881 | 1891 | 1901 | 1911 | 1921 | 1931 | 1946 | 1962 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Einwohner | 745 | 763 | 812 | 840 | 812 | 861 | 788 | 832 | 875 | 840 | 804 | 791 | 800 | 708 | 690 | 601 | 463 | 372 | 363 | 325 | 298 | 323 | 365 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz |
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Gemeinde befinden sich eine Mairie, die Kirche und ein Kindergarten, 21 Landwirtschaftsbetriebe, zwei Restaurants, drei Betriebe der Baubranche (Maurer, Spengler, Zimmermann-Schreiner, Erdarbeiten). Als AOC-Produkte sind in Sens-sur-Seille Crème et beurre de Bresse[12][13], Volaille de Bresse[14] und Dinde de Bresse[15] zugelassen.
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde besteht eine École maternelle, die der Académie de Dijon[16] untersteht und von 46 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[17].
Literatur
- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
- Sens-sur-Seille. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Sens-sur-Seille. im Verzeichnis der Gemeinden Frankreichs. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Sens-sur-Seille. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Sens-sur-Seille. in Archives départementales. Département Saône-et-Loire, abgerufen am 21. Januar 2016 (französisch).
Einzelnachweise
- Sens-sur-Seille. auf habitants.fr. Abgerufen am 10. Mai 2015 (französisch).
- La Brenne, Länge 53.8 km, Zufluss zum Bras la Seillette, Quelle bei 46° 47' 45.96" Nord (46.7961°) 5° 40' 6.6" Est (5.6685°) in Miéry auf ca. 437 m, Mündung bei 46° 44' 12.84" Nord (46.7369°) 5° 17' 27.24" Est (5.2909°) in Sens-sur-Seille auf ca. 181 m, La Brenne auf sandre.eaufrance.fr
- La Seillette (Le Canal), Länge 5,4 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 44' 20.04" Nord (46.7389°) 5° 20' 2.4" Est (5.334°) in Sens-sur-Seille auf ca. 186 m, Mündung bei 46° 43' 42.96" Nord (46.7286°) 5° 17' 24.36" Est (5.2901°) in Frangy-en-Bresse auf ca. 182 m, La Seillette auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau la Boissine, Länge 8.3 km, Zufluss zur Brenne, Quelle bei 46° 45' 56.88" Nord (46.7658°) 5° 22' 16.32" Est (5.3712°) in Bosjean auf ca. 196 m, Mündung bei 46° 45' 1.8" Nord (46.7505°) 5° 17' 32.28" Est (5.2923°) in Sens-sur-Seille auf ca. 183 m, Ruisseau la Boissine auf sandre.eaufrance.fr
- Departementsstraße D970. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 10. Mai 2015 (französisch).
- Departementsstrasse D23. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 11. April 2015 (französisch).
- Sens-sur-Seille. (PDF) im Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 10. Mai 2015 (französisch, Suchbegriff: Ctrl+F Sens-sur-Seille).
- Mémoires de la Société d'histoire et d'archéologie de Châlon-sur-Saône, Seite 88 (französisch), abgerufen 12. August 2014
- Joachim Schäfer: Germanus von Auxerre. aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon. Abgerufen am 11. Mai 2015.
- Sens-sur-Seille in der Base Merimée
- Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. Abgerufen am 9. Mai 2015 (französisch).
- Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine det de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine det de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
- Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Sens-sur-Seille. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).