Montagny-près-Louhans
Montagny-près-Louhans ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum gleichnamigen Kanton Louhans. Der Ort hat 485 Einwohner (Stand 1. Januar 2019). Die Einwohner werden Montagnons, resp. Montagnonnes genannt[1].
Montagny-près-Louhans | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Louhans | |
Gemeindeverband | Bresse Louhannaise Intercom’ | |
Koordinaten | 46° 40′ N, 5° 16′ O | |
Höhe | 178–208 m | |
Fläche | 9,54 km² | |
Einwohner | 485 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 51 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71500 | |
INSEE-Code | 71303 |
Geografie
Error: imagemap_invalid_desc Montagny-près-Louhans liegt in der Landschaft Bresse, 4,4 Kilometer nordöstlich des Kantonshauptortes Louhans, auf einer Anhöhe über dem Fluss Seille[2]. Dieser bildet einen Teil der Westgrenze zu Saint-Usuge, zusammen mit dem Ruisseau de Bunay[3] im nördlichen Teil. Einen Teil der Südostgrenze bildet der Ruisseau de l’Étang du Villard[4], der auch als Bief für den Étang du Villard dient. Auf dem Gemeindegebiet liegen zwei größere Waldflächen und drei Étangs. Ganz im Süden der Gemeinde streift die Departementsstraße D678[5] das Gemeindegebiet, ohne jedoch besiedelte Gebiete zu berühren. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Bas-de-Montagny, Champ-Billard, Champ-Joly, Chênes-Cornus, Cours, Ferrière, Feys, Marsots, Putacrot, Rippe-Pageault, Verdin, Vessières, Vesvre, Villard[6].
Klima
Das Klima in Montagny-près-Louhans ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Im Jahresdurchschnitt herrscht einer Temperatur von 11,0 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 834 mm.
Montagny-près-Louhans | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Toponymie
Die Hauptsiedlung Montagny-près-Louhans ist vermutlich erst mit dem Bau der Kirche entstanden oder war vorher unbedeutend. Die Bezeichnung kann auf einen Besitzer namens Montaniacus hindeuten – aber auch auf eine Verballhornung von Montagne (deutsch: Berg) zurückgehen.
Geschichte
Eine erste Erwähnung von Orten in der Gemeinde bezieht sich auf den Weiler Putacrot und geht zurück auf 1374. Der Weiler liegt knapp zwei Kilometer östlich der heutigen Siedlung Montagny, sein Name deutet auf einen Brunnen oder Weiher mit schlechtem Wasser hin, wird erstmals auch als Put a Crot erwähnt (put altfranzösisch: schlecht, verdorben, crot altfranzösisch: Vertiefung, Mulde). Die nächste Erwähnung betrifft Le Villard im Zusammenhang mit einem Pierre Verney du Villart aus dem Jahre 1476. Er liegt im Süden nahe der Departementsstrasse 978. Diese Bezeichnung deutet auf eine Siedlung zu Gallo-römischer Zeit hin, Villaria als kleine Siedlung, nahe der alten Verbindungsstrasse Louhans–Lons-le-Saunier und am Ufer des gleichnamigen Étangs gelegen. Der Ort scheint recht schwach besiedelt gewesen zu sein, Courtépée erwähnt für 1490 lediglich 12 Feuer, also Haushaltungen im Gemeindegebiet von Montagny, zudem gehörten Teile zu anderen heutigen Gemeinden, wie Ferrière, das zu Saint-Usuge gehörte. Im 18. Jahrhundert waren die Familien Thoisy und Beaurepaire wechselweise Herren von Montagny. Die Kirche[7] ist dem Heiligen Étienne geweiht und wurde 1837 erbaut. 1856 waren noch zwei Mühlen in Betrieb und 1988 bestanden noch 26 Landwirtschaftsbetriebe.
Bevölkerung
Jahr | 1793 | 1800 | 1821 | 1831 | 1836 | 1841 | 1851 | 1861 | 1872 | 1881 | 1891 | 1901 | 1911 | 1921 | 1931 | 1946 | 1962 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2010 |
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Einwohner | 550 | 542 | 647 | 702 | 703 | 651 | 622 | 576 | 630 | 619 | 601 | 578 | 610 | 531 | 474 | 490 | 394 | 328 | 342 | 364 | 372 | 432 | 480 |
Wirtschaft und Infrastruktur
Montagny-près-Louhans besitzt nebst der Mairie und der Kirche acht Landwirtschaftsbetriebe, wovon zwei Züchter von Bressehühnern, sechs Betriebe des Baugewerbes, drei Betriebe der Waldwirtschaft und einen Gastronomiebetrieb. Als AOC-Produkte sind in Le Fay Volaille de Bresse[9] und Dinde de Bresse[10], ferner Crème et beurre de Bresse[11][12] zugelassen.
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde besteht eine École élémentaire, die der Académie de Dijon[13] untersteht und von 22 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[14].
Literatur
- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
- Montagny-près-Louhans. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Montagny-près-Louhans. im Verzeichnis der Gemeinden Frankreichs. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Montagny-près-Louhans. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- Montagny-près-Louhans. in Archives départementales. Département Saône-et-Loire, abgerufen am 21. Januar 2016 (französisch).
Einzelnachweise
- Montagny-près-Louhans. auf habitants.fr. Abgerufen am 24. Januar 2016 (französisch).
- La Seille, Länge 100,0 km, Zufluss zur Saône, Quelle bei 46° 45′ 52,2″ N, 5° 41′ 30,8″ O in Ladoye-sur-Seille auf ca. 390 m, Mündung bei 46° 31′ 10,6″ N, 4° 56′ 20,8″ O in La Truchère auf ca. 169 m, La Seille auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau de Bunay, Länge 2,4 km, Zufluss zu Seille, Quelle bei 46° 40′ 41,2″ N, 5° 17′ 5,3″ O in Saint-Usuge auf ca. 197 m, Mündung bei 46° 39′ 47,5″ N, 5° 15′ 41″ O in Saint-Usuge auf ca. 178 m, Ruisseau de Bunay auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau de l’Étang du Villard, Länge 6,8 km, Zufluss zum Ruisseau de Blaine, Quelle bei 46° 40′ 38,3″ N, 5° 18′ 22,7″ O in Le Fay auf ca. 198 m, Mündung bei 46° 37′ 44″ N, 5° 16′ 35″ O in Louhans auf ca. 184 m, Ruisseau de l’Étang du Villard auf sandre.eaufrance.fr
- Départementsstraße D678. auf routes.wiki.com. Abgerufen am 29. November 2015 (französisch).
- Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. (PDF) Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 16. April 2015 (französisch, Suchbegriff: Ctrl+F Montagny-près-Louhans).
- Kurzbeschrieb der Kirche. (PDF) von Montagny-près-Louhans. La Pastorale du Tourisme en Saône et Loire, abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
- Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. Abgerufen am 29. November 2014 (französisch).
- Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
- Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Montagny-près-Louhans. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).