Montjay (Saône-et-Loire)
Montjay ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Die Gemeinde gehört seit Juli 2011 dem Gemeindeverband Bresse Revermont 71 an. Der Ort hat 206 Einwohner (Stand 1. Januar 2019).
Montjay | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Pierre-de-Bresse | |
Gemeindeverband | Bresse Revermont 71 | |
Koordinaten | 46° 48′ N, 5° 19′ O | |
Höhe | 182–209 m | |
Fläche | 11,08 km² | |
Einwohner | 206 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 19 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71310 | |
INSEE-Code | 71314 |
Geografie
Error: imagemap_invalid_desc Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse, im nördlichen Drittel des Arrondissement Louhans auf einer Anhöhe über dem Tal der Brenne. Das Département Jura dringt hier weit in das Gebiet des Département Saône-et-Loire ein, so dass Montjay im Nordosten an die Gemeinde Chapelle-Voland grenzt. Durch das nordöstliche Gemeindegebiet fließt die Brenne[1], die anschließend die östliche Gemeindegrenze bildet. Im südlichen Gemeindegebiet entspringt der Ruisseau de l’Étang de Bouhans[2]. Das nördliche Gemeindegebiet wird durch ein Netz von Biefs entwässert (künstlich angelegte Wasserläufe, die der Bewirtschaftung der Étangs dienen), die ebenfalls in die Brenne münden. Montjay liegt an keiner wichtigen Straße, lediglich die Departementsstraße D137 (Bellevesvre – Torpes – Saint-Germain-du-Bois) führt durch den Ort. Das Gemeindegebiet weist praktisch keine zusammenhängenden Waldflächen auf. Die Gemeinde ist stark zersiedelt, über drei Viertel der Bevölkerung wohnt in den Weilern, die oft nur ein oder zwei Häuser aufweisen. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Arbois, Chancelle, Chapuis, Chardenière, Chaudenard, Étang-Touley, Grange-Bernard, Haut-de-Montjay, Île, Merlins, Motte, Mouilles, Parets, Picards, Plateaux, Ponces, Rabottière, Reppe[3].
Klima
Das Klima in Montjay ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Im Jahresdurchschnitt herrscht einer Temperatur von 11,0 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 825 mm.
Montjay | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Toponymie
Die erste Erwähnung eines Ortes in der Gemeinde betrifft Motte, der 1157 als in der Curia de Montegerio erwähnt wird, 1216 wird dann ein Guido de Montjay erwähnt. Der Ort selber wird 1422/23 La Faye genannt, 1462 wird die Kirche erwähnt als l’esglise du Fay, 1469 nennt sich der Ort Moisenant. Dieser Name bleibt, bis 1783 Montjay ou Moisenans auftaucht und in der Folge Montjay als Bezeichnung für die Gemeinde beibehalten wird. Der Name geht vermutlich auf mons gaudii (Berg der Freude) zurück. Diese Bezeichnung wurde im Jakobsbuch dem Monte do Gozo gegeben, dem Punkt auf der Pilgerreise nach Santiago de Compostela, an dem erstmals das ersehnte Ziel sichtbar wird. Ableitungen von mons gaudii oder mont de joie haben häufig zu Bezeichnungen für Ortsnamen oder Weilern in Frankreich geführt.
Geschichte
Seit dem 15. Jahrhundert gehörte Moisenant der Familie Bouton, bis Jeanne Bouton 1623 heiratete und die Herrschaft damit an Ponthus de Thiard überging Seit 1587 gehörte die Herrschaft der Familie de Gréen, die im Weiler Plateaux ein Schloss besaßen, dessen viereckiger Turm im 18. Jahrhundert noch sichtbar war. Das Schloss selbst ist vollständig verschwunden; Beim Weiler L'Îsle befindet sich ein tiefer Weiher, genannt le Gour, in dessen Umgebung Mauerreste gefunden wurden. Angeblich stand hier das alte Schloss, von dem erzählt wird, jedes Jahr in der Weihnachtsnacht sei das Bimmeln des alten Glockenturms im Gour zu hören. Durch Heirat gelangte die Herrschaft an die Familie Raquet de Lorme. Ein Teil der Gemeinde gehörte Mitte des 18. Jahrhunderts der Familie de Scorailles.
Kirchenrechtlich war Montjay der Pfarrei von La Chaux zugehörig. 1768 entstand in Montjay eine eigene Pfarrei mit dem Bau der Kirche, die dem Heiligen Petrus geweiht ist und im 19. Jahrhundert renoviert wurde. In der heutigen Mairie war einst auch eine gemischte Schulklasse untergebracht. 1988 bestanden noch 28 Landwirtschaftsbetriebe.
Bevölkerung
Jahr | 1793 | 1800 | 1821 | 1831 | 1841 | 1851 | 1861 | 1872 | 1881 | 1891 | 1901 | 1911 | 1921 | 1931 | 1946 | 1962 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2011 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Einwohner | 623 | 581 | 720 | 751 | 804 | 789 | 713 | 770 | 799 | 760 | 791 | 752 | 688 | 562 | 456 | 412 | 313 | 237 | 211 | 196 | 191 | 191 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz |
Wirtschaft und Infrastruktur
Heute ist Montjay ein landwirtschaftlich geprägter Ort ohne eigene Infrastruktur oder Einkaufsmöglichkeiten. Lediglich die Mairie (Gemeindehaus) und eine Kirche (Sankt Peter geweiht) befinden sich im Ort, die Gemeinde verfügt über keine eigene Schule, die Kinder werden in Schulen der umliegenden Gemeinden ausgebildet. In der Gemeinde befinden sich 16 Landwirtschaftsbetriebe und zwei Betriebe der Baubranche. Als AOC-Produkte sind in Montjay Volaille de Bresse[5] und Dinde de Bresse[6] zugelassen.
Literatur
- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
- Montjay. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Montjay. im Verzeichnis der Gemeinden Frankreichs. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Montjay. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Montjay. in Archives départementales. Département Saône-et-Loire, abgerufen am 21. Januar 2016 (französisch).
Einzelnachweise
- La Brenne, Länge 53,8 km, Zufluss zum Bras la Seillette Aval, Quelle bei 46° 47′ 46″ N, 5° 40′ 6,6″ O in Miéry auf ca. 437 m, Mündung bei 46° 44′ 12,8″ N, 5° 17′ 27,2″ O in Sens-sur-Seille auf ca. 181 m, La Brenne auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau de l’Étang de Bouhans, Länge 3,4 km, Zufluss zur Brenne, Quelle bei 46° 47′ 17,5″ N, 5° 16′ 51,6″ O in Serley auf ca. 188 m, Mündung bei 46° 45′ 49″ N, 5° 17′ 52,4″ O in Bouhans auf ca. 182 m, Ruisseau de l’Étang de Bouhans auf sandre.eaufrance.fr
- Montjay. (PDF) im Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 2. Mai 2015 (französisch, Suchbegriff: Ctrl+F Montjay).
- Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. Abgerufen am 30. April 2015 (französisch).
- Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).